[2021] Juli

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29.07.2021 07:12
avatar  Yomogi
#51
Yo

Zitat von Geckoloro im Beitrag #47
Zitat von Yomogi im Beitrag #44


Auf 5 Liter Wasser 50 gr Netzschwefel und 50 ml Phosfik.



10g pro Liter...


Guckst du -> Pflanzenschutz


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29.07.2021 07:34 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2021 07:39)
#52
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Dieser Wert dürfte nicht einmal bei den Anwendungshinweisen eines 80%igen Netzschwefelproduktes angegeben sein. Ich hatte bereits 4 verschiedene solcher Netzschwefel, wie viele hattest du?
Du empfiehlst hier einfach Mal so absolute Maximum-Grenzwerte als Standardspritzung...


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29.07.2021 08:43
avatar  Yomogi
#53
Yo

Wenn ich das diesjährige Oidium-Gejammer lese - bzgl. der fast deutschlandweiten Wetterkapriolen - dann war diese Empfehlung gar nicht mal so verkehrt.


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29.07.2021 08:46
avatar  Yomogi
#54
Yo

Zitat von Yomogi im Beitrag #53
Wenn ich das diesjährige Oidium-Gejammer lese - bzgl. der fast deutschlandweiten Wetterkapriolen - dann war diese Empfehlung gar nicht mal so verkehrt.



Und wo ist/war denn deine Empfehlung?


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29.07.2021 10:44
#55
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thuja thujon und andere haben genug empfohlen und die Rennschutzhinweise eingestellt... Muss man nicht alles wiederholen...


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29.07.2021 19:38
avatar  jakob
#56
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ich mache auch Netzschwefel von 60-80g je liter , und immer die Hälfte dazu 20-40g Poliram WG oder anderen Mankozeb..Das ist die Grenze bevor Verbrennungen gibt an den Jungen Reben. Weil es Kontakt ist versuche ich nicht Minimum sondern Maximum um Intervalle länger zu haben..


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29.07.2021 20:23 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2021 20:24)
avatar  Nexus95
#57
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Zitat von jakob im Beitrag #56
ich mache auch Netzschwefel von 60-80g je liter , und immer die Hälfte dazu 20-40g Poliram WG oder anderen Mankozeb.

Mancozeb hat dieses Jahr in der EU die Zulassung verloren. War gutes billiges Zeug... Als nächtes verliert sicherlich Folpet die Zulassung. Ist auch schon länger ein Thema...

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mancozeb

Zitat
Regulierung
Die EU-Zulassung ist zum 31. Januar 2018 ausgelaufen. Auf nationaler Ebene ist Mancozeb in 27 EU-Staaten sowie in der Schweiz zugelassen und in zahlreichen Pflanzenschutzmitteln enthalten. Die Erlaubte Tagesdosis beträgt 0,05, die Akute Referenzdosis 0,6 und die Annehmbare Anwenderexposition 0,035 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.[7] Wegen bestätigter Gesundheitsbedenken hat die Europäische Kommission am 14. Dezember 2020 beschlossen, Mancozeb die EU-Marktzulassung zu entziehen. Die Mitgliedstaaten müssen nun die Zulassungen für alle Pflanzenschutzmittel, die Mancozeb enthalten, bis Juni 2021 zurückziehen.[8] Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat gesundheitliche und umweltbezogene Bedenken, wegen toxischer und endokrinschädigender Eigenschaften für Menschen und Tiere.[9]


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29.07.2021 21:05 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2021 21:19)
#58
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Zitat von jakob im Beitrag #56
ich mache auch Netzschwefel von 60-80g je liter , und immer die Hälfte dazu 20-40g Poliram WG oder anderen Mankozeb..Das ist die Grenze bevor Verbrennungen gibt an den Jungen Reben. Weil es Kontakt ist versuche ich nicht Minimum sondern Maximum um Intervalle länger zu haben..


Es kommt natürlich immer darauf an, für welche Laubflächengröße du dann diese Menge spritzt. Trotzdem fehlt mir für eine derart hohe Dosierung jede Art von Verständnis - schon der Umwelt zu liebe. Wofür geben Hersteller überhaupt eine Gebrauchsanweisung heraus?
Netzschwefel ist mit umgerechnet max. 8g pro Liter, Polyram ist mit min. 2g pro Liter angegeben. Du dosierst aber teilweise das 20fache. Jeder ohne Erfahrung, der das liest, macht es dir blind nach.
Es wird so auf Teufel komm raus gespritzt.
Kein Wunder, dass bald alles in Deutschland verboten wird. Sorry, aber das finde ich schon ein bisschen unverantwortlich.


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29.07.2021 21:27
avatar  Dietmar
#59
Di

Folpet ist ein Kontaktfungizid, welches allein oder in Kombination mit einem systemischen Wirkstoff zur Anwendung kommt. Wie alle Kontaktmittel außer Netzschwefel, was verdampft, hat auch Folpet das Problem, daß die Wartezeiten nicht genau bestimmt werden können und die festgelegte Wartezeit von der Annahme ausgeht, daß der Wirkstoff in dieser Zeit vom Regen abgewaschen wird. Bei längeren Trockenperioden oder im Gewächshaus ist das jedoch nicht der Fall. Im Moment werden nach und nach die Präparate mit Folpet zumindest für Tafeltrauben nicht mehr zugelassen, z.B. Universalis. In Österreich ist Universalis für Tafeltrauben noch zugelassen, aber die Wartezeit wurde von 35 auf 56 Tage vergrößert. Für Keltertrauben ist Universalis noch zugelassen mit 35 Tagen Wartezeit.

Ortiva, was es jetzt frei zu kaufen gibt, ist prinzipiell nichts anderes als Universalis ohne Folpet. Ohne Folpet ist allerdings die Wirkung nicht so gut und die Resistenzgefahr größer.

Ergo: Kontaktmittel sind vor der Blüte unbedenklich, da ja nichts auf die Trauben kommen kann. Netzschwefel ist für Menschen ungiftig und als einzigstes Kontaktmittel verdampft es, so daß es immer nach einer gewissen Zeit verschwunden ist. Kontaktmittel (außer Milch/Molke, Natron und Co., Schwefel) sind nach der Blüte gesundheitlich bedenklicher als "harte" systemische Spritzmittel ohne Zusatz von Kontaktmitteln. Diese organischen Fungizide werden unabhängig vom Wetter von der Rebe in einem definierten Zeitraum abgebaut, so daß diese ungefährlicher sind in Bezug auf Rückstände als Kontaktmittel.

Die wesentlichen Nachteile der organischen systemischen Fungizide:

- hohe Resistenzgefahr, deshalb Resistentmanagement erforderlich, d.h. nur ein- oder zweimal pro Saison anwendbar. Man braucht also ein ganzes Sortiment verschiedener solcher Fungizide.
- in der Regel Verkauf nur mit Berechtigungsschein.
- nur größere Packungsgrößen, so daß man mit einer Packung pro Fungizid lebenslang auskommt, auch Kinder und Enkelkinder noch.
- teurer als Kontaktmittel
- hohe Gesundheitsgefahr des ungespritzten Mittels - deshalb Berechtigungsschein erforderlich.
- z.T. schädlich für Nutzinsekten und Wasserlebewesen


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29.07.2021 21:47
avatar  Dietmar
#60
Di

Zitat
Trotzdem fehlt mir für eine derart hohe Dosierung jede Art von Verständnis - schon der Umwelt zu liebe.



Zumindest bei Netzschwefel ist eine höhere Dosis nicht allzu bedenklich, da:

- ungefährlich für Mensch und Umwelt, im Gegenteil eine Schwefeldüngung als Nebeneffekt ist höchst willkommen, seit mit der Luftreinhaltung der Boden nicht mehr mit saurem Regen automatisch schwefelgedüngt wird.
- Ich dosiere immer in der max. empfohlenen Konzentration. Dann dauert es länger, bis der gespritzte Netzschwefel verdampft ist und die Schutzdauer wird höher.
- Eine allzu große Überdosierung mit Netzschwefel ist physikalisch nicht möglich. Schon bei empfohlener Dosierung ist die Spritzbrühe so dickflüssig, daß diese mit einer gewöhnlichen Gartenspritze mit Kegeldüse kaum noch verspritzt werden kann, vor allem in Kombination mit z.B. einem Kupfermittel, was ja auch verdickend auf die Spritzbrühe wirkt. Für höhere Dosierungen braucht man eine Flachstrahldüse zur Ausbringung.

Bei Milch/Molke ist eine Überdosierung auch unbedenklich und erfordert ebenfalls eine Flachstrahldüse, weil wenig verdünnte Milch ebenfalls dickflüssig ist.

Andere Kontaktmittel und systemischen Fungizide dosiere ich nach Vorschrift. Viel hilft nicht immer viel und bei einer Überdosierung sind die erforderlichen Wartezeiten ungewiß.

Natron und Co. sind zumindest bis 1 % unbedenklich. Bei höheren Dosierungen und heißem Sonnenwetter kann es zur Verbrennungen kommen.


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