Biologisch-dynamischer Anbau von Tafeltrauben

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04.03.2018 10:00
avatar  Dietmar
#71
Di

Hier etwas zum Lesen zur chemischen Zusammensetzung, rechtlichen Bedingungen (im Privathaushalt weniger von Bedeutung) und zu Anwendungsempfehlungen:

http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/biodi...oder-abfall.pdf
http://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/iab/d...latt_aschen.pdf

Fazit:
- nicht pur ausstreuen (ätzend, wenn frisch), sondern unter Kompost mischen
- keine Asche von lackiertem Holz, Pressspan oder imprägniertem Holz verwenden - Schadstoffe!
- neben den Hauptnährstoffen Ca, Mg, K und P sind viele Mikronährstoffe enthalten
- manche Nährstoffe fehlen, da als Abgas durch den Schornstein gegangen, z.B. N und S
- wenn "sauberes" Holz als Brennstoff, dann ist die Verwedung als Dünger von Hobbygärtnern viel besser als die Entsorgung
- wer eine Pelletheizung oder Kamin hat, braucht keinen Mineraldünger im Garten außer S-Dünger. Bei letzterem ist Calziumsulfat Anhydrit zu empfehlen, da Langzeitwirkung. Früher wurde dem Boden genug S über die Abgase zugeführt, aber seit der Rauchgas- und der Benzin- und Dieselentschwefelung entstehen in D immer mehr Böden mit S-Defizit.

Nicht verwendet werden sollte Holzasche bei Moorbeetpflanzen u.ä., da hoher Kalkgehalt nach Abbindung des CaO mit Luftfeuchte und Kohlendioxid der Luft.


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04.03.2018 11:14
avatar  Dietmar
#72
Di

Ich habe keine eigene Feuerstelle im Haus, wo man Holz verbrennen kann, aber ich hatte mal ein paar Eimer Asche einer Pelletfeuerung eines kleinen Unternehmens verwertet.


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04.03.2018 15:27
avatar  Dietmar
#73
Di

Zu Serenade:

Hier ein wissenschaftlicher Versuch zur Wirksamkeit diverser mikrobiologischer Wirkstoffe gegen Botrytis und Oidium an Erdbeeren:

Anstatt des Stammes Bacillus subtilis-Stamm QST 713 wurde der eng verwandte Stamm Bacillus subtilis FZB24 eingesetzt. Anmerkung: bacillus subtilis = Bacillus amyloliquefaciens, ist nur ein anderer Name, aber das gleiche Bakterium. Darauf wird auch in der Studie und in diversen Veröffentlichungen hingewiesen.

Hier ist die Sudie:

http://orgprints.org/25170/1/25170-11NA0...-graufaeule.pdf

Fazit:
- Die Ergebnisse an Erdbeeren sind direkt auf Tafeltrauben übertragbar, da gleiche Erreger, höchstens andere Untergruppen
- Das Spritzen mit bacillus subtilis FZB24 brachte im Vergleich zum Spritzen mit reinem Wasser keine signifikante Verringerung des Befalles an Botrytis und Oidium, vor allem im Freiland. Im Gewächshaus gab es nur sehr geringe Wirkung.
- diese Studie ist als wissenschaftlich seriös einzustufen

Mein Kommentar: Im Gewächshaus werden die gespritzten Mittel durch Regen nicht gleich wieder abgewaschen und es gibt keine UV-Strahlung, die die Bazillen abtötet (wenn Gewächshaus mit Glas)

Mein Optimismus ist deutlich gesunken. Es fragt sich, ob der Stamm QST713 signifikant besser ist als der Stamm FZB24. Es könnte sein, dass beide Stämme mehr oder weniger das Gleiche sind und nur aus patentrechtlichen Gründen unterschiedlich benannt wurden. Die Hersteller der Spritzmittel mit dem Stamm FZB24 versprechen das Gleiche wie Bayer mit dem Stamm QST13.

Darüber hinaus hatte ich irgendwo gelesen, dass eine Kombination mit vielen synthetischen Fungiziten nicht möglich ist, da diese den Bazillus Subtilis abtöten. Kombination bedeutet nicht nur gleichzeitig, sondern auch aufeinander folgend. Man sollte sich also auf eines entscheiden: entweder synthetische Fungizite oder biologische Mittel (auch Netzschwefel und Kupfer wirken antbakteriell und sind hier deshalb wie synthetische Fungizite zu sehen).


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04.03.2018 15:35
avatar  Dietmar
#74
Di

In der Produktinformation zu FZB24 steht: Mischungen von
FZB24®flüssig mit den üblichen Pflanzenschutz- und Düngemitteln (außer kupferhaltige und bakterizid wirkende Produkte) sind problemlos möglich. Dabei sollte
FZB24®- flüssig in die fertige Pflanzenschutz - oder Düngerlösung eingemischt werden.

http://www.abitep.de/files/PDF/agrar/fzb..._liquid.pdf.pdf

Das steht aber in Widerspruch zu anderen Quellen, in denen eine Kombination mit vielen Fungiziten verneint wird.


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06.03.2018 00:57 (zuletzt bearbeitet: 06.03.2018 01:01)
avatar  jakob
#75
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Dietmar,für mich ist das alles spielerei mit der Asche oder Brennessel-Tee bei wenig Erfahrenen
Wie soll man die Menge ausrechnen wenn ich zumbeispiel 200L Wein machen möchte oder 500L?
Wieviel kg Asche und wo soll man dann nachkaufen wenn nicht genug da ist? Und mit Brennesseltee oder sogar Hünnerjauche?

Wieviel kg Stickstoff sind in in 10kg Hünner-kake oder in 100kg brennessel-Jauche und prozentuel was als Amonium und was als Nitrat drin ist?
Was bringt zuviel Amonimstickstoff im Garten mit niedrigen PH und noch dazu im Regenwasser gemisch? Zur Wurzelnschäden wegen Nitrit bei Nitrifizierung?
Darum machen sie 3-4 Eimmer Brennessel-Jauche, ein-zwei Eimer Holzasche unter den Stock für gerade 50-100g Frucht und denken dass die Rebe voll im Futter steht und belasten mit 20 Arkadia Trauben!!!Und wenn die Rebe das noch Packt ist doch sehr naiv zu denken dass es alles vom Brenessel-jauche oder Holzasche kommt


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06.03.2018 01:28
avatar  Dietmar
#76
Di

@Jakob

Wer Bio anbauen will, muss leidensfähig sein, da oft der Erfolg ausbleibt. Hier ist viel Esoterik im Spiel und wie der Link 2 Beiträge vorher zeigt, wirken die Bio-Mittel von seriösen Konzernen auch nicht unbedingt. Es ist also schwer, an belastbare Informationen zu kommen. Oft wird das Bio-Gewissen der Gärtner zum Abzocken missbraucht.


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06.03.2018 10:27
#77
Oh

Ditmar, Du hast Recht!
Ich bin der gleicher Meinung.
Die Infos, die mir gefallen haben, probieren ich aus.
Eigene Erfahrung ist die beste Erfahrung
Hühner Mist, was nicht jeder hat, hat auch ganze Menge Mineralien. Ob man besorgen kann, hängt von der Lage ab. Mist von meinen Hühner reicht mir aus.
Bitte nicht übertreiben. Hühner Mist und die Asche
Schon in kleinen Mengen auch im Gras Tee, können große Wirkung haben.
Lässt Euch nicht verwirren. Wenn Sie gute Erfahrung mit Chemischen Mittel gemacht haben,
machen Sie weiter. Nur Ihre Meinung ist die richtige.
Ich danke Allen für die Veröffentlichung Ihrer Erfahrung.


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08.03.2018 22:47 (zuletzt bearbeitet: 08.03.2018 22:50)
avatar  jakob
#78
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Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #77
Ditmar, Du hast Recht!

Lässt Euch nicht verwirren. Wenn Sie gute Erfahrung mit Chemischen Mittel gemacht haben,
machen Sie weiter. Nur Ihre Meinung ist die richtige.
Ich danke Allen für die Veröffentlichung Ihrer Erfahrung.


Netzschwefel,Kupfer,Wasserstoffperoxid,Kaliumpermanganat und alle gifte von daheim sind keine Chemie und sind gesund wie das Trinkwasser!
Und Kalksalpeter( https://de.wikipedia.org/wiki/Calciumnit...und_Darstellung) ist Chemie...

Verstehe die Welt nicht mehr...Für mich gerade Netzschwefel,Kupfer,Wasserstoffperoxid,Kaliumpermanganat und und und der ganze Sch...ß von daheim sind Chemikalien und der Mineraldünger wie Calcenit oder Blaukorn sind viel weniger gefährlich oder gar nicht...

Ich denke dass Bio-Industrie und ihre Propaganda manipulieren unsere Logik und wir denken das ganze Seifen,Schampo, Soda ,Spüle, Deo,Parfüm, Netzschwefel,Kupfer,Wasserstoffperoxid,Kaliumpermanganat gesund und Bio sind!

Habe das Gefühl dass alle "Chemie-Gegner" verwenden am meisten die gefährlichste Chemiekalien! Kinder essen oft ohne abzuwaschen ,sind dann Bodenbakterien gesund wenn der Hersteller wo Interesse an Profit hat und in Beschreibung als "ohne Wartezeit" rein schreiben lässt? OK im Magen gehen sie Kaputt und in der Lungen?

Oder ist die Seife oder Spüle gesund im Magen von den Kindern?
Hat schon jemand probiert bei "Hände waschen" Hände nach dem seifen abzuwaschen ohne die Hände an einander zu reiben? Wenn mann schon von den Händen ohne zu reiben die Seife nicht los wird, warum soll die Spüle oder Seife von den Beeren verschwinden ? hahaha wie naiv

Bakterien und Pilze sind Lebewesen und alles was sie abtötet tötet auch unsere Bakterien also auch uns und unsere Kindern

Darum für mich ist Bio nur das was vom Gott gedünnt oder gespritzt(Regen) wurde, wie zum beispiel die Beeren oder Nüsse aus dem Wald! Alles andere ist halt leider Chemie egal wie schön das geredet wird! Und um dieses Ziel zu erreichen sehe ich nur ein Weg und das sind Pilz-widerstandsfähige Rebsorten! Nur die Sonne und das Wasser!


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09.03.2018 16:41
#79
Oh

Hi Jakob,
Du hast Recht, alles in unserem Leben, Chemie ist.
Ich habe gemeint, das jeder hat freie Entscheidung, mit welchen Mittel er spritzt. Und soll sich nicht verwirren, sondern das nutzen, mit dem man gute Erfahrung gemacht hat.
Wenn einer meint das Mittel vom Bayer und Co das kleinste Übel ist. Ist doch für Ihn OK.
Wenn anderer mit Natron und Essig als bessere
Lösung sieht. Ist auch OK.
Regen ist vom Gott erschaffen. Aber was der Regen aus der Luft auf den Boden, bzw. Pflanzen runter holt, ist schädlicher als jede Chemie.
Einziges beruhigt, wir bekommen die Brühe von Oben kostenlos und können nichts ändern.


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27.04.2018 23:02
avatar  Reblaus
#80
Re

Bei mir geht es biologisch-dynamisch weiter. Die Winter-Gründüngung wurde Mitte März abgemäht und zwei Wochen zum Abtrocknen liegen gelassen. Ende März wurde das Ganze dann leicht untergefräst. Dort wo die Gründüngung gut aufging, war der Boden total locker. Was muss das Wurzelwerk der Gründüngung da erst in der Tiefe des Bodens bewirken. Die Wurzeln reichen mehrere Meter tief. Sie lockern den Boden, speichern Stickstoff, dienen als Nahrungsquelle für Mikroorganismen und sorgen mt ihrem weit verzweigten Kanallabyrint für einen perfekten Wasserspeicher. Direkt danach wurde gleich die Sommer-Gründüngung eingesät und angewalzt. Um das Wurzelwachstum zu verstärken, wurde dynamisierter Hornmist gespritzt. Die Sommer-Gründüngung wird dann Ende Juli abgemäht, Anfang August in den Boden eingearbeitet und gleich wieder die Winter-Gründüngung eingesät. Neben den o.g. Vorteilen wird der Boden auf diese Weise ausreichend mit Nährstoffen versorgt, eine weitere zusätzliche Düngung ist nicht erforderlich. Darüber hinaus dient sie als hervorragende Bienennahrung!


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