Tafeltrauben richtig schneiden - ich blicke nicht durch

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04.10.2021 19:40 (zuletzt bearbeitet: 04.10.2021 19:40)
#1
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hi, ich möchte Tafeltrauben anbauen. Dazu hole ich mir Pfähle, wo ich dann an jeder Seite ein Seil dranspanne - 1x unten, 1x oben. Also je von beiden Seiten vom Pfahl. Die letzten Pfähle werden ja schräg gesetzt, damit es haltbarer wird. Die Höhe der Pfähle übern Boden beträgt 2,5m. Jetzt wollte ich herausfinden, wie weit entfernt ich die einzelnen Rebstöcke voneinander entfernt pflanzen muss.

Ich google und finde dieses Video:
https: //bit.ly/2ZVCyN8


O.k., denke ich mir - gar nicht so kompliziert. Aber die Pflanzentfernung weiß ich dann immer noch nicht. Ich google weiter und sehe dann diese Video:
https: //bit.ly/3a5xMOT


Dort wird plötzlich ganz anders geschnitten. Beide Schneider wirken professionell. Aber wer hat Recht?

Wie schneide ich denn meine Tafeltrauben nun am besten?


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04.10.2021 19:44 (zuletzt bearbeitet: 04.10.2021 19:48)
#2
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OK, die Links habe ich jetzt aufrufen können.
Vergiss diese Videos.

Du solltest dir vorher Gedanken machen, welche Erziehungsform du wählen willst.
Dazu am besten Mal im Forum nachlesen. Gibt eine Themen über Erziehung von Reben und Rebe im ersten Jahr, zweiten Jahr, usw.


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04.10.2021 20:34 (zuletzt bearbeitet: 04.10.2021 20:37)
avatar  Anselmo
#3
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Welche Rankhilfe hast du gebaut, nur die zwei Seile? Ich denke 2 Meter auseinander ist ein guter Wert, aber da gibt es verschiedene Ansichten. Die Reben möglichst direkt neben die Pfähle setzen, erleichtert das biegen der Triebe und das Rasenmähen.

Hab die Videos kurz angeschaut - mein Kommentar ist unter Vorbehalt, hab nur kleine Teile daraus angesehen! Also:
Das erste Video ist für Spalier geeignet, gibt aber auch andere Schnittformen. Das zweite Video sieht aus wie eine "wilde" Hauswanderziehung ohne klares System. Der zweite Herr ist m.M.n. kein Winzer.


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04.10.2021 21:04 (zuletzt bearbeitet: 04.10.2021 21:04)
#4
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Es steht vieles davon schon in dem Themen im Forum. Man kann gerne Fragen dazu wieder aufgreifen, denke ich, aber zuerst sollte man schon einmal lesen, was schon dazu geschrieben wurde. Dann wird vielleicht im Voraus einiges klarer.

Zu den Videos: der Schreiber hat von Tafeltrauben nicht so viel Ahnung. Das was er macht funktioniert vielleicht für Weintrauben. Aber seine Spaliere, etc sollte man nicht als Beispiel nehmen.
Wer stur auf Zapfen schneidet, wie er allgemein bei Tafeltrauben empfiehlt, kann bei manchen Sorten auch lange auf einen gescheiten Ertrag warten.


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05.10.2021 00:02 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2021 00:15)
#5
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Zitat von Anselmo im Beitrag #3
Welche Rankhilfe hast du gebaut, nur die zwei Seile?

Ich habe Pfähle, welche 2,5m aus dem Boden gucken. Ist alles noch nicht fertig. An den Pfählen werde ich dann links und rechts ein Seil 3mm dranmachen - auf 2 verschiedenen Höhen. Der untere Draht kommt auf 60cm(hängt ja eh etwas durch & dann hängen die Blätter nicht so tief weges der Pilzgefahr). Der obere Draht auf 2,50m. Dort kann ich dann den Wein einfädeln. Oder machen mehr Ebenen Draht Sinn?

Die Endpfähle werden dann schräg gesetzt und per Bodenanker befestigt. Die Seile werden per Seilspanner einigermaßen straff gehalten. Sie liegen dann an jedem Pfahl aber ohnehin auf. Pflanzabstand zwischen den Reben sind 3m angedacht. Die Pfähle würde ich alle 4m setzen. Oder dann die Reben an die Pfähle, damit ich leichter mähen kann? Oder verschenke ich dann etwas unnütz?

Wieviel Pfähle, also wie lang die Rebzeile insgesamt werden wird, ist offen. Da bin ich variabel.

Was ist denn die beste Erziehungsart? Also eine die wenig Arbeit bereitet und trotzem noch etwas Ausbeute verspricht. Es bleibt doch nur die Spaliererziehung, wenn man den Aufbau so hat wie ich.


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05.10.2021 12:54 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2021 12:59)
avatar  Anselmo
#6
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Auf jeden Fall brauchst du viel mehr Drähte! Alle 20-30 cm einen.
Ich versuche Mal den Standard Spalierschnitt grob zu umreißen:
Langfristiges Ziel ist, dass du unten einen Stamm hast, und einen Trieb der letztes Jahr möglichst in Kopfnähe (Kopf = das obere Ende des Stammes) oder direkt aus dem Kopf gewachsen ist biegst du vor dem Austrieb im Frühling waagerecht, daraus wachsen dann senkrecht die Triebe = Fruchtruten. Wie du da hin kommst und was es sonst noch zu beachten gibt, da gibt es natürlich vieles zu beachten, da liest du dich am besten hier im Forum ein und/oder kaufst dir Literatur. Im Endeffekt könnten wir dir hier 500 Seiten schreiben, besser ist es aber, wenn du dich einliest und dann fragst wenn du etwas nicht verstehst.

Edit: natürlich ist das nur eine Art, Wein zu schneiden, aber die verbreitetste, denke ich. Es gibt auch andere Arten wie Dauerkordon, Pergola Erziehung etc..


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06.10.2021 00:34
#7
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Hallo Julia,
ich habe dir vor ein paar Wochen in einem anderen Forum ein Bild gezeigt, auf dem klar wird, das die jungen Triebe in den Drahtrahmen einsortiert werden sollten, bevor sie von den ersten Gewittern/Sturmböen im Jahr abgebrochen werden.
Wenn sie da erstmal drin sind, brechen sie nicht mehr ab und meist ist das Wachstum dann auch so zügig, das ich absichtlich nicht so enge Drahtpaarabstände habe, sondern nur noch eins etwa in der Mitte und eins ganz oben. Sonst müsste ich alle 2 Tage Gewehr bei Fuß stehen und Triebe in die Drahtpaare einsortieren wenn ich nicht mit Drahtauslegern arbeiten möchte.

Ich empfehle dringend das einlesen, ganz allgemein was so zu tun ist beim Reben kultivieren, auf was es dabei ankommt usw. Arbeitskalender usw, sowas findet man oft in Büchern. Google hilft hier scheinbar nicht weiter und ich sehe auch wenig Sinn darin jetzt darüber hier nachzufragen, was dich in 3-4 Jahren erst erwartet. Bis dahin passiert noch viel und vieles wird auch wieder vergessen.

Nimm dir doch mal eine Flasche guten Wein und ein Buch über Weinbau und lese mal ein paar Stunden, was so ein Winzer das Jahr über tut und warum.
Wenn das gröbste klar ist, fangen wir an über Tafeltrauben zu reden, weil die doch anders sind als Weintrauben.

PS: du hast noch nie danach gefragt, wie man richtig pflanzt. Die Bodenvorbereitung kann durchaus ein paar Monate in Anspruch nehmen. Das ist auch nicht zu unterschätzen, das kann der erste Fehler sein. Ansonsten ist der erste Schnitt nach dem pflanzen der Schnitt runter auf 2 austriebsfähige Augen. In diesem Jahr brauchst du nur eine Stange, an der ein Trieb wachsen und angebunden werden kann. Da brauchts streng genommen noch keinen Drahtrahmen.

Siehe Strang Schnitt im ersten Jahr hier im Forum bzw das wird in dem Buch erklärt, das du dir aussuchen und bestellen und lesen solltest. Ich ahbe dir auch schon ein Video vom Weinbauring franken rausgesucht, vielleicht kannst du dich noch dran erinnern.

Gruß
tt


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09.10.2021 14:33 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2021 14:58)
#8
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Danke euch beiden. Ja, dann fange ich halt erstmal an mit dem Reben setzen. Es geht mir aber nicht um Wein, sondern ausschließlich um Tafeltrauben.

Gibt es da eine Buchempfehlung? Oder etwas im Netz?

Bei dem Wetter würde ich ja gerne schonmal Löcher buddeln und Reben bestellen - die sollen ja, wie ich lese irgendwann Ende Herbst alle vergriffen sein. Aber in welchem Abstand - dass muss ich ja wissen, sollte ich die Reben dann Pflanzen? Wenn ich die Abstände nicht kenne, kann ich aber keine Tafeltraubenreben bestellen.

Bei Kordonerziehung lese ich etwas von 3m Rebabstand, geht je nach Sorte auch kleiner, aber damit fährt man auf der sicheren Seite, falls mal eine Rebe weggkommt und dann eine starkwüchsigere die Lücke füllt. Aber ich habe ja Pfähle mit Drähten. Also Spalier. Solll ja auch die einfachste Erziehungsform sein. Und da fehlt mir eine größe zum Rebabstand. Welcher wäre da sinnvoll? Also wenn man auch in Zukunft starkwüchsigere Reben anbaut. Sind es ebenfalls 3m von Rebe zu Rebe? Wenn jetzt Sorte A 2m reichen aber Sorte Maximum 3m, dann würde ich den Abstand 3m für die Plfanzlöcher wählen und dementsprechend viele Reben bestellen.

An den Pfählen die Reben setzen soll ja von Vorteil sein. Dann hätte ich ein System, wo auch mal eine Rebe dann "rausfliegen" kann, wenn sie nicht funktioniert. Geplant sind folgende Sorten vorerst:

Galahad: früh reif
Vanessa: rosa, kernlos
Venus: kernlos
Muscat bleu: allgemein häufig als gute, leckere Sorte beschrieben
Lakemont-new-york: kernlos, resistent, kleinere Beeren, mittelfrüh
Kischmisch Zimus: resistent kernlos
Kischmisch Zitronii: resistend kernlos
Velez-kernlos: früh, kernlos, pilzresistent


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09.10.2021 15:10 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2021 15:12)
#9
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Zu den Abständen schreibt irgendwie nie Jemand etwas. Ich finde aber folgendes:

"Die Spaliererziehung orientiert sich weitgehend an dem normalen Weinanbau und ist somit die einfachste, aber für die Kultivierung von Tafeltrauben weniger geeignete Lösung. "
Quelle: www. tafeltrauben.com/spalier.html

Macht dann Spaliererziehung überhaupt Sinn für mich? (ich möchte ja ausschließlich Tafeltrauben anbauen)

Wobei die ganzen mit Extraaufbauen auch zu aufwändig wären für mich. Also mit T- oder V-Streben an den Pfäheln. Das bekäme ich nicht hin. Aber die Kordonerziehung ginge ja auch an normalen Pfählen mit Drähen, wie ich es habe. Auf der Seite steht diese aber nicht zur Auswahl - ob sie geeigneter ist für Tafeltrauben.


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09.10.2021 17:55 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2021 18:12)
avatar  Micha74
#10
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Möchtest kordon Erziehung am Spalier, oder wie im Weinbau die guyot Erziehung, wo man links rechts im Frühjahr eine ertrags rute biegt?wie viel platz hast ?
Wie ist die Ausrichtung? ist offene wiese,Hanglage,ist da Beschattung ?
Die rebe ist eine Liane und das liegt an Dir,haltest sie kurz,oder lang.
wenn platz keine Rolle spielt,dann lass 4 - 5 Meter für ordentlichen vertikalen Kordon,wenn platz knapp dann,1,5 Meter mit viel grünarbeit.
Zu viele reben auf einem Haufen, mit kleinen Abstand, und viele triebe da ist keine luft,also Durchzug, da bleibt es feucht und die pilzanfählichkeit steigt.
Kommt eine Reihe reben oder mehrere, parallel zu einander?da musst auch an die Reihen Beschattung denken, wir machen hohe Spaliere von 2,5 und Meter, über dem Boden, da muss die Nachbar reihe auch cca 2 Meter parallel abstand sein.
Bedenke manchen Sorten werden nicht dein Geschmack sein,oder aus Sonnen Mangel nicht reif oder süß an dem platz ,also würde ich am anfang alle zwei Meter eine rebe pflanzen, und mit der zeit,entweder rodest was dir nicht gefällt, und der freie platz bekommt zusätzlich die Nachbar rebe oder Eine neue.
Mehr altholz an der Rebe mehr Ertrag, auch bessere Qualität.
Dein platz der zu Verfügung steht entscheidet .2 m mindestens währen schon vorteilhaft.


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