Literaturempfehlung: Tafeltrauben ?

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10.10.2021 11:24 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2021 11:24)
#1
o0

hi, ich bin auf der Suche nach Literatur zum Tafeltraubenanbau. Mir geht es da nicht um Vermarktung oder Rechtliches. Sondern um Erziehungsformen, Düngung, Spritzen, Spalierbau, Sorten. Also praktische Dinge.

Ich finde viele Bücher zum Weinbau - aber halt nicht zum Tafeltraubenanbau. Dieses hier geht eher auf rechtliche Dinge und Vermarktung ein - laut Info:
www. buecher.de/shop/weinbau/anbau-von-tafeltrauben/ollig-werner/products_products/detail/prod_id/28069753/
(Werner Ollig, Anbau von Tafeltrauben)

Kennt ihr Literatur zum Theme Tafeltraubenanbau, welche sich mit den o.g. praktischen Dingen beschäftigen? Oder Internetseiten?


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10.10.2021 21:08
#2
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Derzeit ist mir keine vernünftige Literatur bekannt und ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Schaue hier ins Forum.

Ansonsten überschneidet sich auch vieles vom Weinanbau mit dem Tafeltraubenanbau. Nicht alles, klar. Aber wenn ein Wein in einen Doppeldrahtrahmen wachsen möchte muss man die Triebe kurz nach dem Austrieb genauso wie bei den Tafeltrauben einsortieren und umgekehrt.
Deswegen ist es vielleicht nicht ganz so günstig, wenn du die Rebe/Tafeltraube direkt vor einen Weinbergpfosten pflanzen würdest, dann wäre der Drahtrahmen für die Triebe nämlich 10-20cm weg...


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11.10.2021 10:01
avatar  jakob
#3
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wozu Literatur wenn du Forum hast? Wissen dieser Mitglieder, basiert auf mehre hundert Jahre zusammen, ganz viele Fachbücher und Jahrhunderte Erfahrungen was uns zusammen ausmacht..


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13.10.2021 01:01 (zuletzt bearbeitet: 13.10.2021 01:16)
#4
o0

Ungewöhnlich. Schade. Also ich lerne gerne aus Büchern. Dann habe ich eine gewisse Struktur vorgelegt. Die Begriffe werden zunächst erklärt, bevor sie verwendet werden. Wie bereite ich den Boden bei einer Pflanzung vor. Düngen ja, nein? Dann kommt so etwas wie welche Erziehungsformen es gibt mit welchen Vor- und Nachteilen. Und dann wie man vorgeht in Jahr 1, usw. Wie gehe ich bei Krankheiten vor. Ich finde da hat ein Buch durchaus Vorteile. Gerade um in das Theme hineinzukommen. Aktueller ist dann das Forum. Aber ich würde mir gerne per Buch ein Grundwissen aneignen, von dem ich dann natürlich durch aktuelle Informationen abweichen kann. "Im 2. Jahr wird jetzt nicht mehr auf 6 Augen geschnitten, weil..." Das nützt mir aber mehr, wenn ich ein Grundwissen habe.

Ich habe hier über das Forum eine Seite gefunden mit Fachbegriffen vom Traubenanbau. Kennt die wer? Habe ich verloren leider.


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13.10.2021 13:54
avatar  Dietmar
#5
Di

Es gibt keine brauchbaren Bücher über Tafeltrauben in D. Die Bücher mit Tafeltrauben im Titel sind von Winzern oder Fachleuten von Weintrauben und die haben keine Erfahrungen mit Tafeltrauben. Die denken, Tafeltrauben können wie Weintrauben angebaut werden.

Ein Teil des Inhaltes dieser Bücher ist brauchbar, z.B. zu den grundlegenden Erziehungsformen und zu den Krankheiten und Schädlingen.

Es gibt aber auch große Unterschiede:

Beide stammen von der europäischen Kulturrebe ab, wurden aber in Tausenden von Jahren mit unterschiedlichen Zielen gezüchtet.

Weintrauben
-Zum Keltern von Wein und zur Herstellung von Traubensaft
-kleine Trauben und Beeren (ca. 150 … 200 g, 1 … 3 g)
-zähe Beerenhäute zur Erhöhung der Pilzfestigkeit
-meist 4 große und beim Essen sehr störende Kerne
-kein knackiges Beerenfleisch, sondern ein bis 2 Tropfen Saft pro Beere – zur besseren Auspreßbarkeit des Saftes
-sehr süß, damit viel Alkohol entstehen kann
-kleine bis sehr kleine Wüchsigkeit und Fruchtbarkeit, Ausnahme: Dornfelder
-fast alles reine europäische Kultursorten – sehr hohe Pilzanfälligkeit – häufiges Spritzen mit starken Mitteln erforderlich
-sehr wenige interspezifische Sorten – haben sich bezüglich Pilzfestigkeit und Geschmack nicht bewährt, z.B. Regent und Rondo
-sehr gute interspezifische Sorte mit hoher Pilzfestigkeit und sehr gutem Geschmack: Solaris – ist für Raum Dresden geeignet
-in D nur noch Erhaltungszucht

Tafeltrauben
-Zum Essen, nicht zur Saft- oder Weinherstellung
-Ziel: größere Trauben und Beeren mit nicht störenden Beerenhäuten und Kernen, festes knackiges Beerenfleisch
-nicht so süß, für Diabetiker besser geeignet
-alte Sorten: reine europäische Kultursorten, sehr pilzempfindlich und kleine Trauben und Beeren
-Heute vorwiegend interspezifische Sorten, erste Generation schon vor dem 2. Weltkrieg gezüchtet. Diese gibt es heute in
Bau- und Gartenmärkten, Versandgärtnereien, Baumschulen und dt. Rebschulen zu kaufen. Nach heutigen Maßstäben veraltet!!!
Total veraltet!
-keine störenden und zähen Beerenhäute, wenige und kleine bzw. weiche Kerne
-hohe bis sehr hohe Wüchsigkeit und Fruchtbarkeit – deshalb völlig andere Erziehung als bei Weintrauben
-Besonderheit: kernlose Sorten, ursprünglich für Korinthen, Rosinen und Sultaninen
-sehr viel höhere Ansprüche an Optik und Gesundheit als bei Weintrauben

Bei Tafeltrauben gibt es neben der Bogrebenerziehung weitere Erziehungsformen, z.B. Kordon. Dabei ist zu beachten, daß viele Sorten keinen kurzen Anschnitt (2 Augen) mögen und erst ab ca. dem 4. Auge der Bogrebe bzw. des Kordons richtig Erträge bringen. Wer auf nur 2 Augen wie beim Waagerechtkordon schneidet, der "schneidet auch seine künftigen Erträge weg".

Dateianhänge
  • Erziehung von Tafeltrauben.pdf

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13.10.2021 15:18
#6
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Für den Anfang, wenn man noch nie einen Boden für die Pflanzung vorbereitet und eine Rebschere in der Hand gehabt hat, kann man sicherlich auch vieles von anderen Kulturen wie Weinbau lernen.

Dieses hier gibts gebraucht für gut 20€: https://www.ulmer.de/usd-6119800/der-winzer-1-.html


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13.10.2021 17:58 (zuletzt bearbeitet: 13.10.2021 17:59)
#7
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@Dietmar: in deinem Dokument steht, dass bei Tafeltrauben die Fruchtruten nicht gegipfelt werden sollen.
Das darfst du allerdings nicht Gleichsetzen mit Entspitzen kurz vor der Blüte, wo quasi auch gegoogelt wird


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13.10.2021 23:31 (zuletzt bearbeitet: 13.10.2021 23:32)
#8
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Vor der Blüte? Eher direkt danach, 2-14 Tage, je nach Wetter.

Da sind noch mehr Patzer drin, ich denke dieses pdf ist einfach überholt. Und deswegen bringen auch Bücher nicht mehr als ein bisschen Grundwissen und wenn es drauf ankommt, dann muss man doch für seinen eigenen Garten entscheiden. Im Idealfall kann man begründen warum man was wann macht.


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14.10.2021 08:02 (zuletzt bearbeitet: 14.10.2021 08:05)
#9
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Nein. Ich meine schon kurz vor Beginn der Blüte.
Wenn du der russischen Sprache mächtig bist oder einen Übersetzer benutzt, dann ließ dir einmal die Artikel auf Vinograd.info durch. Dort steht es auch so.
Bzw. ob es tatsächlich eine Rolle, ob kurz vorher oder bei Beginn oder kurz nach der Blüte, das wage ich zu bezweifeln. Ich persönlich denke, dass es egal ist.


P.s. ich schriebe vom Smartphone aus. Da springt manchmal die Autokorrektur an, wie bei "gegoogelt" statt gegipfelt.


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14.10.2021 11:51
#10
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Ich kann es leider nicht lesen und finde auch Anhand der Bilder nicht einen Artikel zum entspitzen um ihn in einen Übersetzer zu kopieren.

Ich kenne diese Ausführungen: https://www.wetter-th.de/Internet/global...0der%20Rebe.pdf

Ob es tatsächlich messbare Effekte gibt wenn nur 2-4 Tage Unterschied beim entspitzen sind, ich weiß es nicht. Ich kann mir vorstellen das entspitzen mit entfernen der 3 jüngsten Blätter effektiver ist als nur den Haken plus das Blatt, welches sich gerade abspreizt bzw entfaltet. Ich entspitze wenn ich den maximalen Effekt vom entspitzen rausholen will auch die Geiztriebe.
Und dann ist da ja noch die Geschichte mit dem Wetter während der Blüte.
Und die Geschichte mit dem entfernen der Blätter in der Traubenzone.


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