Tafeltrauben in Topf und Kübel

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26.05.2018 15:23
avatar  Dietmar
#31
Di

Zitat
Wie kann man die Erde den PH wert messen, bzw ob sauer oder nicht sauer?



Gehe mal zu Amazon und gebe ph-wert ein und Du bekommst Hunderte Angebote. Im Prinzip gibt es zwei technische Möglichkeiten:

a) spezielle Papierstreifen, die sich je nach pH-Wert verfärben und
b) kleine elektronische Meßgeräte

Zu a) Hier wird viel Murks angeboten. Das ist kein ordentliches Lackmusspapier, wie in der Forschung und Wirtschaft angeboten, sondern Billigkram aus China. Zumindest gibt es überwiegend negative Bewertungen der Käufer. Vorteil: keine Batterie erforderlich, Nachteil: ungewisse Qualität

zu b) Es gibt Geräte ab knapp 10 € bis nach ober offen. Auch hier gibt es Ramsch. Wähle etwas aus, was sehr viele positive Bewertungen hat. Einzelne Bewertungen sind oft getürkt. Vorteil: viel genauer und zuverlässiger (wenn gutes Produkt, auch Zehntel Werte ablesbar), Nachteil: Batterie erforderlich, ist immer leer, wenn man diese braucht, es sind keine Standardbatterien aus der Kaufhalle, aber im Internet, großen Kaufhallen, bei Conrad usw. durchaus zu bekommen.

Vorgehensweise: Man füllt eine kleine Erdprobe in ein kleines sauberes Glas, z.B. 1 Teelöffel. Dann gibt man so viel Wasser zu, bis eine dickflüssige Schlämmpe entsteht, mischt gut oder schüttelt 1 Minute und verwendet dann die Papierstreifen bzw. das Messgerät gemäß Gebrauchsanweisung.


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26.05.2018 15:34 (zuletzt bearbeitet: 26.05.2018 15:35)
avatar  Dietmar
#32
Di

Zitat
woher bekomme ich den Kalk um den Boden wieder nicht sauer zu machen?



Kalk gibt es in jeden Bau- und Gartenmarkt, meist in 20 kg-Säcken oder in 5 kg-Schachteln - je kleiner die Abpackung, desto teurer. Für einen Kübel braucht man jedoch viel weniger. Bei Zimmerpflanzen würde ich gar kein Kalk geben, da oft kalkphop.

Als Gärtner sollte man wissen, dass jedes Jahr durch Niederschläge und Gießen ca. 50 ... 80 g Kalk/Quadratmeter ausgewaschen wird. Wenn man keinen kalkreichen Boden hat, sollte der Verlust alle ca. 3 Jahre ausgeglichen werden. Das ist grob eine Handvoll pro Quadratmeter. Kalk ist das wichtigste Düngemittel überhaupt, nicht bloß zur Einstellung des pH-Wertes. Pflanzenaschen bestehen zu über 40 % aus Kalziumverbindungen. Kein anderer Nährstoff wird mehr gebraucht. Deshalb gibt es Kalk in so großen Packgrößen.

Kein Kalk: für Moorbeetpflanzen, Heidelbeeren, Rhododendren, Azaleen usw..


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26.05.2018 18:25
#33
Si

Dake Ditmar für den Erinnerung, das sollte sich jeder jungen und alten Rebenhasen im Garten groß meisel, ohne viel Kalk gibt kaum Trauben.

Mir gefällt Whatsapp. Geht schneller,einfacher.
015225804502

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26.05.2018 23:01 (zuletzt bearbeitet: 26.05.2018 23:31)
avatar  Dietmar
#34
Di

Zitat
ohne viel Kalk gibt kaum Trauben.



Es kommt auf die richtige Menge an, also auf die Balance, wie oft im Leben und nicht auf das Extrem. Also nicht kiloweise Kalk streuen, um kiloweise Trauben ernten zu wollen.

Auch für Kalzium gibt es Antagonisten, d.h. ein Zuviel an Kalzium behindert die Aufnahme von Magnesium, Kalium, Bor, Eisen; Zink und Mangan. Allerdings muss man da schon einen sehr hohen Kalkgehalt im Boden haben.

Ich hatte ja schon eine Orientierung geschrieben:

Alle 3 Jahre ca. 80 g Kalk pro Quadratmeter, bei Sandboden etwas mehr. Wenn man nun diese Menge auf einen Kübel umrechnet, also die Fläche (Erdoberfläche) des Kübels ins Verhältnis zu einen Quadratmeter setzen. Die Erdoberfläche des Kübels (wenn rund) ist ca. 3,14*Radius*Radius bzw. 3,14/4 *Durchmesser*Durchmesser. Der regelmäßige Kalkbedarf für einen Kübel liegt also nur im Grammbereich. Das ist nur die Erhaltungskalkung, also den Ersatz des Verlustes durch Niederschläge und Gießen. Dann gibt es noch Kalkverluste durch den Entzug durch die Reben und da insbesondere durch den Rebschnitt und die Trauben (viel weniger). Da ich aber die gehäckselten Ruten vom Rebschnitt wieder der Weinplantage zuführe, kann ich diesen Kalkverlust bei mir vernachlässigen. Wer das Hächselgut nicht zurück führt, muss eben ein paar Gramm Kalk mehr düngen.

Wer eine Weinplantage hat, sollte alle 5 ... 7 Jahre mal eine Bodenanalyse machen lassen. Danach kennt man auch den Kalkgehalt im Boden und zur Auswertung einer Bodenanalyse gehört auch eine Bewertung der Nährstoffgehalte, meist im Bereich von Mangelversorgung bis Überversorgung, sowohl optisch in einem Diagramm, als auch als Zahlenwert und auch als Kategorie von A bis E.

Diese Erhaltungskalkung hat aber nur indirekt mit dem pH-Wert zu tun. Wer einen niedrigen (sauren) pH-Wert hat, muss zusätzlich soviel Kalk zugeben, bis der pH-Wert im gewünschten Bereich liegt, aber bitte nur langsam zusätzlich Kalken und nicht gleich eine größere Menge. Nach einigen Wochen erneut den pH-Wert messen und bei Bedarf eine weitere kleine Menge Kalk streuen.

Welche Böden neigen zu zu niedrigem pH-Wert:
- mit viel Torf
- mit Rindenmulch oder kompostiertem Rindenmulch (Huminsäure)
- Sandböden
- Nadeln von Nadelbäumen kompostiert und diesen Kompost zugeführt

Der ehemals saure Regen dürfte der Vergangenheit angehören.


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27.05.2018 10:46
avatar  cobra82
#35
co

OK vielen dank für die Infomartion.

heist es einfach nur Kalk wenn ich im Baumarkt gehe?, ich habe ja noch ein garten, dort könnte ich ja Kalk auch weiterhin nutzen.

gibt es eine Empfehlung eines Ph wert gerätes? funktioniert jedes Ph wert für den Boden auch, oder muss es speziell für Erde sein, und wie hoch muss der PH-Wert den sein, für eine gute Erde.

und was kann ich gegen meine jetzige Rebe tun, Spirtzen jetzt noch, oder wird die komplett eingehen?


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27.05.2018 13:53
avatar  Dietmar
#36
Di

Bei Kalk für den Garten (also kein Branntkalk bei den Baustoffen) gibt es zwei prinzipielle Sorten:

1. Rasenkalk - besteht fast ausschließlich aus Kalziumkarbonat - das ist die immer richtige Sorte. Im Gartenmarkt meist in 20 kg-Säcken zu Kosten von ca. 3 ... 5 Euro.

2. Dolomitkalk - hat außer Kalziumkarbonat auch ca. 30 % Magnesiumkarbonat, kostet etwa genau so viel: Dieser Dolomitkalk sollte nur einmal alle 10 Jahre bzw. entsprechend den Ergebnissen der Bodenanalyse etwas öfter oder gar nicht verwendet werden. Magnesium ist das zentrale Metallion im Chlorophyll und ohne Chlorophyll gibt es keine Photosynthese. Der damalige saure Regen hat seinen Schaden nicht durch die Versauerung des Bodens gemacht (Nadelwälder vertragen das), sondern durch die Auswaschung des Magnesiums, weil Schwefelsäure + Magnesiumkarbonat das wasserlösliche Magnesiumsulfat ergibt, welches dann ins Grundwasser versickert. Die Böden im Erzgebirge waren dadurch nahezu magnesiumfrei und ohne Magnesium kann nun mal keine Pflanze existieren. Deshalb wurden diese Wälder mit Dolomitkalk gedüngt (aus der Luft)
Die Kehrseite ist, dass Magnesiumkarbonat auch ein Antagonist für z.B. Kalzium und Mangan ist. Während das Kalziumkarbonat über die Bildung von Kalziumhydrogenkarbonat, wie schon beschrieben, aus dem Boden ausgewaschen wird, passiert das mit Magnesiumkarbonat kaum, d.h. wenn man regenmäßig (jährlich) mit Dolomitkalk düngt, wird der Magnesiumgehalt im Boden mit der Zeit immer höher, bis sich die Überversorgung mit Magnesiumkarbonat negativ bemerkbar macht und wie schon geschrieben - einmal im Boden drinn, bekommt man es kaum wieder heraus. Das ist der Grund, warum ich zur Zurückhaltung bei der Verwendung von Dolomitkalk plädiere.

Dann gibt es noch zwei "physikalische" Formen des Kalkes:

1. als Mehl: wirkt schnell, aber nicht so lange, lässt sich schlechter dosieren und ausbringen und stiebt, insbesonders bei Wind und eine Staublunge ist nicht gerade das, was man anstrebt - ist also nicht zu empfehlen.

2. Viel besser ist granulierter Kalk, denn der stiebt nicht. Hier gibt es verschiedene Korngrößen - von 1 mm bis 5 mm. Damit der feinkörnigere Kalk nicht stiebt, hat er meist eine geringe Feuchte - ohne richtig nass zu sein. Ist der Sack aber einige Wochen offen, trocknet er aus und stiebt aufgrund feinerer Bestandteile auch ein bißchen, aber viel weniger als Kalkmehl.
Am Billigsten ist der feinkörnige Kalk, aber geöffnete Säcke trocknen eben mit der Zeit aus. Wenn man viel Kalk auszubringen hat (große Fläche), dann ist diese Kalkform gut und preiswert. Ich habe vor ein paar Monaten 6 Säcke a 20 kg verstreut (eine Handvoll pro Quadratmeter), da lohnt sich der billigere Kalk, denn aufgrund der Abnahmemenge musste ich nur 2,50 € pro 20 kg-Sack bezahlen. Grob granulierten Kalk gibt es meist in 5 kg-Packungen oder kleiner und da sind die Kilopreise schnell mal das Zehnfache.
Nun erkennt man bei 20 kg-Säcken nicht immer, ob Kalkmehl oder feinkörniger Kalk enthalten ist, da das nicht immer auf der Verpackung steht. Beim ersten Kauf sollte man gucken, ob ein Sack offen ist bzw. man kauft nur einen Sack. Beim 2. Mal weiß man dann, was drin ist.


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27.05.2018 14:01
avatar  Dietmar
#37
Di

Zitat
funktioniert jedes Ph wert für den Boden auch, oder muss es speziell für Erde sein



Egal, ob mit Papierstreifen oder elektrischem Messgerät, einen pH-Wert kann man nur in einer Flüssigkeit messen. Das ist nun mal physikalisch so. Will man den pH-Wert von Boden, Erde ... messen, muss die Probe zunächst mit etwas Wasser versetzt und geschüttelt werden, damit die löslichen Anteile und nur die sind für den pH-Wert verantwortlich, im Wasser gelöst werden. Man sollte aber nur so wenig Wasser wie möglich nehmen, sonst verdünnt man die löslichen Substanzen und der gemessene pH-Wert verschiebt sich Richtung Neutral.

Analogie: Konzentrierte Essigsäure (EssigEssenz) ist zweifellos sehr sauer, aber je mehr man Wasser zumischt, desto weniger sauer wird die Lösung.


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27.05.2018 14:06 (zuletzt bearbeitet: 27.05.2018 14:15)
avatar  Dietmar
#38
Di

Anzustrebende pH-Werte für Reben in Abhängigkeit von der Bodenschwere:

Bodenschwere:
leicht: ca. 5,5
mittel: ca. 6,0
schwer: ca. 6,5


Praktisch sollte man sich einen Kopf darüber nur machen, wenn:
- Zugabe von Torf oder Rindenhumus oder Nadeln von Nadelbäumen in größeren Mengen
- bei natürlichen Kalkböden - erfordern speziell geeignete kalktolerante Unterlagsreben
- bei Sandböden

Ansonsten sind normale Gartenböden im pH-Bereich von 6,0 bis 6,5, brauchen also in der Regel nicht gemessen werden. Alkalische Böden dürften in D zur Ausnahme gehören, aber in Afrika gibt es Vulkane, die Natriumkarbonat in konzentrierter Form ausspeien und dieser Boden ist sehr alkalisch.


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29.05.2018 00:08 (zuletzt bearbeitet: 29.05.2018 00:11)
avatar  jakob
#39
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Das Problem mit Spinmilben und Oidium haben auch Gärtnereien wie hier bei Hornbach. Diese Rebe kostet 99.00Euro..

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Probirt mal BI-58 https://www.google.de/search?source=hp&e...1.0.r99z_lNf3dc


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30.05.2018 11:12
avatar  Traubi
#40
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Geschein von Preobrejenie im Kübel, erstes richtiges Ertragsjahr. Werde insgesamt 4 Trauben an der Rebe lassen, hoffe sie nicht zu überlasten😃

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