Biologisch-dynamischer Anbau von Tafeltrauben

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10.10.2018 09:03 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2018 09:18)
#121
Oh

Danke Reblaus. Du hast sehr gut und ausführlich beschrieben. Wir sind, denkt man Aussenseiter, aber in der Wirklichkeit im Hinengrund sind viele die so ticken. Die trauen sich nicht Ihre Meinung zu äusern. Meiner Meinung, wir sind verrückt im gutem Sinne und suchen nicht die Ausreden und den einfachsten Weg, sondern die Möglichkeiten. Wenn ich was neues erfahre und denke, das es was gutes sein könnten, probiere ich das einfach aus. Ausser der Soda, Milch und Co. bin ich mittlerweile auch von den EMa und Fitosporin überzeugt. Ich teile meine Meinungen sowie die Erfahrungen im Forum aus und will ich keinem die auf zu zwingen. Es wäre sehr schön, wenn mehrere Beobachter aus dem Untergrund rauskommen und Ihre Meinung sagen.
Angst neue Traubensorten ausprobieren müssen Sie auch nicht haben. Es ist doch Geil Trauben im Garten mit verschiedenem Geschmack haben. Dazu gibt der Markt heute unglaubliche Möglichkeiten. Und in diesem Forum werden fast alle Traubensorten erklärt. Hiermit danke ich allen Teilnehmern.


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21.10.2018 00:53
avatar  Reblaus
#122
Re

Heute bin ich endlich dazu gekommen, einen modifizierten biodynamischen Komposthaufen zu erstellen. Dazu habe ich fertigen Kompost, Pflanzenkohle, Urgesteinsmehl, Zeolith, Rindermist und halbfertigen Kompost abwechselnd übereinander geschichtet und alle paar Lagen mit Effektiven Mikroorganismen übergossen. Die einzelnen Lagen wurden festgetreten. Zum Schluss wurden noch die biodynamischen Präparate Brennnessel, Schafgarbe, Eichenrinde, Löwenzahn und Kamille in die Mitte des Komposthaufens zugefügt und der Haufen mit dynamisiertem Baldrian übergossen. Abschließend wurde der Haufen abgedeckt (wichtig) und darf nun bis März nächsten Jahres ruhen. Der Haufen auf dem Bild sieht unspektakulär aus, hat es aber in sich:

Über den Winter findet nämlich im Gegensatz zu einem normalen Komposthaufen, der locker und luftig eugesetzt wird und über den Sommer (u.a. durch das Umsetzen) eine aerobe Kompostierung durchläuft, hier eine anaerobe Vergärung / Fermentation mittels der in den EM enthaltenen Milchsäurebakterien statt. Dadurch wird die Pflanzenkohle mit Nährstoffen “aufgeladen”. Als Ergebnis erhalte ich so eine Art Terra Preta, der Wundererde aus Südamerika, die dann im Frühjahr ausgebracht wird. Ein Umsetzen des Komposts entfällt übrigens bei der anaeroben Methode.

Der Komposthaufen enthält ca. 1.000 Liter, d.h. pro Quadratmeter Gartenboden werden ca. nur ca. zwei Liter von dem fertigen Kompost ausgebracht. Die Pflanzenkohle dient mit ihrer extrem großen Oberfläche und hohen Speicherfähigkeit zukünftig dazu, in Zeiten des Überschusses Feuchtigkeit und Nährstoffe aufzunehmen und in Zeiten des Mangels schrittweise wieder an die Pflanzen abzugeben. Würde man die Pflanzenkohle “ungeladen” ausbringen, würde sie automatisch die im Boden vorhandenen Nährstoffe auf- und somit den Pflanzen wegnehmen, also kontraproduktiv arbeiten. Bzgl. Düngung reichen die zwei Liter Kompost, da ich dem Boden und damit den Reben nicht zu viel Stickstoff zuführen will. Der Anteil der Pflanzenkohle im Kompost ist mit ca. 10 - 15% allerdings überschaubar. Deshalb werde ich Anfang März weitere Pflanzenkohle “turboladen”, indem ich die übrige Pflanzenkohle in einer Wanne in EM bade und Ende März mit dem fertigen Pflanzenkohle-Kompost in den Boden einarbeite. So erfolgt der Stickstoffeintrag über den Kompost in optimaler Menge und der Kohleanteil im Boden wird erhöht.

Der fertige Pflanzenkohle-Kompost soll den Reben in erster Linie nicht direkt, sondern indirekt zu Gute kommen. Wenn der Pflanzenkohle-Kompost Ende März ausgebracht und mit der Motorhacke leicht untergeharkt wird, erfolgt gleichzeitig die Aussaat der Sommer-Gründüngung. Die soll sich dank der besseren Speicher- und Abgabefähigkeit des Bodens gleichmäßig gut entwickeln, durch ihre enorme Wurzelmasse den Boden lockern und damit die Wasser-Speicherfähigkeit des gesamten Bodens erheblich verbessern. So sollten Trockenperioden als auch Starkregen besser zu überstehen sein als bisher. Voraussetzung ist natürlich, dass es überhaupt irgendwann mal wieder regnet. Gleichzeitig erfolgt die Nährstoffabgabe geregelter als bisher, eine Auswaschung der Nährstoffe aus dem Boden wird verhindert. Zudem dient das Ganze der Pflanzenstärkung. So bedingen sich Boden, Pflanzenkohle, Gründüngung und Reben gegenseitig.
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21.10.2018 08:40 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2018 08:49)
#123
Oh

Dieses Jahr habe ich Tabak gepflanzt. Das war ein Versuchchsprojekt. Obwohl hat noch mein Vater mit dem Tabak Tee alle Bäume im Garten gegen Läuse und Co. gespritzt, würfe mein Tabak für das rauchen gepflanzt. Die ganze Prozedur mit dem Tabak troknen, fermentieren war sehr erfolgreich, aber für meine Frau zu stark zum rauchen. Damit habe ich den Tabak mit dem kochendem Wasser für 1 Stunde aufgebrüht, abgeschüttet und getrocknet.
Damit habe ich einen sehr leichten Tabak bekommen und einen Nebenprodukt für den Garten, den "Tabak Tee ".
Tabak Tee ist eine natürliche Insektizide und eine wunderbare Düngung für den Garten. Wenn die Trauben Erbsengross sind, werde ich die Trauben gegen den Traubenwickler spritzen . Die Jungreben werden mit dem Tabak Tee gedünnt.


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21.10.2018 15:01
avatar  Emsalex
#124
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Woher bekomms du die Tabak samen?


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21.10.2018 17:41 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2018 17:47)
#125
Oh
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Bei eBay.Gibt es mehrere Sorten. Auf dem Bild "Virginia Gold". Habe Pflanzen vorgezogen, dann ausgepflantz.

Bildanhänge
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31.12.2018 00:09
avatar  Reblaus
#126
Re

Die Reben sind alle fertig geschnitten und gebunden. Jetzt geht es wieder weiter mit biodynamischen Maßnahmen im Rebgarten. Gestern konnte ich nun endlich mit meinen Spritzplan für die neue Saison beginnen. Da es an den letzten Wochenenden immer wieder geregnet hat, hat sich das Ganze leider weiter hinausgezögert als geplant.

Die Reben wurden mit einer 1%igen Natronlösung (Natriumhydrogencarbonat), die zusätzlich mit Ackerschachtelhalmextrakt angereichert wurde, gespritzt. Ich habe das gesamte Holz, also Stamm, Kordon und Fruchttriebe rundherum tropfnass besprüht. Den Gartenboden habe ich mit einer Mischung aus Getreideferment und Ackerschachtelhalmextrakt gespritzt. Das Procedere wird an frostfreien Tagen im Januar, Februar und März wiederholt. Ziel ist die Mehltausporen sowie die Sporen vom Roten Brenner, die ja am Holz, an den Knospen und am Boden im abgefallenen Laub überwintern, in Schach zu halten und damit die Neuinfektion im neuen Jahr so gering wie möglich zu halten. Ich orientiere mich da an der Doktorarbeit, die vor einiger Zeit hier im Forum von Dietmar verlinkt worden ist. Da nur das fertig geschnittene Holz gespritzt werden muss, geht das recht zügig.

Eigentlich wollte ich noch zusätzlich das alte Laub zusamenrechen, aber das war wegen der Bodenvegetation nicht möglich. Beim Boden werde ich im Januar, Februar und März zwischen Ackerschachtelhalmextrakt, Rainfarn und Mädesüß abwechseln, um möglichst viele verschiedene Kräuter einzusetzen, d.h. die Diversität der eingesetzten Extrakte gegen Mehltau und Roten Brenner zu erhöhen.

Eingesetzt habe ich auch erstmals meine neue Spritzverlängerung. Zum Glück habe ich mir die Verlängerung aus dem leichten Karbon besorgt. Mit der Zeit wird nämlich die ausgezogene Verlängerung recht schwer.

Ich freue mich schon auf das Frühjahr um zu sehen, wie sich die winterlichen Spritzungen und die neue Schnittmethode in abgewandelter “f”-Form entwickeln.

Zum biodynamischen Jahresabschluss wünsche ich allen ein gesundes neues Jahr und viel Erfolg mit Euren Tafeltrauben, jeder auf seine Art. Das ist das schöne an diesem Forum.


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31.12.2018 00:52 (zuletzt bearbeitet: 31.12.2018 00:53)
avatar  jakob
#127
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Im 8 Wochen ist schon die Frühling da!!


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31.12.2018 11:18
#128
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Bei mir aber nur im Gewächshaus!


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15.02.2019 22:40
avatar  Reblaus
#129
Re

Ich habe - zumindest den strengen Winter - für mich als beendet erklärt. Die Gefahr von Starkfrösten (-10 ° C und kälter) erscheint mir mehr als unwahrscheinlich, besonders in der Pfalz. Deswegen geht es morgen bei 13° C raus in den Garten, um die nicht benötigten Augen bei meinen „f“-Form-Kreationen zu blenden. Je nach Stärke und Länge der Triebe und des Stammdurchmessers lasse ich am Ende der Triebe nur soviel Augen stehen, wie die Rebe meiner Erfahrung nach verkraftet bzw. benötigt. Der Rest der Augen wird geblendet. Dann kann der Frühling kommen.

Gleichzeitig wird der Boden mit einer 1%igen Natriumhydrogencarbonat-Lösung gespritzt. Ziel ist das Abtöten von überwinterten Pilzsporen.


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16.02.2019 14:47
avatar  Erich
#130
Er

Hallo Reblaus
Hast du einen Plan wie du deine Reben über das ganze Jahr schützen möchtest? Könntest du uns diesen mal erläutern, eventuell mit Rezeptur und mögliche oder nötige Termine. Würde gerne über die biologischen Methoden und deinen Praktischen Erfahrungen was lernen.


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