Rebschutzhinweis 2021

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18.06.2021 00:55
#31
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Ja, das ist wirklich krass. Aber wenn man die Wirkungsweise der Mittel berücksichtigt und das explosionsartige Wachstum, dann ist es fachlich durchaus nachvollziehbar für Sorten, die hochanfällig gegen die Krankheiten sind und auf ständigen Schutz angewiesen sind.

Deswegen ist PIWI bei uns so wichtig, man kann es nicht hoch genug wertschätzen. Deshalb sollte man auch alles drauf ansetzen, das die Piwi erhalten bleibt und in den allerschlimmsten Phasen eben auch spritzen, damit die eingekreuzten Resistenzen nicht vom Pilz durchbrochen werden. Das hat man mit der Schorfresistenz vom Apfel Topaz schon verschlafen. Einstiger Hoffnungsträger, nun so anfällig wie empfindliche Sorten und demnächst ist auch die letzte Bioanlage gerodet weil Kupfer nicht mehr reicht.

Unterm Strich, man kann die Warndienste lesen, kann sich damit etwas Hintergrundwissen aneignen, aber wann und ob sich eien Spritzung mit was rentieren könnte, das muss man vom eigenen Garten oder Schlag abhängig machen.
Wenn die Reben nicht auf dem Aldiparkplatz stehen sondern im Garten und die Begrünung auch explodiert ist und zwischen 23 und 5 Uhr Nachts 6 Stunden lang 100% Blattnässe herrschen, Mehltau braucht nur 4 h um infizieren zu können, dann ist das wie Lotto spielen und die Ziehung sieht man in ein paar Tagen wenn man dabei war. Deshalb auch die Empfehlung im Warndienst mit evtl Zwischenspritzung einplanen, aber so krass brauchen wir es im Garten wirklich nicht treiben.

Wie gesagt, richtig terminiert kommt man mit Piwisorten am guten Standort mit gut durchlüfteter Laubwand und niedriger Vegetation im Umkreis mit 2-3 Spritzungen aus.

Schwefel bei 35°C hält nur 2 Tage, räumt in der Zeit aber vieles mit seiner Dampfphase auf. Carbonat bei solch einem Wetter gibt defintiv Verbrennungen.
Azoxystrobin, Ortiva heisst es im Hobbygarten, ein organisches Oidiummittel mit etwas länger anhaltendem Schutz wenn es nach den Gewittern am kommenden Wochenende in der Traubenzone und darunter kocht.


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13.07.2021 13:10
#32
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Der Rebschutz- und Infodienst von letzter Woche, pdf, 6 Seiten:
https://www.dlr.rlp.de/Internet/global/t..._07_07_2021.pdf

Themen unter anderem:
-Regen, Regen Regen: Hohe Infektionsgefahr durch den Falschen Mehltau!-
-Magnesiumversorgung gegen Stiellähme -


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13.07.2021 17:24 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2021 17:29)
avatar  jakob
#33
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Zitat von Geckoloro im Beitrag #30
Guter Artikel... Aber 5 Tage als Spritzabstand ist schon etwas krass...

Oder nur 5 mal spritzen ...ist doch ein Beweis dass es PIWI Sorten gibt

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13.07.2021 18:03
#34
Oh

Jede 5-6 Tagen zu spritzen, bei diesem Wetter ist keine Regel, sondern Notfall. Wetter ist nicht normal und das krasseste kommt, wenn man zu faul ist zu spritzen.
Das alle Blätter und Beeren mit silbernen Mehl bedeckt werden, kommt schneller als man denkt. Das habe ich im Juli 2014 erlebt. Das war wirklich krass.


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13.07.2021 18:05 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2021 18:06)
#35
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Bei den Winzern gehts um hochanfällige Sorten. Die können nicht auf viele Spritzungen verzichten wie wir mit Piwi.

Jakob: Die Ölflecken in Verbindung mit den Niederschlägen seit gestern, da bin ich gespannt, wie es bei dir in 14 Tagen aussieht.
Die Zeit als Phosphonat das alte Laub geschützt hat, ist für dieses Jahr rum. Nur noch Wirkung für die Geiztriebe. Nun bräuchte es etwas mit Tiefenwirkung. Mancher Landhandel ist ausverkauft...

Warum sind einige Triebe auf dem einen Foto aufgeplatzt?


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13.07.2021 18:50
avatar  jakob
#36
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Zitat von thuja thujon im Beitrag #35
Jakob: Die Ölflecken in Verbindung mit den Niederschlägen seit gestern, da bin ich gespannt, wie es bei dir in 14 Tagen aussieht.

die sind jetzt schon kaputt aber nicht alle! Positiv noch ist, dass ich weniger Säckchen aufziehen muss und sehe welche Sorte ich weg machen soll um Platz für zukünftige PIWIs zu markieren..

Zitat von thuja thujon im Beitrag #35
Warum sind einige Triebe auf dem einen Foto aufgeplatzt?

Nasse, kühle Frühjahr und Faulheit haben Schwarzholz-krankheit(Phomopsis) stark gemacht.Viele denken aber dass es vom starken Wachstum ist und freuen sich Sogar dass Reben so gesund sind


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13.07.2021 23:55 (zuletzt bearbeitet: 14.07.2021 00:02)
avatar  Nexus95
#37
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Zitat von thuja thujon im Beitrag #31
Schwefel bei 35°C hält nur 2 Tage, räumt in der Zeit aber vieles mit seiner Dampfphase auf. Carbonat bei solch einem Wetter gibt defintiv Verbrennungen.
Azoxystrobin, Ortiva heisst es im Hobbygarten, ein organisches Oidiummittel mit etwas länger anhaltendem Schutz wenn es nach den Gewittern am kommenden Wochenende in der Traubenzone und darunter kocht.,


Teste momentan Araw. Biofungizid gegen Oidium und Botrytis. Hat Demeter Zertifikat. Wartezeit Weinrebe 3 Tage und Tafelrebe 7 Tage. Bislang keine Resistenzen bekannt. Azoxystrobin gibts schon länger, deshalb schon Resistente Stämme bekannt. Ortiva kostest zumindest hier doppelt so viel. Azoxystrobin wirkt aber auch gegen mehr Pilze. Unteranderem Peronospora. Wie gesagt erprobe noch Wirkunsgrad von Araw...

Wirkstoffe von Araw: Eugenol 3,3% p/v (33 g/l), Geraniol 6,6% p/v (66 g/l) und Timol 6,6% (g/l)


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14.07.2021 00:47 (zuletzt bearbeitet: 14.07.2021 00:48)
#38
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Jakob, so kann man es auch sehen. Versuchswesen ist auch in der Praxis wichtig. Kopf hoch.

Nexus95: solche Mittel werden aus der Not heraus geboren. Timol wird Thymol geschrieben, ist noch das wirksamste der ätherischen Öle von dieser 3er Gruppe. Eugenol, Toxikologisch nicht ganz ohne, deswegen wohl nur die halbe Konzentration. Geraniol, naja. Unterm Strich, die 3er Mischung soll wohl alles abdecken, aber nun hats zumindest hier im Südwesten ordentlich geregnet, da sind die Wirkungsgrade vom Regen im Vergleich zum Biofungizid gegen Oidium vermutlich ähnlich. Wie leider oft bei vielen Demeterfungiziden: wenn das Wetter keinen Pilzdruck hergibt, wirken sie ganz gut. In ausnahmejahren würde ich mit solchen Mitteln weder die Spritze anrühren noch damit rumlaufen oder den Acker kaputtfahren. Da hat die Höhe der Begrünung schon mehr Effekt, achte mal genau auf die Bilder von Jakob im letzten Beitrag. Hohe Begrünung ist Feuchtigkeit im Bestand.

Und klar, natürlich gibts besseres wie Ortiva gegen Oidium. Dort wo es noch nicht verbrannt ist, kann man trotzdem drüber nachdenken. Gerade wenn man nichts anderes hat.

Zum Thema Oidium, auch Biofungizide, Weinbautage 2021:
https://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Intern...trag_Walter.pdf


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14.07.2021 13:43
avatar  Nexus95
#39
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Man lernt nichts aus bei Reben.
Die Zusatzstoffe von Araw sollte eine längere Beständigkeit gewehrleisten. Wie das nach Dauerregen aussieht, naja bei Regen kann Oidium schlecht wachsen, man müsste die Bedingungen sehen. Es ist richtig ein Wirkstoff ist bedenklich. Nach Wartezeit sollte es aber abgebaut sein.

Gegen Oidium hab ich so im Kopf, jedenfalls für Koventionell Anbau, Karathane. Sachkundenachweiss ist natürlich voraussetzung zum Kauf.

PDF werde ich mit mehr Zeit durch lesen, Danke.


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14.07.2021 15:08
#40
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Karathane hat keine Zulassung in Deutschland, scheidet also als möglicher Kandidat aus.


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