Micromax von gärtnerei limbach-erfahrungen?

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27.12.2020 17:25 (zuletzt bearbeitet: 27.12.2020 17:26)
#1
In

Ich kenne das Produkt noch nicht vllt ist jemand im forum der was darüber sagen kann.
Neben n,p,k,mg sind mikronährstoffen höchst wichtig für Pflanzen. Lohnt es dafür Geld Auszugeben? In einem normalen volldünger sind ja auch spurenelente. Eisenchlorose ist bei uns immer, kenne nur fetrilon aber das muss doch günstiger über den Boden gehen.
Wäre schön wenn ihr euren düngeplan Preis gebt. Holz usw der Reben bleibt immer im Weinberg aber das reicht ja nicht. Mir geht es wie erwähnt im speziellen um mikronährstoffe


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27.12.2020 19:17
avatar  Dietmar
#2
Di

Jakob hatte mal Hakaphos grün empfohlen, ein NPK-Dünger mit vielen Spurenelementen - kostet nur einen Bruchteil von Mikromax, wenn man einen 20 kg-Sack kauft. Wer gerne in Apotheken einkauft und an deren Preise gewöhnt ist, kauft eher Mikromax von Slovplant.

Die Spurenelemente sind in Hakaphos grün in gut wasserlöslichen Form enthalten, meist als Chelat, soviel mir bekannt.

Vorteil: Spurenelemente können schnell aufgenommen werden.

Nachteil:
- Bei nächsten größeren Regen werden die Spurenelemente deshalb ins Grundwasser ausgewaschen. Eine Düngung hält deshalb nur kurze Zeit an.
- ist ein Volldünger

Eine dauerhafte Düngung mit Spurenelementen ist mit Lavamehl oder Diabas-Urgesteinsmehl 50 Mikrometer, z.B. von Schicker Mineral. Pro Rebe ca. 1 kg geben (in Boden etwas einarbeiten), das reicht für Jahrzehnte.

Vorteile:
- sehr lang anhaltende Dünger
- keine Überdüngung möglich, da kaum wasserlöslich. Die Wurzeln der Reben geben an den Spitzen organische Säuren ab, so daß wasserlösliche Chelate gebildet werden, d.h. die Rebe nimmt nur soviel auf, wie sie benötigt.
- ca. 10 ... 12 % Fe2O3 enthalten
Nachteil: nicht für akute Mangelbekämpfung, da nur langsame Wirkung

Wenn eine Bodenanalyse starken Eisenmangel zeigt, dann kann man auch reines Fe2O3-Pigment (Betonfarbe) in Boden einarbeiten. Ca. 200 g pro Rebe, hält ein Leben lang.

Chlorose kann aber auch andere Ursachen haben. Eisenmangel ist nur selten die Ursache, z.B.:
- P-Überversorgung (wahrscheinlich Hauptursache). Zu viel P im Boden --> Rebe kann kaum noch oder gar nicht Fe aufnehmen, auch wenn genug im Boden --> Bodenanalyse machen, wenn P-Überversorgung, keine P-haltigen Dünger mehr einsetzen. Eine P-Überversorgung dauert leider wie auch bei K und Mg jahrzehntelang, da diese Nährstoffe im Boden lange fixiert werden. Deshalb sind NPK-Dünger im Garten oft Kacka, denn mit diesen überdüngt man zwangsläufig mindestens mit einem Nährstoff, mit gravierenden Folgen.
- zu hohe Bodenverdichtung
- zu trockene Böden (Rebe hat zu wenig Wasser, um organische Säuren an Wurzelspitzen abzugeben)
- extreme pH-Werte (selten)

Bei mir war der Boden nahezu Fe-frei (Bodenanalyse). Meine Reben hatten früher oft nur hellgrüne Blätter und Chlorose. Nach Gaben von Lava-Mehl, Diabas-Urgesteinsmehl bzw. Fe2O3-Pigment habe ich Ruhe, die Reben dunkelgrüne Blätter und keine Chlorose mehr.

Etwa alle 2 Jahre sollte man eine Handvoll Rasenkalk geben, nicht Dolomitkalk. Diese Menge wird durch Niederschläge ins Grundwasser ausgewaschen und sollte deshalb ersetzt werden (nicht bei kalkreichem Boden wie z.B. Muschelkalkböden).

Zitat von Inra1066 im Beitrag #1
In einem normalen volldünger sind ja auch spurenelente.

So ein Volldünger muß schon sehr "normal" sein, denn in wirklich normalen NPK-Dünger ist als Spurenelement nur Uran enthalten, wenn das Phosphat darin aus Tunesien stammt.

Ich empfehle immer, alle 5 bis 7 Jahre eine Bodenanalyse machen zu lassen und dann keinen Voll (-Kacka)-Dünger zu verwenden, sondern nur das gezielt zu düngen, woran Mangel herrscht.

Bei Spurenelementen empfehle ich keine!!! reine Spurenelementedünger (B, Mn, Zn ...), da man sehr schnell überdüngt - mit großen Schäden. Besser: Lavamehl oder Diabas-Urgesteinsmehl.

Ansonsten gebe ich im Frühjahr (nicht später) Hornspäne zur N-Düngung und Gartenkompost. Fetrilon (Einsenchelat) ist bei mir nur Notfallmedizin, aber ich habe es seit Jahren nicht mehr gebraucht. Wer eine starke P-Überdüngung hat, dessen Reben können mit den Wurzel kein Fe mehr aufnehmen. Dann kann Fe nur noch mit einer Blattdüngung aufgenommen werden. K, P und Mg sind bei mir schon überversorgt, deshalb keine Volldünger bzw. Dünger, die diese Nährstoffe enthalten.

Achtung: Niemals Eisensulfat zur Eisendüngung nehmen!!! Große Kacka.


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27.12.2020 20:25
#3
In

Boden ist 30cm ok und dann purer Lehm. Wollte mit spaten meine Reben setzen im Sommer da ging gar nix. Bodenanalyse wird gemacht aber aus Erfahrung fehlt immer Eisen und Magnesium bei mir. Schicker Mineral ist bei mir um die Ecke aber bei 1kg pro Reben wär das fast eine halbe Tonne. Bei Entec oder ähnlichen reicht ein Sack und ist gut ausbringbar. Für Boden und Reben wäre natürlich Kompost eingearbeitet und mit gesteinsmehl verbessert ideal.
Fetrilon ist auch bei mir nur Feuerwehr ausserdem teuer.
Gut gefahren bin ich bisher mit kieserit und Mulchen unter Stock aber dann hätte ich mit stiellähme zu kämpfen.
Hilft wohl alles nix bodenanalyse muss her und dann auf Bedarf gedüngt. Alles andere ist ein Glücksspiel.


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28.12.2020 01:07
avatar  Dietmar
#4
Di

Zitat
Hilft wohl alles nix bodenanalyse muss her und dann auf Bedarf gedüngt. Alles andere ist ein Glücksspiel.



Eine sehr gute Erkenntnis.

Lehm ist im allgemeinen sehr reich an Nährstoffen aller Art, auch Spurenelemente, und hält sehr gut Wasser gespeichert und mit ihm wasserlösliche Nährstoffe. Bei mir ist der Mutterboden auch nur ca. 30 cm dick und darunter Lehm. Solange es vor allem im Sommer ausreichend Niederschlag gibt, ist Lehm weich und für die Wurzeln der Reben gut durchdringbar. Hier im Norden von Dresden sind die sommerlichen Dürreperioden leider immer länger geworden. Im Jahr 2018 hat es hier im Jahr insgesamt weniger geregnet als in der Wüste Kalahari. 2019 war ein klein wenig feuchter, aber auch nur weniger als die Hälfte des normalen Niederschlages. Niederschläge gelangen hier gar nicht mehr bis zur Lehmschicht, sondern befeuchten nur die obersten cm des Oberbodens.

Durch das Niederschlagsdefizit ist die Lehmschicht bei mir völlig ausgetrocknet und hart wie Beton geworden.

__________________________________________

Ich bin neugierig, wie Deine Bodenanalyse ausfällt. Mit Lehm als "Unterbau" Deines Oberbodens ist ein Nährstoffmangel unwahrscheinlich, aber bei mir war der Lehm sehr eisenarm (Ausnahme). Ich vermute eher andere Ursachen für die Chlorose, Verdichtung, Austrocknung der tieferen Schichten oder Überdüngung. Besonders K, P und Mg sind Nährstoffe, die in Kulturböden oft überdüngt vorliegen und es dauert einige Jahrzehnte, bis sich das langsam wieder einpegelt, denn diese Nährstoffe sind oft sehr fixiert im Boden. Auf meinen Grundstück wurde seit dem 2. Weltkrieg keine Dünger mit K, P und Mg ausgebracht und trotzdem gibt es eine starke Überversorgung. Der Grund hierfür ist vermutlich die Zeit zwischen den Weltkriegen, als die Mineraldünger große Verbreitung fanden und man dachte, daß viel Dünger viel hilft. Viel verbreitet waren Dünger aus Schlacken der Stahlproduktion. In diesen Düngern waren die Nährstoffe durch deren Chemie und durch teilweise Verglasung sehr stark im Boden fixiert. Das ist in vielen Gegenden in D so, außer bei Sandböden.

Ohne Kenntnis der Bodenanalyse ist alles nur Spekulation und die Gefahr ist groß, daß man viel Geld ausgibt, um die Bodenfruchtbarkeit durch falsches Düngen zu verschlechtern statt zu verbessern.


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28.12.2020 01:33 (zuletzt bearbeitet: 28.12.2020 01:35)
avatar  Dietmar
#5
Di

Zitat
Schicker Mineral ist bei mir um die Ecke aber bei 1kg pro Reben wär das fast eine halbe Tonne.



So eine Investition macht nur dann Sinn, wenn tatsächlich ein Mangel an Spurenelementen vorherrscht. Bei der Größe Deines Weingartens sind 500 kg keine unvorstellbar große Menge. Je größer die Packungsgröße, desto mehr sinkt der Kilopreis und bei Dir würde sich ein Bigbag lohnen.
Ich hatte schon geschrieben, daß ich einen BigBag (1 Tonne) mit feiner Lava (0-2 mm) gekauft hatte, um diese meinem selbst gemischen Substrat für meine Pflanzlöcher unterzumischen. Mein Weingarten ist nur einen Bruchteil so groß wie Deiner und das Bigbag ist fast leer.

Ich hatte eine etwas grobere Fraktion gewählt, weil ich viel mehr als nur 1 kg pro Rebe zum Einsatz bringe und bei einem sehr großen Anteil sehr feiner Körnung versickert das Regenwasser nicht mehr, sondern bildet einen Schlamm. Ich brauchte auch deshalb eine größere Menge, weil die in meinen Pflanzgruben aufgehackte Lehmschicht sehr viele Steine und etwas Ton enthielt. Da hier echter Mutterboden nicht kaufbar ist, muß man sich ein Substrat selbst zusammen mischen. Dazu hatte ich mir auch eine LKW-Ladung Grünschnittkompost besorgt. Im Gegensatz zu Gartenkompost ist er recht holzlastig und das verbessert die Bodentextur für viele Jahre, da sich der Grünschnittkompost nur langsam zersetzt. Über die weitere Zusammensetzung hatte ich schon früher mal berichtet.


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28.12.2020 10:03
#6
avatar

Ich verstehe nicht wie du mit Kieserit Stiellähme bekommen hast. Ich spritze 2x Bittersalz als Blattdünger um genau das zu vermeiden.
Hattest du ein Düngefenster ausgespart um den Erfolg oder Mißerfolg zu sehen, als Kontrolle?
Vor 2-3 oder 4 (?) Jahren gab es ein Jahr mit verbreitet Stiellähme, eventuell hast du genau das erwischt mit deiner Kieseritdüngung und lässt dich deshalb täuschen.

Zum Mikronährstoffpräparat: die Elemente sind vernünftig verpackt, kein EDTA für Eisen sondern der stabile, Bodenfähige Komplexbildner. Ich fände es trotzdem unpraktisch so ein Tütchen zu verteilen.
Es wird auch zu viel Hokuspokus um Mikronährstoffe gemacht. Der Grat zwischen Nutzen und Werbeversprechen ist schmal, siehe: https://www.dlr.rlp.de/Internet/global/t...125742e0029f43c

Mikronährstoffe gibts auch in Düngern aus dem Ackerbau, die du vielleicht eh düngen musst. Wenn die Bodenanalyse da ist kann man konkretere Tips geben, ob die Mikronährstoffe eher in Stickstofflastige oder anderweitige Dünger verpackt sein sollten.


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28.12.2020 19:53
#7
Si

Inra ich vermute du bist erfahrene Tafeltrauben und hast du viele russische YT Filme angeschaut!
Ich habe im Garten identische Bodenverhältnise wie bei dir.
Deswegen bei Lehmboden neu Sorten 30cm tief zu Pflanzen ist Mord für Reben dann haben die Wurzeln immer nass und das gefällt denen bestimmt nicht.

Mir gefällt Whatsapp. Geht schneller,einfacher.
015225804502

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28.12.2020 22:29 (zuletzt bearbeitet: 28.12.2020 22:32)
#8
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So ähnlich wollte ich heute Mittag auch schon nachlegen.
Düngung kann man nicht losgelöst von der Bodenpflege betrachten.

Nimm die richtigen Dünger, mache mit dem Boden alles falsch, du wirst Probleme haben.

Denke anders, was spricht zB gegen Unterfußdünger für Mais? Wenn du eh die Reben anhäufelst im Frühjahr, Stickstoff passt, was spricht gegen frisches Phosphat in den noch feuchten Boden für die flachen Wurzeln der Reben in den Reihen? Wie festgelegt/gealtert ist das P in deinem Boden? Wie sieht die Begrünung zwischen den Reihen aus? Was schließt die an Nährstoffen auf und wie wirds gemulcht um den Reben wieder was zurück zu geben?

Wann hast du das letzte mal für die Bodenstruktur gekalkt? Die billigste Magnesiumquelle ist Kalk, und wenn das noch die Krümel im Boden stabilisiert und damit viele andere Nährstoffe verfügbar macht, dann sollte man eher damit anfangen als mit Spurenlementen aus dem Zaubertütchen.

Wenn ich mir Videos vom Kontinentalklima anschaue, dann wird dort verdammt viel so gut wie nichts dergleichen richtig gemacht oder beachtet, mag dort funktionieren, hier im doch noch feuchten Wetter nicht mehr.


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29.12.2020 10:23
#9
In

Zitat von Silesier im Beitrag #7
Inra ich vermute du bist erfahrene Tafeltrauben und hast du viele russische YT Filme angeschaut!
Ich habe im Garten identische Bodenverhältnise wie bei dir.
Deswegen bei Lehmboden neu Sorten 30cm tief zu Pflanzen ist Mord für Reben dann haben die Wurzeln immer nass und das gefällt denen bestimmt nicht.



Staunässe sehe ich weniger als Problem, das Wasser läuft gut ab, hat mich selbst gewundert aber habe noch vor 2 Wochen Reben gesetzt und konnte dort auch diesbezüglich nichts feststellen. Im Frühjahr wird gefräst, jede Zeile und dañn jede 2te eingesät mit wolfmischung. Zuvor wird noch Kompost eingebracht, komme da günstig ran wie auch an urgensteinsmehl. Unter Stock bleibt im grösseren hobbybereich leider nur ein Herbizid. Dieses Jahr hab ich mit hackschnitzel unter Stock gemulcht aber da kommt schnell wieder Gras durch. Bewässern kann ich recht gut, sprich Wasser hab ich dafür.

Wenn das Wetter wieder mitspielt mach ich mal Bilder, im Moment Schnee und nachts bis -5 da geht nicht viel zu machen.

Bodenanalyse wird Aufschluss geben.

Am besten wäre eine tiefenlockerung aber da fehlen die Maschinen. Oft bewirkt Fräsen schon Wunder und denke wenn ich da noch was auch immer mit einarbeite müsste es ganz gut aussehen.


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29.12.2020 15:53
#10
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Wenn du Kompost gibts glaube ich kaum das es an Mikronährstoffen mangelt.

Ich bin kein Freund von Fräsen, wird oft zu fein gemacht. Grubbern wäre weniger invasiv.
Feine Erde kann auch wieder zu Verdichtung führen, wenn die feinsten Partikel der Erde nach unten geschwemmt werden und dort Schichten bilden.

Jedes Jahr Bodenbearbeitung in der Gasse finde ich viel, wenn du im Sommer die Mischung aussähst können Tiefwurzler bis zum übernächsten Frühjahr den Boden aufschließen.

Was sagt die Spatendiagnose über den Boden aus?


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