Neue Traubenpflanzen nicht gewachsen

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21.05.2018 17:18
#41
Oh

Ich habe auch den Kopf zerbrochen. So ein riesen Ausfall !!! Gibts doch nicht! Vielleicht ist ein simplen Fehler, der dazu führte. Der Jakob hat Recht ! Um solche Ausfälle in der Zukunft zu vermeiden, müssen wir alle zusammen den Feller rauszufinden.
Ich habe auch im November 2017 drei Jungpflanzen gekauft. Sofort auf zwei Augen geschnitten. Die Wurzeln habe ich ausgewaschen und geküerzt. Dann im Fitosporin die ganze Pflanze für 30 min. eingeweicht und ausgepflanzt. Die zwei Augen habe mit 10-15 cm Holzspäne bedeckt. Frost haben wir auch gehabt. Aber alle Jüngreben sind munter und gesund.


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21.05.2018 17:18
avatar  Reblaus
#42
Re

Grundregel: konsequent im ersten Standjahr sehr früh ausbrechen und nur einen Trieb ziehen. Und nicht vergessen: niemals, aber wirklich niemals im ersten Jahr ein Geschein stehen und entwickeln lassen. Das schwächt die Rebe unheimlich stark, z.T. bis hin zum Tod. Ich habe aus Gier diese Erfahrung in der Vergangenheit leider mehrfach gemacht und dadurch Reben entweder verloren oder das Wachstum über Jahre stark gebremst. Im zweiten Standjahr je nach Entwicklung der Rebe entweder wieder kein Geschein oder 1 - max. 2 kleine Gescheine als Kostprobe entwickeln lassen. Manche Reben wachsen mit einem dünnen Trieb nur 50 - 60 cm, andere mit einem dicken Trieb 4 - 5 Meter. Erst ab dem 3. Standjahr kann man die Belastung langsam steigern. Wer sich daran nicht konsequent hält, wird bittere Erfahrungen machen. Das Gleiche gilt im Übrigen für Obstbäume in ähnlicher Weise. Bei jungen Bäumen das Obst immer stark ausdünnen, auch wenn es weh tut, aber das sichert ein gutes und gesundes Wachstum und in den Folgejahren eine gute Ernte.


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21.05.2018 17:21 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2018 17:25)
avatar  Dietmar
#43
Di

Bei meinem sibiriennahen Standort ist es leider normal, dass ich bei im August gepflanzten Reben ca. 25 % Verlust im ersten Winter habe. Wenn ich nur 2 Reben angeschafft habe und eine übersteht den Winter nicht, dann sind es schon mal 50 % Verlust. Aber Pforzheim dürfte eigentlich gar keine richtigen Winter kennen. Vorausgesetzt, D hast frostfeste Reben gekauft, dann lag der außergewöhnlich große Verlust nicht primär am Winter.

Man muss die Ursachen also woanders suchen, z.B.:

- Mäuse: Im Winter habe die Mäuse nichts zu fressen und da buddeln sich diese gerne unter der Erde zu den Wurzeln und fressen diese auf. Gucke mal, ob Du in der Nähe Mauselöcher siehst. Ein typisches Schadbild ist, dass die wurzellose Rebe im Frühjahr zwar austreibt, aber wenn die im Holz eingelagerte Nährstoffe alle sind, dann sterben die Blätter plötzlich ab. Nach meiner Erfahrung sind Mäuse die Hauptursache für "erfrorene" Reben.
- Bei der folgenden möglichen Ursache habe ich andere Erfahrungen als Jakob gemacht. Nach meiner Erfahrung sollten junge Reben nie in frisch gedüngter Erde eingepflanz werden, desgleichen kein unreifer Kompost und kein Mist.
- Im Frühjahr sind die Knospen Leckerbissen für alle möglichen Schädlinge, z.B. Insekten und deren Vorstadien, Tripse, Vögel, Schnecken usw. . Wenn die Knospen anschwellen, sollte man deshalb unbedingt eine rechtzeitige Austriebsspritzung, eventl. sogar 2 in einem zeitlichen Abstand, machen. Hier geht es nicht gegen Pilzkrankheiten, sondern gegen die Fraßfeinde der Knospen. Bei einer erwachsenen Rebe ist es nicht so schlimm, wenn 2 oder 3 Knospen aufgefressen werden, aber eine Jungrebe hat nur wenige davon. Nach meiner Erfahrung sind für Austriebsspritzungen Netzschwefel und Öl-Wasser-Emulsionen geeignet, eventl. in Kombination. Falls Du im Garten viele Schnecken hast, hilft im ersten Jahr ein Schneckenring (mal danach guggeln), Bei großeren Reben sind Schnecken nicht so gefährlich.
- Frisch gepflanzte Reben haben noch keine tiefen Wurzeln. Auch wenn im Winter Vegetationsruhe ist, gieße ich frisch gepflanze Reben im Winter alle paar Wochen dezent - also nicht einschwemmen! Wenn es in Abständen mal geregnet hat, dann braucht man nicht zu gießen.
- Nach meiner Erfahrung mögen Jungreben kein Substrat in Form einer Blumenerde aus Torf. Wohl nirgends auf der Welt wachsen Reben in Torf. Ein gewisser Torfanteil, z.B. 1/3 mag ja gehen, weil dann das Substrat locker ist, aber reine "Torferde" ist nicht so gut.
- Auf dem Bild sehr ich einen Rindenmulch. Wenn sich Rindenmulch zersetzt, wird Huminsäure frei und diese wird von vielen Pflanzen, vor allem Jungpflanzen, nicht so gut vertragen. Deshalb wirkt Rindenmulch bei vielen Unkräutern wie ein Herbizit. Große Reben vertragen Rindenmulch, aber man sollte auf den pH-Wert des Bodens achten (eventl. dezent kalken) . Bei Rindemulch ist eine dezente Stickstoffdüngung sinnvoll, außer bei Jungreben, denn wenn ich mich richtig erinnere, behindert Rindenmulch die Stickstoffaufnahme (mal guggeln).
- Normaler Gartenboden in D ist sehr oft überdüngt, vor allem mit K, Mg und P. Deshalb schreibe ich bei jeder Gelegenheit, niemals Blaukorn im Garten zu verwenden (außer bei Sandböden). Mit Blaukorn überdüngt man zwangsläufig mindestens einen der 3 Nährstoffe und das kann Folgen haben. Ich werfe mal das Stichwort "Antagonisten" in den Ring. An anderer Stelle hier im Forum habe ich aufgelistet (auszugsweise), welche Nährstoffe eine Rebe nicht aufnehmen kann, wenn mit dem zugehörigen Antagonisten überdüngt wurde. Die Rebe verhungert quasi bei gedecktem Tisch. Es ist zweckmäßig, alle 5 bis 7 Jahre mal eine Bodenanalyse machen zu lassen und dann nur noch mit solchen Düngern zu düngen, bei denen ein Mangel gemessen wurde.


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21.05.2018 18:31
avatar  Reblaus
#44
Re

Ich gehe in diesen Fällen immer knallhart und mit Risiko vor. Hier braucht man Mut und Entschlossenheit. Die Rebe hat augenscheinlich wenig Power. Der rechte Trieb ist ein Kümmertrieb, das sieht man an den extrem kurzen Internodien. Das wird nix mehr, also weg damit. Von den linken beiden würde ich den oberen ausbrechen und voll auf den unteren Trieb setzen. Wenn Du Angst hast, kannst Du noch ein paar Tage damit warten, wie sich die beiden Triebe entwickeln und letztendlich den stärkeren Trieb aussuchen. Dann würde ich die Rebe regelmäßig gießen, aber wie Jakob sagt, keinesfalls düngen. Je früher man handelt, desto schneller und stärker entwickelt sich der verbleibende Trieb. Zögern bewirkt hier am Ende wahrscheinlich drei schwache Triebe. So wie das aussieht, must Du im kommenden Jahr erneut Mut beweisen und auf zwei Augen zurück schneiden, so wie Botaniker das schon voraussieht. Wenn ich schon mal gezögert habe, ist nie was Gescheites daraus geworden. Reben erziehen erfordert Mut, Entschlossenheit und am Ende Geduld. Genau so verhält es sich mit dem Ausdünnen der Gescheine, das bei mir am Anfang immer körperliche Schmerzen verursacht hat. Mittlerweile, aufgrund der Erfahrung, wird knallhart ausgedünnt: die Gesundheit und Vitalität der Rebe geht vor Ertrag!


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21.05.2018 23:40 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2018 23:43)
avatar  Yomogi
#45
Yo

Zitat von Reblaus im Beitrag #45
...im ersten Standjahr...


Bitte definiere mal 'erstes Standjahr'.

Soll ich unter 'erstes Standjahr' verstehen: a) Rebe steht noch im Pfanztopf (größtenteils stehen die ja ziemlich lange darin), b) Rebe ist gepflanzt, c) Rebe ist im Frühjahr gepflanzt und d) Rebe ist im Herbst gepflanzt? Oder komplett was anderes?
Und wann endet das erste Pflanzjahr bei Reben diese im Frühjahr und Reben diese im Herbst gepflanzt wurden?

Und bekanntermaßen kann man ja Reben das ganze Jahr über pflanzen (außer bei Frost ;)).

Danke schon mal.


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22.05.2018 00:00
avatar  Jopse
#46
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Vielen Dank für die ausführlichen Stellungnahmen / Hilfestellungen.

Wenn ich darüber nachdenke fallen mir zwei Dinge ein, die auffällig sind.

Zuerst war ich davon überzeugt, dass ich eine falsche Konzentration bei der ersten Spritzung (zuerst Rapsöl und Spülmittel, dann später noch Schwefel, Kupfer und Polywam in Kombination) gemacht habe und dass das die die teilweise noch geschlossenen Knospen gekillt hat. Da habe ich auf jeden Fall etwas falsche gemacht, den auch bei den Reben die gut wachsen sind zeigen die ersten Blätter "Verätzungen". Passiert mir bestimmt nicht nochmals. Das nächste mal wird abgemessen und nicht abgeschätzt :-(

Eine zweite Sache die zumindest statistisch auffällig scheint, ist, dass die meisten verstorbenen Reben mit Rebschutzrohren umhüllt waren. Wir hatten nur im Februar sehr kalte Temperaturen (bis -11°C). Ich weiß, da machen einige von euch nicht einmal den zweiten Krakenknopf am Hemd zu, aber für uns ist das KALT. Anfang März habe ich die Reben auf zwei Augen zurückgeschnitten. Alle Schnittstellen waren grün. Mittel März kam dann nochmals etwas Frost. Ich war zu der Zeit im Urlaub, aber kälter als -5°C ist es nicht geworden. Ich hatte nur 8 Rebschutzrohe. Damit wollte ich die Sorten schützen die mir am wichtigsten waren. Auffällig ist, dass von den Reben mit Rebschutzroh fast alle gestorben sind. Reben ohne Schutz hatten eine sehr viel höhere Überlebensrate...


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22.05.2018 00:08 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2018 00:13)
avatar  jakob
#47
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Ja, darum versucht die Rebe unten noch einen raus zupressen(der rötliche)....Ich vermute hier ein "Ukrainischer Syndrom" Diese sinnlose 1M³ Löcher mit dem Müll wie Asche und Kompost und Mist und und und...Dort schneid es schon im Oktober und bei uns bis in Dezember sind die Wurzeln noch aktiv und danach gleich Frost im Januar und im Merz wieder warm werden Wurzeln aktiv und April wieder Frost und in der Ukraine sind sie alle abgedeckt....Darum diese Technologie für uns nicht gut ist.
Wenn Jopse will kann ich vorbei kommen und zusammen mit ihm eine Rebe setzen wie ich das mache und bis zum Herbst schauen was daraus wird...


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22.05.2018 00:35 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2018 02:23)
avatar  jakob
#48
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Zitat von Jopse im Beitrag #27
Vielen Dank für die ausführlichen Stellungnahmen / Hilfestellungen.

Wenn ich darüber nachdenke fallen mir zwei Dinge ein, die auffällig sind.

Zuerst war ich davon überzeugt, dass ich eine falsche Konzentration bei der ersten Spritzung (zuerst Rapsöl und Spülmittel, dann später noch Schwefel, Kupfer und Polywam in Kombination) gemacht habe und dass das die die teilweise noch geschlossenen Knospen gekillt hat. Da habe ich auf jeden Fall etwas falsche gemacht, den auch bei den Reben die gut wachsen sind zeigen die ersten Blätter "Verätzungen". Passiert mir bestimmt nicht nochmals. Das nächste mal wird abgemessen und nicht abgeschätzt :-(

Eine zweite Sache die zumindest statistisch auffällig scheint, ist, dass die meisten verstorbenen Reben mit Rebschutzrohren umhüllt waren. Wir hatten nur im Februar sehr kalte Temperaturen (bis -11°C). Ich weiß, da machen einige von euch nicht einmal den zweiten Krakenknopf am Hemd zu, aber für uns ist das KALT. Anfang März habe ich die Reben auf zwei Augen zurückgeschnitten. Alle Schnittstellen waren grün. Mittel März kam dann nochmals etwas Frost. Ich war zu der Zeit im Urlaub, aber kälter als -5°C ist es nicht geworden. Ich hatte nur 8 Rebschutzrohe. Damit wollte ich die Sorten schützen die mir am wichtigsten waren. Auffällig ist, dass von den Reben mit Rebschutzroh fast alle gestorben sind. Reben ohne Schutz hatten eine sehr viel höhere Überlebensrate...





Respekt für die ehrliche Antwort, so viel Mut hat nicht jeder!

Doch die Falsche Konzentration killt vor allem kleinere Augen, darum ich auf 4 Auge übergegangen...Die gut entwickelte Augen sind viel widerstandsfähiger..

Was ist Rebschutzrohe? Welche Hersteller machen diese Dinger? Das schlimmste Albtraum für die Reben alles was dicht oder warm macht...
Ist wieder nur reine Logik was Menschen mit kälte verbinden und darum machen sie Fehller…

1130.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 1787.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Senator B vor dem Austieb und Jetzt. Uber 1m lang.September pflanzung

1131.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 1788.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Malinovi versuch ganz oben zwei Augen zulassen.Leider der zweite trieb nicht gemerkt habe nicht abgebrochen nur gegipfelt.Ist auch 1,2M lang September pflanzung

1789.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 1790.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Unveredelte bei Ebay gekaufte nur ca.30-35 cm lang. März Pflanzung

Natürlich nicht alle Jungreben sind so gut gewachsen aber ist doch realistisch...


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22.05.2018 01:16
avatar  jakob
#49
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Es geht ums ausbrechen und nur einem Trieb, manchmal bis zu 3 Jahre fange ich mi 2 Augen und dannach mit einem Trieb an...Zumbeispiel unter einem Baum ist scher anzufahngen...


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22.05.2018 12:53
avatar  Jopse
#50
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Das sind Rebschutzrohre: https://www.baywa.de/shop/produkte/pflan...premium-p680325
Als ich damals die Rebpfähle bestellt habe, habe ich spaßeshalber acht dieser Rohre mitbestellt.

Könnte es sein, dass die Rohre dafür gesorgt haben, dass die geschützen Reben schon Anfang März in Saft gingen. Als es dann Mittel März wieder Minustemperaturen gab könnten die Veredlungsstellen erfroren sein.

Durch den Spätfrost am 20.4.17 sind mir auch sehr viele Reben kaputtgegangen. Als ich diese Reben ausgegraben habe, musste ich feststellen, dass die Veredlungsstellen leicht aufzubrechen waren. Dort wo Unterlage und Edelreis zusammengewachsen waren, war alles schwarz.

Es könnte bei der Rebe mit dem Kümmerwuchs auch noch ein Schädlingsthema sein. Auffällig ist, dass eine benachbarte Rebe (Early Cambell - 4.Standjahr) seeehr schwach treibt. Alle Triebe sind bislang weniger als 5cm gewachsen…


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