Neue Cornell-Sorte erhöht Traubenerwartungen für NYS-Wein

29.03.2023 16:50
avatar  Nexus95
#1
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https://news.cornell.edu/stories/2023/03...ations-nys-wine

Wir stellen Aravelle vor – eine neue Weißweintraube, die 42 Jahre in der Herstellung war.

Der renommierte Züchter von Cornell-Trauben, Bruce Reisch, stellte den Hybriden her, indem er 1981, zu Beginn seiner Karriere, weiße Cayuga- und Riesling-Trauben kreuzte. Jetzt, 14 Rebsorten später und mit der bevorstehenden Pensionierung in diesem Jahr, kündigte Reisch die Veröffentlichung von Aravelle beim B.E.V. (Business, Önologie und Weinbau) NY 2023 Konferenz in Syracuse am 28. März.

Aravelle enthält Merkmale von Cayuga White, einer 1972 in Cornell entwickelten Traube, die relativ resistent gegen Traubenfäule und Mehltaukrankheiten ist, leicht anzubauen und sehr ertragreich ist, wenn sie Anfang bis Mitte September reift. Die neue Sorte kombiniert diese Eigenschaften mit den Geschmacksqualitäten von Riesling-Trauben, die im New Yorker Klima gut wachsen und ziemlich winterhart sind, aber in feuchten Perioden ziemlich anfällig für Fruchtfäule waren.

Die neue Weißweintraube Aravelle.
Bildnachweis: Jason Koski/Cornell University
Die neue Weißweintraube Aravelle.
Unter den 14 Rebsorten, die von Reischs Programm im Laufe seiner Karriere herausgebracht wurden, ist Traminette (1996), eine Weißweintraube, die heute auf Hunderten von Hektar in New York und anderswo angebaut wird und zwischen 40 und 60 Millionen Dollar Wein ausmacht jährlich hergestellt. Insgesamt produzieren die Trauben, die bei Cornell AgriTech, wo Reisch ansässig ist, entwickelt werden, Wein im Wert von weit über 100 Millionen US-Dollar pro Jahr.

Die neue Sorte hat bereits Interesse in der Branche geweckt und Reisch prognostiziert einen schnellen Verkaufsstart.

„Da wir so viel über diese Traube wissen und sie über einen so langen Zeitraum getestet wurde, gehe ich davon aus, dass sie das tun wird, was erwartet wird“, sagte Reisch, Professor an der School of Integrative Plant Science, Abteilung Gartenbau und Pflanze Züchtungs- und Genetikabteilung am College of Agriculture and Life Sciences der Cornell AgriTech.

Im Vergleich zu ihrem Riesling-Elternteil erwartet Reisch, dass die neue Traube eine leicht verbesserte Winterhärte, eine viel bessere Resistenz gegen Fäulnis und Pilzkrankheiten und eine ähnliche Weinqualität aufweisen könnte.

Die Züchtung einer neuen Rebsorte ist ein sehr detaillierter und rigoroser Prozess – der für Reisch normalerweise mehr als 18 Jahre dauert. Nach der Herstellung der Kreuzung, aus der Aravelle (ursprünglich „New York 81“ genannt) werden sollte, und der Bereitstellung von Lagerbeständen für Erzeuger zum Testen der Reben, wandte sich Reisch anderen Projekten zu.

„Als wir begannen, das Interesse an NY 81 zu verlieren, kamen die Erzeuger zu uns zurück und sagten: ‚Das ist viel fäulnisresistenter als Riesling‘, also begannen wir, uns das genauer anzusehen“, sagte Reisch. Aufgrund der von Cayuga White übertragenen Fäulnisresistenz musste NY 81 nicht zur Ernte gehetzt werden, sobald während der nassen Erntezeit ein wenig Fäulnis auftrat.

Cornell beeinflusst den Staat New York
„Wir haben die Tests fortgesetzt und versucht, die Parameter für die Weinherstellung zu optimieren und herauszufinden, welche Art von Hefestämmen den besten Wein für alle ergeben würden“, sagte Reisch.

Die Traubenzüchtung erfordert mehrere Schritte mit vielen Jahren des Pflanzens und Testens, um die richtige Qualität und das Vertrauen eines Erzeugers in eine Sorte sicherzustellen. Kreuzungen werden auf der Grundlage von Zielen und Zielen und dem, was über die Pflanzen bekannt ist, die Züchter entwickelt haben, hergestellt.

Jedes Jahr können Tausende von Setzlingen gepflanzt werden, von denen jeder eine potenzielle neue Sorte darstellt. Diese Setzlinge werden fünf bis acht Jahre lang getestet, und die besten werden vermehrt, um sechs neue Reben mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen. Drei bis vier Jahre später beginnen sie zu fruchten. Wenn also nach etwa 12 bis 15 Jahren diese sechs Reben besonders vielversprechend aussehen, vermehren die Züchter sie und schicken Reben an Baumschulen.

Im Fall von NY 81 wurden die Reben an zwei Partner-Baumschulen in New York geschickt, die Testreben mit interessierten Weinbergen teilten.

„Und sie haben gesagt, dass dies wirklich kommerzielles Potenzial für sie hat“, sagte Reisch.

Peter Weis, Eigentümer von Weis Vineyards in Hammondsport, New York, hat NY 81 als einzige Traube in seinem generischen Weißwein „Heart of the Lake“ verwendet, der halbtrocken hergestellt wird und bereits eine große Fangemeinde unter seinen hat Kunden. Sobald er in der Lage ist, mehr als die vier Hektar zu pflanzen, die derzeit wachsen, möchte er auch mit der Traube einen trockenen Stil produzieren.

„Was mich an NY 81 am meisten anspricht, ist seine Konsistenz von Jahr zu Jahr, etwas, das bei anderen in New York angebauten Trauben schwierig sein kann“, sagte Weis. „Es ist beständig in Bezug auf das, was es einem Wein jedes Jahr bringt, und im Weinberg ist es weniger anfällig für Botrytisfäule und echten Mehltau, zwei Krankheiten, mit denen New Yorker Winzer wirklich zu kämpfen haben“, fügte er hinzu.

Mit der Ermutigung von Winzern und Erzeugern arbeiteten Reisch und Kollegen mit Cornell Cooperative Extension zusammen, um genügend Früchte zu produzieren, und mit Cornell-Önologen, um die Weinherstellung mit der Sorte zu optimieren – ein dreijähriger Prozess. Und Wissenschaftler und Industriepartner wurden nach Namen befragt, wobei Aravelle – aus dem Lateinischen Arabella, was „Gnade, Gunst, Antwort auf Gebete“ bedeutet – als Sieger hervorging.

Als Reisch begann, das Kreuz für NY 81 zu machen, wurde die Weinzucht vielleicht eher als Kunst denn als Wissenschaft angesehen. In den letzten Jahrzehnten hat die Verwendung genetischer Marker zur Identifizierung gewünschter Merkmale die Pflanzenzüchtung revolutioniert und bestimmte Schritte viel effizienter gemacht, aber den Prozess nicht beschleunigt.

„Wir haben jetzt dichte genetische Markerkarten von vielen verschiedenen Rebsorten“, sagte Reisch. Die bekannten Marker ermöglichen es den Züchtern, Tausende von Sämlingen zu pflanzen und nur diejenigen auszuwählen, die die gewünschten Gene haben, wie zum Beispiel perfekte Blüten, die von selbst Früchte tragen, und solche, die Resistenz gegen einige der New Yorker Traubenkrankheiten bringen.

Dennoch haben Traubenzüchter derzeit keine Marker, um nach Produktivität oder Kältetoleranz zu selektieren. Die Reben müssen noch an mehreren Standorten getestet werden, unter anderem auf niedrige Temperaturtoleranz im Herbst, Winter und Frühling, angemessene Trauben- und Beerengrößen und Weinqualität.

„Erzeuger möchten wissen, dass eine neue Sorte auf dem Feld getestet wurde und wirklich Qualitätswein hervorbringt“, sagte Reisch.

Das Pflanzen von Reben ist eine enorme Investition für die Erzeuger, die hoffen, dass sie 30 Jahre lang nach dem Pflanzen Früchte tragen werden. Eine Rebe zum Beispiel mag das kalte Klima New Yorks, Temperaturschwankungen und Überschwemmungen aufgrund des Klimawandels tolerieren und sie kann den lokalen Krankheiten widerstehen, aber am Ende ergeben die Früchte vielleicht keinen guten Wein.

„Wein ist ein sehr komplexes Geschöpf“, sagte Reisch.

Aufgrund der mäßigen Resistenz gegen Echten und Falschen Mehltau und Botrytis-Bündelfäule kann Aravelle mit stark reduziertem Sprühen von fünf oder sechs zeitlich gut abgestimmten Behandlungen angebaut werden, um Krankheiten vorzubeugen.

Aravelle hätte bereits 2020 verfügbar sein können, da Reisch und Kollegen Weinproben für Geschmackstests bereithielten, aber dann schlug die COVID-19-Pandemie zu. „Wir konnten sicherlich keine Leute demaskiert in einem Raum haben, in dem Wein probiert wird“, sagte Reisch.

Einige Weinberge wie Weis, die bereits NY 81-Reben anbauen, könnten nächstes Jahr einen etikettierten Aravelle-Wein produzieren. Neuanpflanzungen in anderen Weinbergen werden drei bis vier Jahre und dann ein weiteres Jahr dauern, bis sie auf den Markt kommen.

„Was ich zu dieser Veröffentlichung sagen würde, ist, wie erfolgreich die älteren Methoden waren, dass wir eine solche Traube entwickeln konnten, die im Jahr 2023 so gefragt ist, basierend auf Techniken aus dem Jahr 1981, basierend auf Dingen, die in den 50er Jahren gemacht wurden , 60er und 70er“, sagte er.


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31.03.2023 01:26
avatar  Dietmar
#2
Di

Die Züchtung neuer Sorten ist sehr mühsam und zeit- und geldaufwändig. Aber eine super gute neue Sorte ist noch lange keine Garantie für einen geschäftlichen Erfolg.

Das hat in Deutschland mehrere Gründe:
1. In jedem Anbaugebiet in Deutschland ist genau festgelegt, welche Sorten angebaut werden dürfen. Es soll der Charakter des Weinbaugebietes erhalten werden.
2. In D gibt es sehr viele kleine und kleinste Anbauflächen von Nebenerwerbswinzern. Da die meisten kleinen Winzer nicht selbst keltern, erledigen dies Genossenschaften oder größere Winzer kaufen Trauben von Kleinwinzern auf. Damit eine Mindestmenge für eine Sorte zusammen kommt, muss die Sortenanzahl begrenzt werden. Insbesondere in den westdeutschen Anbaugebieten ist die Liste zugelassener Sorten recht kurz. In den Anbaugebieten in Ostdeutschland im Elbtal bzw. Saale-Unstrut sind sehr viel mehr Sorten zugelassen und manche Winzer versuchen gar nicht erst, in Konkurrenz mit den Westwinzern zu treten, sondern bauen historische Sorten an, die nur hier wachsen, z.B. den Goldriesling (nur einfacher Wein wie der Elbling, oder bauen eben neue Sorten an.
3. Die Einkäufer des Handels und der Geschmack der Endkunden sind sehr traditionell und kaufen vorwiegend die bekannten Sorten und scheuen neue Sorten. Zum einen sind die meisten Deutschen keine Feinschmecker beim Wein und zum anderen haben neuere Sorten wie z.B. Dornfelder und Regent abgeschreckt, neuere Sorten auszuprobieren.
4. Vor Jahrzehnten wollten die dt. Winzer mit internationalen Billigherstellern konkurrieren, indem Massenträger wie Dornfelder gepflanzt wurden. Da Dornfelder sehr vielen Kunden Bäh schmeckt, kann dieser nur zu Ramschpreisen vermarktet werden. Damals hatten viele Winzer für große Geldbeträge diese Reben gepflanzt und der geschäftliche Reinfall schreckt viele Winzer ab, neue Sorten auszuprobieren. Regent schmeckt etwas besser, aber noch lange nicht gut.
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Meiner Frau und mir schmeckt z.B. der vielgepriesene Riesling gar nicht, insbesondere in den westlichen Anbauregionen außer Franken, Sachsen und Saale-Unstrut. Das hat etwas mit dem Klimawandel zu tun. Rieslingweine außer denen der Ausnahmeweinbaugebiete schmecken nur noch nach alkoholisierten Zuckerwasser. Darüber hinaus beleidigt der Riesling den feinen Geschmack durch sein Petroleumaroma. Für uns ist Riesling keine gute Sorte, auch Chardonnay nicht. Aber Geschmack ist Geschmackssache.

Von den herkömmlichen Sorten schmecken uns besser: Müller-Thurgau, Bacchus und Scheurebe (wenn gut ausgebaut), im Notfall weißer Burgunder. Obwohl dieser sehr ähnlich wie Chardonnay ist (Mutation davon) schmecken diese beiden Sorten für uns recht verschieden. Es kann aber auch durch verschiedene Kelter- bzw. Ausbaumethoden verursacht sein.

Von den neuen Sorten schmecken folgende viel besser als Riesling: Muscaris, Solaris und Ortega. Platzierung in dieser Reihenfolge.
Wir machen fast jedes Jahr einen Kurzurlaub in Weinbaugebieten und klappern dabei die Winzer ab, ob und welche neuen Sorten sie haben, denn wenn diese neue Sorten haben, dann nur von kleineren experimentellen Anbauflächen, so dass diese Sorten meist nicht in den Handel kommen.
Von den neueren bzw. selteneren Sorten schmecken uns manche nicht, z.B. Johanniter und Auxerrois.
In unseren Urlauben in Weinbaugebieten machen wir Testeinkäufe für neue Sorten und meiden die herkömmlichen Sorten und bei früher als gut getesteten Sorten kaufen wir kartonweise, so dass wir vollbeladen nach Hause fahren. In manchen Weinbaugebieten wie am Kaiserstuhl oder der Mosel kaufen wir gar nichts zum Mitnehmen und nur etwas, um im Urlaub nicht zu verdursten.

Deutsche Rotwein- und Rosesorten schmecken uns alle nicht. Die schlimmsten Bäh-Sorten sind für uns Dornfelder und später Burgunder. Der einzige Rotwein, der uns schmeckt, ist ein argentinischer Medoc eines ganz bestimmten Winzers - gibt es hier nur selten.

Auch im Urlaub in Osteuropa testen wir örtliche Weine. Leider werden diese meist sehr süß ausgebaut oder die Kellereitechnik vermurkst bekannte Weinsorten wie z.B. in Mähren. Eine uns sehr gut schmeckende Sorte ist Muskat Ottonel, die wegen geringer Erträge und "Zickigkeit" fast nur noch in Osteuropa angebaut wird. Leider wird in Osteuropa auch Muskat Ottonel sehr süß ausgebaut, aber manche Neuwinzer in Osteuropa, z.B. aus Österreich, bauen Muskat Ottonel nach westeuropäischen Geschmack aus. Soviel ich weiß, wird Muskat Ottonel in geringen Mengen in Schwaben angebaut, aber in unseren Weinurlauben haben wir ihn beim Abklappern der Winzer nicht gefunden.

Wahrscheinlich im kommenden Jahr fahren wir mit dem Wohnmobil nach Nordspanien (Regionen an der Biskaya). Mal sehen, ob es da für uns neue Weißweinsorten gibt. Deshalb lese ich sehr interessiert mit, wenn Du über neue Sorten schreibst. Hier gibt es nur La Mancha, aber der trifft nicht unseren Geschmack.


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03.04.2023 04:06
avatar  Nexus95
#3
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Zitat
1. In jedem Anbaugebiet in Deutschland ist genau festgelegt, welche Sorten angebaut werden dürfen. Es soll der Charakter des Weinbaugebietes erhalten werden.



Zitat
3. Die Einkäufer des Handels und der Geschmack der Endkunden sind sehr traditionell und kaufen vorwiegend die bekannten Sorten und scheuen neue Sorten.



Das ist hier in Spanien auch nicht viel anders ;) .


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03.04.2023 22:47
avatar  Dietmar
#4
Di

Die Weinsäure ist verantwortlich für den Traubengeschmack und gerade in den südlichen Ländern habe ich die Erfahrung gemacht, dass Weißwein oft nur alkoholisiertes Zuckerwasser mit Zusatz künstlicher Säure ist. Im besten Fall wird Zitronensäure zum Ansäuern genommen und im schlechtesten Fall die billige Salzsäure. Mit Zugabe von Zitronensäure kommt zwar Säure in den "Wein", aber der schmeckt dann nicht nach Wein, sondern nach alkoholisiertem Zitronensaft. Die Zugabe von Salzsäure ist zwar nicht gefährlich, da ja im Magen jedes Menschen ca. 2 %-ige Salzsäure sind, aber es ist verboten und schmeckt etwas nach Erbrochenen.

Mit der Klimaerwärmung ist das Problem auch in D angekommen. Die meisten Anbaugebiete außer Sachsen, Franken und Saale-Unstrut sind mittlerweile, zumindest bei guten Lagen, für wohlschmeckenden Weißwein zu warm geworden. Dazu kommt, dass anscheinend viele Winzer bei Überreife lesen, d.h. es werden maximale Oechsle-Werte angestrebt, wie das in kälteren Zeiten sinnvoll war. Bei max. Zuckerwerten wurde aber in den Trauben auch ein großer Teil der Weinsäure abgebaut. Es liegt also nicht nur an der Klimaerwärmung, sondern auch an zu später Lese der Trauben.

Zu den südlichen Ländern Europas: In Italien haben wir die Erfahrungen gemacht, dass man in der Not Weißwein aus Venetien noch trinken kann, aber je südlicher man kommt, desto tendenziell schlechter schmeckt uns der Weißwein.
Der Weißwein, den es hier aus Portugal zu kaufen gibt, wird nur noch von dem aus Griechenland und Mähren negativ übertroffen.
Wie ich schon schrieb, kennen wir aus Spanien nur La Mancha, aber der schmeckt uns auch nicht. Wir haben die Hoffnung, dass es in den kühleren nordwestlichen Regionen Spaniens besseres Weißweinklima gibt.

Natürlich sind unsere Geschmackstests von Weißweinen aus Südeuropa nicht repräsentativ, denn nach mehreren unbefriedigenden Testkäufen haben wir einfach aufgehört. In dem wärmeren Klima in Südeuropa gedeiht der Rotwein viel besser als der Weißwein, aber uns schmecken eben Rotwein oder der in Frankreich weit verbreitete Rosewein überhaupt nicht.

Da Du ja als Ortsansässiger sicher einen gewissen Überblick über spanische Weißweinsorten hast, die Frage an Dich: Welche Weißweinsorten in Spanien sind für einen dt. Geschmack trinkbar, d.h. nicht so süß wie oft in Osteuropa und nicht quietschsauer, dazu noch etwas Aroma und Weinsäure?


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04.04.2023 10:13 (zuletzt bearbeitet: 04.04.2023 10:20)
avatar  Nexus95
#5
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Hallo Dietmar,

den Wein den du normalerweise aus La Macha bekommst, ist normalerweise Massenware. La Mancha ist eine sehr ländliche Gegend wo Wein in Überschuss produziert wird. Ein mal gelesen und in den Tanks muss der Wein wie ein Fluss fließen. Ist der Kopfschwerz der französischen Winzer an der spanischen Grenze, da sie von Preis her nicht mithalten können. Dies bedeutet aber auch nicht, dass es nur Massenware aus La Mancha gibt.

Ich komme aus den Nordwesten Spaniens, aus der Region Galicien. Eine Sorte die Weinsäure hat, ist definitiv der Albariño (auf Portugiesisch Alvarinho). Was mir Angst macht, den Albariño dir zu empfehlen ist, dass er Ähnlichkeiten mit dem Riesling nachgesagt wird und das der dir nicht schmeckt. Du schreibst z.B. das dir der Petrolium Geschmack einiger Rieslinge nicht bekommt. Das ist ein großes Problem des Riesling, im all zu warmen Klima. Die Albariños die ich bislang getrunken hab, hatten dieses Petro Geschmack nicht. Trozdem Versuch ich dir einen Wein zu empfehlen. Wenn du in Galicien bist, solltest du in einem gut sortierten Super Markt, diesen Wein für 8€ finden. Nennt sich Marieta von Martín Códax. Der ist nur bist 11,5⁒ gekeltert und leicht zu trinken. Zudem hat der keine übertriebene Säure, die dem Albariño manchmal nachgesagt wird. Wenn du es fruchtiger magst, kannst du auch eine Cuvée zwischen Albariño und Godello probieren. Eine Kellerei bzw. einen konkreten Wein kann ich dir leider nicht empfelen. Ließ dich mal bei den Deutschen Quellen im Internet durch. Ob dir der Albariño bekommen könnte.


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04.04.2023 17:25
avatar  Dietmar
#6
Di

Vielen Dank für die Tipps.

In Deutschland gibt es im Herbst in den Weinbaugebieten Weinfeste. Ist das in Galicien auch so?


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04.04.2023 17:38
avatar  Dietmar
#7
Di

Ich habe gerade mal nach Marieta von Martín Códax gegoogelt. Zumindest Spezialweinhändler verkaufen diesen Wein im Internet-shop auch in Deutschland. Die Beschreibung klingt ja nicht schlecht. Da werde ich mal in Vorbereitung unserer nächsten Spanienreise einen Test vornehmen. Es wäre ja eigentlich verrückt, wenn man in einem Urlaub in einem Weinland wie Spanien über mehr als 1000 km Entfernung Wein aus Deutschland mitnimmt.

Aber ohne Deinen fachkundigen Tipp würde ich in Spanien mit hoher Wahrscheinlichkeit den falschen Wein kaufen.

Vielen Dank!

Der La Mancha, den es hier als einzigen Weißwein aus Spanien zu kaufen gibt, ist ein Bio-Wein. Sonst gibt es hier nur Rotweine.


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05.04.2023 16:42
avatar  Nexus95
#8
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Zitat
In Deutschland gibt es im Herbst in den Weinbaugebieten Weinfeste. Ist das in Galicien auch so?



Im Sommer hast du die "Fiesta del Albariño" bei Cambados. Da sind so ziemlich alle Winzer/Kellerein der Rías Baixas vertreten. Da kannst du die ganzen Weine durch testen und wenn dir einer schmeckt gleich am Stand Flaschen kaufen. Am Abend gibt es Konzerte. Stände mit Essen und Restaurants gibt es auch genug.

Offizielle Seite: https://fiestadelalbariño.com/
Die Gewinner des Festes ano 2022: https://fiestadelalbariño.com/vin...-albarino-2022/

Bei Vilanova de Arousa, der Nachbarstädtchen, gibt es auch Camping Plätze am Strand. Wo man gegebenfalls das Wohnmobil parken kann. Von den Rías Baixas aus, kommst du auch schnell, per Atlantik Autobahn nach Portugal. Mit einer Stunde bist du an der Grenze. In Portugal kannst dann wenn schmeckt Portwein mitnehmen.

Zitat
Ich habe gerade mal nach Marieta von Martín Códax gegoogelt. Zumindest Spezialweinhändler verkaufen diesen Wein im Internet-shop auch in Deutschland.



Martín Códax ist einer der größeren Weinkellerein der Rías Baixas. Zum Einstieg zu Albariños ist der Wein Marieta gut. Zumindest hat er mir geschmeckt. Sicherlich gibt es andere Albariños mit mehr Punkten. Diese Kosten aber auch mehr. Da gibt es Spielerein wie in Granitsteintank gealterter Albariño un so weiter. Für 8€ stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Zudem ist Marieta einfach zu finden.


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06.04.2023 01:00
avatar  Dietmar
#9
Di

Vielen Dank!


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