Folgen der Luftreinhaltung für den Anbau von Reben

11.03.2019 14:25
avatar  Dietmar
#1
Di

Zweifellos ist es gut für die Lunge der Menschen, wenn der Ausstoß von Schwefel- und Stickstoffoxiden reduziert wird. Diesen gesundheitlichen Vorteil muss man jedoch teuer an anderer Stelle "erkaufen".

Schwefeloxide: Für Reben und andere Pflanzen hatten die Schwefeloxide große Vorteile:
- Reduzierung der Pilzinfektionen - früher brauchte in der DDR kaum gegen Pilzinfektionen gespritzt werden. Jetzt müssen Reben alle ca. 10 Tage gespritzt werden - aber auch z.B. Kartoffeln müssen jetzt in gleicher Häufigkeit.
- Düngung mit S: Was kaum einer weiß ist, dass S zu den Hauptnährstoffen gehört, z.B. zum Aufbau pflanzlichen Eiweißes. Früher brauchte man sich wegen einer S-Düngung keine Gedanken machen, aber mittlerweile werden immer mehr Böden S-Mangelgebiete und müssen mit S gedüngt werden, z.B. mit Schwefellinsen oder Gips. Gips wird aber mit dem Ausstieg aus Braun- und Steinkohle noch mehr zur Mangelware, denn der Hauptteil des Gipses entsteht durch Entschwefelungsanlagen in Kohlekraftwerken und in Raffinerien, in denen Benzin und Diesel entschwefelt werden. Es ist nur eine Frage von 2 Jahrzehnten, bis sich E-Autos durchgesetzt haben. Schon jetzt reicht das Aufkommen an Gips bei weitem nicht aus, so dass man als Privatperson keine größere Mengen kaufen kann, da die Baustoffkonzerne die gesamte Produktion aufkaufen (Gipskartonplatten, Putz).

Stickoxide: Stickstoff ist ein Hauptnährstoff für Pflanzen. In der Natur gibt es aber keinen Stickstoffdünger. Das Recycling von N über Kompost findet nur zu einem geringen Teil statt, da N in die Atmosphäre entweicht.
Wie versorgen sich nun aber die Pflanzen mit N?

Leguminosen (z.B. Erbsen und andere Hülsenfrüchte) gehen dazu eine Symbiose mit speziellen Bodenbakterien ein, die N aus der Luft als Pflanzennährstoff aufbereiten.

Woher gewinnen aber die anderen Pflanzen ihren N?

Antwort: Gewitter. Blitze sind Hochtemperaturerscheinungen. Bei extrem hohen Temperaturen wird Stickstoff verbrannt. Mit dem Niederschlagswasser bilden sich Nitrite und Nitrate. Die bösen Dieselmotoren erzeugen aufgrund der hohen Verbrennungstemperaturen auch Stickoxide und sorgten dadurch für deutlich höhere Erträge in unseren blitzarmen Gebieten. Mit den Stickoxid-Katalysatoren und mit der Zunahme der E-Autos fällt diese kostenlose Stickstoffdüngung weg.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!