Wie düngt ihr eure Reben?

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28.08.2020 17:16
avatar  Yomogi ( gelöscht )
#1
Yo
Yomogi ( gelöscht )

Hallo,

wie es der Threadtitel bereits zum Ausdruck bringt, würde es mich interessieren wie ihr so eure Reben düngt - sprich düngt ihr über die Blätter oder über die Wurzeln? Oder sogar über beides? Oder vielleicht auch gar nicht?

Danke schon mal.

MfG


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28.08.2020 18:22
avatar  urmel
#2
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Meine bekommen im Frühjahr Dünger auf den Boden.

Phosfik gilt ja auch als Blattdünger, aber den nutze ich nicht speziell als Dünger, das ist nur ein "Nebeneffekt" Hauptsache ist die Peronosporabekämpfung.


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28.08.2020 19:05
avatar  Yomogi ( gelöscht )
#3
Yo
Yomogi ( gelöscht )

Zitat von urmel im Beitrag #2
Phosfik gilt ja auch als Blattdünger, aber den nutze ich nicht speziell als Dünger, das ist nur ein "Nebeneffekt" Hauptsache ist die Peronosporabekämpfung.


In welchem Verhältnis spritzt du Phosfik gegen Pero?

Nachtrag:
Hatte ich vollkommen vergessen zu schreiben.
Ich dünge auch nur über die Wurzeln - Compo Floranid Permanent und eine gute handvoll Kuhmistpellets.


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29.08.2020 00:13
avatar  Dietmar
#4
Di

Zitat

In welchem Verhältnis spritzt du Phosfik gegen Pero?



Ich nehme 50 ml für 5 l Wasser.


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29.08.2020 06:59
avatar  urmel
#5
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Ich auch.


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29.08.2020 11:28
avatar  Yomogi ( gelöscht )
#6
Yo
Yomogi ( gelöscht )

Zitat von Dietmar im Beitrag #4

Zitat

In welchem Verhältnis spritzt du Phosfik gegen Pero?


Ich nehme 50 ml für 5 l Wasser.



Anders 'düngst' du deine Reben nicht?


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29.08.2020 13:16
avatar  Dietmar
#7
Di

Zitat
Anders 'düngst' du deine Reben nicht?



Das Phosfik spritze ich gegen Pero. Die Düngung mit Kalium, Phosphor und Spurenelementen ist gratis.

Wegen Spurenelementen dünge ich mit Diabas-Urgesteinsmehl oder Lavamehl 1 bis 2 kg pro Rebe - reicht für Jahrzehnte.

Wer keinen kalkreichen Boden hat, sollte unbedingt jährlich mit Rasenkalk nachdüngen. Pro Jahr beträgt der Verlust pro qm etwa 50 ... 80 g durch Auswaschung (Umwandlung in wasserlösliches Kalziumhydrogencarbonat). An sehr trockenen Standorten reicht die Nachdüngung alle 2 Jahre. 50 .. 80 g sind etwa eine Handvoll. Zur Stickstoffdüngung verwende ich Hornspäne.

Ansonsten sollte man auf keinem Fall darauflosdüngen, vor allem Kombidünger schaden oft mehr als sie nutzen. Es wird dringend empfohlen, etwa alle 5 ... 8 Jahre eine Bodenanalyse inklusive Spurenelemente machen zu lassen. Die meisten Böden in D haben überreichlich K, P und Mg und mit Mehrstoffdüngern überdüngt man noch mehr und dadurch nimmt die Bodenfruchtbarkeit nicht zu, sondern ab und außerden drohen Nährstoffmangelkrankheiten, z.B. Chlorose, weil durch Nährstoffüberschuß von z.B. Phosphor die Rebe kein Eisen mehr aufnehmen kann.

Außerdem sollte man nur, wenn unbedingt nötig, mit Mineraldüngern düngen, da Mineraldünger (außer Rasenkalk) die Bodenflora schädigt bis zerstört und die Symbiose der Reben mit Wurzelpilzen und Wurzelbakterien schädigt bis zerstört. Diese nützlichen Pilze und Bakterien unterstützen die Reben durch Aufbereitung und Aufnahme von Nährstoffen. Man könnte das mit der Wirkung nützlicher Darmbakterien beim Menschen vergleichen. Ohne diese kann der Mensch die meisten Nährstoffe nicht aufnehmen.

Nützlich ist auch die Zuführung von gut verrotteten Kompost.

Ich warne ausdrücklich vor Blaukorn. Das enthaltene Phosphat stammt meist aus Tunesien, seltener aus Rußland. Die Phosphate aus Tunesien enthalten viel giftiges Cadmium, Uran und Radium. Die Franzosen haben daraus früher mal Uran für ihre Atombomben gewohnen - soviel ist enthalten. Alle 3 giftigen und z.T. radioaktiven Elemente reichern sich über die Jahre im Boden an und werden kaum abgebaut. Dazu kommt die große Gefahr der Fehldüngung - siehe Antagonisten. Wenige Anwendungen sind unkritisch, aber über Jahrzehnte macht man seinen Boden zu Sondermüll.


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29.08.2020 14:46
avatar  Yomogi ( gelöscht )
#8
Yo
Yomogi ( gelöscht )

Danke nochmals für deinen ausführlichen Beitrag.

Zitat von Dietmar im Beitrag #7
Zur Stickstoffdüngung verwende ich Hornspäne.


Hm... Mit Hornspänen stehe ich quasi ein bisschen auf Kriegsfuß - man weiß nie wirklich WANN deren Wirkung einsetzt bzw. wann man sie dem Erdreich zufügen soll um das sie dann auch zum Frühjahr hin (also zum Austrieb) auch wirken. Habe da Zahlen gelesen, die angeben, dass Hornspäne frühestens nach 6 Monaten Wirkung zeigen...


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29.08.2020 16:51
avatar  Dietmar
#9
Di

Bei normalen Gartenböden sind in der Regel, wie gesagt, K, P und Mg überreichlich vorhanden, aber mit Kompost und Co kann man kaum Kalk, Spurenelemente und Stickstoff zuführen und das bedeutet, daß außer bei Sandböden nichts anders wirklich mit Mineraldünger gedüngt werden muß.
Reben und Stickstoff sind ein Problem für sich. Im Frühjahr ist der Stickstoffbedarf recht hoch, da die Laubwand gebildet werden muß. Spätestens ab der Blüte sollte nicht mehr mit Stickstoff gedüngt werden. Je langsamer der Stickstoff freigesetzt wird, desto eher muß man aufhören mit düngen. Das schließt auch Mehrstoffdünger mit ein, z.B. Blaukorn.
Wenn nach der Blüte mit N gedüngt wird, hat das folgende Nachteile:
- Förderung des Blattwachstums zu Lasten der Trauben
- spätere Reife und fader Geschmack
- erhöhte Pilzanfälligkeit
- starkes Wachstum der Geiztriebe, hoher Aufwand bezüglich Laubarbeit
- schlechtere Holzreife und damit schlechtere Winterfestigkeit

Du hast recht, daß man bei Hornspänen die Stickstofffreisetzung terminlich nicht steuern kann. Deshalb sollten Hornspäne nur im zeitigen Frühjahr ausgebracht werden. Wenn die Blütezeit näher rückt und noch Stickstoffbedarf ist, dann ist ein mineralischer Stickstoffdünger besser. Beachte, daß die Freisetzungsdauer des N aus verschiedenen mineralischen Stickstoffdüngern sehr unterschiedlich ist - also mal erguggeln.

Hornspäne habe aber trotz des Nachteils der unbekannten Freisetzungszeit auch Vorteile gegenüber mineralischen Stickstoffdüngern:
- geringe Gefahr der Überdosierung
- keine Schädigung der Bodenflora
- langfristige Wirkung und nicht nur ein kurzer Push
- bei üblichen Ausbringmengen treten die genannten negativen Effekte der Stickstoffdüngung nach der Blüte weniger auf, da aus den Hornspänen immer nur eine begrenzte Menge Stickstoff freigesetzt wird, so daß die Laubwand nicht so wuchert wie bei mineralischen Stickstoffdüngern.

https://www.landwirtschaftskammer.de/lan...emittel-pdf.pdf
https://www.iva.de/sites/default/files/b..._6._auflage.pdf


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29.08.2020 20:03
#10
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Ich kann auch nur empfehlen, eine Bodenanalyse inkl. Spurenelemente machen zu lassen. Bei mir kam Mangan- und Bormangel sowie Magnesiumarmut heraus, hätte ich nicht so erraten.
Raiffeisen zB bietet das an.
In guten Gartenbüchern steht, dass Kompost am besten im späten Herbst/Winter ausgebracht wird.
Wann nochmal liefert die Natur sich ihren eigenen Kompost/Dünger in größter Menge? ;)
Sie ist über Jahrmillionen eingespielt, menschliche Logik dagegen...


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