Biologisch-dynamischer Anbau von Tafeltrauben

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18.06.2019 06:42 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2019 06:56)
#161
Oh

Meine Reben haben sich endlich vom Frost erholt. Vor einer Woche habe ich die Reben mit der Hefe gedüngt und vorgestern mit Hausnatron + Jodtinktur + Kaliumpermanganat gespritzt. Die gegehrtte Maische aus Hefe und Zucker hat Wunder bewirkt. Die Blätter sind fast Doppel größer geworden und jetzt beginnt die Blühte. Der Knoblauch zwischen den Jungreben ist gut geworden. Habe vor ein paar Tagen die Blütenstängel abgebrochen und leckere Paste zubereitet. In ca. zwei Wochen wird der Knobi geerntet und die Reben wachsen weiter. In einer Woche werden erste, neu veredelte Reben zu den bestehenden Jungreben ausgepflanzt.


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18.06.2019 19:04
avatar  Erich
#162
Er

Hallo
Könntest du uns bitte die Sache mit der Hefe - Maische- und Blätter im Detail erklären.Wie bereitest du das vor ??? Wie wendet man das an ??


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18.06.2019 23:12 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2019 23:34)
#163
Oh

In 10 L Wasser lauwarmem Wasser krummele ich die 200 Gramm frische Hefe. Rühre bis dir Hefe im Wasser zergeht,dann gebe 10 Esslöffel Zucker dazu und lasse 3 Tagen gehren. Nach 3 Tagen verdünne ich 200 ml von dieser Maische mit 10 L Wasser in einer Gießkanne. Damit dunne ich Reben, Tomaten, Gurken usw. Außer Kartoffeln und Knoblauch geht für alles. Nach ca. zwei Wochen werden Sie erstaunen. Die Blätter werden viel größer und grüner.


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18.06.2019 23:43
#164
Oh

Nach der Düngung mit der Hefe muss man mit dem Kalium düngen. Ich mische 1L Dose Holzasche in 10 L Wasser und lasse 24 Stunden ziehen. Dann verdünne ich 1L dieser Maische mit 10L Wasser und jede Pflanze oder Rebe bekommt 1l natürlichen Kalium.


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19.06.2019 13:07 (zuletzt bearbeitet: 19.06.2019 13:07)
#165
Oh

Hiermit die Bilder mit den großer Blätter, obwohl wurde vom Frost beschädigt.

Bildanhänge
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IMG_20190613_194832.jpg

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IMG_20190619_063406.jpg

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23.06.2019 22:11
avatar  Reblaus
#166
Re

Mein neuestes Projekt: Biodynamischer Anbau von Gemüse zwischen den Reben. Auf dem 1. Bild sieht man Salat und Wirsing, auf dem 2. Bild Tomaten und Fenchel. Mal gespannt, was daraus wird.

Das nächste Bild zeigt eine selbst veredelte „Iskra Krulia“ von Winorosl. Die Eltern sind Talisman und Livia. Die Trauben reifen nach 120 Tagen und haben Muskataroma. Die Rebe bringt dieses Jahr das erste mal Ertrag. Da freue ich mich darauf.

Die nächsten beiden Bilder zeigen mein einziges Sorgenkind. Die einzige Rebe, die – wie im letzten Jahr auch - Mehltau an den Gescheinen aufweist. Und das, obwohl ich dieses Jahr die Gescheine extra frei gelegt habe. Keine andere Rebe zeigt annähernd solche Anzeichen, obwohl ich deutlich anfälligere Sorten habe. Keine Ahnung, was der Grund dafür ist. Ich gebe ihr im kommenden Jahr eine letzte Chance und werde die Gescheine vor und nach der Blüte gezielt mit Schwefel behandeln. Wenn das wieder nix wird, muss diese viel gepriesene Sorte leider weichen. Scheinbar kein Kandidat für den Biodynamiker, was ich sehr bedauern würde.

Bild 6 zeigt falschen Mehltau an Rischelie mit den typischen Ölflecken, da ich kein Kupfer einsetze. Die Blätter wurden längst entfernt. Handarbeit statt Chemie.

Bild 7 zeigt meine pilzfesteste Sorte, eigentlich keine Tafeltraube, sondern eine Keltersorte. Es ist eine jüngere „Solaris“, eine schon etwas ältere Neuzüchtung vom Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg. Kleine Trauben, aber relativ lockerbeerig mit hohem Zuckergehalt und fruchtigem Geschmack. Keinerlei Spritzbehandlungen erforderlich und doch kerngesund!


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23.06.2019 23:31
avatar  jakob
#167
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Zitat von Reblaus im Beitrag #166
Das nächste Bild zeigt eine selbst veredelte „Iskra Krulia“ von Winorosl.


Respekt,ich habe sie erst dieses Jahr bekommen können in der Hoffnung dass die "Liwia" zur PIWI Sorte wird..
Die Sorte heißt "Iskra" ohne Kriulya. Sie ist von ihm und der hat mehrere hier , die Iskra ist vorletzte mit rote Schrift geschrieben..... http://www.vinograd-kriulya.com/catalogue/#kriulya

Der ist ein Freund vom Züchter Pawlowski und macht auch Videos für ihn..
https://www.youtube.com/channel/UCFLFz31...bpB7E8Tg/videos


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13.08.2019 22:26
avatar  Reblaus
#168
Re

Es läuft bei mir nicht gut dieses Jahr! Ich habe den Oidiumdruck, der dieses Jahr wohl allgemein herrscht, nicht rechtzeitig realisiert. Als ich es gemerkt habe, war es schon zu spät. Dummerweise merkte ich es erst wenige Stunden, bevor ich für zweieinhalb Wochen in Urlaub gefahren bin. Es gab für mich in den verbleibenden zwei Stunden nur zwei Alternativen: Spritzen oder die Traubenzone entlauben, beides wäre notwendig gewesen, ging aber zeitlich nicht. Um zu entscheiden, habe ich erst einmal meine Rebzeilen inspiziert und festgestellt, dass die Trauben in den im oberen des Rebgartens stehenden Reben komplett verloren waren: Phaeton, Valentine, Nedezhny, Baikonur, Bozij Dar, Bulust, Nizina, Podarok Irina, Saturn, Katrusia, King Ruby und einige mehr – Totalverlust! Ich musste herrliche Gescheine mit insgesamt ca. 50 kg Trauben wegschneiden. Der Unterschied zu dem unteren Teil des Gartens war, dass ich im oberen Teil keine Geize entfernt hatte und alles wachsen lies, um die Reben zu stärken. Dies hat zu einer undurchdringlichen Blattmasse geführt, eine regelrechte Brutstätte für den Pilz. Auch mein Sprühgerät ist mit 3,o bar Druck einfach zu schwach, um das Laub komplett zu besprühen. Zusätzlich habe ich durch die neue Erziehungsmethode im Vergleich zu den Vorjahren Trauben auf verschiedenen Ebenen (z.T. auf 1,80 m Höhe), was die Anfälligkeit noch einmal breitflächig erhöht hat. Deshalb habe ich mich für das Entlauben der Traubenzone entschlossen, um möglichst viele Trauben zu retten. Das war wohl die richtige Entscheidung, auch wenn mir die darauf folgende Gluthitze noch einmal zusätzlich einige Trauben verbrannt hat. Ein gehöriger Platzregen hat dann noch einmal einige von Oidium befallenen Beeren zum Platzen gebracht.

Der Pilz konnte sich in der Urlaubszeit mangels Spritzung ungehindert ausbreiten und hat so auch teilweise den unteren Teil des Gartens infiziert, wenn auch in einem überschaubaren Maß. Hier haben die Reben aufgrund der aufgelockerten Blattwand einigermaßen ausreichenden Widerstand geleistet. Insgesamt konnte ich ca. 60% der Trauben retten. Auch wenn es Wasser auf die Mühlen der Biogegner ist, die behaupten, ohne Chemie kann man keine Trauben anbauen, muss ich zugeben: was ich in diesem Jahr verzapft habe, ist leider keine Werbung für den Bioanbau. Tröstlich ist die Tatsache, dass Biowinzer aus der Umgebung ebenfalls mit dem Odiumdruck zu kämpfen haben. Allerdings haben die ihre Trauben im Gegensatz zu mir weitestgehend in den Griff bekommen.

Das Dumme an der Sache ist, dass im Prinzip der gesamte Schaden auf einer einzigen Fehlentscheidung beruht, die aber leider in dieser Saison nicht wieder gut zu machen ist. Ich muss ein ganzes Jahr warten, um zu beweisen, dass ich aus diesem Fehler gelernt habe. So wie ein Boxer nach einem Niederschlag gilt es die Ursache zu analysieren und sein Verhalten zu ändern, um einen erneuten Niederschlag zu vermeiden.
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14.08.2019 00:03 (zuletzt bearbeitet: 14.08.2019 00:07)
#169
Oh

Wahnsinn.
Hast Du überhaupt nie gespritzt? Auch nicht vorsorglich?


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15.08.2019 14:04 (zuletzt bearbeitet: 15.08.2019 14:09)
avatar  jakob
#170
avatar

Da zeigt sich erhöhte Spaliere bei dir als Nachteil, weil du nicht spritzen kannst. Noch mehr Nachteil zeigt bei dir Sache, dass du alle Sorten durcheinander gesetzt hast. Muskat blau währe bei dir genau so krank, weil diesen Pilzdruck kann keine Sorte aushalten.

Ich habe auch viel verloren dieses Jahr weil ich nicht gespritzt habe. Positiv ist dass gerade jetzt sieht man was manche Sorten aushalten und auf diese Sorten muss man sich konzentrieren.


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