Biostimulanzien im Weinbau

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16.08.2021 22:20
avatar  Nexus95
#1
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Biostimulanzien stimulieren bei Pflamzen, wie die Rebe den Zellaufbau. Sie werden leicht von Pflanzen aufgenommen. Durch Blattdüngung sowie über die Wurzeln. Sie fördern z.B. den Aufbau von mehr Stängel, mehr Blätter und mehr Wurzeln. Zudem erleichtern sie die Aufnahme von Nährstoffen, sowie begünstigen die Bildung von Pflanzenhormone, die die Blühte fördert, den Fruchtansatz verbessert, eine bessere Balance zwischen Zucker- und Säureverhältnis in der Pflanze fördert, die Frühreife und die verbesserung der Größe und Farbe der Frucht bei der Reifung. Im Weinbau werden sie auch in kritischen Momenten wie Wassermangel, Wind, Hitze, Kälte, Hagel, hohem Salzgehalt usw. benutzt um diese Stresssituationen besser zu überwinden. Bei Jungreben kann der Einsatz von Biostimulanzien auch im Aufbau interessant sein. Wie oben schon erwähnt fördern/stimulieren sie unteranderem die Wurzelbildung.

Interessante Biostimulanzien für Reben meiner Meinung nach sind Aminosäuren und Algenextrakt aus Ascophyllum nodosum. Für beides braucht man kein Zachkundenachweis. Man kann beides ohne weiteres wie Dünger kaufen.

Aminosäuren sind normalerweise mit NPK-Dünger versetzt. Sie können aus Tierische- sowie aus Pflanzliche Quellen stammen. Generell ist es effektiver als das Algenextrakt aus Ascophyllum nodosum. Das Algenextrakt wirkt aber viel ausgeglichener auf die Pflanzen.

Der Einsatz von Biostimulanzien sollte bei kritischen Momenten der Pflanze/Rebe geschehen um den Allgemeinzustand zu verbessern.

Das Thema "Biostimulanzien" wurde glaub ich noch nicht im Forum erwähnt. Zumit lade ich alle ein, dieses Thema hier zu diskutieren.


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16.08.2021 23:44
#2
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Biostimulanzien wurden erst vor kurzem rechtlich definiert.
Weil sie eben kein Düngemittel mehr sind und weit weg von einem Pflanzenschutzmittel.

Kurzer Überblick: https://www.iva.de/verband/biostimulanzi...-kulturpflanzen

Historisch höchst umstritten, da vor der rechtlichen Definition jeder irgendwelche Effekte anpreisen konnte, welche aber oft in der Praxis nicht eingetreten sind. Die Forschung hat hier aber gut nachgelegt, es gibt mittlerweile einige seriöse Anbieter. Einige Produkte wirken also nicht mehr nur noch im Geldbeutel, sondern haben tatsächlich auch beobachtbare und manchmal sogar wirtschaftliche Effekte. Die Jahre und Praxisbedienungen sind aber höchst unterschiedlich und ein Einsatz von Biostimulanzien sollte gut überlegt sein. Krasse Fehler in der Kulturführung können sie jedenfalls nicht reparieren.
https://www.agrarheute.com/pflanze/getre...-bringen-555896

Lesenswert ist auch dieses Interview über einen Schnelltest, der Hersteller dabei unterstützt, Wirkungsgrade für seine Produkte nachzuweisen. Das kann langwierige Feldversuche sparen, da ein Hersteller, wenn er in irgendeiner Region was verkaufen will, normalerweiße auch Versuche vorzeigen muss, um zu belegen, das sein Produkt in der jeweiligen Region auch tatsächlich wirkt.
https://www.topagrar.com/acker/news/mit-...n-11839020.html


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19.08.2021 08:52
avatar  Nexus95
#3
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Biostimulanzien sollten als Unterstützung zu anderen Maßnahmen angesehen werden. Ich habe z.B. bei meiner anhaltenden Trockenheit vorbeugend mit Magnesium gespritzt. Mit in der Mischung hab ich Braunalkenextraxkt (Ascophyllum nodosum) dazu gegeben. Das Braunalkenextrakt stärkt im allgemeinen die Rebe und hilft bei der besseren Aufnahme der Mineralien. Der Einsatz von Braunalkenextrakt alleine, hat schon in Studien gezeigt, dass es hilfreich gegen Trockenheitsstress ist.


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19.08.2021 13:03
avatar  Yomogi
#4
Yo

Zitat von Nexus95 im Beitrag #3
Ich habe z.B. bei meiner anhaltenden Trockenheit vorbeugend mit Magnesium gespritzt. Mit in der Mischung hab ich Braunalkenextraxkt (Ascophyllum nodosum) dazu gegeben.


Das Mischungsverhältnis wäre aber auch interessant.


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19.08.2021 16:07 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2021 16:10)
avatar  Nexus95
#5
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Zitat von Yomogi im Beitrag #4
Zitat von Nexus95 im Beitrag #3
Ich habe z.B. bei meiner anhaltenden Trockenheit vorbeugend mit Magnesium gespritzt. Mit in der Mischung hab ich Braunalkenextraxkt (Ascophyllum nodosum) dazu gegeben.


Das Mischungsverhältnis wäre aber auch interessant.



Die Dosis kann man nicht verallgemeinern. Kommt auf die Produkte und die Kozentration an. Am besten an die Herstellerangaben halten.

Als Beispiel kann ich dir sagen, wie es bei meinen Produkten ist:

SM6 (Braunalgenextrakt) - Beim Rebaustrieb 200 cc/hl . Danach 100 - 200 cc/hl
Record (Magnesium usw.) - 200 - 300 cc/hl

Bei Braunalegenextrakt ist mir keine Phytotoxizität bekannt.


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20.08.2021 09:52
#6
In

Bei trockenstress hilft allein Mg wenig. Die Aufnahme der Nährstoffe über den Boden ist gehemmt. Besser blattdünger suchen die alle Nährstoffe enthalten, gibt unzählige, einer mehr auf bor Seite, der andere Kalium usw. Kosten auch bei weitem nicht soviel wie zb fetrilon. Mangel bemerken und dann im Frühjahr beheben


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20.08.2021 12:10
avatar  Nexus95
#7
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Magnesium natürlich als Blattdünger. Marken/Produkte gibt es wie Sand am Meer. Die Preise so verschieden.

Magnesium hilft beim erhalt des Chlorophyll und die Mobilisierung anderer wichtigen Nährstoffen. Auf einem saueren Boden wie meinen, hat sich die Spritzung mit Magnesium bewert. Zusätzlich bei Rebunterlagen die Magnesium schlecht aufnehmen z.B. 110 Richter und SO4.


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20.08.2021 14:29
#8
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Klar, Magnesium ist wie Schwefel und Harnstoff ein `Grünmachdünger´.

Unabhängig davon ob es sinnvoll ist zu versuchen die Reben übers Blatt zu ernähren,w enns für die Wurzel zu trocken ist, sind Dünger keine Biostimulanzien.

Das Braunalgenzeugs schon eher, da wird in manchen Laborversuchen eine hinausgezögerte Seneszenz (Absterben) regelmäßig nachgewiesen.

Die Frage ist dabei nur ob das auch im Freiland feststellbar ist. Wie sehen die Braunalgenbehandelten Reben aus? Sind die so deutlich grüner und haben größere oder schwerere taruben, so dass sich das Geld und der Aufwand auch rentiert?


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20.08.2021 16:09
avatar  Nexus95
#9
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Zitat von thuja thujon im Beitrag #8
Unabhängig davon ob es sinnvoll ist zu versuchen die Reben übers Blatt zu ernähren,w enns für die Wurzel zu trocken ist, sind Dünger keine Biostimulanzien.

Das Braunalgenzeugs schon eher, da wird in manchen Laborversuchen eine hinausgezögerte Seneszenz (Absterben) regelmäßig nachgewiesen.

Die Frage ist dabei nur ob das auch im Freiland feststellbar ist. Wie sehen die Braunalgenbehandelten Reben aus? Sind die so deutlich grüner und haben größere oder schwerere taruben, so dass sich das Geld und der Aufwand auch rentiert?


Zu Magnesium hab ich nichts anderes geschrieben das es ein Blattdünger ist ;)

Zur kompletten Studie zum Algenextrakt hab ich leider kein Link. Hab nur eine Zusammenfassung der Offiziellen Schule der Landwirtschaftstechnik vom Levante.

Bei einem Bioassay von 2017 der Universität von Alicante kamm heraus, dass die Zytokinine der Braunalgen die Jugendlichkeit der behandelten Pflanzen bewahrten. Ausgedrückt in Erhaltung des Chlorophyll-, Protein- und Nukleinsäurespiegels. Wobei die Kontrolle deutliche Anzeichen von Chlorose anzeigte. Während die behandelten Pflanzen ein viel besseren Zustand hatten.

unnamed.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ein aufwendigen Eigenversuch ist mir technisch nicht möglich. Zudem Forscher bin ich nicht


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20.08.2021 17:11
avatar  Dietmar
#10
Di

Mich würde interessieren, ob es einen Zusammenhang zwischen Braunalgenextrakt und Perobefall gibt. Die Pero-Eipilze sind schließlich mit den Braunalgen entfernt verwandt.

Außerdem frage ich mich, warum in D größere Mengen Braunalgenextrakt (z.B. 10 l) nur gegen Befähigungsnachweis verkauft werden. Eigentlich müßte doch Bio gefördert und nicht behindert werden.


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