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Netzschwefel aus Polen
Hallo,
kennt jemand folgende Netzschwefel-Sorten aus Polen?
SIARKOL EXTRA 80 WP (polnische Bezeichnung) - (deutsche Bezeichnung: Sulphuris 80 WG) = Pulverform
und
Siarcol Extra 800 SC (polnische Bezeichnung) - (deutsche Bezeichnung: Sulphuris 800 SC) = flüssige Konsistenz
Mich würde der Geruch des flüssigen Netzschwefels interessieren.
Danke schon mal.
Nachtrag:
Ich war deswegen schon in Polen und habe danach gefragt, aber leider kennt das dort niemand (in Chojna)
Zitat
Mich würde der Geruch des flüssigen Netzschwefels interessieren.
Schwefel hat keinen Geruch. Netzschwefel ist puderförmig vermahlen. Durch die sehr kleine Korngröße sind die Oberflächenspannungen so hoch, daß die feinen Schwefelpartikel kalt, d.h. ohne Flamme langsam oxydieren. Wer eine ganz feine Nase hat, kann die entstehenden Schwefeloxide erahnen, mehr aber nicht. Verbrannter Schwefel und nicht anderes passiert beim Netzschwefel, riecht aber nicht nach faulen Eiern, So riecht Schwefelwasserstoff, aber der entsteht nicht aus Netzschwefel.
Beim flüssigen Netzschwefel vermindert das Wasser die Oberflächenspannung der Schwefelpartikel, so daß es nicht zur kalten Oxydation kommt. Wenn beim flüssigen Netzschwefel etwas riechen kann, dann sind es Emugatoren, die ein Entmischen von Netzschwefel und Wasser hinaus zögern sollen. Im Gegensatz zu Emulgatoren, die eine Suspension zwischen Wasser und Öl ermöglichen sollen, soll beim Netzschwefel die mechanische Entmischung verhindert werden. Man könnte dafür auch ein Dickungsmittel verwenden, welches Wasser dickflüssiger macht.

Ich habe neben Stulln auch schon SIARKOL EXTRA 80 verwendet.
Abgesehen vom optischen Unterschied(Stulln ist bräunlich, Siarkol weisslich) habe ich keinen großen Unterschied bei den beiden Pulver-Präparaten festgestellt. Siarkol ist feiner und mehlartiger. Ein Foto ist im Anhang. Stulln im Vordergrund, Siarkol im Hintergrund.
Es stinkt nichts.
16185183081930.jpg
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#4

Wenn man dran glaubt, Daten zu wirklich nachgewiesenen biologisch unterschiedlichen Wirkungsgraden wird man zu den Präparaten nicht finden. Die braune Pampe würde mich misstrauisch stimmen.
@Dietmar: Klugscheisser. Ob ich Schwefel in Wasser oder festen S in Wasser einrühre macht keinen Unterschied. Auch wenn Schwefel in der Konzentratflasche mit Wasser zusammenhängt, das Wasser wird verdunsten, nachdem du die Spritzbrühe (mit Wasser angerührt) gespritzt hast.
Wenn du klugscheißen willst: Das Dispersionsmittel bei Netzschwefel ist Natriumligninsulfonat, die unterschiedlichen Präparate unterscheiden sich nicht wesentlich, deshalb auch die Bezeichnung 80 oder 800 quer durch die Bank.
Indikationszulassung beachten!
Zitat
@Dietmar: Klugscheisser.
Was ich geschrieben habe, ist 100 %-ig richtig oder beweise das Gegenteil. Meine Ausführungen bezogen sich auf die Frage, ob Netzschwefel in flüssiger Suspension riecht. Ich schrieb, daß das nicht sein kann, weil das Wasser die Oberflächenspannung der Schwefelpartikel herab setzt, so daß keine kalte Oxydation stattfindet, so daß keine riechbaren Schwefeloxide entstehen können. Es ging nicht um das Verhalten nach dem Spritzen, wenn das Wasser der Suspension verdunstet ist.
Ansonsten möchte ich noch bemerken, daß Deine Umgangsformen manchmal zu wünschen übrig lassen. Genau deswegen und konkret auch wegen Dir habe ich mich vom Forum Garten-Pur zurück gezogen, obwohl ich damals den Rebenthread dort aufgebaut hatte. Ich wurde dort analog beleidigt und herab gesetzt, obwohl mir niemand inhaltlich etwas Falsches nachweisen konnte. Selbst wenn jemand eine andere Meinung hat, sollte es nicht zu persönlichen Angriffen kommen.

Zitat von thuja thujon im Beitrag #4
Die braune Pampe würde mich misstrauisch stimmen.
Was meinst du damit?
Dass Stulln bräunlich ist, ist nun einmal so. Stulln ist bewährt und bekannt.
Netzschwefel ist auch meist nicht gelb, sondern hellbraun. Das liegt am "Dispersionsmittel".
Eigentlich ist Netzschwefel so fein vermahlen, das man auf ein Dispersionsmittel verzichten könnte. Warum wird aber trotzdem eines verwendet?
1. Umhüllung der S-Partikel, damit:
- Rieselfähigkeit. Feines Puder ist nicht rieselfähig. Durch die hohe Oberflächenenergie sehr kleiner Partikelgrößen kommt es zum Zusammenklumpen durch eine Art elektrostatischer Kräfte. Das ist durch mehrere Versuche experimentell bestätigt, z.B. zur experimentellen Überprüfung von Theorien zur Entstehung des Sonnensystems. Für dieses Zusammenpappen feinster Partikel braucht es nur Sekunden bis Minuten. Die Vermeidung von Zusammenklumpungen und die Rieselfähigkeit sind auch enorm wichtig zur Entstehung einer Suspension ohne Klumpen.
2. Entsprechend der Stellung des S im Periodensystem hat S eine höhere Reaktionsfähigkeit als Kohlenstoff und jedem Interessierten ist bekannt, wie verheerend Kohlestaubexplosionen sind und das zur Zündung solcher schon elektrostatische Entladungen ausreichen. Eine S-Staubexplosion wäre heftiger. Durch die temporäre Einhüllung der S-Partikel zu einen feinen Granulat werden die hohen Oberflächenenergien der S-Partikel verringert und eine S-Staub-Luft-Mischung verhindert.
3. Rein theoretisch könnte man den Netzschwefel auch trocken ausbringen, wie manche Pflanzenschutzmittel auch. In D ist das aus mehreren Gründen verboten worden, z.B.:
- hohe Abdrift schon bei leichtem Wind bis in größere Entfernungen und damit Beeinträchtigung des Nachbarschaftsrechtes. Bei S ist keine Vergiftung von Nützlingen oder eine gefährliche Kontamination von Boden und Pflanzen zu befürchten, bei anderen Pflanzenschutzmitteln schon.
- Bildung explosionsfähiger S-Staub-Luft-Gemische
Um eine trockene Ausbringung des Schwefelpuders zu verhindern, wurden die sehr leichten S-Partikel durch eine Umhüllung schwerer gemacht.
Die Wirksamkeit des Netzschwefels als Fungizid ist nicht von der Farbe des "Dispersionsmittels" abhängig, sondern davon, wie fein der S vermahlen wurde. Mit kleiner werdenden Partikelgrößen des S steigt die Oberflächenenergie exponentiell an und nur bei ausreichender Oberflächenenergie gibt es eine kalte Oxydation. Streng genommen ist auch der Tripelpunkt des S wichtig und damit, unter welchen Bedingungen eine Verdampfung stattfindet. Die dabei entstehenden S-Oxide bilden eine Gasschicht um die Blätter und Trauben. Diese S-Oxide sind für die Wirkung als Fungizid verantwortlich, nicht der elementare S.
Streng genommen können Flüssigkeiten und Feststoffe nicht brennen, nur Gase und durch die hohe Oberflächenenergie verdampft der S und die Lufttemperatur reicht zur Zündung. Flüssigkeiten und Feststoffe brennen nur, wenn genügend Zündenergie zugeführt wurde, damit sich brennbare Gase bilden.
Wegen der feinen Vermahlung des Netzschwefels ist dieser deutlich teurer als Schwefelpulver oder Schwefelpuder. Ein Spritzen mit einer Suspension aus S-Puder bringt jedoch nicht den gewünschten Effekt als Fungizid, da S-Puder noch zu grob vermahlen, als das die Oberflächenenergie der Partikel groß genug für die Verdampfung und damit für die kalte Oxydation ist. Das Risiko beim Kauf von Netzschwefel besteht also darin, daß man beim feinen Granulat oder beim Puder nicht erkennen kann, ob die Partikelgröße der S-Partikel klein genug ist.
Anmerkung zum Tripelpunkt: Bestimmte Festkörper können ohne Umweg über die flüssige Phase schon bei Temperaturen weit unterhalb der Siedetemperatur verdampfen. Dazu gehören neben S auch P, Wassereis und Kohlendioxideis. Daher z.B. auch die Effekte, daß bei Minusgraden stocksteif gefrorene Wäsche trotzdem recht schnell trocknet und daß sich P an der Luft selbst entzünden kann.

Bei uns auf der Seite gibts doch laden aus Polen wo ohne Giftschein kaufen kannst...
Landhandel Polen ( da drauf)
Zitat von jakob im Beitrag #8
Bei uns auf der Seite gibts doch laden aus Polen wo ohne Giftschein kaufen kannst...
Landhandel Polen ( da drauf)
Ja, den Laden habe ich auch schon entdeckt.
Deshalb ja auch dieser Thread mir Netzschwefel aus Polen
#10
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