XL-Profile

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14.01.2020 10:42 (zuletzt bearbeitet: 14.01.2020 10:47)
#41
Oh

Zum schweißen eignet sich das Vierkantrohr am bestens. Sogar kein Schweißprofi, wie ich kommen damit zu Recht. Die Schweißfläche ist größer und damit der Pfosten stabiler. Köstermäßig ist wie bei gekauften, aber viel stabiler. Nach der Fertigung lackieren und aufstellen. Wem es zu teuer ist und die Schönheit nicht so wichtig ist , kann wie ich vom Altmetall basteln. Für die, die Zinnverdampfung für gefährlich einstufen, kann ich nur sagen das Leben auf der Erde schon sehr gefährlich ist.


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14.01.2020 13:37 (zuletzt bearbeitet: 14.01.2020 13:38)
avatar  jakob
#42
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Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #41
Nach der Fertigung lackieren


Wie offt muss man dann in der Zukunft lackieren? Hast sie alle 3 oder 4M in der Reihe?


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15.01.2020 18:38 (zuletzt bearbeitet: 15.01.2020 18:45)
#43
Oh

Bei guter Farbqualität 1 x in 8-10 Jahren. Es muss nicht sehr teure, aber gute Farbe sein.
Ich Stelle im Abstand von ca. 2,5m . Meine Absicht ist statt unteren Draht, Baueisen oder Rohre legen. Rebe wird an dem befestigt und kann größere Belastung ( Ertrag ) aushalten.


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15.01.2020 21:22
avatar  Dietmar
#44
Di

Zitat
Es muss nicht sehr teure, aber gute Farbe sein.



Was ist gute Farbe? Gute Farbe für den Außeneinsatz ist Farbe, die eine hohe UV-Beständigkeit hat. Farbe ist nichts anderes als flüssiger Kunststoff, d.h. die Farbbasis muß ein Kunststoff sein, der eine hohe UV-Beständigkeit hat. Hier lügen einen die Hersteller z.T. die Hucke voll, Hauptsache die Farbe übersteht die Garantiezeit bzw. die Gewährleistung.

Beispiele für UV-beständige Farben bzw. Lacke:
- Acrylate (gibt es auch auf Wasserbasis), gut für Holz, für Eisenwerkstoffe keine wasserverdünnbaren Acrylatfarben nehmen. Es gibt auch welche auf Lösemittelbasis.
- Polyurethane, oft als 2-Komponentenlack, seltener als Einkomponentenlack, auch für Eisenwerkstoffe, aber teurer und komplizierter zu Verarbeiten als Aclylatfarben
So schnell fallen mir keine Farben ein, die noch gut UV-beständig sind. Es gibt noch einige für den Industrieeinsatz, aber die sind auch nicht UV-fest.

Beispiele für dreiste Lügen der Hersteller:
- Wetterschutzfarbe mit hoher UV-Beständigkeit, angeblich für 12 Jahre - teuer, aber nach 1 bis 2 Jahren besonnt platzt diese Farbe schon ab
- Holzlasuren mit zugesicherter UV-Beständigkeit: sind auf Basis von Alkydharzen und die sind sehr UV-empfindlich
- Alkydharzfarben, sehr UV-empfindlich
- Epoxidharze und darauf basierende Lacke und Farben - sehr chemikalienfest, aber mittelmäßig UV-empfindlich, z.T. auch Harz für Glasfaserverstärkung, recht gut brandfest
- Polyesterharz, meist zur Verarbeitung mit Glasfasern, wie Epoxidharz mittelmäßig UV-empfindlich, höhere Brennbarkeit, aber billiger als Epoxidharz, Hände weg von glasfaserverstärkten Kunststoffwellprofile, z.B. zur Überdachung! Sind auf Basis von Polyesterharz und damit nicht sehr UV-beständig trotz gegenteiliger Beteuerung
- nur noch wenige Farben gibt es mit Nitroverdünnung - trocknen sehr schnell, sind aber auch nicht UV-fest

Wer feste Kunststoffe im Freien einsetzen will, der ist mit Acrylaten (PMMA, Plexiglas) und Polyurethanen auf der sicheren Seite. Polycarbonate gibt es auch in Form von Welltafeln zur Überdachung, aber Polycarbonate sind auch nur spezielle Polyester und nur mäßig UB-beständig, aber Polycarbonate besitzen eine höhere Festigkeit als Plexyglas und sind nicht so kratzempfindlich und schlagempfindlich. Aber einige Jahre halten die Polycarbonatdächer schon aus, oft länger als die aus Plexyglas (PMMA). Letztere gehen nicht durch die UV-Strahlung kaputt, sondern bei Stürmen durch die geringere Schlagfestigkeit.

Achtung: Eisenwerkstoffe nie mit wasserlöslichen Farben/Lacken streichen. Die Farbschicht wird unterrostet. In der Automobilindustrie gibt es dazu spezielle Grundierungsverfahren und spezielle Trocknungsverfahren mit Trocknern mit mehreren Zonen mit definierten Temperaturen, Luftfeuchtigkeiten und Verweildauern. In meinem früheren Berufsleben hatte ich mal einige Jahre Lackieranlagen für die Automobilindustrie projektiert und kenne mich deshalb etwas aus.

Womit werden z.B. Brücken lackiert, die jahrzehntelang halten soll? Wegen den Luftschadstoffen nimmt man meist Epoxidharzfarben mit einem hohen Anteil an Glimmer zur Reflexion des UV-Lichtes. Es werden mehrere jeweils mehrere mm dicke Schichten aufgetragen. Mit der Zeit "kreidet" die Farbe aus, daß heißt, das Epoxidharz zersetzt sich, aber die Glimmerpigmente werden noch einige Zeit fest gehalten und verhindern das Eindringen des UV-Lichtes in tiefere Lackschichten. Irgendwann fallen die Glimmerteilchen ab und das Gleiche wiederholt sich immer wieder, bis der "Lack ab ist", im buchstäblichen Sinne. Für private Anwendungen gibt es diese Farben nicht zu kaufen und außerdem ist der Aufwand für mehrere dicke Schichten recht groß.

Fazit: Teuer ist nicht automatisch gut. Marken sind nicht automatisch gut. Es kommt auf den Basiskunststoff im Lack bzw. in der Farbe an.


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15.01.2020 21:30
avatar  Dietmar
#45
Di

Ergänzung: Unter der Erde sind Farben auf Epoxidharzbasis optimal, denn von allen Kunstharzen in den Farben sind die am chemisch beständigsten und auch biologisch recht stabil im Vergleich zu anderen Farben. Unter der Erde gibt es ja kein UV-Licht. Wer also Holzpfähle langfristig schützen will, sollte unbedingt solche Lacke verwenden, zusätzlich zur Druckimprägnierung..


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15.01.2020 23:00
avatar  jakob
#46
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Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #43
Bei guter Farbqualität 1 x in 8-10 Jahren.


Wie schnell rosten sie unter der Erde? bei uns alte Anlagen stehen alle im Beton.


Zitat von Dietmar im Beitrag #44
Fazit: Teuer ist nicht automatisch gut.


Welche Marke kannst du empfehlen?


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16.01.2020 01:44
avatar  Dietmar
#47
Di

Zitat
Welche Marke kannst du empfehlen?



Markennamen sind (nicht nur) bei Farben Schall und Rauch. Aldi und Lidl haben oft die gleiche oder gar bessere Qualität als die teureren Wettbewerber und teurere Marken. Es kommt auf den Inhalt an und nicht auf die Marke oder den Preis. Es gibt sauteure Lasuren, aber auch die sind zumeist auf Basis von Alkydharzen und taugen deshalb nicht für Außenanwendungen, egal was draufsteht.

Bei Farben kommt es also nicht auf die Marke an, sondern auf den Basiskunststoff der Farbe. Also unbedingt das Etikett lesen, was der Lackkunststoff der Farbe ist. Bei gleichem Lackkunststoff ist eine teure Marke nicht besser als eine billige. Vielleicht sind nur mehr oder andere Pigmente drin. Je höher der Pigmentanteil, desto besser für die Lebensdauer, da die Pigmente die UV-Strahlung blockieren oder sogar reflektieren, damit diese nicht in die Tiefe der Lackschicht gelangt. Pigmente aus Mineralien und Metallen und Metalloxiden sind gut, synthetische Farben sind absolut nicht gut, da a) nicht UV-beständig und b) die UV-Strahlung nicht blockieren. Bestimmten Farben sieht man sofort an, daß die Pigmente synthetisch sind (organische Farben), z.B. alle Blaus, intensive Grün, knallige Rots. Für Außeneinsätze lohnt es sich, mal nach Farben auf Eisenbasis (rotbraun, ocker, hellgrün, dunkelgrau, schwarz) zu guggeln und sich daran zu orientieren. Falls Mineralfarben drin sind, dann steht das auf dem Etikett der Farbe drauf, denn das ist ein Qualitätskriterium. Trotzdem kann man ja mal guggeln, welche Farben es auf Mineralbasis gibt und die sind nicht sehr knallig und sehr viele gibt es nicht. Weiß ist auf alle Fälle dabei (Titanoxid ist knallweiß, danach Aluminiumoxid und danach Kalk, was eher cremeweiß ist). Gelbe Mineralfarben haben immer sehr giftige Pigmente (früher Blei, Strontium) und sollten unbedingt gemieden werden und synthetisches gelb taugt nichts für Außenanwendungen. Metallicfarben haben kleine Aluschnipsel, die einen großen Teil der UV-Strahlung reflektieren. Ein Teil gelangt aber durch das Alumium durch. Pigmente auf Eisenbasis blocken die UV-Strahlung aufgrund der hohen Ordnungszahl besser als Pigmente leichterer Elemente und synthetische Farben haben null positive Effekte. Der UV-Schutz von Eisenfarben ist besser als der durch Metallicpartikel. Am Besten ist das Pigment Glimmer, weil es spiegelt und eisenhaltig ist.

Früher wurden bleihaltige Pigmente für Rostschutzfarben verwendet (gelb bis ocker), weil Blei eine sehr hohe Ordnungszahl hat und sogar die höchste Ordnungszahl eines nichtradioaktiven Elements. Wegen der Giftigkeit der Bleipigmente gibt es aber ein generelles Einsatzverbot.

Die UV-Beständigkeit resultiert zum größeren Teil aus dem Lackgrundstoff und zum kleineren Teil aus der Art und Menge der Pigmente.

Ich wiederhole noch einmal:

Für außen in der Sonne:
- Holz: Acrylatfarbe auf Wasser- oder Lösemittelbasis
- Stahl: Acrylatfarbe auf Lösemittelbasis oder Polyurethanfarbe (ist teurer und oft umständlicher zu applizieren)
- verzinkter Stahl: erfordert speziellen Primer als Grundfarbe oder spezielle Farbe für verzinkte Oberflächen, sonst keine dauerhafte Haftung der Farbe
- Edelstahl: auf Edelstahl hält keinerlei Farbe oder Klebstoff dauerhaft ohne spezielles Anätzen
- Alumium: je nach Legierung ist die Korrosionsfestigkeit nicht so hoch, wie man denkt. Aluminium rostet nur anders als Stahl. Stahl: rostroter Rost, der z.T. tief in das Material eindringt (Lochfraß). Aluminium "rostet" eher flächiger und der "Rost" sieht weiß aus (Al2O3) und Aluminium korrodiert sehr viel langsamer als Stahl. Für eine eventuelle Farbgebung empfehle ich eine Grundierung mit einem geeigneten Primer.

Alle Farben und Lasuren auf der Basis von Alkydharz sind für außen absoluter Mist. Auch sogenannte elastische Wetterschutzfarben sind absoluter Mist und Haltbarkeitsversprechen sind dreiste Lügen.

Für unter der Erde ist Epoxidharz die erste Wahl, eventuell auch Bootslacke mit "Giftstoffen" zur Abwehr eines biologischen Angriffs. Oft sind das Kupferpigmente. Ein Teeren von Holzpfählen für den unterirdischen Teil bringt nicht viel, da Mikroorganismen den Teer recht schnell zersetzen. Bevor Holzmasten auf Betonunterteile gesetzt wurden, wurde der Teer mit Giftstoffen getränkt, so daß viele Krebserkrankungen die Folge waren.

Zur Schutzdauer von verzinktem Stahl:

Grundsätzlich gibt es zwei Beschichtungsverfahren:

1. elektrolytisch, z.B. bei Schrauben und für Blechteile in Computern: hält außen nur maximal 2 Jahre, dann kommt Rost durch. Deshalb an Unterstützungsbauten für Reben nie verzinkte Schrauben verwenden, sondern Edelstahl

2. Feuerverzinken: Beim Feuerverzinken ist die Haltbarkeit abhängig von der Dicke der Zinkschicht. Diese kann sich auf zwischen 10 und 30 (...50) Jahren erstrecken. In Gebieten von weniger als 15 km zum Meer und bei Industrieatmosphären wird Zink relativ schnell abgebaut, aber mit einem Zusatz von Aluminium wird die Zinkschicht stabilisiert.

Im Weinbau verwendete Profile sollen so lange halten, wie die Reben im Durchschnitt alt werden, d.h. mindestens 30 ... 40 Jahre. Daher sind Weinbergpfähle und Spanndrähte besonders dick verzinkt.

Zink- und Zink-Alu-Sprays für kleine "Verletzungen" der Zinkschicht sind oft den Namen nicht Wert, wenn der Anteil an Zinkpigmenten zu gering ist. Mit Spray gespritzte Schichten schützen nur dann, wenn der Lackanteil möglichst gering ist, damit sich die Zinkpigmente überall berühren, so daß elektrischer Kontakt besteht. Man kann das leicht prüfen, indem man bei getrockneten Schichten den elektrischen Widerstand mißt. Ist dieser deutlich höher als beim Metall, taugt das Zinkspray nichts. Die Korrosion ist schließlich kein chemischer Vorgang, sondern ein elektrochemischer. Zink ist da das Opfermetall. Ohne elektrischen Kontakt zum Stahl und zu anderen Zinkteilchen funktioniert das nicht.

Zum Autokauf: Knallige Farbe reizen manchen Käufer, z.B. das Toledorot. Das sind aber organische synthetische Pigmente und nach wenigen Jahren ist das Rot verblaßt. Wer sein Auto lange mit schöner Farbe haben will, der sollte auf Pigmente auf Eisenbasis oder Mineralbasis setzen. Weiß verblaßt auch nicht, da mineralisch. Höchstens billige Lackgrundstoffe verblassen, z.B. auf Alkydharzbasis. Solche Lacke werden aber in dt. Autokonzernen nicht mehr eingesetzt. Der Trabant, aber auch frühe VW-Modelle wurden z.B. mit Alkydharzlacken lackiert. Ergebnis: Nach wenigen Jahren war der Lack matt und oft wurden billige organische Pigmente verwendet und dann war auch noch nach kurzer Zeit die Farbe verblaßt.


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16.01.2020 09:57 (zuletzt bearbeitet: 16.01.2020 10:28)
#48
Oh
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Habe immer den Metall-Schutzlack vom Aldi Süd benutzt. Seit einem Jahr gibt nicht mehr im Sortiment.
Aber bei eBay gibt es jetzt
Werbung: https://m.ebay.de/itm/Deco-Craft-Metall-...8b-d8f4e55ab03b
Den Lack nutze ich zur Zeit.
https://images.app.goo.gl/RguPTuTzj55weRU66


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16.01.2020 12:23
avatar  Dietmar
#49
Di

Zitat
Habe immer den Metall-Schutzlack vom Aldi Süd benutzt.



Ich hatte schon geschrieben, daß Namen Schall und Rauch sind. Metallschutz ist ein leerer Begriff. Gucke auf das Etikett, was die Lackbasis ist. Wenn Acrylatlack, dann super, wenn Alkydharz, dann Mist für Außenanwendungen, egal, was der Hersteller als Anwendung draufschreibt.


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06.05.2022 12:00
avatar  Anselmo
#50
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Habe mein Spalier nun auch endlich mal erhöht, auf ca. 2,5 m, so dass ich grade noch an den letzten Draht herankomme.
Der Einfachheit halber habe ich dafür Holz genommen. Bei den Reihenpfählen in Fichtenholz einfach nur Bohrungen gemacht, am Pfahl verschraubt und den Draht durchgefädelt. Bei den Endpfählen habe ich Eichenholz genommen, weil ich mir dachte, da wirken vermutlich schon stärkere Kräfte. Wäre das Eichenholz aber nicht eh bei uns raumgelegen hätte ich es wohl da auch mit Fichte riskiert. Damit der Draht nicht auf Dauer ins Holz einschneidet habe ich dort Beschläge aus Alu angebracht. Die Drahtspanner habe ich nicht wie sonst am Pfahl sondern am Bodenanker befestigt, weil ich mir dachte, sonst verbiegt sich das Holz mit der Zeit.
IMG_20220506_111344.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_20220506_111352.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_20220506_111336.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_20220506_111317.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_20220506_111327.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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