Biologisch-dynamischer Anbau von Tafeltrauben

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05.05.2019 23:48
avatar  Dietmar
#141
Di

Zitat
Dietmar, was sagen die Studien über Glyzerine?



Ich kenne keine Studien über Glyzerin (Glycerin) im Weinbau, aber Glyzerine entstehen bei der Vergärung von Weinmost.
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/...pdf/d020106.pdf
https://www.agroscope.admin.ch/agroscope...../SWQ9NzA1.pdf

Es ist bekannt, dass mit synthetischen Glycerinen Wein gepanscht wird. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es da mal einen großen Skandal in Österreich.
https://books.google.de/books?id=V6nsRi2...weinbau&f=false

Glyzerine sind spezielle Alkohole, die die Fähigkeit besitzen, Wasser zu binden. Deshalb finden sie Anwendung in bestimmten Kosmetika, z.B. Feuchtigkeitscremes. Glycerin kann man auch als Frostschutzmittel verwenden oder in der Tierzucht verfüttern.

Wenn es Studien über den Einsatz von Glyzerin im Weinbau gibt, dann eventuell in russischer Sprache. Weißt Du mehr darüber?


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17.05.2019 16:06 (zuletzt bearbeitet: 17.05.2019 16:13)
#142
Oh

Alle, auch die vom Frost geschädigte Reben bekommen von mir, heute Abend, eine Aufbau - Spritzung. Zwei bis drei gramm Bernstein Säure auf 10 Liter Wasser stärkt die schwachen und geschädigten Pflanzen / Reben. Zusätzlich 2 Esslöffel Salmiakgeist dazu bring zur positiver Reaktion der Bernsteinsäure und damit entsteht Siccisimid, der verbessert die Aufnahmefähigkeit des Mittels von der Rebe. Die Stickstoff Düngung haben meine Reben von zwei Tagen auch erhalten. Die erste Spritzig war auch vor 3 Tagen mit dem Fitosporin mit der Glizerine.


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17.05.2019 20:29
avatar  Dietmar
#143
Di

Durch die Bernsteinsäure bekommen Deine Reben keine Syphilis .

Das ist kein Fake! Bernsteinsäure wurde damals wirklich als Medikament dagegen verwendet. Heute dient B. u.a. als Geschmacksverstärker in der Lebensmittelindustrie mit der E-Nummer 363.

Bernsteinsäure kommt auch im Wein vor. Sie entsteht z.B. bei der Maischegärung.

Was soll Bernsteinsäure beim bio-dyn Anbau bewirken?


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17.05.2019 22:38
#144
Oh

Leider oder Gotsei Dank, hab ich keine Erfahrungen mit dem Syphilis.
Was die Reben bekommen, habe schon beschrieben.


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17.05.2019 22:53
avatar  Dietmar
#145
Di

Was soll die Bernsteinsäure bewirken?


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18.05.2019 08:50 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2019 08:58)
#146
Oh

Die Bernstein Säure ist eine Energiequelle nicht nur für alle Pflanzen, sondern auch für die Tierwelt und den Mensch. Für die Pflanzen - Wurzelstimulator, Wachstumstimulator. Bei den Pflanzen wachsen besser die Wurzeln und werden sogar die Pflanzen gerettet, die schon nicht zu retten sind. Ist super Dünnung auch für Tomaten, Gurken und Co. Bessere Wirkung wird durch die Blattdüngung erzielt. Für normale Düngung werden 2 Gramm und für sehr schwachen und vom Frost geschädigten Pflanzen 3 Gramm in 10L Wasser gelöst.


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03.06.2019 21:37
avatar  Reblaus
#147
Re

Gestern war ein perfekter Tag, um dynamisierten Hornkiesel auszubringen. Volle Sonne den ganzen Tag über, dazu noch Neumond. Soweit möglich, richte ich mich nach den Mondphasen, aber auch nur dann, wenn es passt. Beruf, Familie, Urlaub und vor allem das Wetter lassen es halt nicht immer zu.

Dazu wird ab 05:00 Uhr morgens etwa ein halber Kaffeelöffel Hornkiesel in ca. 10 Liter abgestandenes (reicht für 500 qm) und auf ca. 38°C erwärmtes Wasser eine Stunde lang dynamisiert. Man rührt mit einem Rührstock aus Holz das Wasser kreisförmig schnell erst in die eine Richtung, bis sich in der Mitte ein tiefer Kegel bildet und dann schlagartig in die andere Richtung. Der Kegel wird dabei zerstört und ein neuer Kegel in der anderen Richtung aufgebaut. Durch das Zerstören des Wasserkegels wird im Wasser ein Chaos erzeugt und das Hornkieselpulver vermischt sich optimal mit den Wassermolekülen. Nach einer Stunde Rühren wird das dynamisierte Wasser, bevor die Sonne ihre Kraft entfaltet, innerhalb einer Stunde auf die Reben gespritzt.

Es hat was, so früh alleine im Garten den Tag zu begrüßen. Hornkiesel steigert Aroma und Haltbarkeit der Früchte , ordnet und reguliert den Pflanzenstoffwechsel, regt das Wachstum an und steigert die Blühfreudigkeit. Die Wirkung kann bis heute wissenschaftlich nicht bewiesen werden, aber Bio-Gemüse - und Obstbauern auf der ganzen Welt, die die biodynamische Bewirtschaftung anwenden, schwören auf die biodynamische Methode und sprechen von deutlich robusteren Pflanzen, stärkerem Wurzelwachstum und besseren Ernteergebnissen. Wer übrigens samstags auf dem Markt Biogemüse und Bioobst bei einem Demeterbetrieb kauft sollte wissen, dass für Demeterbetriebe die biodynamische Arbeitsweise verpflichtend ist. Für mich ist es eigentlich ausreichend, wenn jemand biologisch gärtnert, aber die biodynamische Bewirtschaftung ist das Tüpfelchen auf dem „i“. Warum nicht, wenn es funktioniert?|addpics|hus-28-db4d.jpeg|/addpics|


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03.06.2019 22:13
avatar  Reblaus
#148
Re

Gestern habe ich die Ruten meiner Reben zwischen die Drähte gesteckt und gleichzeitig geordnet. Um zu gewährleisten, dass die Blätter von beiden Seiten von den biologischen Spritzungen maximal gut erreicht werden können, werden die einzelnen Triebe per Hand nach Bedarf am Drahtgerüst nach links und rechts verschoben und ggf. mit Bindematerial fixiert. Beim kommenden Durchgang haben sich die Triebe dann mittels ihrer Ranken eigenständig genau dort verankert, wo ich sie haben will und ich kann die Fixierung lösen und die Triebe entsprechend ihrem Wachstum auf der nächsten Drahtebene verschieben, ggf. fixieren usw. Das macht zwar etwas Arbeit, aber die Ruten stehen den ganzen Sommer bis in den Herbst schön nebeneinander und nicht hinter- oder wild durcheinander. So erzeuge ich eine gut zu bearbeitende und vor allem luftdurchlässige Laubwand. Die Blätter trocknen nach Regenfällen leichter ab und man erreicht die Blätter bei den Spritzungen besser, was die Mehltaugefahr deutlich verringert. Wie das Ganze aussieht, sieht man auf Bild 1 (Kordon) und Bild 2 (Quadrat-Erziehung).

Die sichtbar gut aufgelaufene Gründüngung wurde ebenfalls gestern niedergewalzt, damit die Wasserkonkurrenz für die Reben und die Pilzgefahr für die Gescheine verhindert wird (Bild 3) Das hatte ich letztes Jahr versäumt, was zu Fäulnis und Mehltau an den niedrig hängenden Gescheinen geführt hat. Nächste Woche wird das Ganze gemulcht und eine Woche später, nach Beendigung der Rebblüte, untergefräst. Dann beginnt die Mineralisierung der Gründüngung und steht der Rebe ab Beginn der Beerenbildung bis zum Traubenschluss zur Verfügung. Bis dahin ist die nächste Gründüngung aufgegangen und nimmt hoffentlich die Nährstoffe wieder aus dem Boden auf, damit die Reben nicht so viel abbekommen. Zu viele Nährstoffe schaden nämlich der Beerenreife. Das Ganze ist immer ein Glücksspiel, je nachdem ob es viel oder wenig regnet.

Ich hatte ja im Herbst letzten Jahres geschrieben, dass ich bei den Reben, die z.T. jahrelang vor sich hingemuckert haben, weil ich sie zu früh und zu stark belastet hatte, einfach den Kopf abgeschnitten und nur drei Augen zum Austrieb stehen gelassen habe, um einen Neuaufbau durchzuführen, so wie man das normalerweise bei Reben im 2. Standjahr macht. Das hat zugegebenermaßen einige Überwindung gekostet, da eine eigentlich fertige Rebe fast wieder auf Null zurückgesetzt wurde. Auf den drei Beispielbildern sieht man nun das Ergebnis. Die Reben haben wie gewünscht wunderbar und stark neu ausgetrieben. Der Neuaufbau ist gelungen. Bild 5 zeigt Podarok Zaparoziu mit zwei neuen Trieben, Bild 4 Murometz und Bild 6 Wostorg aus 2013 mit jeweils drei starken neuen Trieben. Es darf sich dieses Jahr max. ein mittleres Geschein entwickeln, damit die Kraft in den Holzaufbau geht und die Rebe durch die Fruchtausbildung nicht erneut zu stark belastet wird. Fazit: es war genau die richtige Entscheidung. Statt den Reben noch weitere Jahre beim dahinvegetieren zuzuschauen und sich zu ärgern, erhalte ich nun innerhalb von drei Jahren eine leistungsfähige Rebe. Es gingen zwar 2-3 Jahre Ernte verloren, aber dafür habe ich für die kommenden 20-25 Jahre eine starke Rebe gewonnen.


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04.06.2019 13:50 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2019 13:53)
avatar  jakob
#149
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Seche ich richtig Bild 1 und 2 schäden durch Kreuselmilben? Sind noch helle Punkte drauf dann sind es die.


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08.06.2019 23:25
avatar  Reblaus
#150
Re

Ja, ist es die Kräuselmilbe. Die Kräuselmilbe verursacht i.d.R. sehr überschaubare „Schäden“, die die Reben im Wachstum nicht sonderlich stört. Deshalb ist eine Bekämpfung i.d.R. nicht unbedingt notwendig. Sie gehört zum Ökosystem der Reben dazu und dient der sehr nützlichen Raubmilbe als Nahrung. Problematisch kann diese Milbe allerdings im Frühjahr beim Austrieb werden, vor allem bei jungen Reben. Hier hilft beim Biodynamiker ein Rainfarn-Wermut-Tee, der schon im Wollestadium gespritzt wird. Ich habe bislang nichts unternommen, da die Schäden sehr gering sind.

Sollte diese Milbe tatsächlich Schäden verursachen, wodurch das Wachstum nennenswert und sichtbar beeinträchtigt wird, kann man sie auch durch gezielte Schwefelspritzungen, ebenfalls bereits ab dem Wollestadium, in Schach halten. Oder man setzt gezielt Raubmilben in die Reben. Schwefel verschont übrigens die Raubmilben.

Aufgrund der Erfahrung aus dem Vorjahr, wo mir der Frühjahrsregen bei einigen Gescheinen Ausfälle durch Mehltau verursacht hat, habe ich heute der Kompostteespritzung, die auch einen Rainfarn-Wermut-Tee enthält, prophylaktisch etwas Schwefel zugegeben, aber nur ein Bruchteil der vorgeschriebenen Menge. Damit schlage ich – eigentlich ungewollt - zwei Fliegen mit einer Klappe, ohne dass es bzgl. der Kräuselmilbe bei mir wirklich notwendig wäre.


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