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Grünschnittkompost
Ich habe mir wieder mal von der städtischen Humuswirtschaft 6 Kubikmeter Grünschnittkompost anliefern lassen und heute davon ca. 3/4 verarbeitet. Grünschnittkompost wird aus Laub, Rasenschnitt, Strauchschnitt und gehäckselten Ästen hergestellt und ist deshalb Bio, denn es kommt nichts von der braunen Tonne hinein. Bei den Bioabfällen der braunen Tonne weiß man nicht, ob irgendein Idiot etwas giftiges reingeschmissen hat.
Wegen dieser Unsicherheit wird hier der Inhalt der braunen Tonne nicht mehr kompostiert, sondern in der städtischen Biogasanlage vergast.
Der Grünschnittkompost ist zwar nicht so nahrhaft für die Pflanzen wie Kompost aus Küchenabfällen, aber er verbessert für einige Jahre die Textur des Bodens, da im Grünschnittkompost noch nicht völlig zersetzte Holzspäne enthalten sind. Normaler Kompost zersetzt sich dagegen innerhalb eines Jahres im Boden, wirkt also nur kurzfristig.
Etwa die Hälfte des angelieferten Grünschnittkompostes sind meinen Reben zugute gekommen. Der Rest kommt in anderen Gartenbereichen zum Einsatz, z.B. auch bei den Rhododendren und den Heidelbeeren, da der Grünschnittkompost nicht mit Kalk versetzt wurde und deshalb einen leicht sauren pH-Wert hat.
Du hast vergessen was Wichtiges Ditmatr.
Dein Grünschnitt kann man noch weiter verbessern durch Zugabe von Kompost oder Mist.Reben Holzschnitt noch besser.
Wenn man diese Gemisch jetzt ins Gartenerde verarbeitet dann bringt das nicht nur sehr guten Humus für nächste Jahre aber das speichert Wasser auf armen durchlässigen Boden ,wenn ich den passenden Film finde das hab ich mir selbst nicht ausgedacht .Solche Filme hab ich auf polnisch und deutsch gesehen.
https://youtu.be/BMtlnkHkyFk
#3
Im Frühling war ich gezwungen einen riesigen Kompost zu bauen, weil 4 kleine (normale) waren schon voll. In meine Komposten kommt Grünschnitt aller Art, auch Rebschnitt. Ausserdem Hühnermist mit dem Stroh, Stroh das für die Bodenabdeckung genutzt wurde (schon mit den Mikroorganismen), Studentenblumen, Wermutkraut, Margarittenblumen, Peperoni, Heffe und vieles mehr.
Ergänzung: Eigene Komposter habe ich auch, die ich mit Gartenabfällen und geeigneten Küchenabfällen befülle.
Mist ist in meiner Gegend nicht zu bekommen, da es ringsherum keine Landwirtschaftsbetriebe mehr gibt. Die Ackerflächen sind an entferntere Bauern verpachtet. Auch in der Tierhaltung der etwas entfernteren Bauern gibt es keinen Mist mehr, da die Tiere auf Gummimatten stehen.
#5
Ich habe dieses Frühjahr eine Bodenanalyse im Garten gemacht (anderer Thread).
Spaßeshalber habe ich eine Probe des örtlichen Kompostierwerks ("Pflanzerde" , wohl reifer Grünschnittkompost mit etwas Mineralien) mit testen lassen.
Gemüse und sonstiges wächst darin nämlich nicht besonders - Ich vermute sehr stark, dass jede Menge Stickstoff fehlt! Stichwort C-N-Verhältnis.
Ergebnis:
pH 7,0;
P2O5: 126mg (!)
K2O: 347mg
Mg: 57mg
alles Stufe E, alles pro 100g Boden.
Interpretation überlasse ich euch...
Das ist kein reiner Grünschnittkompost. Grünschnittkompost wird bei uns im städtischen Kompostierwerk aus Rückständen der Grünanlagenpflege und des Stadtwaldes hergestellt, z.B. zerschredderte Äste und Bäume, Verschnitt von Sträuchern und Hecken, aber nicht Rasenschnitt.
Der Grünschnittkompost ist sehr holzreich und braucht deshalb viele Jahre zur Zersetzung im Boden, was gut für die Bodentextur ist. Grünschnittkompost hat nur wenige Nährstoffe.
"Normaler" Kompost: Mit der braunen Tonne wird organischer Abfall aus Handel und Bevölkerung gesammelt. Dazu kommt der Rasenschnitt. Da es immer Idioten gibt, die auch Gifte in die braune Tonne werfen, wird daraus kein Kompost mehr hergestellt. Stattdessen wandert alles in eine Biogasanlage.
Auf reinen Grünschnittkompost wächst kaum etwas. Deshalb wurde er bei Dir offenbar aufgedüngt. Bei uns wird synthetischer Mutterboden aus Grünschnittkompost und Lehm hergestellt, weil es kaum verfügbaren natürlichen Mutterboden gibt. Nachteil: Wenn der Grünschnittkompost zersetzt ist, bleibt reiner Lehm zurück, der bei Trockenheit hierzulande betonhart wird.
#7
Zitat von Dietmar im Beitrag #6
Da es immer Idioten gibt, die auch Gifte in die braune Tonne werfen, wird daraus kein Kompost mehr hergestellt. Stattdessen wandert alles in eine Biogasanlage.
Der Klärschlamm landet dann auf den Feldern und in der Nahrungskette, wird verbrannt oder als Sondermüll endgelagert?
#8
Da ich dieses Kompostierwerk gut überblicken kann, bin ich sicher, dass zumindest dort keine Haushaltsabfälle und kein Klärschlamm verarbeitet werden.
#9
In diesem Jahr habe ich eine Menge von Rasen mähen. Den Schnitt schütte erstmal am Rande vom Grundstück, am Zaun entlang. Nach ca. einer Woche sammele ich den halb getrockneten, halb gegährten Schnitt und mulche alles im Garten, auch die Reben. Die Resultate haben mehrere Rebe Freunde bei mir schon gesichtet. Meine Frau ist auch begeistert und mulcht wie Weltmeister. Der Schnitt kommt bei mir jetzt nicht mehr in den Komposter.
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