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Stammhöhe
Bei mir sind es ca. 60 ... 70 cm (unterster Draht). Ich erziehe vorwiegend auf 2 Bogreben.
Vorteile niedriger Stammhöhe:
- größere Laubwandfläche bei gleicher Laubwandhöhe
Nachteile niedriger Stammhöhe:
- Man muss sich beim Lesen tief bücken
- Das Rasenmähen unter den Reben ist manchmal kompliziert, da Gefahr, daß Rasenmäher an Trauben hängen bleibt.
- höhere Pero- und Botrytisdgefahr bei Unterwuchs
- etwas größere Frostgefahr (Bodenfrost)
Vorteile höherer Stämme:
- Man muß sich nicht so bücken.
- Geringere Spätfrostgefahr, da Bodenfrost oft nicht so hoch reicht.
- geringere Botrytis- und Perogefahr
- Unterwuchs unkomplizierter
Nachteile höherer Stämme:
- Kleinere Laubwandfläche und damit nur für warme Weinbaugebiete geeignet. Das ist das entscheidende Kriterium für die Entscheidung.
Vielleicht kann das noch jemand ergänzen.
#3
Ich bin auch für mind. 0,7 m Höhe. Bücken muss man sich nicht nur bei der Lese. Sondern auch beim schneiden, anbinden, Trauben in Organzabeutel verpacken, kaputen Beeren ausputzen. Ausserdem werde ich Studentenblumen unter die Reben sähen / pflanzen. Vorteil: kein Unkraut, angeblichen Schutz von Ungeziefer und Krankheiten, keine Überhitzung von Wurzeln. Im September kann ich die Blüten auch für mich und meine Gesundheit nutzen.
Zitat von Dietmar im Beitrag #2
Bei mir sind es ca. 60 ... 70 cm (unterster Draht).
Machst du den untersten Draht auf Stammhöhe? Oder hört der Stamm dann bei 50-60 cm auf?
Generell bei den Vorteilen eines niedrigen Stammes wäre noch die (Nach-)Wärme des Bodens während der Vegetations zu nennen.
Dietmar, du bist Frostexperte, aber ist der Bodenfrost wirklich ein Problem bei niedrigem Stamm? Gefriert der Boden nicht als letztes, wenn der Stamm schon längst durchgefroren ist?
Zitat von Dietmar im Beitrag #2
Bei mir sind es ca. 60 ... 70 cm (unterster Draht). Ich erziehe vorwiegend auf 2 Bogreben.
Vorteile niedriger Stammhöhe:
- größere Laubwandfläche bei gleicher Laubwandhöhe
Nachteile niedriger Stammhöhe:
- Man muss sich beim Lesen tief bücken
- Das Rasenmähen unter den Reben ist manchmal kompliziert, da Gefahr, daß Rasenmäher an Trauben hängen bleibt.
- höhere Pero- und Botrytisdgefahr bei Unterwuchs
- etwas größere Frostgefahr (Bodenfrost)
Vorteile höherer Stämme:
- Man muß sich nicht so bücken.
- Geringere Spätfrostgefahr, da Bodenfrost oft nicht so hoch reicht.
- geringere Botrytis- und Perogefahr
- Unterwuchs unkomplizierter
Nachteile höherer Stämme:
- Kleinere Laubwandfläche und damit nur für warme Weinbaugebiete geeignet. Das ist das entscheidende Kriterium für die Entscheidung.
Vielleicht kann das noch jemand ergänzen.
Ich mache genau wie Dietmar auf 60-70 cm vom Boden um alle Vorteile zu nutzen was diese Erziehung bringt aber mit 2.50-3,0 Meter langem Stamm was 4 Mal so viel ist wie beim Dietmar um alle Vorteile von Pergola-Erziehung mit zunehmen was Dietmar nicht hat.
Dadurch habe ich beide Vorteile vereint! Großbeerig wie bei Pergola-Erziehung(weniger Laub) und mit höhen Zuckergehalten(Mostgewicht) wie beim Dietmar (viel Laub)
Klingt zu einfach für das dass keiner drauf gekommen ist und keine Bücher darüber geschrieben hat. Das ist nur weil keiner in Deutschland das gebraucht hat weil alle Traubensorten im Prinzip kleinbeerige Weinsorten waren und Tafeltrauben nur im Süden angebaut waren wo Laubfläche auch keine Rolle gespielt hat.
Viele haben das auch seit Jahren gemacht(und immer wieder Stamm geputzt), ich habe nur "blenden" gelernt(Rebschulen abgeguckt) und eine Name "P" oder "f" gegeben.
Der Stamm ist bei mir einige cm unter dem untersten Draht zu Ende und die beiden Bogreben werden dann am untersten Draht befestigt. Früher war bei mir der unterste Draht bei ca. 60 cm. Ich habe richtige Weinbergspfähle aus verzinktem Stahl. Diese haben Führungen für die Spanndrähte. Weil ich Probleme mit dem Rasenmäher hatte, wenn Trauben dran hängen, habe ich den untersten Draht um eine Poisition höher eingeklickt.
Zitat von Anselmo im Beitrag #4
Dietmar, du bist Frostexperte, aber ist der Bodenfrost wirklich ein Problem bei niedrigem Stamm? Gefriert der Boden nicht als letztes, wenn der Stamm schon längst durchgefroren ist?
Spätfröste sind oft nur Bodenfröste. Der Boden selbst gefriert dabei bei knapp unter Null nicht und dem Stamm sind Frösten meist egal, außer bei Jungreben. Empfindlich sind die Augen auf den Bogreben bzw. nach dem Austreiben die jungen Blätter.
Der Frostbereich bei leichten Spätfrösten beträgt oft nur den untersten halben bis 3/4 m.
Als Polarwinzer stehe ich vor einem Dilemma:
Aus Spätfrostgründen müsste ich den untersten Draht möglichst hoch legen, am besten Hochstammreben verwenden. Aber dann wird die Laubwand zu niedrig und als Polarwinzer brauche ich eine große Laubwandfläche mehr als ein Traubenfreund in Weinbaugegenden.
Für mich ist eine große Laubwand wichtiger als ein besserer Spätfrostschutz, denn die große Laubwand ist jedes Jahr wichtig, während es nicht jedes Jahr Spätfröste gibt und außerdem bauen ich nur recht frostfeste Sorten an. Dem Forum nach spielen Spätfröste in Weinbaugegenden eine größere Rolle als bei mir, denn die haben empfindlichere Sorten. Außerdem schlafen bei mir die Reben oft noch den Winterschlaf, während die ausgetriebenen Reben in den Weinbaugegenden von Spätfrösten heimgesucht werden. In den letzten 15 Jahren hatte ich nie nennenswerte Spätfrostschäden. Bei den Eisheiligen frieren höchstens mal die Triebspitzen ab.
Zitat von Anselmo im Beitrag #4
Generell bei den Vorteilen eines niedrigen Stammes wäre noch die (Nach-)Wärme des Bodens während der Vegetations zu nennen.
Das trifft nur zu, wenn der Boden unter den Reben nicht bewachsen ist. Das bringt einige Zehntel Grad höhere Temperaturen. Durch die zunehmende Trockenheit ist es in meinen Augen wichtiger, die Wasserverdunstung des Bodens durch den Bewuchs mit Gras abzuschwächen. Da gibt es zwar keinen nennenswerten Wärmegewinn durch die Aufheizung des Bodens, aber durch den Klimawandel ist es ohnehin ein Grad wärmer geworden.
Zitat von Dietmar im Beitrag #6
Das trifft nur zu, wenn der Boden unter den Reben nicht bewachsen ist. Das bringt einige Zehntel Grad höhere Temperaturen.
Da muss ich wiedersprechen weil wo ich 2 Jahre lang Triebe über zwischen den Reihen erlaubt hatte wie in Asien oder Süden alles was Mitte-Ende September reifen sollte wurde stark ausgebremst weil nach der Nächtliche feuchte oder Regen der Boden durch Verdunstung stark abgekühlt hat und der Schatten von den Trieben hat Sonnenlicht nicht zugelassen um Boden aufzuwärmen. Das hat sich zur einem riesen Problem entwickelt.
Erst dann habe ich verstanden dass für DE sehr wichtig auch Bodenwärme ist und habe "Dach" komplett weg gemacht! Lohnt sich nicht! Pergola ist was anderes weil die Rebe nur auf eine von 4 Seiten Schatten hat und mit Pergola-Weinberg wie im Süden nicht vergleichbar!
Und wo ich das erkannt habe ist mir ins Auge Spargelanbau bei uns gestochen! Sie haben doch Technologie entwickelt um Boden auf zu wärmen oder? Und das alles mit dem Traktor und ganz ganz günstig in dem sie Folie zwischen den Reihen ausrollen!
Dann habe ich gedacht warum nicht in Tafeltraubenanbau? Wir können für die Rebe Spanien oder Türkei simulieren und Ertrag ohne auszudehnen in beste Qualität zu produzieren!(nicht wie Tafeltraubentag)
Gedacht, gemacht, wer meine Fotos von früher kennt hat gesehen dass der ganze Weinberg ausgelegt war und Trauben bis 2-4Kg (Baschi dar,Veles,Preobraschenie) pro ein Trieb möglich geworden sind!
Erst dann habe ich war genommen dass jetzt sogar Russland, und Ukraine von uns was lernen können weil wir mit deutlich kühlerem Sommer und kühleren Boden ultrareife Sorten wie Scharada UA,Zimus (dieses Jahr),Rombik,Galachad,Garold usw. genau wie die schon ende Juli ernten konnten was 2009 wo ich mit dem Hobby angefangen habe war eine Illusion. Wer schon ende August geerntet(muskat,Blau,Solaris) war wegen sein Standort der glückliche! Unsere Ernte im Süden war September,Oktober oderl sogar manchmal Talisman oder Arkadia gar nicht ausgereift sind
Heute kann ich genau sagen was noch mehr Erfolg aus jedem beliebigen Standort bringt, vergleichbar nur mit diesem Standort aber egal was für eine Sorte!
1.Mehr Lauboberfläche (mehr Chlorophyll und dadurch bessere Mostgewichte)
2.Unterlage (im Frühjahr täuscht Edelreis als ob Süden wäre)
3.Mehr Altholz( V Erziehung, Kordon, Pergola, "P" usw)
4.Warme Boden (Steine, Wasserbehälter, Folien)
5.Pflanzenschutz (Kranke Blätter sind tote Blätter dadurch wird Lauboberfläche wieder zu klein)
Da kommt natürlich noch "feinschlief" wie ausbrechen, entspitzen, düngen, Schnitt usw. aber die 5 Punkten sind in DE oder Österreich sehr wichtig egal wo man ist.
Zitat von jakob im Beitrag #7
4.Warme Boden (Steine, Wasserbehälter, Folien)
Anbei ist eine Datei, wie man in Norwegen für warme Böden im Weinanbau sorgt.
Vor Jahren hatte ich mal schwarze Folie ausgelegt. Allerdings entstand unter der Folie eine gut geschützte Mäuseplage großen Ausmaßes. Die Folie schützt die Mäuse vor den Katzen. Insbesondere im Winter haben dann die Mäuse die Wurzeln der Reben als Frischgemüse betrachtet, wodurch eine ganze Reihe von Reben eingegangen ist. Ich dachte, es wäre der Frost gewesen, aber in Wirklichkeit waren es meist die Mäuse. Wenn die Folie liegt, kann auch der Mensch die Mäuse nicht bekämpfen. Deshalb habe ich die Idee mit der Folie schnell wieder aufgegeben.
Allerdings habe ich nunmehr nur noch 4 privilegierte Standplätze an der Süd-West-Hauswand (größere Abstände) und dort befindet sich unter den Reben eine Schicht schwarzer Steine zur Wärmespeicherung und direkt an den Pflanzstellen befindet sich schwarze Lava 9-16 mm mit gleicher Zielstellung.
Im Freiland haben die Reben eine Mulchscheibe, ebenfalls aus Lava. Diese schützt vor unmäßiger Verdunstung und wärmt ebenfalls. Mäuse mögen keine scharfkantige Lava, allerdings unterbuddeln sie teilweise die Pflanzscheiben von der Wiese aus.
Zitat von jakob im Beitrag #7
weil nach der Nächtliche feuchte oder Regen der Boden durch Verdunstung stark abgekühlt hat
Was ist Regen? Hier regnet es seit Jahren in der Vegetationsperiode fast gar nicht mehr. Ich habe also kein Problem mit der Verdunstungskälte, sondern mit der Trockenheit. Außerdem verdunstet der nackte Boden mehr Wasser als das Gras, welches das Wasser etwas im Boden zurück hält. Allerdings bleibt das Gras länger feucht als der nackte Boden.
Die ganze Rebenplantage mit schwarzer Lava auszulegen, wäre sehr teuer. Man braucht ca. 6 ... 7 Beutel a 20 Liter Lava pro Quadratmeter.
Zitat von Dietmar im Beitrag #8
Was ist Regen? Hier regnet es seit Jahren in der Vegetationsperiode fast gar nicht mehr. Ich habe also kein Problem mit der Verdunstungskälte, sondern mit der Trockenheit.
So lange wir an die Ernte nicht angewiesen sind spielt das alles vielleicht keine so große Rolle, aber für den Obstproduzenten 1-2 Wochen frühere Ernte kann über Existenz entscheiden sein. Ertrag für Ihn muss immer gesichert sein und Qualität spielt eine wichtigste Rolle dabei. Der Boden kühl sich nach dem Regen so oder so aber beschattete Boden wird nicht mehr von der Sonne, Tagsüber aufgewärmt und das wo so wichtig für die Ernte ist. Im Juni und Juli spielt das keine Rolle aber August und September ist für Obstbauer überlebenswichtig.
Du kannst dich sicher noch an die Jahre erinnern wo wir 2-3 Wochen im Frühjahr später waren und im Herbst selben Jahres 2-3 Wochen frühere Ernte hatten wie in Durchschnittsjahren! August und September waren eben warm gewesen!
Spargelfolie hat noch ein riesen Vorteil im Frühjahr in dem sie auf der anderen Seite weis ist und beim ausrollen Schwarz nach unten bremst Reben beim Austrieb und damit werden Reben von spätfrosten geschont, weil sie Später austreiben was auch sehr wichtig ist.
Der kahle Boden was in der Ukraine oder auch bei uns in Forum propagiert wird als Wundermittel, führt dagegen im Frühjahr zur eine Katastrophe.
#10
Regenmengemangel ist riesiger Vorteil. Es werden Reben in der Wüste angebaut. Es reicht nur Tropfsystem in dem trockensten Teil der Erde.
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