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Ackerboden vorbereiten?
Hi an alle,
Ich möchte in ein paar Jahren mal einen Acker mit Tafeltrauben bepflanzen. Geplant ist eine Anpflanzung ohne Bewässerung. Der Acker wird aktuell noch konventionell bewirtschaftet.
Ich frage mich, ob ich nicht schon ein, zwei Jahre vorher eine Dauerbegrünungsmischung ausbringen soll, damit der Boden sich regeneriert und etwas Humus aufgebaut wird (und damit auch die Wasserspeicherfähigkeit steigt). Oder ob ich mir die Mühe und das Geld spare, mit dem Risiko dass die Reben nicht so gut anwachsen...
Geplant ist außerdem Mulchen mit Stroh im Pflanzjahr, auch aus Schutz vor Trockenstress. Eine ggf. Begrünung würde ich vorher abmühen/umbrechen, aber genug Samen wären dann wohl auch im Boden für später mal...
Zum Boden: hoher Lehmanteil, aber Humus ist nur bei ca. 1,8-2,2 %. Phosphor und Kalium ist er gut bis überversorgt, deshalb scheidet Humuszufuhr in Form von z.B. Grünguthäcksel / Rindenmulch wohl eher aus, Düngeverordnung...
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Gründung ist sehr gut, besonderes gemischt. Wo die Gründung wachst, ist der Boden immer feuchter. Außerdem ist für die Bienen und Hummeln gutes getan. Die werden sich später bedanken. Es währe optimal, wenn man die Reihen schon einplant und die reichlich mit dem Stroh gemulcht werden. Dann bis zur Pflanzung wird der Boden frei von der Unkraut, sehr locker, mit Humus, Würmer und verschiedenen guten Boden -Mikroorganismen. Genauso mache ich in meinen Gärten und bin sehr zufrieden.
Mach dir keine Gedanken über die Samen im Boden, die sind ausreichend da und werden immer da sein.
Sachsen hat nun schon das 3. Dürrejahr. Bisher hatte ich unter den Reben Gras, welches durch Mähen kurz gehalten wurde. Das funktionierte bei durchschnittlichen Niederschlägen recht gut. In den letzten 10 Jahren wurde die sommerliche Trockenheit (die es früher so nicht gab) immer länger. Anfangs von 4 Wochen praktisch ohne Niederschag auf Mitte April bis Ende November im Jahr 2018.
Wegen der stark verringerten Niederschlagsmengen bin ich von der Begrünung unter den Reben abgerückt.
Grund: Es wurde schon von der Wasserkonkurrenz geschrieben.
Aber Unterwuchs wirkt sich bei Trockenheit noch schlimmer aus, da die Pflanzen unter den Reben nicht nur Wasser für sich selbst verbrauchen, sondern auch viel verdunstet wird.
Da es ja im Süden Europas z.T. sehr wenig regnet, gibt es Erfahrungen, wie man mit der Trockenheit umgehen kann, um Wasser zu sparen:
1. Tiefer wurzelnde Unterlagen: Das Problem dieser tiefer wurzelnden Unterlagen und damit deren erheblich größeren Trockenstreßfestigkeit besteht darin, daß sich diese Unterlagen stark reifeverzögernd auswirken. Zudem ist nicht bekannt, wie diese Unterlagen auf starke Winterfröste reagieren. In D wäre das eher etwas für sehr warme Weinbaugebiete mit einer sehr langen Saison, wie z.B. den Kaiserstuhl. Bei mir würden mit diesen Unterlagen auch ultrafrühe Sorten nicht reif werden.
2. Nackter Boden: In 5 Monaten der Saison verbraucht der Unterwuchs zusätzlich ca. 100 l/qm, d.h. nackter Boden vermeidet diesen Wasserverbrauch. Das ist bei mir der Regen von 2 von 5 Monaten, falls es denn noch Regen gäbe. Es gibt aber einige "aber":
a) Die Oberfläche des Bodens muß mehrmals im Jahr umgebrochen werden, damit Kapillaren gebrochen werden. Sonst wird viel Wasser verdunstet.
b) Lehmboden wird bei starker Trockenheit betonhart, so daß die Wurzeln der Reben den Lehm nicht mehr durchdringen können. Ich muß Pflanzlöcher mit Spitzhacke und Abbruchhammer durch meine Lehmschicht in der Tiefe von ca. 0,3 ... 0,75 m hacken, damit die Wurzeln der Reben diese Lehmschicht durchdringen können. Diese Pflanzlöcher habe ich dann mit "besseren" Boden aufgefüllt. Unter der Lehmschicht befindet sich eine Bodenart, die Rebwurzeln durchdringen können. Anfangs fungierte diese Lehmschicht als Wasserspeicher und blieb lange feucht und damit weich, aber nach über 4 Wochen Hitze mit Dürre wurde der Lehm betonhart.
c) Regnet es doch einmal, dann kann das Wasser kaum in den Boden eindringen, so daß das Regenwasser an der Oberfläche abfließt --> starke Bodenerosion
3. Mulchen: Mulchen behindert das Verdunsten des Bodenwassers und die Bodenerosion. Was wäre für größere Flächen geeignet:
a) Rindenmulch
b) Holzhackschnitzel
c) Stroh
Stroh ist aber recht windempfindlich und kann zu einer Mäuseplage führen. Ich habe damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Rindenmulch und Holzhackschnitzel sind viel besser. Es sollte aber von grober Struktur sein, denn kleine Partikel werden bei Trockenheit schon von leichten Winden weg geweht. Allerdings sind die Kosten recht hoch. Beide Produkte werden aber erheblich billiger, wenn man nicht Säcke oder BigBags kauft, sondern ganze LKW-Ladungen direkt bei der nächsten Forstverwaltung. Holzhackschnitzel werden etwas langsamer abgebaut als Rindenmulch und werden in großen Mengen produziert, da ganze kleinere Kraftwerke damit geheizt werden. Damit das Ganze Sinn macht, sollte die Höhe des Mulches mindestens 5 cm sein und das bedeutet mindestens 1 Kubikmeter für 20 qm Fläche. Je nach Größe des Weingartens kommt da schnell eine LKW-Ladung zusammen und im Notfall schüttet man eben etwas höher auf.
Als Nichtgewerbetreibender gilt für uns die Düngeverordnung nicht. Gewerbliche Winzer bedecken nur ca. 40 ... 50 cm unter den Rebzeilen. Für die "Fahrspur" zwischen den Rebzeilen gibt es für gewerbliche Winzer keine vernünftige Lösung für sehr trockene Standorte.
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Russen haben die Landhäuser ( Datscha ) weit von der Stadt, in Grünen. Genau so viele Berliner haben Landhaus im Grünen und das kann bis 100 km und mehr entfernt sein. Dahin kommen die nur am Wochenende und Urlaub zu verbringen. Damit die Tomaten und Co. nicht verdursten, werden solche Dauergiesvorrichtungen gebastelt.
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