Rebenzüchtung in Zeiten des Klimawandels

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16.12.2019 20:30
#21
Vo

Die Forstfestigkeit und der Spätfrost spielt eigentlich nur dann eine Rolle,
wenn die Tafeltraubenanlage bei Bedarf nicht von oben bewässert werden kann.

Die Kernlosigkeit muss vom Vater kommen. Die Mutter sollte ein Zwitter sein,
dass es auch ihre Kinder eher werden um in Monokultur gute Ergebnisse zu liefern.

Welches Bundesland mit Weinbauministerium geht die Tafeltraubenzucht endlich an?
Oder muss erst in Berlin ein Tafeltraubenministerium gegründet werden? Besser nicht, wenn man an den BER denkt.

Als erstes müsste das vorhandene Genmaterial gesammelt und bewertet werden um viel versprechende Zuchtpaare festlegen zu können.

Wenn die entsprechenden Gensequenzen für die gesuchten Eigenschaften gefunden sind, könnte man sich viel Fläche, Zeit und Arbeit sparen und die meisten Sämlinge gleich am Anfang aussortieren.


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16.12.2019 20:44 (zuletzt bearbeitet: 16.12.2019 20:52)
avatar  Dietmar
#22
Di

Zitat
Welches Bundesland mit Weinbauministerium geht die Tafeltraubenzucht endlich an?



Der Weinbau in Deutschland wird durch Wahlmonarchien beherrscht. Einmal pro Jahr wird eine Weinkönigin gewählt.

Deshalb kann es in der Bundesrepublik Deuschland kein Weinbauministerium geben.

Die Forschungsinstitute zum Weinbau befassen sich nur mit der Erhaltungszüchtung von Klonen von bestimmten Unterlagen und Weintraubensorten. Mit der Zucht von Tafeltrauben beschäftigt sich in D niemand mehr, da der kommerzielle Anbau von Tafeltrauben in D keine wirtschaftliche Bedeutung hat. Auch der Test ausländischer Tafeltraubensorten in D ist praktisch zum Erliegen gekommen, da die LWG Bayern ihre Plantage in Stutel gerodet hat. Es ist eben nicht länger vermittelbar, Steuergelder für Gebiete auszugeben, die keine wirtschaftliche Bedeutung haben.

Höchstens Berlin und Bremen wäre es zuzutrauen, so ein Weinbauministerium zu installieren, da diese Stadtstaaten dafür bekannt sind, fremdes Geld zum Fenster hinaus zu schmeißen.

Der Anbau kernloser Tafeltrauben zur Gewinnung von Rosinen ist aus politischen Gründen nicht opportun, da Oliven und Korinthen das Rückrath der griechischen Wirtschaft sind und das Korinthenmonopol muss gesichert werden, sonst bricht Griechenland wirtschaftlich zusammen.

Das klingt wie ein Witz, ist aber keiner. Das ist schon seit der Unabhängigkeit Griechenland so und schon der bayrische König der Griechen beklagte sich im vorigen Jahrtausend, dass die Griechen nichts anderes als Oliven und Korinthen zu Stande bringen. Der betreffende Text von vor 1850 könnte auch aktuell verfaßt worden sein.


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16.12.2019 23:48
avatar  jakob
#23
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Zitat von Vorderpfälzer im Beitrag #21
Die Kernlosigkeit muss vom Vater kommen.


Wie wird der Vater kernlos ohne Gentechnik?

Wäre nicht einfacher Talisman mit MBlau zu kreuzen um eine perfekte, kernarme Tafeltraube zu bekommen? 20g schwere Beeren, Muskat und pflege frei fürs Bio! Es sind ja alle Eigenschaften da, man muss sie nur in eine Rebe vereinen! Man braucht nichts mehr rauszüchten!

Die Sorte macht dich in Europa zum Multimillionär! Und diese wertvolle Samen kann sogar Dietmar in seinem Garten bekommen und an Züchter verkaufen! Und die Kernlosichkeit ?


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17.12.2019 15:03 (zuletzt bearbeitet: 17.12.2019 15:05)
avatar  Dietmar
#24
Di

Natürlich kann Vorderpfälzer als Privatperson so verfahren, wie Jakob vorgeschlagen hat. Dazu braucht er nur ein relativ dichtes Gewächshaus, damit kein Fremdpollen hinein gelangt und dazu eineTalisman oder eine andere rein weibliche Sorte und eine zweite zweigeschlechtige Sorte zur Befruchtung, welche viele gewünschte Eigenschaften weiter vererben soll. Von den entstehenden Beeren werden die Kerne ausgesäht. Jeder Kern hat eine andere Mischung der Elterngene und ist somit eine andere Sorte. Jetzt kommt die eigentliche Arbeit. Die Kerne werden ausgesäht - möglichst viele. Jede der daraus entstandenen Jungreben muß aufgezogen werden. Im ersten Ertragsjahr der Jungreben ist eine sachkundige Beurteilung der einzelnen Reben noch nicht möglich. Ab dem zweiten Ertragsjahr beginnt die Selektion der besten Nachkommen. Aus einer Befruchtung können durchaus mehrere verschiedene Sorten entstehen.
Nach mehreren Selektionsrunden bleibt dann das "Goldstück" übrig - falls man auch eine Portion Glück dabei hatte. Die privaten Züchter in Rußland und in der Ukraine machen das bestimmt auch so.

Wie man allerdings kernlose Sorten züchtet, weiß ich nicht. Vielleicht geht das mit einer InVitro-Technik. Es ist auffällig, dass viele neue kernlose Sorten aus den USA kommen und da nicht von privaten Züchtern, sondern von Firmen oder Universitäten. Das ist ein Hinweis, dass entsprechende Labortechniken angewandt wurden, über die private Züchter nicht verfügen.


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17.12.2019 16:39
avatar  jakob
#25
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Zitat von Dietmar im Beitrag #24
Dazu braucht er nur ein relativ dichtes Gewächshaus,


Wozu denn? Wir wollen als erste PIWI von MB,wird sowieso ausgemustert!

Zitat von Dietmar im Beitrag #24
Jede der daraus entstandenen Jungreben muß aufgezogen werden.
Nein ,nur PIWI und der Rest stirbt ab!

Zitat von Dietmar im Beitrag #24
Im ersten Ertragsjahr der Jungreben ist eine sachkundige Beurteilung der einzelnen Reben noch nicht möglich.


O doch! nach Starkwuchsigkeit! Mittewl und schwachwuchsig werden niemals 20g Beeren packen!

Zitat von Dietmar im Beitrag #24
Aus einer Befruchtung können durchaus mehrere verschiedene Sorten entstehen.


sollen doch! sie müssen nur besser sein wie die Eltern!

Zitat von Dietmar im Beitrag #24
Nach mehreren Selektionsrunden bleibt dann das "Goldstück" übrig - falls man auch eine Portion Glück dabei hatte. Die privaten Züchter in Rußland und in der Ukraine machen das bestimmt auch so.


Nicht ganz, sie streben nicht nach PIWI von MB.


Zitat von Dietmar im Beitrag #24
Das ist ein Hinweis, dass entsprechende Labortechniken angewandt wurden,


Nur im Labor


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17.12.2019 16:45
avatar  Dietmar
#26
Di

Zitat
Wozu denn? Wir wollen als erste PIWI von MB,wird sowieso ausgemustert!



Das "dichte" Gewächshaus macht Sinn, weil sonst Talisman auch vom Pollen anderer Reben befruchtet wird, denn diese Pollen schwirren in Weinbaugegenden oder wenn im weiteren Umfeld Reben stehen, nur so in der Luft herum.. Wenn Talisman und MB im "dichten" Gewächshaus stehen, dann kann Talisman nur von MB befruchtet werden.


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17.12.2019 17:05 (zuletzt bearbeitet: 17.12.2019 17:07)
avatar  Dietmar
#27
Di

Wenn die Eltern Talisman und MB sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Nachkommen auch PiWi haben - wenn auch in unterschiedlichem Maße, aber wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Wenn eine der beiden Eltern auch Amurensis-Gene oder Berlandieri-Gene oder die anderer Wildreben, z.B. Riperia, hat, dann können die Nachkommen u.U. auch eine größere PiWi als die Eltern besitzen, da neue (zusätzliche) Resistenzmechanismen zur Wirkung kommen.

Ich glaube nicht, dass bei zwei Piwi-Eltern die Nachkommen aus den Samen nicht gespritzt werden, so dass eine zeitige Auslese nach Piwi nicht möglich ist, da, wie Du schon geschrieben hast, der Pilzwiderstand zwar wünschenswert ist, aber die Auslese zunächst nach anderen Kriterien erfolgt.

Ich glaube nicht, dass eine sehr zeitige Auslese nach der Wuchskraft sinnvoll ist, da manche Sorten zunächst recht schwachwüchsig sind, aber nach einigen Jahren regelrecht wuchern. Das war bei mir z.B. bei Festivee so.

Ich vermute mal, dass die privaten Züchter in Osteuropa zumindest zum Teil ihr Handwerk in den großen staatlichen Züchtungsinstituten gelernt haben, aber dann hat jeder seine eigenen Züchtungsmethoden aus diesem Startwissen entwickelt. Wenn dem nicht so wäre, wären alle privaten Züchter in etwa gleich erfolgreich. Aber wie bekannt ist, sind einige dieser Züchter besonders erfolgreich. Jeder wird da so seine "Geheimnisse" haben.


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17.12.2019 17:47 (zuletzt bearbeitet: 17.12.2019 19:32)
#28
Oh

Lassen wir die Züchtung besser den Züchtern, die im Fach drin sind. Selbstverständlich jeder hat eigene Geheimnisse und Richtung. Die Traubensorten, uber die wir noch in den nächsten Jahren hören werden, waren schon vor 5-8 befruchtet.
Ich habe die Samen aus der Traube, die mir tol geschmeckt hat, in die Erde gesteckt. Jetzt habe ich in zwei Jahren zwei Pflanzen, die noch ca. 2Jahren brauchen. Was rauskommt, weißt nur der Gott. Das habe ich aus Neugier gemacht. Das hat mit der Züchtung nichts zu tun, aber kann was neues entstehen.


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17.12.2019 18:57
avatar  jakob
#29
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Zitat von Dietmar im Beitrag #26

Zitat
Wozu denn? Wir wollen als erste PIWI von MB,wird sowieso ausgemustert!



Das "dichte" Gewächshaus macht Sinn, weil sonst Talisman auch vom Pollen anderer Reben befruchtet wird, denn diese Pollen schwirren in Weinbaugegenden oder wenn im weiteren Umfeld Reben stehen, nur so in der Luft herum.. Wenn Talisman und MB im "dichten" Gewächshaus stehen, dann kann Talisman nur von MB befruchtet werden.



Falsch! Es reicht, wenn MB daneben ist, steht! beim aussäen werden andere F1 ausgemustert die von den anderen Befruchtungen sind weil PIWi von MB nicht erreicht werden!


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17.12.2019 19:19
avatar  jakob
#30
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Zitat von Dietmar im Beitrag #27
Ich glaube nicht, dass eine sehr zeitige Auslese nach der Wuchskraft sinnvoll ist, da manche Sorten zunächst recht schwachwüchsig sind, aber nach einigen Jahren regelrecht wuchern. Das war bei mir z.B. bei Festivee so.


das kannst du mit dir nicht vergleichen in deinem Grund aus dem Topf und irgendwo auf irgendwas veredelt! Sie sind noch in der Schalen!
die müssen und die werden nach Wuchtigkeit aussortiert sonst keine Zukunft als Tafeltraube.im zweiten Jahr werden alle die keine Kostprobe haben ausgemustert egal wie PIWI oder Wüchsig die sind weil die nie ertragreich werden und dann erst die verrieselung und dann auf Botrytis und auf Beerenform und dann die Farbe und dann die Größe von Trauben und dann Größe von Beeren und die Reifezeiten und dann die Knochen, und dann die Frucht fleischig oder saftig und das Geschmack und die Frosthärte...usw
ein glück dass MB außer 20g schwere Beeren das alles hat und ist Mega beliebt!


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