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Talisman Kreuzungen
Immer mehr Sorten werden mit Talisman gekreuzt. Jede davon ist fast besser als die Eltern.Was haben die russische Züchter noch nicht mit Talisman probiert ist vielleicht Dornfelder. Hut ab was die erreicht haben.
Was mat der Talisman so Wertvoll das Alle kreuzten mit ihm?
Positiv:
- Hat sehr große Beeren und große Trauben
Negativ:
- rein weiblich, Talisman läßt sich schlecht bestäuben, oft nur wenige Beeren pro Traube befruchtet und damit groß, Mehrzahl der Beeren pro Traube nur kleine kernlose Jungfernbeeren.
Ziel der Kreuzungen mit Talisman:
- bessere Bestäubung, falls Kreuzung rein weiblich
- besser: zwittrige Blüten
- etwas frühere Reife
- bessere Pilzfestigkeit
bei Erhalt der großen Trauben und Beeren.
Zur besseren Pilzfestigkeit (allgemein):
Frühere interspezifische Sorten haben nur Foxgene eingekreuzt - nur ein Mechanismus für Pilzfestigkeit. Neuere Kreuzungen (zumindest bei Keltertrauben in Westeuropa) besitzen zusätzlich Gene weiterer Wildreben, z.B Vitis rupestris, Vitis riparia und Vitis berlandieri - mehrere unabhängige Mechanismen zur Erhöhung der Pilzfestigkeit. Seit jüngerer Zeit werden (auch bei osteuropäischen Tafeltrauben-Sorten) noch amurensis-Gene eingekreuzt. Wie macht man das am einfachsten? Indem die Elternsorten unterschiedliche Gene zur Erhöhung der Pilzfestigkeit besitzen. Die Kinder haben dann alle Gene der Wildreben zusammen, welche die Eltern hatten und können so pilzfester sein, als jede der beiden Eltern.
Die Wirkung der Wildrebengene kann man mit Antiviren-Software vergleichen:
Die Gene der amerikanischen Wildreben haben sich in Jahrmillionen an die Pilzkrankheiten angepasst. Diese sind vergleichbar mit den Virendefinitionen in der Antiviren-Software, d.h. die amerikanischen Wildrebengene besitzen Abwehrmechanismen gegen ganz konkrete, also spezifische Bedrohungen.
Die Amurreben hatten jedoch nie eine Auseinandersetzung mit den amerikanischen Pilzinfektionen gehabt und konnten deshalb nicht "lernen", mit diesen umzugehen. Trotzdem erhöhen Amurensis-Gene die Pilzfestigkeit deutlich. Wie kann das sein? Die Amurensis-Gene kennen zwar nicht die amerikanischen Pilzerreger und konnten deshalb in der Evolution keine spezifischen Abwehrmechanismen entwickeln. Die Amurensis-Gene stärken dagegen das Immunsystem der Reben unspezifisch, also nicht gegen konkrete Pilzerreger gerichtet. Dies entspricht der heuristischen Analyse bei der Antiviren-Software, d.h. die heuristische Analyse erkennt nicht die Viren durch Vergleich mit den Virendefinitionen, sondern an der typischen Wirkung der Viren. Beim Menschen entspricht dies der Stärkung des Immunsystems durch Kneipkuren und sonstige Abhärtungen, gesunde Ernährung usw..
Mit dem Impfen wird bei den Menschen dagegen das Immunsystem gegen spezifische Erreger trainiert, was bei der Antiviren-Software den Virendefinitionen entspricht und bei den amerikanischen Wildreben den "Erfahrungswerten", wie mit Pilzinfektionen geantwortet werden kann.
Warum mehrere Mechanismen zur Erhöhung der Pilzfestigkeit?
Die Pilzerreger mutieren ständig und es bilden sich Varitäten, die sich an einem Abwehrmechanismus anpassen, so dass dessen Wirkung nachlässt. Es ist aber für Erreger schwer, sich gleichzeitig an verschiedene Abwehrmechanismen anzupassen.
Hier gibt es eine Parallele zu den HIV-Viren. Diese mutieren so schnell, dass sie sich nach einigen Monaten an einen Wirkstoff angepasst haben. Dann musste der nächste Wirkstoff ran und der hielt wieder nur einige Monate usw.. Das war also ein Irrweg. Dann kam man auf die geniale und einfache Idee, nicht immer neue Wirkstoffe entwickeln zu müssen, sondern von Anfang der Behandlung an einen Cocktail aus mehrere Wirkstoffen zu verabreichen. Bis jetzt ist diese Methode erfolgreich, da sich so die HIV-Viren nicht an einen Wirkstoff anpassen konnten. Mehrere Wirkstoffe gleichzeitig überfordert das Anpassungsvermögen der HIV-Viren.
Daraus gelernt, macht man das Gleiche mit Fungiziten. Bisher passten sich die Pilzerreger schon nach ca. 2 Spritzungen an das Fungizit an, d.h. man darf nicht 3-mal pro Jahr das gleiche Fungizit spritzen. Was bei den HIV-Viren funktioniert, geht auch bei den Fungiziten. Neuere Sorten besitzen deshalb mehrere unanhängig wirkende Wirkstoffe. Dieser Cocktail an Wirkstoffen erschwert die Anpassung der Erreger bzw. verhindert diese sogar. Aus Sicherheitsgründen wird trotzdem ein Resistenzmanagement vorgeschrieben.
Zitat
Gerade weil sie weiblich ist macht sie so Berühmt und erfolgreich !!!!
Talisman ist nicht so erfolgreich, weil die Sorte so gut ist. Sie ist erfolgreich in dem Sinne, dass eine Weiterzucht einfacher ist, weil sie rein weiblich ist, d.h. sie kann nicht durch eigenen Pollen befruchtet werden. Diese Selbstbefruchtung von Zwitter-Sorten muss bei der Zucht sonst verhindert werden. Ich nehme an, dass das Jakob so gemeint hat.

Lora hat kein Wostorg drinen und Pod Zaporoschje hat so wie Slawuta,Ksch-Zimus, Boschi Dar,Scharada UA und viele andere was jeder treumt von Greschko und Pisanka auch sind on PodZap.. Talisman hat halt große Beeren und frühe reife weiter gegeben und züchter wollten nicht die Jahre verlieren und mit anderen Weibchen experemintieren...
Piwi sehr gut, Botrytis sehr gut, Frost gut bis sehr gut,platzt nicht, gibt ultrareife für Kinder mit wenig Seure wie Super-extra,lange erntefenster,riesige Berren, kernarme Kinderu nd dazu noch weiblich!
Talisman ist halt Perfekt und ein selektion-glück! So eine sorte gibts nur ein mal in 100 Jahren.
Mir ist keine zweite Sorte bekannt wo so viele positive eingeschaften in sich hat.Sie ist aber nicht Perfekt darum wird ja immer wieder weiter gezüchtet und gekruzt!
Lora hat kleinere Beeren und eventuell auch Trauben und hat eine schlechtere Frostfestigkeit (angegeben meist -21 °C, in Realität wahrscheinlich geringer).
@Jakob
Warum schätzt Du so sehr Wostorg in der Ahnenreihe?
Ich habe keine guten Erfahrungen mit Wostorg gemacht. Bei mir war die generative Fruchtbarkeit sehr gering, d.h. es war keine Ertragsreduzierung erforderlich. An 5 bzw. 6-jährigen Reben hatte ich nur eine oder gar keine Traube. Das vegetative Wachstum war etwas besser, aber im Vergleich zu anderen Sorten deutlich geringer.
Anmerkung: Man weiß nie genau, ob man wirklich die Sorte bekommt, die auf dem Anhänger steht, d.h. ich weiß nicht, ob meine Wostorg wirklich Wostorg waren.
#8
Altai ist auch weiblich und hat die gleichen Eltern wie Talisman:
http://slovplant.sk/shop/de/Tafeltraubensorte-Altaj
Wer hat Erfahrungen mit Altai?
Wurde Altai schon für Züchtungen eingesetzt?

Zitat von Vorderpfälzer im Beitrag #8
Altai ist auch weiblich und hat die gleichen Eltern wie Talisman:
http://slovplant.sk/shop/de/Tafeltraubensorte-Altaj
Wer hat Erfahrungen mit Altai?
Wurde Altai schon für Züchtungen eingesetzt?
Es gibt eine Altaj nur dort wo verkauft wird, darum ist die Beschreibung so wie bei Slovplant.
Mittelfrühe weiße PIWI Tafeltraubensorte mit sehr großen Trauben und Beeren, einem delikatem Muskataroma und hoher Resistenz gegen Pilzkrankheiten und Frost. Altaj hat die gleichen Eltern als Talisman aber in dieser Kreuzung wurde als Mutter die Sorte Wostorg eingesetzt.
Eltern: Wostorg x Frumoasa Alba
Blume: weiblich, aber die Bestäubung ist sehr gut
Also Altaj und ovalnyj gibt es nicht vom Züchter, nur Talisman,Wostorg Muskatny und Timur von diesen Eltern... Vielleicht gibt es noch was aber keiner konnte bis jetzt beweisen, alles Plagiate!
#10
Talisman ist auch in der deutschen Datenbank zu finden:
http://www.vivc.de/index.php?r=passport%2Fview&id=25356
Accessions hold by the institution RUS 01:
http://www.vivc.de/index.php?AkzessionenSearch[wiews_code2]=RUS%2001&r=akzessionen%2Findex
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