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| Zuletzt Online: 20.03.2019
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Wie alt sind die Reben? Weil ungleichmäßiges Wachstum ist nichts besonders. Siehst du auch im Weinberg bei Neuanpflanzungen. Da können so viele Faktoren eine Rolle spielen. Als ich meine letzten Reben gerodet hatte, hatte eine fast keine Pfahlwurzel ausgebildet gehabt, sondern nur meterlange, oberflächennahe Wurzeln in alle Richtungen gehabt. Die gingen dann auch quer durch die anderen Reben. Wenn dir so etwas passiert, dann kannibalisiert dir diese Rebe die benachbarten Reben.
Auch denkbar sind unterschiedliche Bodenverhältnisse in der Tiefenschichtung. Wenn die kümmernden Reben mehr in nährstoffarmen Schichten verwurzelt sind, dann genügt auch das oberflächliche Düngen nicht. Böden, die von Haus aus das Wasser schlecht binden, sind meistens auch ziemlich nährstoffarm. Das müsste sich mit der Zeit geben. In die eine Richtung (die Rebe findet die Nährstoffe irgendwo) oder die andere (sie verkümmert). Abwarten und Tee trinken.
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Ein nicht zu unterschätzendes Ärgernis bei Pergolaerziehung kann Windbruch sein. Die jungen Ruten wachsen im Frühjahr erstmal stramm der Sonne entgegen und das ist (leider) senkrecht nach oben, wo es weder Spanndrähte noch Unterstützung gibt. Erst am einer Länge von ca. 1 m zwingt das Eigengewicht der Ruten diese auf die Auflage. Die Frühjahrsstürme drehen solche jungen Ruten gerne am Astansatz ab.
Als Abhilfe versuche ich sehr früh die einzelnen Ruten so zusammenzuführen, dass sie sich gegenseitig mit ihren Ranken festhalten. Dennoch verliere ich jedes Jahr einige Ruten an den Wind. Deshalb auch erst den Fruchtansatz ausdünnen, wenn sich die Ruten aufgelegt haben. Sonst könnte es sein, dass ein Großteil der Ernte dem Wind zum Opfer fällt.
Die restlichen Arbeiten (Trauben freihängen, Laub um die Trauben freischneiden und bei großen Trauben, die Ruten gut befestigen) verstehen sich von selbst.
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Kann das nur bestätigen. Pergolaerziehung sollte man wie bei der Kordonerziehung mit einem Hauptast und parallel gezogenen Fruchtruten machen. Alles andere wird die Rebe von selbst zunichte machen. Selbst geringe Höhenunterschiede an der Pergola führen dazu, dass die tieferliegenden Ruten kümmern.
Also sollten alle Fruchtruten auf der gleichen Höhe sitzen. D.h. keine Fruchtrute am Stamm (egal wie schön grün das aussieht), die Fruchtruten am Hauptast schön auf die gleiche Höhe ziehen und eher dünn kalkulieren was die Anzahl an Ruten betrifft. Denn an der Pergola wird die Rebe nicht schön in eine Richtung (nach oben) wachsen, sondern sie wird in alle Richtungen sprießen. Das wird ein hoffnungsloses Tohuwabohu und da nach dem Fruchtansatz noch eine Form reinzubekommen ist beinahe unmöglich. Hat man wenige Fruchtruten dann kann man die Trauben schön vereinzeln und nachher auch gut eintüten.
Wichtig ist auch die Ertragsreduzierung. Man unterschätzt an der Pergola ganz schnell die Menge an Trauben, die da so dranhängen, weil die ja so schön weit voneinander entfernt hängen. Also Blattfläche grob überschlagen mit den Kilos an Trauben und dann lieber kräftig ausschneiden.
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Oh Gott, Erstbepflanzung 
Das waren bei mir Mitschurinski (ich wollte was Blaues ohne Verrieseln), Frumoase Alba (da waren beim Tafeltraubentag alle begeistert gewesen), Drushba (wegen dem Muskataroma) und der Palatina-Verschnitt Fleur Charlotte.
Frumoase Alba konnte ich einmal reife Trauben in sieben Jahren kosten, Fleur Charlotte platzte beim kleinsten Regen und Mitschurinski holten die Vögel, Wespen und Essigfliegen. Lediglich Drushba steht noch, aber auch da ist es jetzt an der Zeit weiterzugehen.
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Darüber lässt sich streiten. Ich bin noch drei Kilometer Neckaraufwärts und fast ganz unten am Fluss. Extreme Frostlage, weil von beiden Seiten die Kaltluft ins Tal absackt. Aber da ich keine Kodrianka habe - kann ich da sowieso nur müde lächeln.
Bei mir wächst nach der radikalen Mehltaurodung 2016 Galahad, Garold, Liwia und im Moment noch Drushba. Die fliegt aber nächste Woche raus und dann kommen Tigin und Preobrashenie ins Sortiment (falls Jakob mich nicht vergisst ). Nächstes Jahr gibt es aber nur ein paar Versucherle von der letztjährigen Pflanzung.
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Ganz ehrlich und offen: Nein!
Aber ich bin froh, dass es solche Fotos von anderen Usern gibt. Das zeigt nämlich, dass die Traubensorten in unserem Klima funktionieren, wenn man die richtigen Maßnahmen ergreift. Es liegt nicht an deinem grünem Daumen oder deiner Vorzugslage im Rheintal, dass wir immer wieder tolle Traubenbilder von dir sehen. Jeder von uns kann das in seinem Garten hinbekommen, wenn er aufmerksam die Foren liest und lernfähig ist. Wenn ich meine diesjährige Drushba-Ernte mit der vor ein paar Jahren vergleiche, dann weiß ich, dass du mit vielen deiner Tipps Recht hast (egal ob Überlastung, Blattmasse, Erziehung, Schnitt).
Jetzt müssen nur noch meine Reben vom letzten Jahr und diesem Jahr wachsen. Dann kann ich nämlich auch mal solche Bilder einstellen 
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Leider ist es halt auch heute so, dass man erst mal schreibt, bevor man liest. Ich glaube, ich habe wochenlang nur das Tafeltraubenforum durchgelesen, bevor ich meine erste Reben gekauft hatte. Da wusste ich dann schon, welche Sorten man besser vermeidet, was man beim Schnitt beachten muss, usw.
Trotzdem ist jeder Standort anders und was zwanzig Kilometer weiter funktioniert, muss in meinem Garten nicht funktionieren. Gartenbau ist keine Wissenschaft, es ist eine Leidenschaft, die manchmal auch Leiden schafft. Wir alle haben unsere Erfahrungen gemacht, positive wie negative. Wenn wir sie weitergeben, dann aus Hilfsbereitschaft. Ich denke, man sollte dann erwarten können, dass andere Leser es als das auffassen, was es ist: Eine persönliche Erfahrung und Bewertung. Du kannst es lesen und gut oder schlecht finden. Aber du brauchst nicht darüber streiten...
Ohne Jakob und seine Pionierarbeit würde ich heute noch Mitschurinski im Garten stehen haben. Und mich über die Auswirkungen von Überlastung wundern...
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Pergolaerziehung
Habe an einer sieben Meter langen Pergola vier Reben sitzen. Der Haupttrieb jeder Rebe wurde nach dem Aufleiten auf denselben horizontalen Hauptdraht geführt. Von dort sollten jeweils pro Rebe zwei bis drei Quertriebe über die Pergola spannen, die dann aus ihren Augen die Fruchtruten treiben (Zapfenschnitt, bzw. kurzer Anschnitt an den Quertrieben).
Leider funktioniert das nicht wirklich, da der erste Quertrieb den meisten Saft zieht und der Rest des Haupttriebs inklusive aller daran sitzenden Quertriebe verkümmert (d.h. schlechte Holzreife, Frostschäden, mickrige Traubenansätze). Es ist besser bei der Pergolaerziehung genau wie bei der Kordonerziehung vorzugehen und am besten nur eine oder zwei parallel zum Haupttrieb auf langen Anschnitt gezogene Ruten stehen zu lassen. Das reicht auch bei den großen Tafeltrauben völlig, da sonst eh Überlastung droht.
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