Kennt jemand das Fungizid Luna Max?

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26.07.2021 05:55
avatar  Yomogi
#1
Yo

Hallo,

zumindest die Produktbeschreibung und das Video klingen ja vielversprechend bzgl. Langzeitwirkung und aktives Resistenzmanagement.
Oder ist dieses Fungizid quasi nur für Keltertrauben zugelassen aber für Tafeltrauben nicht zugelassen?

https://agrar.bayer.de/Produkte/Pflanzen...ttel/Luna%20Max


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26.07.2021 10:40 (zuletzt bearbeitet: 26.07.2021 10:41)
avatar  Dietmar
#2
Di

Werbeaussagen sind immer mit Vorsicht zu genießen!

Dauerwirkung bedeutet zu Deutsch 2 Wochen und bei sehr guter Piwi und ohne besonders hohem Infektionsdruck 3 Wochen. Im Vergleich dazu haben Kontaktmittel nur eine Wirkungsdauer von einer Woche und bei Regen und Hitze deutlich weniger.

Aktives Resistenzmanagement, weil Wirkstoffkombination von 2 Wirkstoffen, hat die Mehrzahl der in D oder CH hergestellten organischen Fungizide - ist also normal und nichts Besonderes.

Kurative Wirkung bei latenten Infektionen: Nicht von "kurativer Wirkung" blenden lassen. Entscheidend ist "bei latenten Infektionen". Latente Infektionen sind Infektionen ohne sichtbare Symptome. Diese Aussage des Herstellers ist Dummenfang. Bei Sichtbarwerden der Infektion hilft das Mittel auch nicht mehr.

Wenn man die o.g. Anmerkungen beachtet, ist das Mittel sicher nicht schlecht gegen Oidium, aber nur vorbeugend wie bei allen Fungiziden.

Ich kenne aber die Wirkstoffgruppe bzw. die Wirkstoffgruppen dieses Fungizides nicht.

Achtung: Es macht keinen Sinn, verschiedene Fungizide mit der/den gleichen Wirkstoffgruppe(n) zu kaufen. Also vor dem Kauf Wirkstoffgruppe(n) erfragen und sicherstellen, daß vorhandene Fungizide nicht schon diese Wirkstoffgruppe(n) haben.


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26.07.2021 11:47
#3
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Sprioxamin darf nur mit 600g/ha/a eingestezt werden und gehört zur Gruppe L, also maximal 2 mal pro Saison um die Blüte.

Fluopyram gehört in Gruppe H und ist daher relativ neu für Oidium.

Zur Wirkung kann man wohl sagen, derzeit eines der besten Oidiummittel für Keltertrauben, für Tafeltrauben hat es keine Zulassung.


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26.07.2021 16:51 (zuletzt bearbeitet: 26.07.2021 17:13)
#4
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Bei wenig Reben macht es auch kaum Sinn, sich Luna Max zu besorgen. Da reicht 1 Liter ja hundert Jahre. Die Dosierung muss dann auch mit einer kleinen Injektionsspritze erfolgen, wenn man nur wenige Liter anmischt.
Aufgrund der Wartezeit würde ich sowieso eher zu Luna Experience oder Dynali greifen.

Edit: Habe gesehen, dass es wohl auch 10ml Fläschchen geben soll. Dann kann man sich bei wenig Reben solche Fläschchen kaufen, wenn sie denn tatsächlich erhältlich sind.


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26.07.2021 18:37
avatar  Yomogi
#5
Yo

Zitat von thuja thujon im Beitrag #3
Zur Wirkung kann man wohl sagen, derzeit eines der besten Oidiummittel für Keltertrauben, für Tafeltrauben hat es keine Zulassung.


Welches Spritzmittel meinst du - Sprioxamin, Fluopyram oder Luna Max?


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26.07.2021 19:21
#6
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Er schreibt nur von Luna Max.
Das andere sind die Wirkstoffe in Luna Max.


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26.07.2021 22:19
#7
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Man kann sich nun überlegen ob man es zusammen mit 5 anderen Mitteln für nächstes Jahr kauft.

Dann gehe aber zurück auf Los, ziehe keine 4000€ ein und lese im Strang Spritzplan nach. Ohne Strategie sind alle Mittel nutzlos.


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27.07.2021 19:32
avatar  jakob
#8
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Bald wird Pero nachlassen wenn ins August geht, Oidium dagegen wird noch stärker kommen, nach meinen Erfahrungen...


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27.07.2021 23:54 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2021 23:55)
avatar  Nexus95
#9
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Bis die Trauben generell nicht den Farbumschlag machen. Sind sie empfindlich gegenüber Oidium.

Wenn sie sich schon gefärbt haben. Haben die Beeren genug Zucker, das sie kaum Oidium anfällig sind. Problem kann die Haut der Beeren sein vom Vorschaden. Die angefallene Haut wächst nicht mehr weiter und wird rissig.

Traubenzone entblättern, Trauben die schon zu stark verpilzt sind weg schneiden und Netzschwefel oder Kaliumhydrogencarbonat auf die Traubenzone. Rest auf die Blätter.

Desto näher die Lese ist, würde ich keine tiefen wirkenden Fungizide mehr benutzten, wegen den Rückständen. Die tiefen wirkende Funkizide am besten am Anfang der Saison nehmen, so reduziert man stark den Oidium Befall/Sporen. Danach kann man Kontaktmittel wie Netzschwefel, Kaliumhydrogencarbonat usw. nehmen.


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28.07.2021 00:07
#10
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Ich muss Jakob recht geben, demnächst ist Pero Anfälligkeit Geschichte. Oidium geht noch etwas länger, aber im August wird meist auch das Wetter so regnerisch, das Oidium nicht mehr so schlimm ist. Außer man hat schon die ganze Rebe voll. Dann hilft aber auch spritzen nichts mehr.
Jetzt noch entblättern, müsste längst passiert sein, ich würde es nicht mehr riskieren. Wenn Trauben auf einmal Sonne sehen, ist Sonnenbrand nicht weit weg.
Netzschwefel im Hochsommer nutze ich nicht mehr, bei Weinreben hats auch lange Wartezeit und zuviel schädigt die Raubmilben, dann lieber jetzt KHCO3 + Netzmittel.


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