In wie vielen Fällen war denn nicht der obere Trieb von nicht durch den Austrieb überlasteten Reben der stärkste?

Wenn ich mir die Topfreben von zB Schmidt angucke, 8 Augen die gleichzeitig austreiben ohne das der auseinandergepfriemelte Wurzelballen schon wirklich Fuß gefasst hat, nein, da habe ich schon zuviele Mickerlinge gesehen. Selbst 3 Jahre später sind die teilweiße noch nicht gewachsen.

Man kann die Wurzelbildung durch Gießen mit NAA fördern, aber unbedingt Überdosierung vermeiden, da sonst Degeneration.

NAA oder IES lasse ich mal lieber, kann man auch zum ausdünnen nehmen wenn die Gescheine zu gut angesetzt haben.

Was ich meine ist das ohne vernüftige Reserven, wie sie in kleinen Jungpflanzen noch nicht vorhanden sind, 8 Triebe mit je 4-5 Blatt aus den Holzreserven ernährt einfach zu viel sind.
Erst ab dem 4-5 Blatt liefern die Blätter mehr an die Pflanze zurück als sie vorher verbraucht haben. Schau dir bei überlasteten Trieben die Abstände der Nodien an. 2 lange Internodien über den 4-5 kurzen darunter, Spitze nicht ausgereift und Trieb kaputt.
Ich habe im Winter Triebe geschnitten, da sind die Nodien über 20cm auseinander, daumendick. Dann ist Holz und Wurzelmasse mit Reserven vorhanden.

Ich habe bisher immer im Herbst gepflanzt. War noch nie ein Fehler, aber ich pflanze auch nicht jedes Jahr.

70cm die Knospen vom Boden weg kann helfen, es kann aber auch nicht helfen. Bodenfrost oder Strahlungsfrost, beides ist möglich.

Was ich mir jedenfalls angewöhnt habe beim Schmidt, den kompletten Wurzelballen freilegen und entheddern, da sind oft 50cm lange Wurzeln 4 mal um den ganzen Topfballen gewickelt. Einfach zu pflanzen ist der größte Fehler.

Zum Punkt Rückschnitt.
Ich habe im Garten eine kernlose, gelb-grüne Sorte, Namen entfällt mir ständig, muss mal nach gucken. Ist auch eher eine Rebsorte.
Über die Jahre habe ich bei ihr gelernt, je kürzer die Zapfen, desto mieser der Ertrag. Ich lasse ihr gerne längere Ruten, damit sie auch ordentlich fruchtet und ich überhaupt etwas ernte.