Januar 2021

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30.01.2021 19:00
avatar  Dietmar
#61
Di

Zitat
und dann das Grundwasser nicht einmal einen ganzen Meter gefallen ist, dann glaube ich da was nicht.



Das ist ein Mißverständnis. Ich hatte geschrieben, daß im Brunnen nur noch eine dünne Schlammschicht am Boden ist. Da der Brunnen ca. 6 m tief ist, bedeutet das, es fehlt 5 m Grundwasserstand, also praktisch alles. Auch wenn es noch jahrelang weiter so wenig regnet, wird der Grundwasserpegel nicht weiter fallen können, denn die Basaltschicht (Basaltlava) ist wasserdicht, d.h. dort ist Schluß. Tiefer kann das Grundwasser nicht mehr fallen.

In etwa 90 m Tiefe befindet sich eine Wasserader, denn das ist etwa die Höhe der Elbe. Ich darf aber dorthinunter nicht bohren lassen, da verboten. Ich hatte das mal versucht, um eine Bohrung für eine Wärmepumpe machen zu lassen. In Sachsen gibt es ein Bohrregister (ist in Freiberg). Alle Bohrungen bedürfen einer Genehmigung und ohne diese Genehmigung bohrt keine Firma. Einige km entfernt hätte ich bohren dürfen, aber hier nicht.

Warum: Ich wohne am Fuß eines seit Millionen Jahren erloschenen Vulkans. Von diesem ist fast nichts mehr zurück geblieben, höchstens noch ein Basalthügel und ein leicht abfallendes Gelände. Im Umkreis des ehemaligen Vulkanes liegt aber in einer Tiefe von ca. 4 ... 8 m eine absolut dichte Lavaschicht. Das bedeutet, Wasser kann nicht tiefer versickern. Unter der Lavaschicht sind ca. 100 m trockener Sand und Kies und erst auf Elbniveau befindet sich das echte Grundwasser.

In der Vergangenheit hat sich im Umkreis von einigen km auf der Lavaschicht ein Pseudo-Grundwasser heraus gebildet, was bis knapp unter die Oberfläche (ca. 0,75 m) reichte, so daß einige Seen bzw. Teiche und einige Feuchtgebiete entstanden sind. Bei den Feuchtgebieten ist das Bodenniveau etwas niedriger als in meinem Garten. Diese Feuchtgebiete sind Landschaftsschutzgebiete. Wenn nun jemand durch die Lavaschicht bohrt, wäre das, als ob man in der Badewanne den Stöpsel zieht. Die ganze Gegend würde sofort austrocknen, da das Wasser oberhalb der Lavaschicht sofort bis auf Elbniveau absickern würde.
Nun ist die Lavaschicht nicht überall gleich tief und manche Gebiete profitieren davon, daß weiter oben am Berg versickertes Wasser noch dorthin fließt, aber ich habe Pech, denn es scheint eine unterirdische Barriere zu geben, die verhindert, daß noch Wasser zu mir (unterirdisch) fließt und mein Grundwasser anhebt. Bei normalen Grundwasserstand würde das Wasser über diese unterirdische Barriere hinweg fließen.

Die unter Landschaftsschutz stehenden Feuchtgebiete waren früher etwas morastig und daher Wildnis und ungenutzt. Heute kann man ohne Probleme darüber hinweg laufen.
Durch mein Grundstück verläuft ein Bach. Der hat schon mindestens 3 Jahre kein Wasser gesehen, nicht einmal, wenn es geregnet hat.

Ich hatte an anderer Stelle geschrieben, daß in meinem Garten in einer Tiefe von ca. 0,3 ... 0,8 m eine steinige Lehmschicht ist. Bis vor ca. 10 Jahren stand das Grundwasser noch so hoch, daß die Lehmschicht auch bei längerer Trockenheit immer feucht und damit weich war, so daß die Wurzeln der Reben Nährstoffe und Wasser fanden, da die Wurzeln in die Lehmschicht eindringen konnten. Im Laufe der letzten ca. 10 Jahre nahmen die Niederschläge immer mehr ab und die Dürreperioden zu, so daß diese Lehmschicht austrocknete und betonhart wurde. Mit ausgetrockneter Lehmschicht trocknete auch der Oberboden aus und hält auch keine Feuchtigkeit mehr. Als ich neue Reben pflanzen wollte, mußte ich erst tiefe Pflanzlöcher mit Spitzhacke und Abbruchhammer durch die Lehmschicht hacken, in der Hoffnung, daß bei Regen oder durch Gießen dann etwas Wasser versickern kann und die Wurzeln der Reben in größerer Tiefe als 0,3 m etwas mehr Feuchtigkeit finden können. Ohne tiefere Pflanzlöcher waren die Wurzeln nur oberflächennah.

Übrigens: 2018 regnete es hier im ganzen Jahr weniger als in der Wüste Kalahari.

Bisher konnte man noch mit Wasser aus der Leitung die Reben etwas bewässern, aber der Wasserstand der Trinkwassertalsperren im nahen Erzgebirge sank immer mehr und im letzten Jahr war eine der Talsperren praktisch leer. Die Talsperren wurden noch zu Königs Zeiten als Hochwasserschutz bei der Schneeschmelze gebaut. Bei der Schneeschmelze wurden die Talsperren jedes Jahr randvoll gefüllt, aber in den letzten Jahren hat es im Winter kaum noch geregnet oder geschneit.

Vergangenes Jahr wurde deshalb schon aufgerufen, Wasser nur noch sparsam zu verwenden, weil sonst Bewässerungsverbote für Gärten erlassen werden müssen. In diesem Herbst und Winter hat es wieder viel weniger als normal geregnet oder geschneit, so daß die Talsperren nicht aufgefüllt werden konnten. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Bewässerungsverbote erlassen werden.

Jetzt gibt es Gerüchte, daß man Fernwasserleitungen zu Tagebaurestlöchern erwägt. Im Nordosten und Nordwesten von Sachsen wurde (und wird noch ein paar Jahre) Braunkohle abgebaut. Zurück blieben und bleiben viele Tagebaurestlöcher mit einer Tiefe bis zu 80 ... 100 m. Nach der Abflachung der Böschungen wurden (und werden) diese Tagebaurestlöcher geflutet und es entsteht eine Seenlandschaft. Das Dumme ist nur, daß es so wenig regnet und man mußte auch davon Abstand nehmen, diese Löcher mit Wasser von Spree und Neiße zu füllen, da schon jetzt weniger Spreewasser in Berlin ankommt und der Spreewald austrocknen würde. Es wird also im besten Falle einige Jahrzehnte dauern, bis diese Löcher geflutet sind. Einige alte Restlöcher wurden schon zu DDR-Zeiten geflutet. Da, wie gesagt, diese Tagebaurestlöcher sehr tief und etliche Quadratkilometer groß sind, wäre das in Zeiten des Klimawandels eine große strategische Wasserreserve.

Die entstehenden Seen sind alle durch Kanäle miteinander verbunden und sollen mal ein Tourismusgebiet zum Baden und zum Wassersport werden. Nun ja, fürs Baden ist das Wasser nicht so geeignet, da durch die große Tiefe der Seen auch im Hochsommer das Wasser saukalt ist.


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31.01.2021 12:01 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2021 12:04)
#62
Oh

Dietmar, bist Du mit dem Schnee überdeckt worden? Wer noch?
Bei mir liegt ein bisschen Schnee.


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31.01.2021 16:18
avatar  Dietmar
#63
Di

Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #62
Dietmar, bist Du mit dem Schnee überdeckt worden?


Ich selbst nicht, aber draußen liegt seit ca. 1 Woche Schnee.


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01.02.2021 13:48
avatar  Mona 64
#64
Mo

Bei uns hat es die letzten Tage auch geschneit, das erstemal in diesem Winter. Bis jetzt hatten wir die meiste Zeit nur feuchkaltes Regenwetter. Hab keinen Bock mehr auf Kälte und Winter, möchte endlich wieder raus in den Garten.


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01.02.2021 16:40
avatar  urmel
#65
avatar

Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #62
Dietmar, bist Du mit dem Schnee überdeckt worden? Wer noch?
Bei mir liegt ein bisschen Schnee.

Bei uns ist die ganze Pracht wieder weg. Es regnet Bindfäden bei 6°C


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01.02.2021 16:46
avatar  Dietmar
#66
Di

Ich habe sicherlich einen falschen Kalender. Aber nach diesem ist jetzt schon Februar.


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01.02.2021 17:34
#67
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Schnee gibt es hier seit den ersten Weihnachtsfeiertag genug. Es gab nur kurze Unterbrechungen wo es mal ein wenig getaut hat.Der Schnee nützt aber nicht viel denn Dank Carona ist fast alles was mit Wintersport zusammen hängt geschlossen.


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01.02.2021 19:19 (zuletzt bearbeitet: 01.02.2021 19:26)
#68
Vo

Im Januar hat es auch bei mir geschneit, aber es ist innerhalb eines Tages immer wieder weggeschmolzen. Dann hat es wieder nur geregnet und war zeitweise stürmisch.

Im Schwarzwald und im Einzugsgebiet von Rhein, Mosel und Neckar hat es so viel geregnet das die Flüsse Hochwasser führen. In der Nähe von Frankfurt am Main ist ein Brücke gebrochen und hat einen Ort knietief überschwemmt. In Heidelberg musste die Polizei 200 Gänse von der Neckarbrücke vertreiben.


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