Kann man Tafeltrauben ohne chemische Spritzmittel im eigenen Garten anbauen?

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19.02.2018 11:46
#51
Oh

WAU! Habe ich zweiten Wasserstoff und Chemie Krieg entfachten?
Jetzt zur Sache.
Meine Mutter hat mir Wunde mit dem Wasserstoffperoxid bearbeitet. Sogar eiternde Wunde reinigt perfekt. Ist bei der Apotheke erhältlich.
Alles was sehr gut und effektiv ist - wird unter
Einwand "gefährlich" abgeschafft.
Salmiak Geist ist sehr guter und günstiger Stickstoff .
2 Esslöffel mit 10 Liter Wasser verdünnen .
Zwiebel und Knoblauch gießen. Wird auch gegen Zwiebel Mücke sehr effektiv.
Ist nur beim Bau Markt als Verdünnung erhältlich.
Senf Pulver mit dem 25% Essig zusammen Gemisch nutze ich gegen alle beißende und saugende.


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19.02.2018 11:54
avatar  Dietmar
#52
Di

In Apotheken gibt es z.B. Wasserstoffperoxid als ca. 3 %-ige Lösungen, oft mit etwas Phosphorsäure. Was für den Menschen gut ist, kann auch den Pflanzen nicht allzu sehr schaden, d.h. es ist ein erster Anhaltspunkt zur Konzentration von Spritzbrühen.

Ich würde Wasserstoffperoxid und Kaliumpermanganat nicht mit etwas anderen mischen, denn dieses Gemisch kann wegen der Abgabe atomaren Sauerstoffs hochexplosiv sein.

Bei der Mischung von Jod mit Wasser bildet sich Jodwasserstoff und atomarer Sauerstoff, worauf die desinfizierende Wirkung von Jos beruht. In meinen Augen könnte es ein Problem sein, dass das Desinfektionsmittel Jod in Wirklichkeit nicht bzw. nur teilweise aus Jod besteht, sondern aus Kaliumjodid und Kalium ist ein sehr sehr reaktives Element und ich weiß nicht, ob es bei der Mischung von Kaliumjodid und Wasserstoffperoxid zu einer chemischen Reaktion kommt.

Ich sehe auch keinen Sinn in der Mischung. Im besten Fall werden zwei Stoffe gemischt, die jeweils atomaren Sauerstoff freisetzen. Das macht in meinen Augen keinen Sinn, denn beide Stoffe ergänzen sich nicht in ihrer Wirkung.


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19.02.2018 12:02
#53
Oh

Ich wurde gefragt: welche Naturmittel nutze ich im Garten?
Man muss nicht alle Tassen im Schrank haben alles mischen.
Jedes Mittel hat eigene Nutzung und Rezept im Garten.


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19.02.2018 12:03
avatar  Dietmar
#54
Di

Kaliumpermanganat und Wasserstoffperoxid machen als vorbeugendes Spritzmittel bei Reben in meinen Augen keinen Sinn, aber als kuratives Mittel, wenn der Befall bereits eingetreten ist. Da beide Mittel recht teuer sind, lohnt sich ein Spritzen der ganzen Weinplantage finanziell ohnehin nicht, aber in der Regel werden ja nicht alle Reben befallen und bei einzelnen Reben halten sich die Kosten in Grenzen.

Vorteil Kaliumpermanganat: Man kann anhand der Farbe die Konzentration der Lösung abschätzen. Eine lila Lösung in einem Glas, durch die man noch gut durchsehen kann, ist OK.
Nachteil Kaliumpermanganat: macht braune Flecken

Vorteil Wasserstoffperoxid: macht keine Flecken
Nachteil Wasserstoffperoxid: Als Laie kann man die Konzentration nicht abschätzen, denn, egal welche Konzentration, es sieht immer wie Wasser aus.


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19.02.2018 16:10 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2018 16:12)
avatar  urmel
#55
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Wasserstoffperoxyd 3% und Essigessenz 3% 1:1 zusammengemischt ist ein unschlagbares Mittel gegen die Kräuselkrankheit beim Pfirsich.
Allerings muss man einige Dinge beachten:

Da es mehr eine Desinfektion der Rinde ist und die Wintersporen von Taphrina Deformans abtötet müssen die Bäume im blattlosen Zustand und vor dem Knospenschwellen gespritzt werden. Also von Oktober bis Januar.Nach dem Knospenschwellen, wenn auch das Pilzmycel wieder wächst ist das Mittel wirkungslos.

Die Tagestemperatur muss über 9°C liegen wenn man spritzt. Es reicht eine Spritzung.

Meine Pfirsiche sind alle gesund.

Ob man diese Mischung für irgendwas bei unseren Trauben gebrauchen kann? Nur wenn es darum geht die Rinde der Reben zu desinfizieren.


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19.02.2018 16:45
avatar  Dietmar
#56
Di

Zitat
Wasserstoffperoxyd 3% und Essigessenz 3% 1:1 zusammengemischt ist ein unschlagbares Mittel gegen die Kräuselkrankheit beim Pfirsich.



Da bildet sich Peroxyessigsäure, ein Desinfektionsmittel, was in der DDR für einen möglichen biologischen Angriff der NATO oder von Terroristen gehortet wurde und mit dem u.a. Schweineställe desinfiziert wurden. Sehr wirksames Desinfektionsmittel, aber nicht ganz ungefährlich für den Menschen, insbesondere unbedingt Augen und Schleimhäute schützen. In garten-pur gibt es dazu eine Diskussion zur Kräuselkrankheit an Pfirsichbäumen.

So weit ich weiß steht das Mittel auch auf dem Index, da in höheren Konzentrationen hochexplosiv, aber in niedrigen Konzentrationen explodiert das Zeug erst über 100 °C, d.h. beim Mischen von Essig und 3%-gen Wasserstoffperoxid entsteht die Peroxyessigsäure nur in ungefährlicher niedriger Konzentration, was die Explosivität betrifft, aber trotzdem ist das Zeug für den Menschen giftig und es sollte beim Spritzen unbedingt Mundschutz und dicht abschließende Brille getragen werden.


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19.02.2018 17:30
avatar  Dietmar
#57
Di

Zitat
Alles was sehr gut und effektiv ist - wird unter
Einwand "gefährlich" abgeschafft.



Kaliumpermanganat und Wasserstoffperoxid sind wirklich potentiell sehr gefährlich. Ich hatte schon geschrieben, dass man damit Spreng-und Brandsätze und Giftgas herstellen kann. Man kann z.B. Brandsätze herstellen, die durch nichts zu löschen sind. Das Zeug brennt auch unter Wasser, unter Sand und selbst im Vakuum. Diese Substanzen sind also zu Recht verboten bzw. nur hochverdünnt in Apothekermengen für Privatpersonen käuflich. Mit Wasserstoffperoxid ist die V2 geflogen.

Ähnlich ist das mit Ammoniumnitrat, einem hocheffektiven Stickstoffdünger, der nur verdünnt bzw. in Kombidüngern verkauft werden darf. Mit Ammoniumnitrat wird zusammen mit Dieselöl als Brennstoff in Steinbrüchen und beim Tunnelbau gesprengt - also zu Recht auf dem Index. Die größten nichtnuklearen Sprengungen erfolgten mit diesem Stickstoffdünger. Im ersten Weltkrieg hatten die Franzosen Tunnel unter die dt. Stellungen gebaut und jeweils über 2000 t in einer Sprengkammer angehäuft. Bei der Sprengung kamen über 10000 dt. Soldaten ums Leben. Einige Sprengladungen sind nicht explodiert, aber hochgefährlich, da schon eine größere Erschütterung diese Auslösen können, z.B. durch ein schwaches Erdbeben. Bis heute brandgefährlich und falls es knallt, dann wie eine kleine Atombombe.

Kaliumchlorat (Unkraut-Ex) ist ein gutes Herbizit, aber auch daraus kann man leicht Sprengstoff herstellen, also zu Recht auf dem Index. In meiner Kindheit hatte ich daraus Knaller hergestellt.

Es gibt aber auch Beispiele, die die These im Zitat stützen, z.B. Schwefel als Arzneimittel. Früher gab es Haarwasser mit Schwefel und diverse Salben mit Schwefel (Netzschwefel). Die Wirkung war wie beim Netzschwefel bei den Reben. Der Schwefel oxydierte langsam an der Luft (kalte Oxydation) und die gebildeten Schwefelgase desinfizierten erkrankte Hautareale, z.B. Pilzerkrankungen, Neurodermitis, Ekzeme usw.. In der EU wurde schon vor einigen Jahrzehnten alle schwefelhaltigen Arzneimittel verboten, nicht, weil sie schädlich oder gefährlich waren (Schwefel kann man sogar essen, früher bei Magenerkrankungen genommen, absolut ungiftig), sondern weil sie zu gut und zu billig waren. Das Verbot erfolgte auf Drängen der Pharmaindustrie. Die will nämlich keine Medikamente, die heilen, sondern welche, die nur die Symptome behandeln. Ein lebenslanger Bedarf bringt schließlich viel mehr Profit als ein Mittel, welches nach 2 bis 3 Wochen spätestens die Krankheit geheilt hat. Außerdem lassen sich teure Mittel schlechter vermarkten als wesentlich billigere Arzneien mit dazu noch besserer Wirkung.

Schwefelhaltige Thermalquellen sind dagegen nicht verboten. Hier preist man den Schwefel nach wie vor zur Behandlung von Hautkrankheiten an. Ein Beispiel ist die Thermalquelle (mit einigen Becken) namens Saturnia in der Toskana, die noch dazu freien Eintritt hat. Hier kann man in den warmen Becken liegen, nur stinkt man hinterher etwas nach Schwefeloxiden und Schwefelwasserstoff (faule Eier). Bei anderen Quellen muss man Eintritt zahlen.

Ein weiteres Beispiel sind die Kartoffelsorten. Allen älteren Kartoffelsorten wurde schon vor längerem die Zulassung entzogen, damit die Bauern ihr Saatgut nicht selbst herstellen können und bei den Agrarkonzernen kaufen müssen, denn bei Sorten mit Sortenschutz dürfen die Bauern keine eigenen Saatkartoffeln verwenden. Bei neueren Sorten lassen die Agrarkonzerne, die Zulassung wieder löschen, wenn der Sortenschutz nach 30 Jahren ausläuft. Dagegen wurde vor dem europäischen Gerichtshof geklagt und gegen die Agrarkonzerne gewonnen. Der Anbau von Sorten, deren Sortenschutz ausgelaufen ist, ist wieder erlaubt und bei diesen Sorten dürfen die Bauern die Saatkartoffeln auch wieder selbst herstellen. Hier geht es zwar nur um Kartoffeln, aber dieser Präzidenzfall brachte ein Musterurteil, welches auch auf andere Obst- und Gemüsearten anwendbar sein dürfte. Kartoffeln, bei denen der Sortenschutz ausgelaufen ist, sind schließlich gefährlich - für den Profit der Saatguthersteller.


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19.02.2018 17:42
#58
Oh

Danke Urmehl für den Tip.


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19.02.2018 18:51
avatar  Dietmar
#59
Di

@Ohne Chemie

Peroxyessigsäure ist schon keine harmlose Chemikalie mehr, auch wenn diese aus zwei bei solch niedrigen Konzentrationen ungefährlichen Ausgangsstoffen hergestellt wurde. Das passt irgendwie nicht zu Deinem Konzept.


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19.02.2018 19:30
#60
Oh

Danke die Ausbildung in Chemie, Sprengstoff, NATO und Kartoffelgetze in D.
Leider das bringt uns nicht weiter.
Es tut mir Leid, aber mein Konzept steht nicht zur Diskussion. Ich bin kein Theoretiker von Wikipedia, sonder Praktiker.
Ich bin sehr dankbar für jeden Tip und wenn das mir gefällt, wird geprüft.


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