Unverholzte Jungreben auspflanzen oder im Haus größer ziehen?

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20.11.2018 20:07
avatar  Dietmar
#1
Di

Folgendes Problem:
Man bekommt eine Jungrebe im August oder September, an der das Edelreis noch unverholzt ist. Nun geht bei mir kurz vor Sibirien in der Regel die Saison viel eher zu Ende als in den westlichen Bundesländern. Was ist günstiger?

a) Die Jungrebe ins Freiland auspflanzen und hoffen, dass der Edelreis bis zum Winter noch ein Stück verholzt, damit die Rebe den Winter übersteht. Vorteil: Die Rebe kann in ihrem neuen Standort Wurzeln einwurzeln.
Nachteil: Bei mir überstehen 25 ... 33% der im Herbst gepflanzten Jungreben nicht den ersten Winter, da ungenügend verholzt.

b) Die Jungrebe in einen größeren Topf setzen und dann die Jungrebe im Haus am französischem Fenster überwintern und wachsen lassen. Ich habe keinen frostfreien Keller zur Überwinterung. Alle Räume im Haus sind durch kontrollierte Wohnraumlüftung auch ohne Heizung mindestens 15 °C warm.
Nachteil: Rebe schießt in die Höhe, da im Haus (auch am Fenster) dunkler als im Freien.

Könnte man so eine Jungrebe, die im Haus einige Wochen gezogen wurde, in einer frostfreien Periode ins Freie setzen, wenn die Rebe dann verholzt ist?

Welche der beiden Varianten ist besser im Sinne einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit des ersten Winters?

Anmerkung: An meinem Standort kommt das Frühjahr 4 bis 6 Wochen später als in Weinbaugebieten. Das bedeutet, dass bei Überwinterung im Haus der Überwinterungszeitraum entsprechend länger ist.


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20.11.2018 23:16 (zuletzt bearbeitet: 20.11.2018 23:21)
#2
Oh

Die Jungreben überleben nicht die Kälte, die erwachsene Reben überleben. Deswegen bei der Auspflanzung in Freie, sollen die besser von der Kälte geschützt werden. Aber man muss beachten, das die Pflanze nicht austrocknet und nicht verfault. Die Jungreben sollen mit den trockenen Blätter, trockenen Holzspäne, geschnittem Stroh usw.. Sehr wichtig: nur oben gegen Feuchtigkeit abdecken. Nicht mit der Folie luftdicht abdecken. Sonst erstickt oder verfault die Pflanze. Die Abdeckung soll beginnen nicht zu früh, sondern ab dem -2 Tages Frost. Bis dahin abdecken mit dem Gartenflies. Zur Zeit versuche ich mit der Flasche die bessere Ausreifung erreichen. Wir haben überwiegen frostfreie Nächte. In den Frostnacht ( wie heute -2 ) decke ich die Flasche zusaetzlich ab. Später werde ich die Flasche entfernen, stelle ein großen Eimer, ohne Boden drauf. Befülle das Innere mit den Holzspänen und decke mit dem Deckel ab.Am Ende Februar oder Anfang März ( wenn der starken Frost nachgibt ) , wieder aufdecken.


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21.11.2018 08:33
#3
avatar

Über den Winter die Rebe durch kultivieren bei 15 Grad oder mehr das geht.Ich habe wegen des Lichtmangels eine Sparlampe darüber gehangen.Allerdings in einer Frost freien Periode auspflanzen würde ich mir nich wagen.Ich habe die Reben im Frühjahr bis auf 3 Blätter zurück geschnitten und erst gepflanzt wenn man sicher ist das kein Frost mehr kommt.


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21.11.2018 20:28
avatar  Dietmar
#4
Di

Wer hat es noch probiert mit welchem Erfolg?


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22.11.2018 09:24
#5
st

Hallo Mein Standort ist Sibirien(Spaß) einen Teil der Jungpflanzen habe ich im GH,Kalthaus in Erde eingeschlagen danach mit Laub abgedeckt , Im Freiland nutze ich die Rebschutzrohre. nat. kann man auch mulchen und mit Reisig abdecken .


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22.11.2018 14:41 (zuletzt bearbeitet: 22.11.2018 14:43)
#6
Oh

Deswegen habe ich geschrieben, das die Pflanzung im Frühling am besten ist. Dann hat man keine Kopfschmerzen. Beim Spätfrost - nur kurzfristige.


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22.11.2018 14:58
#7
Oh

Dietmar, hiermit 18 jährige Erfahrung, wie man Jungreben für Winter schützt.
Sehr wichtig !!!
Kein Kontakt der Rebe mit der Erde.
Luftdurchlässige Materialien nutzen
Minimal 5 cm über den höchste Stelle mit der Erde abdecken.
Siehe Film
https://youtu.be/BGjgLhuelLo


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10.02.2019 22:07
avatar  Thomas
#8
Th

Ich hab letztes Jahr im September 10 Jungreben gepflanzt, von denen zum Zeitpunkt der Pflanzung auch nur die wenigsten verholzt waren. Zum Teil sind sie auch noch etwas gewachsen, wenn auch nicht viel.
Die ersten Nachtfröste hab ich auch nichts getan, weil ich wollte, dass sie ein bisschen abhärten. Später als wir Dauerfrost hatten und die Temperaturen nachts auf -12°C runtergingen, hab ich sie allerdings zuvor mit Sägemehl angehäufelt.
Als ich jetzt am Mittwoch das Sägemehl weggewischt und mir die Knospen angesehen hab, waren die noch schön rot. Nur zwei Pflanzen sind wohl hinüber. Die haben die Gänse von meinem Nachbarn abgeknabbert und sind wohl ausgetrocknet.

Mal schauen, wieviele am Ende auch wirklich austreiben!


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11.02.2019 15:45
avatar  jakob
#9
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Auch die die ausgetrocknet scheinen können aus schlafenden Augen austrieben....Noch nicht weg machen mindestens bis Juni!


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02.03.2019 19:55
avatar  Thomas
#10
Th

Zitat von jakob im Beitrag #9
Auch die die ausgetrocknet scheinen können aus schlafenden Augen austrieben....Noch nicht weg machen mindestens bis Juni!


Da ich dieses Frühjahr nicht vorhabe, etwas nachzupflanzen, bleibt erstmal alles stehen. Ich hab jetzt gestern auf 2-3 Augen (ca. 10cm) runtergeschnitten, und da kam - bis auf eine Ausnahme - überall was Grünes zum Vorschein. Weiter runter gehe ich erst kurz vorm Austrieb, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Aber die Pflänzchen sind schon noch sehr zart. Wenn die im ersten Jahr nen guten Meter machen, bin ich zufrieden. Viel mehr dürfte bei den meisten Pflanzen noch nicht drin sein.
Anschließend gab's noch ne Handvoll Volldünger.


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