Senkrechte " f " Erziehung

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21.09.2019 23:23
avatar  Dietmar
#91
Di

Ich bin immer noch skeptisch bezüglich der f-Erziehung. Heute habe ich den Stamm meiner gerodeten Galachad durchgesägt und wie bei jedem Baum ist das Holz im Inneren t wie tot. Es ist also unmöglich, im Holz Nährstoffe zu speichern, denn Holz ist immer tote Materie, durch die auch keine Nährstoffe fließen können. Das ist bei jeder stammbildenden Pflanze so. Die einzige Aufgabe des Holzes besteht darin, der Gravitation zu trotzen, damit die Pflanze nach oben gen Sonnenlicht wachsen kann. Nährstoffe fließen nur in der Rinde.

Anders kann es da bei jungen, noch nicht verholzten Trieben sein, z.B. Fruchtruten.

Ich vermute daher, dass der Effekt der f-Erziehung nur ein unerfüllbarer Wunsch ist, denn der Grundgedanke von dieser ist eine biologische Unmöglichkeit.


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22.09.2019 05:06
avatar  urmel
#92
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Hast Du schon einmal einen Baumstumpf beobachtet nachdem ein gesunder Baum abgesägt wurde?
Durch den Saftdruck ist die komplette Oberfläche nass. Nicht nur ein Ring unter der Rinde.
Außerdem ist frisches, gesundes Holz feucht und schwer, "durchsaftet", im Gegesatz zu abgelagertem "toten" Holz.

Ein Baum besteht nicht aus totem Holz, sonst würde er morsch. Eine Rebe auch nicht.


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22.09.2019 07:20
avatar  Dietmar
#93
Di

Zitat
außerdem ist frisches, gesundes Holz feucht und schwer, "durchsaftet", im Gegesatz zu abgelagertem "toten" Holz.



Warum stirbt dann ein Baum ab, wenn die Rinde ringsherum eingeschnitten ist? Warum kann sich dann ein Baum nicht durch die Leitung von Wasser und Nährstoffen durch das Holz ernähren?


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22.09.2019 08:37
#94
Oh

Das Ziel der "f" , "p" , "s" oder mit versetzem Punkt der Fruchtbarkeit - Erziehung ist mehr Altholz an der Rebe zu lassen. Ob einer glaubt, das Altholz tot ist, oder nicht spielt keine Rolle. Auch wenn wir verstehen nicht, wie die Rebe im Altholz Nährstoffe speichert, macht Sie das.


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22.09.2019 11:47 (zuletzt bearbeitet: 22.09.2019 11:57)
avatar  Anselmo
#95
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Zitat von Dietmar im Beitrag #93

Warum stirbt dann ein Baum ab, wenn die Rinde ringsherum eingeschnitten ist? Warum kann sich dann ein Baum nicht durch die Leitung von Wasser und Nährstoffen durch das Holz ernähren?


Speicherung und Transport von Nährstoffen erfolgt schon auch im Splintholz, nur im Kernholz nicht. Das Kernholz ist das "tote" Holz.
Egal wie tief die Speicherung geht: je mehr Altholz, desto mehr kann die Pflanze speichern. Das erscheint mir im Weinbau besonders wichtig, weil das junge Holz, und damit auch ein großer Teil des Speichers, in der Regel größtenteils weggeschnitten werden.


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24.09.2019 17:01 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2019 17:18)
avatar  jakob
#96
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Zitat von jakob im Beitrag #89
Bei mir als „f" hat nicht durchgesetzt, weil die Länge begrenzt ist. Das ist jetzt mehr wie "P" Erziehung.
Auf dem Bild ist das was gut und locker funktioniert.

2: Wer will mehr Holz muss weniger Ertrag wollen, weil Dickes Holz machen dickere Triebe.(erste Jahren)

3: Triebe wachsen nicht mehr so stark.Vermutlich weil genug Rebe noch da ist nach dem Schnitt?

4: Am Stamm, Augen sollen geblendet werden im Winter das im Sommer zumachen war eine schlechte Idee.

5: Viel Holz kompensiert kleinere Lauboberflächen! Ich denke, weil die Rebe mehr Speicher hat?







Für mich bei dieser P" Erziehung, die Rebe sagt dass sie mit 3 Trieben und 1 Kostprobe überlastet war.Mit 2Trieben und keine Kostprobe wäre Altholz drei mal so dick! Allso diese schlamparei hat mir ein Jahr gekostet.
Es ist nur ein Trieb wo mindeststärke erreicht hat ,das heißt dass Kostprobe auf kosten von Altholz endstanden.
20190924_122324.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)



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13.12.2019 06:14 (zuletzt bearbeitet: 13.12.2019 06:29)
avatar  jakob
#97
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Bild1: Obwohl der trieb im ersten Jahr sehr lang und dick war hat er 5 Augen und eine Traube nicht gepackt! Genau schauen, das ist für Tafeltrauben zu wenig Power! Wird dieses Jahr auf 3 Augen geschnitten.
Bild2: Muskaris mit dieser Erziehung zeigt sich im Wachstum weiter hin ruhig.

20191212_153038.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20191212_155332.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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03.01.2020 00:02
avatar  Reblaus
#98
Re

Bei mir sind schon im zweiten Jahr, nachdem ich die Idee der „f“-Erziehung aufgegriffen habe, die ersten Quadratformen fertig. Auf dem Bild sieht man zwei Exemplare, in rot der Stamm, in blau de letztjährige Kordonanteil und in grün der diesjährige Zuwachs, auf die gewünschte Länge gekürzt. Bei genauerem Hinsehen sieht man noch den kleinen Sicherheitszapfen in Stammnähe. Insgesamt ist der Kordon (blau und grün) ca. 5,50 m lang, im Vergleich zu bisher 1,40 m. Damit ich es beim Einnetzen mit den Organzabeuteln etwas leichter habe und die Trauben nicht so tief Richtung Gründüngung hängen (erhöhte Mehltaugefahr), habe ich den diesjährigen Trieb nicht wie sonst auf den untersten Draht geführt, sondern auf den Draht darüber. Damit ich nicht soviel Blattmasse verliere (der Trieb hängt ja jetzt auf dem zweiten Draht ca 30 cm höher, habe ich den zweiten Draht einfach eine Stufe tiefer gehängt. Somit verliere ich von der Spaliererhöhung von 45 cm nun nur noch ca. 20 cm, d.h. im Endeffekt bleiben mir von der Spaliererhöhung noch 25 cm. Das ist mir die Sache wert.

Die beiden Reben haben sich in 2019 dank geringer Belastung gut entwickelt und können in diesem Jahr sicher einige Trauben tragen. Natürlich nicht gleich zu viel, damit sich das Holz gut verdicken kann. Deshalb wurde der blaue Teil komplett geblendet und der grüne Teil zu einem Drittel. Von den verbleibenden Augen, wird dann jeder zweite Neutrieb ausgebrochen. Damit bleibt mehr Luft zwischen den Trieben, was die Pilzanfälligkeit reduziert. Die Anzahl der Trauben, die sich entwickeln dürfen, wird sich auf ca. 5-6 belaufen. Ziel ist, den jeweiligen grünen Trieb zwischen den Stämmen zukünftig mit ca. 7-10 tragenden Fruchttrieben zu versehen. Der Rest des Kordons dient nur der Versorgung. Falls sich darauf Triebe aus schlafenden Augen entwickeln, werden diese ausgebrochen.

Was ist, wenn das Ganze nicht funktionieren sollte? Dann wird im nächsten Winter einfach der gesamte Kordon abgeschnitten und aus dem Sicherheitszapfen ein neuer waagrechter Kordon in altbekannter Manier gezogen als sei nichts gewesen.|addpics|hus-44-ebb5.jpeg|/addpics|


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03.01.2020 00:14
#99
Vo

Zitat von Reblaus im Beitrag #98
Was ist, wenn das Ganze nicht funktionieren sollte? Dann wird im nächsten Winter einfach der gesamte Kordon abgeschnitten und aus dem Sicherheitszapfen ein neuer waagrechter Kordon in altbekannter Manier gezogen als sei nichts gewesen.


Willst du noch ein Jahr verlieren? Waagrechter Korden schon dieses Jahr !!!


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03.01.2020 00:26
avatar  Reblaus
#100
Re

Hier ein Beispiel einer Quadraterziehung, die aufgrund normaler Belastung der Rebe nur wenig Längenzuwachs ergeben hat (Solotoi Don). Zur Verdeutlichung habe ich die Triebe wieder eingefärbt: rot der Stamm, blau der letztjährige Kordon und grün die diesjährigen Triebe. Warum nur wenig Längenzuwachs? Zum einen habe ich letztes Jahr zwei Kordons gezogen, zum anderen habe ich beide Kordons mit einigen Trauben belastet.

Die Rebe hat sehr gut getragen, aber ihre Kraft auf zwei Kordons verteilt und in die Trauben gesteckt und nicht ins Holz. Man kann halt nur eines haben: entweder Holzzuwachs oder leckere Trauben. Auf dem zweiten Bild sieht man den fertigen Schnitt. Ich habe mich entschieden (wie übrigens bei fast allen anderen Reben auch), mich nur noch auf einen Kordon zu konzentrieren und mit dem Endtrieb, auf dem das weiße Taschentuch hängt, zu verlängern. Insgesamt ist mir am Ende nur ein Längenzuwachs von ca. 1 m geblieben. Dafür haben die Trauben lecker geschmeckt. Dieses Jahr wird die Belastung geringer gehalten, dann sollte die Quadratform kommenden Winter vollendet sein.
|addpics|hus-45-5640.jpeg,hus-46-12bd.jpeg|/addpics|


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