Zeolith und Bodenfruchtbarkeit

07.03.2018 23:45
avatar  Dietmar
#1
Di

Zeolith ist ein spezielles vulkanisches Gestein, welches eine recht große Porosität besitzt - deutlich größer noch als Biokohle (Holzkohle).

Während Biokohle weitgehend chemisch inaktiv ist, zeigt Zeolith einige Effekte zusätzlich zur Porosität:

- siehe http://ostwesttransfer.de/uploads/img/pd...esteinsmehl.pdf auf Seite 2

Dadurch soll Zeolith biologisch aktiver wirken - aktiver als Holzkohle und aktiver als Gesteinsmehle. Als Nebeneffekt gibt Zeolith noch Spurenelemente ab, denn als vulkanisches Gestein ist es reich davon. Es geht das Gerücht herum, dass vulkanische Erden mit hohem Zeolithanteil besonders fruchtbar sind und bis zu 30 % höhere Erträge bringen als normale Gartenböden oder vulkanische Erden ohne Zeolith. Gerücht deshalb, weil diese Beobachtungen in meinen Augen nicht wissenschaftlich fundiert untersucht wurden. Die optimale Fraktion (Korngröße) scheint bei ca. 0,5 bis 2 mm zu liegen. Eine feinere Fraktion gibt zwar mehr Mikronährstoffe ab, aber die erwähnte Fraktion scheint besser für die Fixierung von Wasser und Nährstoffen zu sein. Außerdem verbessert das die Bodentextur, d.h. bei größeren Zugaben an Zeolith besteht nicht die Gefahr des Verschlämmen des Bodens.

Bezüglich Wein wird Zeolith auch zum Anpflanzen neuer Reben empfohlen. Hier wird empfohlen, pro Rebe ein halbes Kilo Zeolith auf den Grund der Pflanzgrube zu geben. Darauf eine Handbreit lockeren Bodens und darauf dann die Rebe.

Ansonsten kann Zeolith auch zur Bodenverbesserung beim Rasen genommen werden. Effektiv soll auch eine Untermischung von 5 bis 10 % unter den Kompost sein, entweder schon beim Kompostieren oder nach dem Sieben, aber vor dem Ausbringen des Kompostes. Falls das nicht möglich oder sinnvoll ist, soll zuerst das Zeolith ausgestreut und darauf der Kompost ausgebracht werden.

Wer etwas sucht, findet bezahlbares Zeolith entweder direkt vom Hersteller (z.B. Schicker) oder von einem Händler für die Landwirtschaft oder als Filtermittel für die Wasserreinigung. In kleinen Mengen, z.B. für Kosmetik und "Gesundheit" werden unverschämte Preise aufgerufen, aber bei den vorgeschlagenen Bezugsquellen bekommt man einen 25 kg-Sack für ca. 14,50 bis 16 Euro inklusive Versand.

Ich habe mal einen Sack bestellt, um Zeolith zu testen.


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16.11.2018 20:39
#2
st

Hallo Hast du schon Erfahrungen gemacht mit Zeolith, nutzt du es für die Ernährung?


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16.11.2018 22:19 (zuletzt bearbeitet: 16.11.2018 22:25)
avatar  Dietmar
#3
Di

Zeolith ist ein weißes vulkanisches Gestein mit einer Unmasse von Mikroporen. Allerdings ist der Nährstoffwert für Pflanzen begrenzt, da nicht so viel Gehalt an Spurenelementen. Aber durch die Mikroporen wirkt Zeolith als Katalysator für biologische Vorgange, insbesondere durch die sehr hohe Kapazität als Ionenaustauscher.

Bekanntlich ist verwitterte basaltische Lava ein außerordentlich guter Boden für die Landwirtschaft. Durch die Verwitterung wird das enthaltenen Eisen (10 ... 12 %) zu Fe2O3 oxydiert, wodurch diese Lava rotbraun wurde. In dieser Lava sind viele biologisch wichtigen Spurenelemente enthalten, z.B. Bor, Eisen, Mangan usw., die in alten Böden längst zum großen Teil ausgewaschen sind. Mit diesen Spurenelementen werden die Früchte, die an Vulkanhängen angebaut werden, größer und aromatischer. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Angeblich hat die Forschung ergeben, dass Zeolith, welches ebenfalls in vulkanischen Böden enthalten ist, mindestens genau so wichtig für optimales Pflanzenwachstum ist, insbesondere durch die sehr hohe Ionenaustauschkapazität.
Zeolith besteht überwiegend nur aus Siliziumdioxid (deshalb weiß), welches aber beim Ausbruch einers Vulkanes plötzlich die unter hohem Druck gelösten Gase abgab. Man kann sich das so vorstellen wie das Puffen von Reis oder Mais (Popcorn).

Zeolith wird u.a. deshalb in der Kosmetik verwendet, aber solches Zeolith für die Selbstherstellung von Kosmetik ist unglaublich teuer, obwohl nichts Besonderes. Man sollte das Zeolith zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit deshalb direkt in der Bergbaufirma kaufen, am Besten in 20- oder 25 kg-Säcken. Für den Gartenbau braucht man die feinsten Körnungen, z.B. 0-50 Mikrometer, für die Wasserreinigung nimmt man grobes Granulat.

Verwendung: Pro Quadratmeter ein oder zwei Schäufelchen Lavamehl und genau so viel Zeolith einarbeiten. Mehr schadet nicht, nutzt aber auch nichts mehr. Wer fruchtbaren Lösboden hat, braucht das nicht unbedingt zu machen, es sei denn, eine Bodenanalyse zeigt einen Mangel an biologisch wichtigen Spurenelementen. Wer aber unfruchtbareren oder ausgelaugten Boden hat, dort hilft es.

Übrigens ist Zeolith auch in diversen pulverförmigen Waschmitteln enthalten, weil durch die feinen Poren Verunreinigungen aus der Wäsche aufgesaugt werden bzw. auch die hohe Ionenaustauschkapazität wirkt.

Es gibt weitere gepuffte vulkanische Gesteine, z.B. Tuffstein, Perlit, Vermiculit usw, aber mit größeren Poren und ohne die große Ionenaustauschkapazität. Perlit wird auch synthetisch hergestellt. Perlit und Vermiculit sind insbesondere für sandige Böden gut, da in den Poren Wasser und gelöste Nährstoffe im Boden gehalten werden, die sonst nur ins Grundwasser ausgespült werden.


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17.02.2019 16:11
avatar  Goldy
#4
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Danke Dietmar für Deinen Bericht über Zeolith.Davon haben wir noch ein paar Eimer da.Das Zeolith war zum filtern für unseren Teich gedacht,da wurden wir falsch beraten.Denn es sollte angeblich ewig halten im Teich zum filtern.Aber die ständige Reinigung bei der Menge Zeolith für einen 30000 Liter Teich war uns zu aufwendig.Nun wissen wir, es ist toll im Garten zu verwenden.😊


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