Kaliumphosfik gegen Pero

16.11.2017 11:30 (zuletzt bearbeitet: 16.11.2017 11:33)
avatar  Dietmar
#1
Di

Im Anhang befindet sich eine Datei mit Vergleich mit anderen Pero-Spritzmitteln.

Hier ein Link zum Hersteller: http://www.biolchim.de/product/phosfik/

Dateianhänge
  • Phosphorige Säure.pdf

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19.11.2017 22:56
avatar  Dietmar
#2
Di

Phosfik und andere Mittel mit Kaliumphosfit sollen nicht zusammen mit anderen Fungiziten gespritzt werden, es sei denn das wird ausdrücklich erlaubt. Grund: Es kommt zu chemischen Wechselwirkungen, die die Wirkung aufheben. Besonders groß sind diese Wechselwirkungen mit kupferhaltigen Fungiziten.


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20.11.2017 10:29
#3
Si

Nach meine Beobachtungen. Phosfik ist tolle Erfindung. Besser als jegliche Fungizide weil unerfahrene Hobby Anbauer meistens zu spät Gefahr von Pero merken.

Mir gefällt Whatsapp. Geht schneller,einfacher.
015225804502

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20.11.2017 12:48
avatar  Dietmar
#4
Di

Phosfik hat eben große Vorteile, z.B.:

- weniger giftig und umweltschädlich als andere Fungizite, sehr kurze Wartezeit von 14 Tagen
- wirkt systemisch und in Grenzen kurativ gegen Pero
- auch neu ausgetriebene Blätter, die es zum Zeitpunkt des Spritzens noch nicht gab, sind im Wirkungszeitraum geschützt.
- ist gleichzeitig ein Dünger mit Spurennährstoffen, z.B. B, Cu, Fe, Mn, Mo, Zn
- gibt es (noch) frei zu kaufen, also ohne Sachkundenachweis

Achtung: sollte nicht mit anderen Fungiziten gemischt werden (Wechselwirkungen), aber Mischung mit S, anderen Blattdüngern (z.B. Magnesium) und XenTari soll möglich sein.


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25.11.2017 08:43
avatar  Jopse
#5
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Vielen Dank für den Tip mit Phosfik. Ich würde mir das Mittel mal besorgen. Nun bin ich etwas unsicher mit welchem Verbrauch ich rechnen muss - also wieviel ich davon bestellen sollte.
Ich habe in Summe 21 Reben. Die meisten erst im Herbst von Jakob erhalten und gepflanzt.

Ich gehe einmal davon aus das Phosfik beliebig haltbar ist. Wenn die Gefahr besteht, dass das Mittel auf Sicht nur noch mit Sachkundenachweis erhältlich ist, dann würde ich mir einen kleine Vorrat anschaffen. Trotzdem wäre ich dankbar wenn mir jemand ein paar Anhaltspunkte für den zu erwartenden Verbrauch (pro Jahr bei ausgewachsenen Reben) geben könnten.

Außerdem würde mich interessieren wann und wie oft ihr spritzt.

Freue mich auf euer Feedback


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25.11.2017 15:28 (zuletzt bearbeitet: 25.11.2017 15:37)
avatar  Dietmar
#6
Di

Man braucht für 5 l Spritzbrühe ca. 50 ml, d.h. eine 1 l - Flasche reicht für 20 mal Spritzen. Früher war die Dosis etwas kleiner angegeben. Wie lange das reicht, hängt davon ab, wie oft Du pro Jahr damit spritzt.

Phosfik ist frostfrei beliebig haltbar, zumindest in nichtgeologischen Zeiträumen.

Zu Beginn der Saison sollte man mit Netzschwefel gegen Oidium und einem Kontaktmittel (z.B. Kupfermittel, Dithane Neotec) gegen Pero spritzen, da das auch gegen tierische Schädlinge hilft und weil wenige Blätter gut von allen Seiten benetzbar sind. Kupfermittel sollen auch gegen den roten Brenner helfen (andere Pilzerkrankung).

Pfosfik hat die beste Wirkung in der Mitte der Saison, wenn der Blattwuchs am stärksten ist, weil Pfosfik systemisch wirkt und damit auch Blätter schützt, die erst nach !!! dem Spritzen austreiben. Ich nutze Pfosfik nicht nur als Fungizit, sondern auch als Blattdünger, da neben diversen Spurenelementen auch Eisenchelat und Bor enthalten sind. Bei angehender Chlorose reichere ich die Spritzbrühe mit weiterem Eisenchelat und etwas Zinksulfat an. Letzteres, weil in meiner Bodenanalyse ein starker Zinkmangel testiert wird. Damit ist ein Spritztermin festgelegt.

Desweiteren nutze ich Phosfik in der Zeit vor der Lese, wo ich aufgrund der Wartezeiten andere Pero-Mittel nicht mehr spritzen kann. Aus Sicherheitsgründen runde ich die Wartezeiten etwas auf. Da ist die Wirkung von Phosfik nicht mehr so groß, da ältere Blätter wegen der dickeren Haut nicht so pilzempfindlich sind wie junge Blätter. Aber für mich ist hier das entscheidende Kriterium die Wartezeit, bzw. deren Fehlen. Betreffs Wartezeit gibt es unterschiedliche Angaben. Als Blattdünger = 0, als zugelassenes Fungizit 14 Tage.

Anmerkung: Ich verwende verschiedene Mittel gegen Pero und Oidium, um eine Resistenzbildung zu vermeiden. Leider weiß ich nicht, mit welchen anderen Spritzmitteln Phosfik mischbar ist. Ich habe nur gelesen, dass Phosfik nicht mit Kupfermitteln gemischt werden soll - was ja sowieso keinen Sinn macht, da auch diese gegen Pero wirken. Das wäre doppelt gemoppelt. Soweit mir bekannt ist, kann Phosfik mit Netzschwefel (sehr lange Wartezeit), Molke und Backpulver sowie anderen Blattdüngern gemeinsam ausgebracht werden.

Die sehr lange Wartezeit von Netzschwefel liegt darin begründet, dass schon geringste Rückstände beim Keltern zu Böcksern führen können. Warum diese lange Wartezeit auch bei Tafeltrauben gilt, weiß ich nicht, denn Schwefel ist für Menschen praktisch ungiftig. Wie lange Netzschwefel an den Reben haftet, ist von zwei Faktoren abhängig:
- von der Temperatur - bei großer Hitze verdampft Netzschwefel recht schnell und wirkt deshalb im Hochsommer nicht allzu lange.
- von den Niederschlägen, die Netzschwefel wie andere Kontaktmittel abspülen können.


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03.06.2018 22:51
avatar  Dietmar
#7
Di

Im Jahre 2012 wurde von der EU Kaliumphosphit = Kaliumphosphonat = Phosfik von der Liste der Pflanzenstärkungsmittel auf die Liste der Pflanzenschutzmittel gesetzt. Seit 2013 gilt das auch in D. Was hat sich geändert?
- Phosfit darf nicht mehr im Bioweinbau eingesetzt werden (die dt. Winzer und Verbände protestieren dagegen)
- Es wurde eine Wartezeit eingeführt - 14 Tage
- Es ist zu erwarten, dass der Kauf von Phosfik und anderen Mitteln mit diesem Wirkstoff künftig eventl. eine Berechtigung (Sachverständiger) erfordert und der Preis deutlich steigt.

Hier ein Link von vielen zu diesem Thema:


https://www.ecovin.de/entdecken/nachrich...z-im-bioweinbau


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06.06.2018 13:54
avatar  Dietmar
#8
Di

Wenn D die EU-Vorgaben zu Pflanzenschutzmitteln auch bei Phosfik umsetzt, dann wird das so wie bei z.B. Netzschwefel. Im freien Handel gibt es dann nur noch Apothekermengen zu Apothekerpreisen, wie z.B. bei Netzschwefel max. 100 g und das obwohl Netzschwefel weitgehend ungiftig ist - außer für Pilze. Größere Mengen Netzschwefel bekommt man jetzt nur noch gegen Vorlage des Sachkundenachweises:
https://www.heinrichs-agrar.de/pflanzens...iten_p:347.html

Ich jedenfalls habe mir zur Sicherheit einen Vorrat für die nächsten 10 Jahre zugelegt. Phosfik ist jetzt schon teuer genug. Wer viel Phosfik einsetzt, sollte darüber nachdenken, sich einen kleinen Vorrat zuzulegen, bevor es nur noch 100 ml-Fläschchen gibt.

Jakob: Vielleicht wäre es sinnvoll, die beiden Threads zu Phosfik bei Bio und bei Fungiziten zusammen zu legen.

Der Hersteller von Phosfik versucht den Status als Blattdünger zu behalten, indem zusätzlich zum Kaliumphosfit diverse Spurendünger und 3 % N zugemischt werden und Phosfik damit zum NPK-Dünger mit Spurennährstoffen aufgewertet wurde. Wie lange er damit erfolgt hat, weiß man nicht. Ein Wettbewerber (Spiess-Urania) hatte den Blattdünger Frutogard zeitweise vom Markt genommen und nun als Pflanzenschutzmittel = Fungizit im Angebot.


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08.06.2018 13:36 (zuletzt bearbeitet: 08.06.2018 13:52)
avatar  Dietmar
#9
Di

Für die, die Phosfik noch nicht kennen:

Neben dem Hauptbestandteil Kaliumphosphit enthält Phosfik auch diverse Spurennährstoffe, die im Weinbau wichtig sind, z.B. Eisenchelat gegen Chlorose und Bor für bessere Blühfähigkeit (vor der Blüte wichtig). Herkömmliche NPK-Dünger enthalten bis auf ganz wenige Ausnahmen keine Spurennährstoffe. Spurennährstoffe beeinflussen auch das Aroma. Dazu ist noch etwas Stickstoff enthalten. Ursprünglich war Phosfik als Blattdünger entwickelt worden.
Das Kalium ist gut für das generative Wachstum (Trauben) und für die Holzreise. Die Nebenwirkung als Fungizit ist nun aber an erste Stelle getreten.

Bei Viagra ist es genauso: zuerst als Blutdrucksenker entwickelt und nun ist die erst später entdeckte Nebenwirkung die Hauptsache.

Was ich damit sagen will - man sollte das ursprüngliche Ziel von Phosfik, die Blattdüngung, nicht vergessen und wer hellgrüne Blätter bekommt, kann mit Phosfik zwei mögliche Ursachen auf einmal beseitigen:
a) Eisenmangel
b) Stickstoffmangel (ca. 3 % N enthalten)

Und wer vor der Blüte spritzt, der verbessert die Blühfähigkeit.


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08.06.2018 13:59
#10
Si

Ich benutze den Phosfik seit 4 Jahren mit ein Jahr Pause und das war riesigen Fehler.
Ich vermute das ist sogar besser als Fungizide, im diesem Jahr benutze ich erst nach der Blütezeit, alles sauber und gesund. Heute ersten Spritzung mit Fungizide.
Gefahr wächst weil viele Sorten im Erbsen größe Stadium ,viel Laub,zu dicht.

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015225804502

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