Kompost-Tee

  • Seite 2 von 3
06.06.2018 14:40
avatar  Dietmar
#11
Di

Bei Komposttee sehe ich einen möglichen "Interessenkonflikt". Bei der Herstellung von Komposttee werden Mikroorganismen aus einer Kompostprobe und eventuell zugegebenen weiteren Mikroorganismen wie z.B. Mykorrhiza und EM sehr stark vermehrt. In Abhängigkeit von den "Zutaten" können sich unterschiedliche Kulturen bilden. Spritzt man nun den Komposttee auf die Blätter, dann soll sich lt. Theorie ein Biofilm aus Bakterien und Pilzen bilden, der das Ansiedeln anderer Pilzerreger behindert (Konkurrenzprinzip).
Bei XenTari wird ebenfalls beim Spritzen ein Bakterienrasen auf den Beeren erzeugt. Die betreffenden Bakterien sondern ein starkes Gift ab, dass im Prinzip nur für Eulenfalter bzw. dessen Raupen giftig ist, nicht aber für Bienen und andere Insekten oder Kleingetier. Zu den Eulenfaltern gehören die Traubenwickler und andere Wickler (Schmetterlinge) und der Buchsbaumzünsler.

Ein Konflikt zwischen beiden Mitteln könnte entstehen, wenn z.B. der Biofilm vom Komposttee die Ansiedelung der Bakterien gegen den Traubenwickler von XenTari verhindert. Vielleicht sind beide Biofilme miteinander kompatibel, da die Bakterien für XenTari ursprünglich mal aus normalem Gartenboden extrahiert wurden. Nun stehen mir aber nicht die Mittel zu Verfügung, um zu prüfen, ob sich die Bakterien von XenTari im Biofilm des Komposttees integriert haben, z.B. indem schon beim Ansetzen des Komposttees etwas XenTari zugesetzt und damit vielleicht vermehrt wird, oder ob die Mikroben des Biofilms vom Komposttee die Bakterien von XenTari abgetötet haben (oder auch umgekehrt).

Achtung: Komposttee und XenTari stehen in Konflikt zu Kupfermitteln, da diese die Mikroben in Komposttee und XenTari abtöten. Also nicht zusammen spritzen und die letzte Kupferspritzung sollte auch längere Zeit zurück liegen.


 Antworten

 Beitrag melden
08.06.2018 00:08
avatar  Dietmar
#12
Di

Ich habe für 5 Euro einen 70l-Behälter mit Deckel bekommen. Jetzt habe ich alles zusammen, was man braucht - unter 45 Euro.

Wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden - so what. An den 45 Euro sterbe ich nicht. Kommerziell angebotene Anlagen zur Kompostteeherstellung in dieser Größe kosten schon mal 2000 bis 3000 Euro und diesen Betrag möchte ich nicht in den Sand setzen.

Ich habe die 6 Sprudelsteine über 6 Schläuche an einen Verteiler angeschlossen und den Verteiler an die Pumpe. Dann den Behälter zu 75 % mit Wasser aus meinem Brunnen gefüllt und das ganze mal getestet. Das Sprudeln ist OK. Die Pumpe ist nicht ganz leise und vibriert. Dadurch bewegt sich die Pumpe langsam dahin, d.h. man sollte sie etwas fixieren.
Ich habe einen kleinen Organzabeutel mit gesiebten Kompost und etwas Lavamehl gefüllt. Mit einem quer auf dem Behälter liegenden Stöckchen, welches durch die Schlaufen des Organzabeutels gesteckt wurde, wurde der Beutel ins Wasser gehangen.
Die Pumpe werde ich aber erst morgen früh anstellen, da:
- nicht ganz leise und
- sie sich gerne durch die Vibrationen fortbewegt. Das will ich erst einmal einige Stunden beobachten.

Statt Melasse schütte ich morgen noch überlagerten selbstgemachten Pflaumenmus als Futter für die Mikroben zu. Den habe ich extra für die Kompostteeherstellung aufgehoben und nicht weg geschüttet.


 Antworten

 Beitrag melden
09.06.2018 22:09
avatar  Dietmar
#13
Di

Nach 2 Tagen sprudeln habe ich die ersten 50 l Komposttee verdünnt gegossen und die nächste Ladung angesetzt.

Gespritzt hatte ich noch nicht, da man da den Komposttee filtern müsste, sonst verstopft die Düse. Dazu hatte ich heute weder Zeit noch Lust. Außerdem hatte ich gerade erst die Reben gespritzt.

Nun bin ich gespannt, ob man eine meßbare Wirkung sieht oder ob es mehr Esoterik ist.


 Antworten

 Beitrag melden
13.06.2018 23:01
avatar  Dietmar
#14
Di

Ich habe 2 Ladungen Komposttee hergestellt und an den Reben und einen Teil auf den Kompost gegossen. Mal sehen, ob sich bei den Reben eine Wirkung zeigt und ob der Kompost nun schneller verrottet. So kurzfristig kann man da nichts erkennen und erwarten.


 Antworten

 Beitrag melden
14.06.2018 09:17 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2018 09:18)
#15
Oh

Wenn Du in den Kompost Tee noch EMa dazu gibst, wird die ganze Brühe nicht so stinken.
Wie die Effektive Mikroorganismen da arbeiten, weiß ich nicht, aber es funktioniert super.
Bei der Spritzung gegen Pilzkrankheiten gib ich noch Fitosporin dazu.
Letztes Jahr waren die Blättern an den Reben bis zum Frost dunkelgrün. Genau so an den Johannisbeeren und anderen Pflanzen.
Das Holz war sehr gut ausgereift.


 Antworten

 Beitrag melden
14.06.2018 14:22 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2018 14:31)
avatar  Dietmar
#16
Di

Zitat
Wenn Du in den Kompost Tee noch EMa dazu gibst, wird die ganze Brühe nicht so stinken.
Wie die Effektive Mikroorganismen da arbeiten, weiß ich nicht, aber es funktioniert super.



Da ich meinen "Bioreaktor" mit einer Teichbelüftungspumpe und Sprudelsteinen belüftet habe, hat es überhaupt nicht gestunken. Es hat nur schwach nach Kompost gerochen. Wenn man aber nicht belüftet, vermehren sich zunehmend anaerobe Bakterien zu Lasten der aeroben Bakterien und dann fault es und stinkt demnach.

EM = Effektive Mikroorganismen sind ein riesengroßer Schwindel, denn das sind per Definition nur Milchsäurebakterien als Abfall aus der Lebensmittelindustrie und weitere Abfallmikroben aus der Lebensmittelindustrie, z.B. der Käseproduktion. So steht es im Patent. Ein paar esoterische Spinner haben also ein großes Geschäft gewittert und haben die Milchsäurebakterien umbenannt und auch noch das Wort effektiv dazu benutzt. Dann das Ganze mit einem Märchen umgarnt und Bio genannt. Nun verkaufen sie zu stark überhöhten Preisen ein Abfallprodukt, das weitgehend wirkungslos ist, da Milchsäurebakterien gegossen im Boden keine umwerfende Verbesserung der Fruchtbarkeit bringen, da diese eher gegen die angestammten positive Bodenbakterien arbeiten und auch durch ihre antifungale Wirkung die Mykorrhiza-Pilze an den Wurzeln der Pflanzen abtöten.
Positiv sind EM, wenn sie gespritzt werden, denn Milchsäurebakterien wirken bekanntlich gegen Oidium. Die gleichen Bakterien spritzt man, wenn man etwas angesäuerte Molke/Milch spritzt. Nur dass Molke/Milch erheblich billiger sind als die EM.

Die Lebensmittelindustrie (Milchverarbeitung) ist froh, dass sie einen Teil ihrer biologisch aktiven Abfälle günstig los bekommt, denn eine Entsorgung ist teuer.

Nun propagieren EM-Anhänger, dass man schon bei der Kompostteeherstellung EM und Mykorrhiza zusetzen sollte, aber EM töten Mykorrhiza und viele nützliche Bakterien und Pilze aus dem Kompost. Eine absolut sinnlose Kombination.

Ich kann Euch nur warnen:
EM sind Betrug unter dem Mäntelchen Bio. Fallt nicht darauf rein.


 Antworten

 Beitrag melden
14.06.2018 18:25 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2018 18:45)
#17
Oh

Das ist nur Theorie! Die spinerei mit den Lebensmittel ist mir auch komisch. Dann noch das zu trinken? Be.
Die Praxis. Ich nutze EMa im Garten und sehe die Resultate.
Vorher habe ich das russisches Baikal M. genutzt. Ist schwierig zu besorgen. Aus diesem Grund habe im Internet geforscht und EMa gefunden. Ist angeblich besser als Baikal-M.
EMa ist in der Ukraina sehr bekannt.

Die Herstellung von EMa aus der Urlösung beweist, das mit Milchsäure nichts zu tun hat.
Was tatsächlich ist, das Menge von Regenwürmer im Erdbereich sind.


 Antworten

 Beitrag melden
15.06.2018 00:03 (zuletzt bearbeitet: 15.06.2018 00:08)
avatar  Dietmar
#18
Di

Was EMA ist, weiß ich nicht und was mit Urlösung gemeint ist, auch nicht. Urlösung klingt sehr esoterisch. Aber dass EM Milchsäurebakterien sind, steht im Patent für EM und Milchsäurebakterien können unmöglich gut für den Boden sein, da diese die natürlich vorkommenden nützlichen Bakterien und vor allem die nützlichen Pilze (Mykorrhiza ...) abtöten. Genau deshalb wird ja mit Molke gegen Oidium gespritzt und was ist da drin? Milchsäurebakterien (wenn man frische Molke verwendet bzw. H-Milch etwas offen stehen lässt).

Aber offensichtlich verstehen viele etwas anderes unter EM, weil sie auf dieser Modewelle mitschwimmen und mit ihr Geld verdienen wollen.

Auch von der Logik her können EM nicht funktionieren.

Begründung: Der gesunde Boden ist ein äußerst vielseitiges Biotop von zig Tausend verschiedenen Organismen, die in einem biologischen Gleichgewicht stehen: Bakterien, Pilze, Würmer, Insekten usw.. Viele davon sind für Pflanzen nützlich und manche haben sogar Symbiosen mit den Pflanzen geschlossen. Manche erschließen aus biologischen "Abfällen", also z.B. Humus, wieder mineralische Nährstoffe für die Pflanzen. Es gibt auch schädliche Mikroorganismen für die Pflanzen, die z.B. Krankheiten auslösen. Da ein gesundes Biotop aber im biologischen Gleichgewicht ist, werden die schädlichen Organismen in Schach gehalten und können sich nicht über eine bestimmte Schwelle vermehren.

Dieses Gleichgewicht wird auf verschiedene Art und Weise gestört, was schädliche Auswirkungen auf die Pflanzen hat, z.B.:

- eingeschleppte Schadorganismen, z.B. Reblaus, Oidium, Pero, Botrytis, Traubenwickler, Rebzikade, KEF usw. . Für diese Schadorganismen gibt es hier keine natürlichen Gegenspieler. Um das Leben bzw. die Gesundheit der Reben zu schützen, muss deshalb der Mensch eingreifen, z.B. durch Pflanzenschutz, Pfropfen, Kreuzungen ... Um das natürliche Boden-Biotop zu schützen, sollten möglichst wenige oder gar keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die nicht nur die Schadorganismen bekämpfen, sondern als Kollateralschaden auch die Nützlinge. Hier liegt unsere Verantwortung. Besonders schädlich sind Pflanzenschutzmittel zum Gießen, da diese in hoher Dosis in den Boden gelangen und dort biologischen Kahlschlag machen.
- durch Verwendung von Mineraldüngern wird das Bodenleben auf vielfältige Weise gestört. Ich möchte nur ein Beispiel geben: Viele Pflanzen leben in Symbiose mit Bakterien (z.B. Knöllchenbakterien bei Legominosen) und diversen Pilzen. Diese erschließen für die Pflanzen Nährstoffe. Wenn diese Nährstoffe aber durch das Düngen plötzlich den Reben auch ohne diese Symbiosen zur Verfügung stehen, dann "kündigen die Pflanzen diese Symbiosen auf" und verlieren damit die Fähigkeit, Nährstoffe aus der natürlichen Umgebung und aus Humus zu gewinnen. Deshalb sollte nur das gedüngt werden, was lt. Bodenanalyse wirklich fehlt und nicht mehr. Kompost als Dünger schädigt aber die nützlichen Mikroorganismen im Boden nicht, sondern sie verstoffwechseln den Kompost in Mineralien für die Pflanzen.
- durch menschliche Gabe von Mikroorganismen, z.B. EM, wird das natürliche Gleichgewicht der Mikroorganismen dramatisch gestört, da bodenfremde Mikroorganismen zugeführt werden. Im besten Fall siegen die natürlich vorkommenden Mikroorganismen über die fremden, aber während dieses Kampfes können die schädlichen Mikroorganismen nicht in Schach gehalten werden und können sich dramatisch vermehren, was zu Krankheiten führen kann. Wenn die EM aber von den nützlichen Mikroorganismen im Boden getötet werden, können sie unmöglich Nutzen bringen. Im negativen Fall siegen die Mikroorganismen in den EM, wodurch auch alle Symbiosen zerstört werden.

Die Gabe von Komposttee, aus Kompost gebraut, ist jedoch positiv, da es sich um die gleichen Mikroorganismen handelt, die im Boden natürlich vorkommen. Mit Komposttee kann man Boden biologisch renaturieren, d.h. einen gestörten Zustand wieder in das biologische Gleichgewicht bringen. Da es sich um die gleichen Mikroorganismen handelt, gibt es keinen Ausrottungskrieg zwischen dem Biotop im Boden und den zugeführten Mikroorganismen.

Wenn die angeblichen EM aber wie Komposttee hergestellt werden und damit die Mikroorganismen die selben sind, dann komme ich billiger, wenn ich diese selbst vermehre und nicht teuer einkaufe.


 Antworten

 Beitrag melden
15.06.2018 00:23 (zuletzt bearbeitet: 15.06.2018 00:25)
#19
Oh

Wie kann man ablehnen, was man nicht kennt?
EM hat 12 nützliche Bakterien. Urlösung ist Konzentrat / Startlösung .EMa ist nicht teuer.
Bevor man gegen Argumente sucht, währe nicht besser ausprobieren und eigene Erfahrung machen? Manche waren noch vor kurzem skeptisch beim Kompos Tee.


 Antworten

 Beitrag melden
15.06.2018 14:33
avatar  Dietmar
#20
Di

Natürlich kann man alles sinnvoll erscheinende probieren. Manchmal gibt es überraschende Ergebnisse. Im Moment werde ich mich daran aber nicht beteiligen, da ich erst einmal die Wirkung oder Nichtwirkung des Komposttees beobachten muss.

Ein Problem sehe ich aber noch bei EM. Abgesehen vom Patent gibt es keine geschützte Bezeichnung für EM, d.h. jeder kann etwas anderes darunter verstehen. Woher soll man wissen, welcher Anbieter was da anbietet? Ich kenne keine exakten Deklarationen. Nur vollmundige Versprechungen. Ich kenne auch keine wissenschaftlichen Sudien. Vielleicht hat einer von Euch da etwas gefunden.

Aber selbst wenn eine Studie positiv ist, weiß man nicht, welche Version von PM verwendet wurde.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!