Kompost-Tee

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11.11.2017 17:21
avatar  Dietmar
#1
Di

Es ist nicht so einfach, die richtige Stelle für dieses Thema zu finden, da es auch zu Düngung und Bio-Anbau passt. Vielleicht verschiebt das Jakob an eine andere Stelle.

Ich habe das nicht erprobt und berichte also vom Hörensagen.

Vorteile des Kompost-Tees:
- Extrakt von Nährstoffen aus dem Kompost, also ein biologischer Flüssigdünger
- vor allem dort nutzbar, wo das Ausbringen von Kompost nicht möglich ist
- Beim Ausbringen durch Gießen: Aktivierung des Bodenlebens durch Zufuhr eine großen Anzahl von nützlichen Bodenbakterien
- Bei Blatt-"Düngung": Besiedelung der Blattoberflächen durch nützliche Bakterien und Pilze, die die Reben nicht angreifen. Durch diese Besiedelung wird eine Ansiedlung von Schadpilzen wie Pero, Oidium und Botrytis erschwert bis verhindert - Deshalb habe ich das Thema hier angesiedelt. Damit die Blätter beidseitig geschützt sind, müssen diese wie bei Kontaktmitteln beidseitig gespritzt werden.

Geräte zur Herstellung kann man in verschiedenen Größen kaufen oder auch selbst bauen. Auf alle Fälle muss die Flüssigkeit belüftet werden, z.B. mit Aquarien- oder Teichbelüftungen, damit kein anaerober Prozess.

Hier ein paar Links zum Einlesen:

http://www.kompost-tee.de/gerate-zum-her...on-kompost-tee/
http://www.natureno.de/produkte/ dt. Distributor von:
http://www.growingsolutions.com/compost-tea-systems/
http://www.kompost-tee.de/gerate-zum-her...andard/fizz-25/

Eine größere Datei zum Thema kann ich per e-mail zusenden - zu groß, um hier hoch zu laden.

Wenn das stimmt, was behauptet wird, wäre das eine chemiefreie Lösung für die Bekämpfung von Pero, Oidium und Botrytis.

Letzteres ist vielleicht nicht so ideal. An einer Stelle stand, dass man aus hygienischen Gründen Blattsalate nicht damit spritzen sollte, da der sich bildende Bakterien- und Pilzrasen nicht so einfach abwaschbar ist. Das dürfte auch für Trauben gelten.

Dateianhänge
  • Compost_Tea_2013_German.pdf

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12.11.2017 18:39
avatar  Reblaus
#2
Re

Bisher habe ich nur Wurmtee verwendet, aber Komposttee klingt Erfolg versprechend. Ich werde im Frühjahr damit beginnen, beide Tees zu spritzen, entweder gemischt oder abwechselnd in einem gewissen Rhythmus. Da ich noch einiges andere verwende und zusätzliche pilzhemmende Maßnahmen durchführe, wird man bei mir am Ende leider nicht herausfinden können, ob Komposttee ggf. auch alleine wirkt, sofern er wirkt.


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13.11.2017 14:54
avatar  jakob
#3
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Zitat von Reblaus im Beitrag #2
Bisher habe ich nur Wurmtee verwendet, aber Komposttee klingt Erfolg versprechend. Ich werde im Frühjahr damit beginnen, beide Tees zu spritzen, entweder gemischt oder abwechselnd in einem gewissen Rhythmus. Da ich noch einiges andere verwende und zusätzliche pilzhemmende Maßnahmen durchführe, wird man bei mir am Ende leider nicht herausfinden können, ob Komposttee ggf. auch alleine wirkt, sofern er wirkt.


Versuche irgendwie auch Kontrolle zu haben weil sonst nicht einmal du selbst weist ob Erfolg oder Misserfolg am Wetter liegt oder von diesen Maßnahmen was du gemacht hast. Das würde mich auch interessieren ob es besser wird!


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13.11.2017 21:38
avatar  Reblaus
#4
Re

Ich bin zwar keine landwirtschaftliche Versuchsanstalt, aber Dir zuliebe werde ich ausnahmsweise eine kleine Versuchsreihe starten und ein paar Reben ausschließlich mit Komposttee spritzen und schauen, was daraus wird. Eine Aussage wird trotzdem schwierig, weil ich lauter verschiedene Sorten habe. Man müsste für eine verlässliche Aussage mehrere Reben der gleichen Sorte nebeneinander stehen haben und unterschiedlich behandeln.


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13.11.2017 23:35
avatar  Dietmar
#5
Di

Es wäre sicherlich sinnvoll, solche Reben mit Komposttee zu spritzen, die nur eine geringe oder mittlere Pilzfestigkeit besitzen. Bei Muskat Bleu & Co weiß man ja nicht, ob eine Pilzfreiheit an den eingekreuzten Foxgenen oder am gespritzten Komposttee liegt.

Ich habe auch großes Interesse am Versuchsergebnis.


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16.11.2017 00:42 (zuletzt bearbeitet: 16.11.2017 00:43)
avatar  Dietmar
#6
Di

Neben Blattapplikation (Spritzen) gegen Pilzkrankheiten, Düngung und Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit bin ich auf eine weitere denkbare Anwendung gestoßen. Im Prinzip ist der Kompost-Tee ja eine Brühe, in der nützliche Bakterien aus dem Kompost extrahiert und mit Hilfe der Melasse milliardenfach vermehrt werden.

Wenn man nun diese hoch konzentrierte Bakterienbrühe dem Komposter wieder zuführt, müßte das die Verrottung des Kompostes beschleunigen. Bei mir dauert die Kompostierung im "Schnellkomposter" 2 Jahre, aber dies könnte eventuell auf 1 Jahr verkürzt werden. Was haltet Ihr davon?


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28.11.2017 12:04 (zuletzt bearbeitet: 28.11.2017 12:06)
avatar  Dietmar
#7
Di

Ich habe mal im Internet nach Studien zur Wirkung von Kompost-Tees gesucht, aber nichts wissenschaftlich fundiertes gefunden. Es gibt Berichte von Absichtserklärungen von Anwendern und die Hoffnungen, die sie mit Kompost-Tees verbinden, aber ich habe keine positiven Berichte aus der Anwendung gefunden. Ein Teil der Anwender schrieb, dass es keine deutliche Ertragssteigerungen durch Kompost-Tees gibt. Falls jemand von Euch mal auf wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit stoßt, wäre ich sehr dankbar dafür.

Es gibt mehrere "Studien" zur Analyse von Kompost-Tees, aber meist sind das nur Allgemeinplätze und Zusammenfassungen. Etwas informativer ist die Studie im Anhang.

Dateianhänge
  • literaturstudie_komposttee.pdf

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03.06.2018 14:59
avatar  Dietmar
#8
Di

Hier die Ergebnisse einer Studie zur Wirkung von Komposttee auf Rasen für Golfplätze:

http://docplayer.org/51918958-Komposttee...enflaechen.html

Einige der Erkenntnisse können vielleicht auf Reben übertragen werden, denn einige Krankheitserreger sind die Gleichen oder zumindest Ähnliche.

Ich habe gehört, dass sich die LWG Bayern auch für die Wirkung von Komposttee auf Reben interessiert, habe aber noch keine Veröffentlichungen dazu gefunden.


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03.06.2018 23:03 (zuletzt bearbeitet: 03.06.2018 23:09)
avatar  Dietmar
#9
Di

Hier noch einige Infos:

https://www.komposttee.at/komposttee-1

Zur Herstellung von Komposttee braucht man keine teuren Anlagen bzw. Maschinen. Mit etwa 50 ... 75 EURO kann man sich im Internet etwas Vernünftiges zusammen kaufen. Auch teure Zutaten sind nicht erforderlich, nur Geldschneiderei.

Dateianhänge
  • Komposttee.pdf
  • Prüfzertifikat Komposttee.pdf

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06.06.2018 14:07
avatar  Dietmar
#10
Di

Nachdem ich von Herrn Engelhart von der LWG Bayern, einem ausgewiesenen Fachmann für Tafeltrauben, die Empfehlung erhalten habe, dem Komposttee als Fungizit und zur Düngung von Reben und zur Behandlung der Braun- und Krautfäule bei Tomaten und Kartoffeln eine größere Aufmerksamkeit zu widmen, habe ich mir ein bißchen technische Ausrüstung zugelegt:
https://www.amazon.de/Hailea-Luftkompres...keywords=hailea

Nun brauche ich nur noch einen geeigneten Behälter.

Die Braun- und Krautfäule bei Tomaten und Kartoffeln scheint im Traubenforum deplaziert zu sein, ist aber auch hier hoch aktuell. Der falsche Mehltau und die Braun- und Krautfäule sind sehr eng miteinander verwandt. Ein Mittel, was gegen das Eine hilft, wirkt genau so gegen das andere. Wenn meine Beobachtungen richtig sind, dann sind beide Erreger ziemlich identisch, denn Tomaten mit Braun- und Krautfäule führten zu Pero bei Reben daneben. Während es für Oidium mittlerweile wirksame Bio-Mittel gibt, z.B. Molke und Backpulver, fehlt bisher für Pero ein zuverlässiges Bio-Mittel. Vielleicht könnte das Komposttee werden.


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