Erziehung von Reben

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02.01.2019 21:04 (zuletzt bearbeitet: 02.01.2019 21:07)
avatar  jakob
#61
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Zitat von Simko im Beitrag #59
Ich erziehe meine Neuanpflanzungen zweiarmig (T), weil mir das logisch ist, selbst wenn das einigen evtl. merkwürdig erscheint. Nach einigen Jahren werde ich berichten.


(T) wird genau so Erfolgreich wie Y,V,XL oder sogar klassische 1.60M Spaliere sein! Wenn Verhältnis zwischen Laub und Traubengewicht stimmt.
Diskussion war nur was produktiver im Ertrag und trotzdem einfacher im Erziehung bleiben kann...Erfolg wird jeder haben der schafft wenigstens 1 Trieb 10-14mm groß zuziehen und nächstes Jahr nur auf 2-3 Augen kurze Fruchtrute schneiden!

Zum Beispiel: wer die XL Spaliere hat kann 2-3 Trauben Arkadia dran lassen und bei der selbe Rebe auf klassische Spaliere 1.60M nur eine Traube und sie wird genau so klasse sein wie auf XL 3 Trauben..


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04.01.2019 02:22
avatar  jakob
#62
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Schaut mal dieses Video an! Was kann das sein mit Dornfelder? So was habe ich noch nicht gesehen dass die Beeren so sind...Wer hat eine Idee?

https://www.youtube.com/watch?v=idKClvD0A3U


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04.01.2019 15:09
avatar  Dietmar
#63
Di

Was fällt mir zu diesem Video ein?

1. Wir waren mal in Österreich zum Urlaub auf dem Bauernhof. Allerdings hatte der Hofinhaber schon seit vielen Jahren keine Felder und keine Tiere mehr und lebte stattdessen von der Vermietung von Ferienwohnungen.. Er zeigte uns aber ganz stolz seine 2 Traktoren und in unserer Zeit dort kaufte er den 3. Traktor, den er uns noch stolzer vorführte. Als wir ihn fragten, wozu er Traktoren habe und sich dann noch den 3. Traktor kaufte, obwohl er doch keine Landwirtschaft mehr betreibe und im Winter der Schnee von der Kommune geräumt werde, sagte er uns: "Einen Traktor kann man immer gebrauchen".

2. Ich habe auch noch eine Rolle von solchem Vogelnetz stehen, nur etwas blauer und schöner, aber ungebraucht. Ich habe eben keinen Traktor zum Spannen des Netzes. Ehe ich das Netz erstmalig einsetzen konnte, kam die böse KEF und für diese waren die Maschen des Netzes definitiv zu weit, so dass ich auf Organzabeutel umgestiegen bin.

Zur Frage mit dem Dornfelder:
Ja, Dornfelder schmeckt zwar wie Süßkirschen, sind aber keine, sondern Trauben. Deshalb hat mich der Anblick nicht überrascht. Aber vielleicht ist mir etwas entgangen. Was soll an den Beeren so ungewöhnlich sein?


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04.01.2019 15:32 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2019 15:34)
#64
Oh

Die schweizer Paar kommt mir komisch vor. Die erzählen mehr über sich, als über die Trauben. Das Vogelschutnetz ist doch Berg runter leichter ausrollen? Der schleppt die Rolle Berg hoch.[grink]


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04.01.2019 19:23 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2019 19:29)
avatar  jakob
#65
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Zitat von Dietmar im Beitrag #63
Aber vielleicht ist mir etwas entgangen. Was soll an den Beeren so ungewöhnlich sein?


Wie ungleichmäßig die Beeren ausreifen! Bei Dornfelder nie gehört und nie gesehen darum so viele Fragen wie Affinität der Unterlage , Mineralien diesbalance im Boden oder einfach Überlastung ?
Dornfelder ist massenträger die nur 1 Traube bis 700g haben kann, darum ohne Ausdünnung kommt diese Sorte locker in 1Kg Tafeltraubenbereich je Trieb. Hat sie überhaupt 80cm Laub noch ?..Schaut mal dieses Video noch mal an.. So soll man keine Tafeltrauben anbauen!

Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #64
Die Schweizer Paar kommt mir komisch vor. Die erzählen mehr über sich, als über die Trauben.


Ich würde sagen noch Unerfahren aber die sind die neue Winzergeneration mit Facebook ,YouTube und Instagram , die sind wie wir eben nur alleine, versuchen alles was die anderen nicht machen und ernten begründet Kritik.

Zum Beispiel, Welche Winzer hat schon Eier sein Wein auf wild Hefe umzustellen wie vor 300 Jahren? Oder Wildwuchs Erziehung ohne System einfach mit Heckenscheren zuschneiden! Oder Weinberg nicht mähen usw...

Ich mag sie beide, sie erinnern mich an mich wo ich überzeugt war dass Saft in die Beeren geht, Pflanzenschutz mit der Holzasche, V Spaliere so gut wie die Pergola, entgeizen lohnt sich, Sanfter Schnitt( auf Russisch плодовое Звено), Triebe kürzen usw...

Leider sie werden scheitern wenn sie keinen Weg finden dazu zu lernen...


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04.01.2019 21:09
avatar  Reblaus
#66
Re

Zitat von jakob im Beitrag #53
Ich persönlich mache keinen sanften Schnitt weil es Jahrzehnte auch so gut funktioniert. Und weil für mich das beste Saftfluss dort ist wo die beste Rute ist und nicht dort wo Winzer behauptet.. Ich werde doch nicht die beste Fruchtrute rausschneiden nur weil sie nicht angeblich im Saftfluss ist und die schlechte dran lassen weil es jemand so für richtig hält..
Würde gerne meine Meinung ändern wenn der Vorteil bewiesen ist und nicht aus Logik behauptet wird..


Ich schneide auch nicht zwingend mit der sanften Schnittmethode, sondern nur da wo es passt. Auch mir ist ein dicker Trieb wichtiger als die richtige Stelle, wo er wächst. Es geht ja bei dieser Methode nicht um einen besseren Ertrag, sondern im Wesentlichen darum, die Rebe möglichst alt werden zu lassen und zu verhindern, dass die Rebe nach oben wächst, sondern sich in die Breite entwickelt. Interessant ist diese Methode also für die Winzer, die ihre Reben 70, 80 Jahre und älter werden lassen wollen. Je älter die Rebe, desto mehr Extrakt bringen die Trauben hervor, umso besser ist der Wein und umso teurer kann er verkauft werden. Hinzu kommt ein im Alter rückläufiger Ertrag, was der Weinqualität ebenfalls sehr entgegen kommt.

Der sanfte Rebschnitt beruht darauf, überwiegend junges Holz zu beschneiden und so gut es geht keine oder nur wenige Schnitte ins Altholz zu machen. So wachsen die Schnittwunden besser zu, der Stamm der Rebe bleibt länger gesund und wird innen nicht faul, die Rebe muss demnach nicht so früh ersetzt werden. Schnittwunden im Altholz verwachsen schlechter und ermöglichen schädlichen Erregern einen leichten Eintritt ins Holz, wo sie mit der Zeit Schaden im Holz verursachen (Esca und Eutypiose) und zunehmend für Ausfälle im Weinberg sorgen. D.h. der sanfte Rebschnitt dient nur dazu, die Ausfälle bei den Rebstöcken zu minimieren.

Für uns Tafeltraubenfreaks ist diese Schnittmethode mehr oder weniger uninteressant. Deshalb lohnt es auch nicht darüber zu viele Worte zu verlieren. Wer von uns heute bereits 45-50 Jahre alt ist, dem reicht eine Lebenszeit seiner Tafeltrauben-Reben von 25-30 Jahren vollkommen aus. Wir setzen auch nicht auf den Extrakt der Trauben, sondern auf eine ausgewogene Menge gut schmeckender Trauben, ohne die Rebe zu überlasten. Zudem wollen wir immer die neuesten Sorten, d.h. in 25-30 Jahren werden wir die Sorten, die wir heute noch super finden, weitestgehend durch noch bessere Sorten ersetzt haben. Da auch eine normal geschnittene Rebe in der Regel locker 20-30 Jahre alt wird, kann uns der sanfte Rebschnitt quasi egal sein. Dies gilt gleichermaßen für Winzer, die ihre Reben sowieso regelhaft nach 15-20 Jahren ersetzen. Und das sind sehr viele.


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05.01.2019 10:32
#67
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Ich habe alle Beiträge über das Thema mit großem Interesse gelesen. Sicher kann man mit den verschiedenen Methoden von Schnitt und Erziehung das allerletzte an Ertrag herausholen und auch das Alter der Reben verlängern. Wenn ich mich in die Zeit meiner Anfänge zurückversetze und alle diese Beiträge gelesen hätte, wäre es doch schon sehr verwirrend für mich gewesen. Ich habe vom Schnitt der Reben gar nichts gewußt. Winzer die ich hätte fragen können, gab es hier nicht. Später hatte ich nur einen kleine Broschüre, in der der Schnitt von Weinreben auf Zapfen und Bogrebe beschrieben wurde. Dass die Beschreibung bei Tafeltrauben nicht so recht funktioniert, habe ich dann selbst gemerkt.
Ich kann mich am meisten dem Beitrag von Reblaus anschließen. Man muss schon selber entscheiden, was für jeden dass Beste ist. Ich finde viel wichtiger ist, was mehrfach von Jakob beschrieben wurde, dass das Verhältnis zwischen Laubwand oder Anzahl der Blätter und Ertrag stimmt.
Anbei ein Foto meiner ältesten im Gewächshaus stehenden Rebe, die zumindest in den ersten Jahren nach heutigem Kenntnisstand nicht fachmännisch geschnitten wurde. Es ist die Sorte Lavallee, die ich vor nun schon fast dreißig Jahren aus Italien mitgebracht habe. Die Wurzel ist außerhalb des Gewächshauses, der Stamm ist inzwischen armdick. Die Traubengröße, Beerengröße und Ertrag sind nach wie vor wie in jungen Jahren. Die Rebe zeigt keinerlei Schwächen.
Zusammenfassend will ich damit sagen, was besonders für Anfänger wichtig ist, auch wenn man beim Schnitt mal Fehler macht, das kann man alles wieder ausbügeln und von der Rebe einen guten Ertrag erhalten.

P1170565.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) P1170567.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)


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05.01.2019 11:19
avatar  Simko
#68
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Zitat von erzgebirgler im Beitrag #67
Wenn ich mich in die Zeit meiner Anfänge zurückversetze und alle diese Beiträge gelesen hätte, wäre es doch schon sehr verwirrend für mich gewesen.

So geht es mir als Anfänger derzeit! Teils widersprüchliche Auskünfte verunsichern, zeigen aber andererseits, dass es einen Königsweg nicht gibt bzw. geben kann.
Zitat von erzgebirgler im Beitrag #67
Man muss schon selber entscheiden, was für jeden dass Beste ist.

Das vermute ich auch. Hierfür muß man allerdings die notwendige Geduld/ Zeit aufbringen müssen!
Zitat von erzgebirgler im Beitrag #67
Zusammenfassend will ich damit sagen, was besonders für Anfänger wichtig ist, auch wenn man beim Schnitt mal Fehler macht, das kann man alles wieder ausbügeln und von der Rebe einen guten Ertrag erhalten.

Das beruhigt mich


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05.01.2019 14:05
#69
Oh

Der Erzgebirger hat vollkommen Recht. Die Rebe verzeiht den Anfängern fast alles. Nur die Zeit kann man nicht zurückholen. Kein Mensch ist perfekt. Es gibt ganze Menge von unkorrekten, unvollsrandigen Infos. Jeder stellt eigene Meinung / Erfahrung vor. Aus diesem Grund hole ich aus verschiedenen Quellen passende, für die Tafeltrauben, Informationen und bilde meine eigene Meinung. Die Infos, die ich für sehr interessant finde, probiere ich praktisch aus.


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05.01.2019 14:16
avatar  Simko
#70
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Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #69
Aus diesem Grund hole ich aus verschiedenen Quellen passende, für die Tafeltrauben, Informationen und bilde meine eigene Meinung. Die Infos, die ich für sehr interessant finde, probiere ich praktisch aus.

Das mache ich als Anfänger ebenso, denn anderes ist wohl kaum möglich. Nicht jeder Hobbygärtner hat zig m² für div. Eigenversuche zur Verfügung.


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