Erziehung von Reben

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07.05.2018 19:10
#11
mo

Danke Jakob!
Ich nehme an, mit Gabiena Nou ist es dasselbe?
PS: hast du schon eine Sortenliste für eine Bestellung?

Lg Herbert


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07.05.2018 22:33
avatar  galilei
#12
ga

Hallo Jakob, bis jetzt ist in diesem Jahr noch nichts geschnitten, ich habe nur letztes Jahr den Stamm formiert. Irgendwelche Zapfen gibt es in diesem Lebensabschnitt noch nicht, aber jede Menge Knospen am Stamm aus denen die Pflanze gerade schön austreibt. Gescheine kommen an diesen Trieben sicher erst Ende Mai bei mir. Ich frage mich soll ich zB den obersten Trieb, die Stammverlängerung, weiterwachsen lassen und auf meinen obersten Draht umbiegen. Das würde dann quasi der oberste waagrechte Kordon Ast. Zusätzlich würde ich das gleiche mit zwei weiteren Trieben in je 60cm Abstand weiter unten machen. Oder wird das zuviel für die Pflanze. In der Literatur die ich sah, wird der Kordon ganz langsam aufgebaut, jedes Jahr eine Etage mehr. Da es bei mir auch noch zweiseitig werden soll, würde das noch fünf Jahre brauchen... Zapfen lang beim Rozmus ist schon mal ein guter Hinweis, bei Rhea hab ich immer kurz geschnitten. Ich mach morgen mal noch ein Foto.

Markus


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19.05.2018 20:50
avatar  galilei
#13
ga

jetzt mit Bild. Den Stamm habe ich jetzt auf den oberen Draht umgebogen.

|addpics|kyv-1-ec58.jpg-invaddpicsinvv,kyv-2-4f2a.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|


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20.05.2018 00:46
avatar  jakob
#14
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Ich verstehe nicht was du willst...Für ein Kordon brauchst du erst mal ein Trieb und ich sehe mindestens 6 Triebe oder Geize wie für ein Bäumchen, das kann unmöglich ein Kordon sein...Für ein Kordon wenn doch ein Kordon seien soll ist kein Platz für die Triebe weil Oben ist ja Balkon.Wohin sollen die Triebe wachsen? Nach unten? Warm dann Kordon nicht unten lassen und die Triebe nach oben wachsen lassen?


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20.05.2018 14:24
avatar  Dietmar
#15
Di

Der Weinfreund hat wahrscheinlich noch nichts von Apikaldominanz der Reben gehört und dessen Einfluß auf die Erziehung der Reben.

Apikaldominanz: Die Reben sind von Natur aus Kletterpflanzen und dadurch ist es genetisch verankert, dass die Nährstoffe tendenziell in den höchsten Bereich wandern. Das ist nicht nur für den vegetativen Aufbau (Blatt- und Rutenwachstum), sondern auch für die generative Entwicklung (Trauben) von ausschlaggebender Bedeutung. Es gibt verschiedene Erziehungsformen von Reben und je anspruchsvoller die klimatischen Standortbedingungen sind, desto mehr muss die Apikaldominanz bei der Erziehung der Rebe beachtet werden. Wenn man mal Sonderformen der Erziehung vernachlässigt, dann dominieren in Deutschland die Erziehung zu Bogreben und die Kordonerziehung.
Dazu muss man noch wissen, dass die Reben immer am einjährigen Holz tragen (diesjähriges Holz = Fruchtruten) und im Allgemeinen wachsen die Fruchtruten aus den Augen des zweijährigen Holzes.

Bei der Bogrebenerziehung, die im dt. Weinbau dominiert, werden eine oder zwei vorjährige Ruten möglichst waagerecht am untersten Draht des Spaliers angeheftet. Möglichst waagerecht wegen der Apikaldominanz, d.h. damit alle Fruchtruten in der gleichen Höhe der Bogrute beginnen. Die Fruchtruten sollten, auch wegen der Apikaldominanz, senkrecht nach oben gezogen werden, denn nur dann bekommen die Trauben die optimale Ernährung.

Nicht immer ist eine Bogrebenerziehung aufgrund der örtlichen Gegebenheiten möglich oder erwünscht, d.h. einige Rebsorten tragen besser bei einer Kordonerziehung. Bei der Kordonerziehung verläuft das "alte" Holz waagerecht - in einer oder zwei Richtungen oder sogar in mehreren Etagen. Ist die Rebe noch jung, ist das vorjährige Holz gleich dem Altholz, also ähnlich der Bogrebenerziehung. Nach diesem Jahr kommt der entscheidende Unterschied beim folgenden Rebschnitt. Die Bogreben bleiben bestehen und die Fruchtruten werden auf Zapfen geschnitten. Auf Zapfen bedeutet, dass von den vorjährigen Fruchtruten 2 Augen stehen bleiben, aus denen später die neuen Fruchtruten wachsen. Entstehen aus beiden Augen des Zapfen Fruchtruten, dann wird die obere Fruchtrute abgeschnitten, d.h. das obere Auge ist eigentlich nur Reserve. Im Jahr darauf bleibt die ursprüngliche Bogrebe als Altholz stehen und aus die vorjährige Fruchtrute wird wieder auf Zapfen geschnitten. Das geht immer weiter so. Die Fruchtruten werden aber immer möglichst senkrecht nach oben gezogen.

Ich selber mache keine Kordonerziehung und ich hoffe, dass ich sie richtig beschrieben habe. Ansonsten müssten das die Kordon-Spezis korrigieren.

Nun verstehst Du, warum Jakob schrieb, dass der künftige waagerechte Kordonarm oben keinen Sinn macht, denn aus diesem müssten die Fruchtruten nach oben gezogen werden und dort befindet sich der Balkon. Lässt man die Fruchtruten nach unten hängen, dann werden die Trauben schlechter ernährt, d.h. Trauben und Beeren bleiben kleiner, das Aroma ist schlechter und die Trauben reifen einige Wochen später.


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20.05.2018 16:35 (zuletzt bearbeitet: 20.05.2018 16:44)
avatar  jakob
#16
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Verzerrtes Bild vom Kordon! Das Bild schon gesehen? Was hat ein Kordon mit Zapfenschnitt zu tun? Es kann bei manchen Sorten eine Option sein macht aber kein Mensch bei Tafeltrauben.



http://show.picr.de/31693390eo.jpg.html

http://show.picr.de/31693391rr.jpg.html


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20.05.2018 17:59
avatar  Dietmar
#17
Di

Zitat
Verzerrtes Bild vom Kordon!



Ich kenne nur diese Variante. Von meiner Beschreibung her sieht es in etwa so aus wie in Deinem ersten Link. Deshalb schrieb ich ja, dass ein Kordon-Profi etwas dazu sagen sollte


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23.07.2018 12:39 (zuletzt bearbeitet: 23.07.2018 12:47)
avatar  Simko
#18
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Hallo,
als Laie habe ich, bis der Kopf brummt, inzwischen sehr viel gelesen. Die Erziehung vom Rebstock hat, neben vielen anderen Randbedingungen, scheinbar erheblichen Einfluß auf das Endergebnis.
Allein die "Erziehungszeit" von 3...5 Jahren und darüber hinaus hat mich überrascht.
Ich beabsichtige zwei freistehende Spaliere mit jeweils 2m Pflanzabstand (Kordon = zweiseitig).
Was ist hier sinnvoller: Halbbogen oder Flachbogen?
Ultrafrühe und sehr frühe Sorten sind meist starkwüchsig und benötigen größeren Pflanzabstand?


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31.07.2018 23:00
#19
Oh

Die Größe und Geschmack hängt ( meine Meinung ) von mehreren Faktoren ab. Ein davon ist Altholz der Rebe. Da muss mit jeder Sorte experimentieren. Das macht der Jakob und Co. schon seit Jahren. Man Lernt nie aus.
Bei manchen Sorten ist sinnvoll statt eine Fruchtruthe, 2 oder 4 lassen. Dann bekommen Sie richtige Trauben.


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14.08.2018 22:42
avatar  Reblaus
#20
Re

Frage an Jakob, nicht über PM, sondern über das Forum, damit alle was lernen:

Ich hatte ja eine ganze Reihe Reben über Jahre in Töpfen und habe sie letztes Jahr ausgewildert, d.h. ins Freie gesetzt. Obwohl sie schon mehrere Jahre alt sind, haben sie einen relativ dünnen Stamm. Die Reben hingegen, die ich letztes Jahr als einjährige gekauft und direkt ausgepflanzt habe sind in der Regel sehr stark gewachsen und haben die ehemaligen Topfreben längst überholt. Ich würde jetzt den Stamm gerne stärker entwickeln, damit die Rebe insgesamt stärker wird, sich besser entwickelt und mehr Trauben tragen kann.

Ich hätte zwei Ideen:

1. Einfach einen kleinen Kordon belassen, alle Ruten auf dem Kordon wachsen lassen um Blattmasse zu erzeugen und über zwei Jahre hinweg alle Gescheine entfernen, damit die Rebe Kraft sammeln kann.

2. Alles bis auf eine Fruchtrute wegschneiden, nur zwei Augen stehen lassen, den stärksten Trieb hochziehen und die Rebe quasi neu aufbauen.

Was hast Du für einen Rat?|addpics|hus-y-58ac.jpeg|/addpics|


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