Biologisch-dynamischer Anbau von Tafeltrauben

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20.12.2020 18:35
avatar  Reblaus
#241
Re

@Micha74

Vielen Dank für die Info, Micha. Das liegt dann wohl an meinem Gerät. Für mich sieht es so aus, als wären die Bilder komplett gelöscht. Da ist gar nichts zum Öffnen erkennbar. Dann nehme ich natürlich sofort alle Verdächtigungen bzgl. Jakob und dem Programm wieder zurück. Ich selbst benötige die Bilder ja nicht, aber für diejenigen, die die Beiträge lesen, sind die Bilder m. E. wichtig.

@Dietmar

Dein Beitrag ehrt mich. Aber ich muss erst noch beweisen, dass die biodynamische Bewirtschaftung über mehrere Jahre hinweg relativ konstante Erfolge bringt. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Aber die biodynamischen, biologisch oder ökologisch arbeitenden Winzer bekommen das ja auch seit Jahren hin und sind erfolgreich, Esoterik hin oder her.

Mir ist ja auch nicht ganz klar, was genau wie wirkt und was nicht. Aber ich habe ja nur einmal pro Jahr die Chance, etwas neues auszuprobieren und die Vielfalt der Maßnahmen ist groß, aber die Lebenszeit ist nun mal begrenzt. Zudem ist die Natur kein Labor. Man muss ständig mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen zurechtkommen. Es ist quasi unmöglich, in der Natur eine Versuchskonstellation unter gleichen Bedingungen mehrfach zu wiederholen. Selbst auf meiner begrenzten Fläche von 500 qm entwickeln sich und reagieren zwei gleiche Rebsorten auf gleicher Unterlage bei gleicher Behandlung unterschiedlich. Ich befürchte, da hilft auf Dauer nur Erfahrung und Gefühl für die richtige Maßnahme. Das ist wie beim Dampfnudelteig meiner Mutter, die nie was abgewogen hat. Die richtige Konsistenz hat sie einfach in den Fingern gespürt und nicht auf der Waage. Und ich mühe mich jetzt damit rum, bis ich es endlich raus habe.

Die angegebenen Bezugsquellen und Mittel kenne ich natürlich. Bei der Präparatezentrale hatte ich im Spätsommer 2019 einen Präparatekurs belegt. Beim Forschungsring kann man vieles nachlesen, was in der biodynamischen Praxis bereits langjährig erprobt wurde. Und die Masson-Brüder (einer davon ist vor nicht allzu langer Zeit an Krebs verstorben) sind als Biodynamie-Pioniere Kult. Sie bringen jährlich einen detaillierten Kalender für Winzer bzw. Landwirte heraus (allerdings nur in französisch), der alle möglichen Planetenkonstellationen berücksichtigt. Myco-Sin ist grundsätzlich o.k., das ist ja quasi schwefelsaure Tonerde, aber das Problem ist die grobe Körnung. Das geht nicht gescheit durch meine Spritzdüse durch. Ich habe auch schon mal Urgesteinsmehl gespritzt, da war ständig die Düse verstopft und ich war dem Zusammenbruch nahe.


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20.12.2020 19:04
avatar  Dietmar
#242
Di

Der Hersteller von MycoSin verwendet anscheinend Aluminiumsulfat aus einem Abbau in der Natur (Bergbau), deshalb die grobe Körnung. Was hindert dich daran, Aluminiumsulfat als Chemikalie zu kaufen. Ist ja egal, ob aus Bergbau oder als Chemikalie. Dann hast Du feines Pulver und keine Körnchen. Als Chemikalie wurde es in der Regel fein gemahlen. Es gibt da gewisse Verkäufer, z.B.
https://www.chemdiscount.de/chemikalien-...luminiumsulfat/
Ich kenne aber die Körnung nicht. Mußt Du erguggeln oder anmailen/anrufen.

Außer Aluminiumsulfat soll noch eine Schachtelhalmbrühe enthalten sein. Diese kannst Du kaufen oder selbst herstellen und dann beides zusammen schütten.

Zitat von Reblaus im Beitrag #241
(allerdings nur in französisch)


In meiner Kindheit hatte ich mal das Buch "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" von Mark Twain gelesen. Es ist schon sehr sehr lange her, aber sinngemäß erinnere ich mich an ein Gespräch zwischen Huck und einem geflohenen Negersklaven. Die beiden trieben auf einem Floß den Missisippi herunter und kamen an einer französischen Stadt vorbei. Der südliche Missisippi wurde damals vor allem von Franzosen besiedelt. Beide haben als Muttersprache Englisch.
Der ungebildete Neger, ich glaube er hies Jim, wurderte sich, daß die Franzosen so unverständlich sprachen. Das Gespräch kann ich leider nur noch sinngemäß rekapitulieren. So gut ist mein Gedächtnis nun auch wieder nicht:

Jim: Ein Hund spricht doch wie ein Hund (WauWau)
Huck: ja
Jim: Eine Katze spricht doch wie eine Katze (Miau)
Huck: ja
Jim: Warum sprechen dann die Franzosen nicht wie Menschen?

Da das Weltliteratur ist, darf ich das schreiben.


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20.12.2020 19:19
#243
Vo

Zitat von Reblaus im Beitrag #240
Hornkiesel und Hornmist nach dem Mondkalender gespritzt, aber die Details sind für diese Forum nicht geeignet und führen nur zu unnötigen und nicht werthaltigen Diskussionen.


Die Effekte beruhen auf physikalischen oder chemischen Reaktionen. Dafür braucht man keine mit Kuhmist gefüllten Kuhhörner verbuddeln. Es reicht auch ein einfacher Misthaufen. Biologisch-dynamischer Anbau hört sich nach Öko-Marketing-Sprech an, um allen ein gutes Gefühl zu geben, bei dem was sie tun.


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20.12.2020 19:22 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2020 19:24)
avatar  Dietmar
#244
Di

Wenn Du Basteltalent hast, kannst Du eine kleine Kugelmühle bauen, die von einem E-Motor angetrieben wird. Da Du ja nur geringe Mengen Pulver brauchst, kann das Ganze eine überschaubare Größe haben. So eine Kugelmühle besteht aus einer verschließbaren "Blechdose" (Stahltrommel bzw. Fäßchen, Kunststofffäßchen , kein Glas!), die drehbar gelagert ist und die mit einem kleinen E-Motor langsam gedreht wird.
In der Kugelmühle befinden sich eine größere Anzahl von gehärteten Stahlkugeln, z.B. Kugeln aus einem Kugellager geeigneter Größe. Da hinein gibt man das große Pulver und läßt die Kugelmühle etliche Stunden oder Tage rotieren. Durch die Stahlkugeln werden die gröberen Teilchen zu Staub zerschlagen. Je länger, desto feiner wird der Staub. Zum Schluß die Stahlkugeln aussieben.

Großtechnisch wird das genau so gemacht.

Im Internet findet man eventuell eine Anleitung zum Basteln einer kleinen Kugelmühle. Solche bauen sich z.B. Steinsammler, um ihre gefundenen Steine zu polieren, nur nehmen sie keine Stahlkugeln zum Polieren, sondern feinen Sand o.ä..

Also mal guggeln, z.B. Kugelmühle und Polieren. Wenn Du nichts geeignetes findest, mußt Du eben eine kleinere industrieelle Kugelmühle "herunterscalieren", also verkleinert bauen. Dazu gibt es Literatur in Bibliotheken und sicher auch etwas im Internet. Das ist nicht weiter kompliziert, sondern ganz triviale Technik.


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20.12.2020 19:27
#245
Vo

Zitat von Dietmar im Beitrag #242
Da das Weltliteratur ist, darf ich das schreiben.


Sei dir mal nicht so sicher in Zeiten von DSGVO.
Nicht das du dich eines Hassverbrechens und Gedankenverbrechens schuldig machst.


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20.12.2020 19:49
avatar  Dietmar
#246
Di

Zitat
Sei dir mal nicht so sicher in Zeiten von DSGVO.
Nicht das du dich eines Hassverbrechens und Gedankenverbrechens schuldig machst.



Da hast Du Recht. Heute würde Mark Twain beruflich hingerichtet werden, z.B. weil er das böse N-Wort verwendet hat und weil er in dem Gespräch zwischen Huck und Jim die Franzosen herab gewürdigt hat.


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20.12.2020 21:21
avatar  jakob
#247
avatar

Zitat von Reblaus im Beitrag #230
Da kann ich meine eingestellten Bilder nicht mehr sehen. Das sind nur einige von vielen Beispielen. Ich selbst habe da nichts gemacht. Habe auch keine Zaubertinte verwendet...


was soll das wieder heißen? warum soll ich was von dir löschen wollen? Und das ist noch nur einige von vielen Beispielen? von vielen?was macht dich so sicher das ich das war? Hast "Fotos hochladen oder Datei anhängen" verwendet?


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20.12.2020 22:47
avatar  Dietmar
#248
Di

Darf ein Biodynamiker eigentlich die Algenbrühe Frutogard verwenden oder ist das Ketzerei?


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20.12.2020 23:01
avatar  Dietmar
#249
Di

Hornmist ist aus mikrobieller Sicht nicht ganz koscher, weil Mist durch Tiere erzeugt wird und das bedeutet, daß dadurch für den Menschen gefährliche Mikroben in den Mist und dann in die Spritzbrühe gelangen können.

Ich erinnere nur an die Bio-Sprossen aus Ägypten, die mit Exkrementen gedüngt waren, weil bei Bio Mineraldünger verboten ist. Auf diese Weise sind die EHEC-Erreger hier in D in den Menschen gelangt und Hunderte Deutsche bekamen einen intensiven Durchfall.

Bio und Biodynamik können also auch mal viel ungesünder sein als konventionell erzeugte Lebensmittel. Bei Reben bezogen bedeutet das, daß Komposttee nicht auf die Trauben gespritzt werden soll.


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21.12.2020 00:35
avatar  Reblaus
#250
Re

@ Dietmar

Bitte keinen Unsinn verbreiten. Hornmist liegt ca. ein Jahr im Boden und wird so entsprechend von Bodenorganismen verkompostiert, d.h. bei Verwendung sind die Bestandteile des Kuhmists zersetzt. Das ist wie Kompost. Seit Jahrtausenden werden kompostierte Tierexkremente zur Düngung von Nutzpflanzen genutzt. Ebenso wird Kompost von den Menschen seit Urzeiten mit Tierexkrementen durchsetzt und vor dem Einsatz verkompostiert. Das ist der Unterschied zu frischen Exkrementen, die nicht zur direkten Düngung eingesetzt werden sollen und dürfen. Frischer Mist zur Düngung ist Mist! Im Übrigen wird Hornmist nicht auf die Reben gespritzt, sondern immer auf den Boden.

Frutogard ist ein Pflanzenschutzmittel und im Ökolandbau nicht zugelassen. Kann man ganz leicht im Internet nachlesen.

@ Jakob

Ich lade immer Fotos hoch, keine Dateien, beruhige Dich wieder, siehe Beitrag von Micha # 231 sowie meinen Beitrag # 241, erster Absatz

@ Vorderpfälzer

Ich gehe aufgrund bisheriger Erfahrungen in diesem Forum auf solche polarisierenden Beiträge nicht mehr ein. Ich berichte grundsätzlich nur noch über das was ich mache. Wie ich schon sagte: das führt in diesem Forum zu nicht werthaltigen Diskussionen. Leider wird dadurch dem Rest der Forumsteilnehmer ein wichtiger Teil der Biodynamie vorenthalten. Aber das kann bei Interesse auch jeder selbst alles im Internet nachlesen.



4. Düngung

Hier habe ich nichts verändert. Im Herbst und im Frühjahr bekommen die Reben ein bisschen Kali-Magnesia und im Frühjahr zusätzlich modifizierten Kompost, der mit Rinderdung, Aktivkohle und Urgesteinsmehl durchsetzt ist. Zusätzlich bekommt er eine biodynamische Behandlung. Eine weitere Düngungsmaßnahme ist das Einfräsen der Gründüngung.

5. Veredlungen

Das war nix dieses Jahr! Nur eine Veredelung ist gelungen und bei der ist es fraglich, ob sie den Winter überlebt. Irgendwie ist das bei mir immer noch mehr Zufall als Können.

Das war´s für dieses Jahr. Ich wünsche Euch allen ein (endlich mal tatsächlich) geruhsames und besinnliches Weihnachtsfest (keine stressigen Einkäufe, keine ungeliebte Verwandtschaft), mangels Kracher und Party ein ungewohnt stilles Silvester, aber dafür ein gesundes und erfolgreiches Traubenjahr 2021. Möge das Wetter mit uns sein. Bleibt gesund und lasst Euch durch Fehlschläge nicht entmutigen. Man geht nach anfänglicher Heulerei immer gestärkt und schlauer daraus hervor.


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