Was passiert mit einem trieb der noch nicht verholzt ist?

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20.10.2017 15:25 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2018 04:08)
avatar  Setro
#1
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Was passiert mit einem trieb der noch nicht verholzt ist?

Kann ich ihn irgendwie durch den Winter bringen?

Kann der Frost durch noch nicht ausgereifte Gewebe in das ausgereifte ziehen und beschädigen?

Kann ich noch nicht ausgereifte edelreiser bis Frühjahr aufbewahren?


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20.10.2017 16:56
avatar  urmel
#2
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Wenn ein Trieb bis zum Winterbeginn (Frost) nicht verholzt ist erfriert er.

Machen kannst Du gar nichts. Grüne Triebe erfrieren immer.

Nein, der grüne Teil des Triebes friert ab, vom ausgereiften Teil wird vielleicht noch ein Stückchen eintrocknen.

Ich glaube nicht dass man grüne Triebe über den Winter bringt. Eventuell im Haus in Wasser stellen und Wurzeln ziehen lassen?


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25.10.2017 01:14
avatar  jakob
#3
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Zitat von Setro im Beitrag #1
Was passiert mit einem trieb der noch nicht verholzt ist?

Kann ich ihn irgendwie durch den Winter bringen?

Kann der Frost durch noch nicht ausgereifte Gewebe in das ausgereifte ziehen und beschädigen?

Kann ich noch nicht ausgereifte edelreiser bis Frühjahr aufbewahren?


Ja es geht sie zu retten! Ich glaube du hast geschrieben das du mit Hühnermist düngen tust? das ist das Problem. Nur bis Juli darfst machen und Asche hat zu wenig Kalium um AMONIUM Stickstoff zu blockieren. Hühner Mist drei tage stehen bringt nichts weil Amiak ist so scharf das Bakterien nicht Leben können also vermischt und gleich gießen... Besser aber daraus Kompost machen.....

Egal jetzt zu deine Frage....Du musst die Rebe zwingen zu verholzen, Spritzen mit 50g auf 10l Wasser Kalium mono Phosphat jetzt, Mitte Juli schon mit 15g auf 10L..Ich habe dieses Jahr Probleme mit Veredelungen weil zu spät veredelt habe und mir hat besser "Patentkali" 50g auf 10L gefalen weil wirkt visuell aggressiver ist will jetzt noch 70-100g Probieren um zu sehen wo Blätter und triebe ihre Grenze haben...


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25.10.2017 17:11
avatar  Setro
#4
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Vielen dank für deine Antwort!

Ich habe folgendes im Inet gefunden





Ist das richtig?


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25.10.2017 17:57
avatar  Dietmar
#5
Di

Kaliumdünger hilft nur dann zur besseren Holzreife bzw. für die bessere Ausbildung von Früchten (generative Wuchskraft), wenn im Boden nicht genug enthalten ist.

Allerdings halte ich nicht viel von Kombidüngern, d.h. wenn in einem Dünger mehr als ein Nährstoff enthalten ist.

Warum?

Außer bei Sandböden sind verschiedene Nährstoffe von Natur aus reichlich vorhanden, z.T. überreichlich. Aus dem Grund empfehle ich immer wieder, alle 5 bis 7 Jahre eine Bodenanalyse machen zu lassen.

Beispiel bei mir: Ich habe als Bodentyp sandigen Schluff mit relativ hohen Lehmanteil. Obwohl dieser Boden in den letzten 15 Jahren nie gedüngt wurde (außer Rasenkalk) - und davor war es eine Obstbaumwiese - sind in meinem Boden überreichlich Kalium, Magnesium und Phosphor enthalten.

In meinem Fall würde eine Kaliumdüngung keinerlei positive Effekte bringen und das Überangebot noch verstärken. Ein Zuviel von Nährstoffen führt aber dazu, dass die Aufnahme anderer Nährstoffe blockiert wird (sogenannte Antagonisten). Wenn ich nun mit Krista MKP (Kaliumphosphat) düngen würde, würde auch noch zusätzlich Phosphor zugeführt und das Überangebot an P noch verstärken. Nun hab ich die Antagonisten von Kalium und Magnesium (Patentkali) nicht im Kopf, aber den Antagonisten von P vergesse ich nicht - das ist Eisen. Eisen ist lebenswichtig für Pflanzen, denn ohne Eisen kann das Blattgrün nicht gebildet werden - obwohl im Blattgrün selbst nicht enthalten. Folge: Der P verhindert die Fe-Aufnahme, obwohl genug Fe im Boden enthalten ist. Das ganze nennt sich dann Chlorose, d.h. die Blätter werden gelb.

Also: Das Darauflosdüngen ist im besten Fall unwirksam und im schlechten Fall kontraproduktiv. Nur das Düngen, was wirklich lt. Bodenanalyse fehlt.

Die vorgeschlagenen Kaliumdünger sind dann sinnvoll, wenn im Boden auch ein Mangel an der 2. Komponente herrscht.

Welchen Kaliumdünger könnte man stattdessen nehmen? --> Kaliumsulfat (An S haben viele Böden einen Mangel, seit durch Luftreinhaltung nur noch wenige Schwefeloxide in der Atmosphäre sind)

Auf alle Fälle sollte man ab etwa Blütezeit keinen N-haltigen Dünger mehr verwenden, da N die Holzreife verzögert bzw. behindert und außerdem schlecht für die Trauben ist.


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25.10.2017 19:37
avatar  Setro
#6
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Ja wenn ich das richtig verstanden habe empfiehlt der Jakob es zu sprühen und nicht gießen dann geht das nicht durch Wurzeln sonder direkt durch Blatt bzw trieb.
Dadurch werden auch andere Elemente im Boden nicht blockiert. ODER?


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25.10.2017 22:34
avatar  Dietmar
#7
Di

Zitat
Ja wenn ich das richtig verstanden habe empfiehlt der Jakob es zu sprühen und nicht gießen dann geht das nicht durch Wurzeln sonder direkt durch Blatt bzw trieb.
Dadurch werden auch andere Elemente im Boden nicht blockiert. ODER?



Für Notfälle, z.B. Chlorose infolge Blockierung der Eisenaufnahme, ist eine Blattdüngung das Mittel der Wahl. Bei Chlorose ist die Blattdüngung mit Eisenchelat richtig. Eisensulfat ist ein "gefährlicher Dünger":
a) für Menschen, da stark ätzend - insbesondere Augen schützen!
b) für Pflanzen, da schon bei geringen "Überkonzentrationen" ätzend. U.U. kann die Spritzlösung i.O. sein, aber wenn das Wasser verdunstet, steigt die Konzentration des restlichen Spritzmittels auf den Blättern
c) Es gibt die sogenannte Eisentoxitität, d.h. Eisensulfat ist nicht nur ätzend, sondern auch giftig für Pflanzen. Dabei ist die Empfindlichkeit verschiedener Pflanzen auf Eisentoxitität unterschiedlich. Besonders empfindlich ist Moos, deshalb wird Eisensulfat als Moosvernichter im Rasen angepriesen. Das Moos stirbt ab und wird schwarz, aber nur ein kleines Bißchen mehr und auch das Gras stirbt ab.

Ergo: Ich empfehle, Eisensulfat im Garten nicht zu verwenden, auch wenn es im Vergleich zum Eisenchelat billig ist - oder zumindest sehr vorsichtig zu sein.

Für Kalium gibt es auch einen Blattdünger: Phosfit. Als Nebenwirkung hilft das auch gegen Pero. Nicht ganz billig, aber wirksam. Und einige Spurenelemente sind auch mit drin.

Insofern ist das Zitat von Jakob richtig, aber eine generelle Düngung über die Blätter ist nicht empfehlenswert, da der Blattdünger vom nächsten Regen wieder abgewaschen wird.


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26.10.2017 00:06
#8
Si

Eisen Mangel kommt auch selten auf meinem Lehm Boden.Gegen Moss hab ich Vertikulierer nur nicht gut verholzte Sorten wie Arkadia und Lakemont jeden Jahr. Hier finde ich den zusätzlichen Spritzen so wie du Ditmar schreibst für Sinnvoll.

Mir gefällt Whatsapp. Geht schneller,einfacher.
015225804502

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26.10.2017 11:26
avatar  Dietmar
#9
Di

Zitat
Eisen Mangel kommt auch selten auf meinem Lehm Boden.



Es gibt "echten" Eisenmangel wie lt. meiner Bodenanalyse, aber meistens ist genug Eisen da, nur die Rebe kann das Eisen nicht aufnehmen, weil die Aufnahme durch eine Überversorgung mit z.B. Phosphor behindert wird. Den Eisenmangel in meinem Boden habe ich inzwischen für die nächsten Jahrzehnte behoben. Seitdem sind die Blätter meiner Reben kräftig dunkelgrün, vorher hellgrün.

Wie funktioniert die Eisenaufnahme bei einer Rebe?

Die allermeisten Eisenverbindungen im Boden sind wasserunlöslich. Die Rebe macht das eigentlich unlösliche Eisen (Fe2O3 u.a.) dadurch aufnehmbar, indem an den Wurzelspitzen organische Säuren ausgeschieden werden, welche dann wasserlösliche Eisenchelate bilden.

Wenn zu viel von bestimmten Nährstoffen im Boden ist, z.B. zu viel P, dann wird diese "Chemie" an den Wurzelspitzen beeinträchtigt und es entsteht eine Chlorose.


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26.10.2017 17:54
avatar  Setro
#10
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Und was kann man jetzt für eine bessere holzreife tun???


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