Pflanzenschutz

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17.06.2020 20:35 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2020 20:46)
#71
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Urmel, ich machte einmal mit Schwefel zum Austrieb Ende April (wahrsch. unnötig), nochmal vor etwa 3 Wochen, und dann letzten Freitagabend Mischung wie oben beschrieben. Bei dem Regenwetter jetzt, ohne große Pausen, macht Spritzen mMn kaum Sinn, oder doch... Vergleiche hab ich halt keine, wie machen es denn die (Wein-)Winzer bei so einem Wetter ?
Nächste Woche Dienstag (?) kommt nochmal Schwefel, evt. mit Cu,
bevor es warm ( und ganz sicher mit hoher Luftfeuchte dazu) wird.
Ich habe die allg Hinweise zu beiden Krankheiten, auf Vitimeteo, gelesen. Da steht man muss den Infektionsbedingungen zuvorkommen un vor der Blüte ist nach der Blüte. oder so. ("Oidiumfenster")

Dietmar, danke dem Hinweis. Werde auf das Öl gut verzichten können und S reduzieren oder mit Natron ersetzen, dann sollte weniger verkleben.

Meintes du Jakob wirklich Kaliumjodid (KI)- oder eher Iod-Kaliumjodid-Lösung (KI3) -? Ersteres farblos, letzteres ist rotbraun.


PS
Tod den Schnecken!


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17.06.2020 20:57
avatar  Dietmar
#72
Di

Zitat
Tod den Schnecken!



Da es 2018, 2019 und bisher 2020 extrem trocken waren, ist zunächst einmal Schluß mit der Schneckenplage. Ich habe in diesem Jahr noch keine einzige spanische Wegschnecke gesehen. Dafür gibt es viele Mäuse, welche gern die Wurzeln der Reben anknabbern. Leider gibt es keine wirksamen Bekämpfungsmethoden in D - aus Tierschutzgründen. Vielleicht haben auch ein paar Dumme an den Mäusegiften genascht bzw. das Gas eingeatmet.

Ich hätte gern einen Rodinator, aber der ist in D verboten, weil man damit auch Geldautomaten, Fahrkartenautomaten u.a. sprengen kann. https://www.youtube.com/watch?v=CgztUzqaL3E


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17.06.2020 23:47
avatar  jakob
#73
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Zitat von Glonntaler im Beitrag #71
ohne große Pausen, macht Spritzen mMn kaum Sinn, oder doch... Vergleiche hab ich halt keine, wie machen es denn die (Wein-)Winzer bei so einem Wetter ?

Es soll 2 Stunden nach dem spritzen nicht regnen damit angetrocknet ist. Für Pilze wie Schwarzholzkrankheit ist das ideale Spritzwetter weil sie sich anders vermehren..

Zitat von Glonntaler im Beitrag #71
Meintes du Jakob wirklich Kaliumjodid (KI)

Ja, und was gibt besseres? Man muss eigentlich Logik erst mal ausschalten und Fakten so nehmen wie die sind.
1. Rebe ist ein Organismus mit Immunsystem, darum dieselbe Sorte bei einem kränkelt und bei dem anderen nicht!

2. Warum sehen wir am Anfang nur ein Fleck obwohl Millionen+ Sporen rum fliegen und sich auch auf Blätter setzen? A weil Rebe sich wehren tut und nur dort wo Pilz zwischen den Zellen schaff seine Wurzeln zu bringen kann er sich verbreiten und vermehren.

3. Darum wenn du ein Fleck gesehen hast und machst mit Kaliumjodit, Kupfer oder anderen Sachen wo oxidieren und alle Sporen verbrenen machst du Rebe ein Gefallen und es dauert auch Tage oder Wochen je nach Infektionsdruck bis Rebe selbst nicht mehr kann und deine Hilfe Braucht

4. Wie können wir Pilz abschwächen?
Boden pflanzen kurz halten, erste Draht nicht 50 sondern 70-80 cm vom Boden, nur 5 Triebe pro laufender Meter Spaliere, hohe Spaliere, entspitzen von Trieben und Geizen damit Blätter grob werden, nicht mit Kompost oder anderen Dünger überdüngen usw.

Das alles schwächt Pilze und sie schaffen nur mühsam Rebe zu verletzen und da kommen wir und spritzen wenn es nötig ist und Rebe kann wieder 2-3 Wochen aushalten auch wenn es geregnet hat und Blätter abgewaschen sind.
Vor ca.4-5 Jahren hatten wir in DE so ein Pero Infektionsdruck gehabt dass alle Spritzmittel auch Systemische fast nicht geholfen haben. Reifeisen waren ausverkauft, nichts hat auf Dauer geholfen, Winzer bald jede Woche gespritzt gehabt..

Jetzt wieder Logik einschalten und nachdenken! Wenn wir Pilz schwächen dann kommt Rebe alleine lange Zeit klar, wenn wir den Pilz stärken dann helfen beste Spritzmittel als nicht!


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15.07.2020 18:42
avatar  jakob
#74
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Wie kann man erklären Netzschwefelwartezeit bei Obst sind das 7 Tagen und Tafeltrauben 28 Tagen? Nur wegen kleineren Menge 1kg auf 500L?

https://www.agrostulln.de/netzschwefel/indikationen/


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15.07.2020 19:19
avatar  jakob
#75
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Ist sehr gut wasserlöslich, kann ich doch alle Reste einfach abwaschen? Der wahre Grund liegt in dem das Tafeltrauben was sie zum Forschung genommen haben waren keine lockerbeerige, großbeerige Tafeltrauben. Es waren auch Weintrauben die man als Tafeltrauben genannt hat.
Wenn ich aber meine Trauben genau so gut wie die Äpfel abspülen kann warum soll ich 28 Tagen warten? Was für ein Unsinn! Kein Wunder, dass bei anderen Ländern nur 3 Tage Wartezeit sind…


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15.07.2020 20:59
avatar  Dietmar
#76
Di

Zitat
Wie kann man erklären Netzschwefelwartezeit bei Obst sind das 7 Tagen und Tafeltrauben 28 Tagen?



Schwefel ist für Menschen praktisch ungiftig. Früher sollte man Schwefel gegen Akne essen.

Netzschwefel auf den Reben wird nach und nach kalt oxydiert, da die Partikelgröße sehr klein und damit die Oberflächenspannungen sehr hoch ist. Je nach Temperatur dauert das aber unterschiedlich lange. Bei niedrigen Temperaturen im Frühjahr dauert das schon mal bis zu 2 ... 3 Wochen, an sehr heißen Tagen im Hochsommer, z.B. 35 °C ist der gespritzte Netzschwefel schon nach ca. 3... 4 Tagen verdampft und oxydiert und danach gibt es keine Schutzwirkung mehr. Nach 7 Tagen an normalen Sommertagen ist der meiste gespritzte Netzschwefel abgebaut.

Warum ist die Wartezeit bei Netzschwefel bei Keltertrauben 56 Tage?

Im Herbst zur Lesezeit kann es schon recht kühl sein, so daß der Netzschwefel nur langsam abgebaut wird. Da aber Schwefel die Hefepilze stark schädigt, kann es beim Keltern und Vergären zu Schäden kommen, z.B. Böckser - schon bei geringsten Rückständen. Um das zu vermeiden gibt es die so lange Wartezeit.

Bei Tafeltrauben wurde deshalb die Wartezeit auf 28 Tage verkürzt, aber auch diese Wartezeit macht in meinen Augen keinen Sinn, da Schwefel in geringen Mengen nicht gesundheitsschädlich ist. Deshalb gibt es Forderungen, die Wartezeit bei Tafeltrauben weiter stark zu verkürzen. Auf Null wird man nicht gehen, da Netzschwefelüberzüge auf Trauben optisch nicht gut aussehen und Kunden kaufen Tafeltrauben zu allererst nach der Optik. Nach 7 Tagen müßte der meiste S verdampft und oxydiert sein, also dürften Reste kaum noch sichtbar sein und damit nicht mehr diie Optik stören.

Ein weiterer Grund ist sicher, daß man z.B. Äpfel beim Erzeuger waschen kann, Tafeltrauben jedoch nicht, denn das beinträchtigt die Haltbarkeit. Gerade bei blauen Sorten erwartet der Kunde einen Hauch von natürlichem Überzug auf den Beeren. Das ist auch ein Qualitätsmerkmal.


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16.07.2020 14:47
avatar  jakob
#77
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Na Endlich mega erkäntnis, wenn die Flechen nicht mehr sichtbar sind und ich spritze sowieso nur Oben damit ifektion gar nicht entsteht, dann ist das nach 3-7 Tagen Gesundheitlich unbedenklich! Und ich kann noch mit der Menge zb. nur 20g auf 10L und nicht 50 oder 80g nehmmen.

Jetzt kommt automatisch in den Sinn eine Frage, wäre nicht sinnvoll dazu noch Natriumkarbonat beimischen damit nach Verdampfung der Netzschwefel weiterer Schutz durch Natriumkarbonat blieb? Die beide sind Basisch und können sich gut vertragen. Oder?


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16.07.2020 15:36
#78
Si

Vielen Dank für kluge Erklärungen.
So was hat mir mein Polnischen Kollege auch erzählt aber war ich ihm etwas skeptisch zu seinem Aussagen.
Ich habe den Vorteil vergleichen die Reben stehende im Garten und Wingert im Reihen, Spalieren. Im Garten müsste ich 4mal Spritzen im Wingert nur einmal weil dort mehr Durchzug ist, so gar Burgunder Sorten sind super gesund.
Im Garten dagegen etwa bei 6,7 Blattstadium hat schon Peronospora sich gezeigt nur bei einer Sorte von 50ig.
Dann leichter Oidium.
Jetzt vor drei Tagen wieder Oidium auf Beerenhaut .Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Wetter ist uns gnädig.

Mir gefällt Whatsapp. Geht schneller,einfacher.
015225804502

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16.07.2020 16:13 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2020 16:14)
avatar  Dietmar
#79
Di

Zitat
... Natriumkarbonat ...



Natriumkarbonat ist wahrscheinlich nicht das Gelbe vom Ei in Bezug auf Fungizid. Sicher meintest Du Natriumhydrogenkarbonat.

Eine Mischung mit Schwefel dürfte kein Problem sein.


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16.07.2020 18:15
avatar  jakob
#80
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..Eine Idee zur Dosierung, dass nicht zu scharf wird?


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