Pflanzenschutz

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24.05.2019 20:56
avatar  jakob
#41
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Zitat von Ohne Chemie im Beitrag #36
Sorry, Insektizide.


Die machen keine große Schäden das man überhaut darüber Gedanken machen muss...Im laufe des Sommers schneiden Menschen der Rebe hunderte von Blättern weg um sie im Schach zu halten und wenn der Rüssler 2-3 Blättern zusammen rollt um sich fort zupflanzen gleich muss Insektizid eingesetzt? sie wollen ja auch leben..ich versuche nur dann anzugreifen wenn die Rebe selbst nicht mehr klar kommt..


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20.06.2019 22:26 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2019 22:28)
avatar  jakob
#42
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Hat das jemand schon ausprobiert? Mittel gegen Pero aus Italien.



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20.06.2019 22:41
avatar  Dietmar
#43
Di

Zitat
Hat das jemand schon ausprobiert? Mittel gegen Pero aus Italien.



Wenn ich mich nicht irre, stammt einer unserer Traubenfreunde aus Norditalien. Vielleicht weiß er mehr oder kann sich erkundigen.


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20.06.2019 22:49
avatar  Nexus95
#44
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Berut mehr oder weniger an das gleiche Prinzip wie Phosfik...
https://n-bnn.de/sites/default/dateien/b...en_Mai_2017.pdf


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20.06.2019 23:13 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2019 23:21)
avatar  Dietmar
#45
Di

Das Zeug scheint aus reinem Aluminium (800 g/kg) zu bestehen. Das wirft bei mir folgende Fragen auf:

1. So feines Aluminiumpuder müsste hoch explosiv sein und auch ohne Verbrennung in kürzester Zeit kalt oxydieren und als Al2O3 ist die Wirkung als Fungizid dahin.? Vielleicht ist es deshalb granuliert worden - um die Größe der Partikeloberflächen und damit die Oberflächenspannungen zu minimieren --> senkt die chemische Reaktionsfreudigkeit gewaltig ab.

2. Bei Aluminium/-verbindungen müssten die Alarmglocken baumeln. Angeblich fördern bzw. verursachen Aluminiumverbindungen die Krankheit Alzheimer, insbesondere, wenn Aluminium mit Säuren in Verbindung kommen. Deshalb sollte man kein Alubesteck, Alutöpfe (Camping), Alufolie, Aluassietten und Alugrillschalen mehr benutzen. Auch Deos sind deshalb seit einiger Zeit alufrei. Wenn das Zeug systemisch wirkt, dann wird das Alu von den Blättern aufgenommen und auch in die Trauben transportiert.

Wer Zeit hat, kann mal nach Momentum und Adama (Hersteller) guggeln, aber so in der Schnelle habe ich nicht viel gefunden.


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21.06.2019 01:08 (zuletzt bearbeitet: 21.06.2019 01:16)
avatar  Nexus95
#46
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Sehr zusammengefast:

Der Wirkstoff Fosetyl-al wirkt systemisch, "abwärts und aufwärts" in der Pflanze. Es soll die Bildung von Phytoalexinen in der Pflanze fördern.
Dies sind die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanze...

Es gab mal eine Diskussion, das Fosetyl-al zwar die Bildung von Phytoalexinen fördert. Zugleich soll das darin inhaltene Aluminium auf mittler Sicht sich so in den Zellwänden der Pflanze ablagern, so das es die Membranen der Pflanze zerstört und die Bildung von Phytoalexinen blockiert. Auf langer Sicht?...

Wirkungsweise ist sehr ähnlich dem Phosfik wegen der Phosphonsäure...
Um klar zustellen Fosetyl-al ist ein Fungizid, die Gesundheitliche Bedenken von Dietmar berechtigt.
Eine andere Diskussion wäre noch ob Phosfik (ehemals Pflanzenstärkungsmittel) Bio ist oder nicht. Wenn man bedenkt das beide gleich systemisch wirken...
Jeder muss sich da seine eigene Meinung bilden..


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21.06.2019 13:28
avatar  Dietmar
#47
Di

Zitat
Eine andere Diskussion wäre noch ob Phosfik (ehemals Pflanzenstärkungsmittel) Bio ist oder nicht. Wenn man bedenkt das beide gleich systemisch wirken...



Was den Gesundheitsschutz betrifft, haben Kontaktmittel und systemisch wirkende Mittel Vor- und Nachteile.

Vorteile Kontaktmittel:
- Bei gründlicher Wäsche können diese von den Früchten abgewaschen werden.
- Ein Teil der Kontaktmittel verursacht keine Resistenzen, z.B. Netzschwefel, Kupfermittel u.a.
- Es gibt auch eine Reihe von Bio-Kontaktfungiziden, z.B. Molke, Backpulver ... - leider nur kurze Wirkzeit und für Reben mit geringer Pilzfestigkeit zu schwach.

Nachteile Kontaktmittel:
- Die Wartezeit täuscht darüber hinweg, dass Rückstände auch nach viel längerer Zeit auf den Früchten vorhanden sein können, denn z.B. Kupfermittel verbrauchen sich nicht, es sei denn, sie werden durch starken Regen abgewaschen. In dieser Hinsicht sind Kontaktmittel aus meiner Sicht problematischer als systemisch wirkende Mittel.
Eine Ausnahme davon ist Netzschwefel, da dieser langsam verdampft und schon nach ca. 1 Woche im Sommer nicht mehr als Fungizid wirkt. Netzschwefel verschwindet also mit großer Sicherheit innerhalb der Wartezeit. Netzschwefel ist für den Menschen im Gegensatz zu anderen Kontaktmitteln ungiftig.
- Kupfermittel sollten nur max. 2, höchstens 3 mal im Jahr gespritzt werden, obwohl keine Resistenzgefahr, dafür aber Anreicherung über Jahrzehnte im Boden. Bei nur 2-maliger Spritzung ist der Kupfereintrag gering, da Kupfer in geringen Mengen als Spurennährstoff benötigt wird. Es gibt aber viele Weinberge, bei denen der Boden hoch kupferverseucht ist, da über Jahrzehnte exzessiv gespritzt - Boden ist Sondermüll geworden. Dort sollte man auf Kupfermittel grundsätzlich verzichten.

Vorteile der systemisch wirkenden Mittel:
- Der Wirkstoff wird in der ganzen Rebe verteilt und schützt auch nicht gespritzte Stellen. Daher ist die ausgebrachte Giftmenge geringer als bei Kontaktmitteln, wo beide Blattseiten regelrecht eingeschwemmt werden müssen.
- Der Wirkstoff wird durch den Pflanzenkreislauf innerhalb der Wartezeit umgewandelt, verbraucht oder ausgeschieden, d.h. die Verlässlichkeit der Wartezeiten ist m.E. nach größer.
- längere Wirksamkeit, da kei Abwaschen durch Regen oder Zerstörung durch UV-Strahlung - dadurch weniger Gifteintrag als bei wöchentlicher Spritzung.
- Bisher langfristig keine Anreicherung im Boden feststellbar.

Nachteile systemisch wirkender Mittel:
- Die meisten systemisch wirkenden Fungizide sind auch für Menschen giftig.
- Systemisch wirkende Fungizide lassen sich auf keinen Fall abwaschen.
- Die meisten systemisch wirkenden Fungizide verursachen Resistenzen, dürfen also nur 1 bis 2 mal pro Saison angewendet werden (Resistenzmanagement) - außer Phosfik.
- Bis auf Phosfik und Teldor darf man systemisch wirkende Fungizide für Reben in D nur mit Sachkundenachweis kaufen.


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21.06.2019 14:56
#48
Oh

Wen Sie schon Kupfer im Garten benutzen müssen, das ist sinnvoll ein bischen Salmiakgeisz dazugeben.
Vorteile: Kupfer wird in eine Form gebracht, das es nicht mehr so toxisch ist und wird von den Pflanzen besser aufgenommen.


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21.06.2019 15:44
avatar  Dietmar
#49
Di

Zitat
Vorteile: Kupfer wird in eine Form gebracht, das es nicht mehr so toxisch ist und wird von den Pflanzen besser aufgenommen.



Soweit mir bekannt ist, sind alle Kupferverbindungen toxisch, mal mehr, mal weniger. Über den Daumen gepeilt ist die Toxizität abhängig vom Kupfergehalt in der Verbindung, zumindest wenn keine anderen toxischen Metalle oder Säurerest vorhanden sind. ... und natürlich auch von der Wasserlöslichkeit.


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21.06.2019 18:10
avatar  Nexus95
#50
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Zitat von Dietmar im Beitrag #47
Eine Ausnahme davon ist Netzschwefel, da dieser langsam verdampft und schon nach ca. 1 Woche im Sommer nicht mehr als Fungizid wirkt. Netzschwefel verschwindet also mit großer Sicherheit innerhalb der Wartezeit. Netzschwefel ist für den Menschen im Gegensatz zu anderen Kontaktmitteln ungiftig.


Es gibt schon länger eine EU-Verordnung, die die Wartezeit von Netzschwefel auf keine empfiehlt. In einigen EU-Ländern gibt es somit keine Wartezeit mehr auf Netzschwefel. Was die Giftigkeit angeht teile ich deine Meinung.

Zitat von Dietmar im Beitrag #47
- Kupfermittel sollten nur max. 2, höchstens 3 mal im Jahr gespritzt werden, obwohl keine Resistenzgefahr, dafür aber Anreicherung über Jahrzehnte im Boden. Bei nur 2-maliger Spritzung ist der Kupfereintrag gering, da Kupfer in geringen Mengen als Spurennährstoff benötigt wird. Es gibt aber viele Weinberge, bei denen der Boden hoch kupferverseucht ist, da über Jahrzehnte exzessiv gespritzt - Boden ist Sondermüll geworden. Dort sollte man auf Kupfermittel grundsätzlich verzichten.


Anfang des Jahres wurde der Einsatz von Kupfer noch restriktiver, da eine neue EU-Verodrnung verabschiedet wurde. Die Begründung ist wie du ausfürst die Problematik der Bodenverseuchung. Man darf nur 28 kg/ha in 7 Jahren ausbringen. Also 4Kg/ha im 1 Jahr. Falls ich mich nicht irre. Darf man es hier in Spanien nur einmalig ausbringen ganz am Ende.

Zitat von Dietmar im Beitrag #47
- Der Wirkstoff wird durch den Pflanzenkreislauf innerhalb der Wartezeit umgewandelt, verbraucht oder ausgeschieden, d.h. die Verlässlichkeit der Wartezeiten ist m.E. nach größer.
- längere Wirksamkeit, da kei Abwaschen durch Regen oder Zerstörung durch UV-Strahlung - dadurch weniger Gifteintrag als bei wöchentlicher Spritzung.

- Die meisten systemisch wirkenden Fungizide verursachen Resistenzen, dürfen also nur 1 bis 2 mal pro Saison angewendet werden (Resistenzmanagement) - außer Phosfik.


In der Theorie sollten das die "modernen" systemische Fungizide so tuhen. Geringe Rückstände kann man aber nicht immer ganz vermeiden. Durch das Resistenzmanagment müssen Winzer, wenn die erlaubte Ausbringung für ein Wirkstoff überschritten wurde, auf ein anderes Wirkstoff wechseln, im Falle das es nicht ausreicht im Jahr... Somit summieren sich gegebenfalls mehrere Rückstände von verschiedenen Wirkstoffen. Das summieren könnte somit je nach Kombination und Menge ein Problem sein. Sollten die Rückstände auch noch in der Frucht sein, kann ein einfaches waschen nicht helfen.


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