Pflanzenschutz

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28.12.2018 23:13
avatar  jakob
#31
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Das ist auch ganz nach meinem Geschmack!

https://www.youtube.com/watch?v=oVRmbTcRc7E

Ich brauche auch keine Herbizide!

583.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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27.02.2019 19:12
avatar  jakob
#32
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Habe gestern mit Tim Ochßner (Weinbauberater) gesprochen über Kalium-per-Mangan-at! Der hat mir gesagt dass Mangan ein starkes Oxidationsmittel ist! Oder habe ich was falsch verstanden aber ich habe ganz gut verstanden dass es Schwermetall ist und bleibt im Körper drin und dass er eigenen Kindern diese Trauben nicht geben würde...

Wer kennt sich mit Chemie? Stimmt das? Wir machen BIO und füttern unsere Kindern mit Schwermetallen?

https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/...aterlisteBW.pdf


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27.02.2019 20:18
avatar  Dietmar
#33
Di

Mangan ist kein Oxydationsmittel. Da hast Du etwas falsch verstanden. Aber Kaliumpermanganat ist eine Verbindung, in der ungewöhnlich viel Sauerstoff gebunden ist, der leicht freigesetzt werden kann. Das Besondere ist dabei, dass dieser Sauerstoff nicht molekular (wie der in der Luft), sondern atomar freigesetzt wird. Der atomare Sauerstoff ist um ein Vielfaches reaktionsfreudiger als molekulare Sauerstoff. Aus diesem Grund ist eine Kaliumpermanganatlösung tödlich für Bakterien, Viren und Pilze. Früher wurden z.B. Operationswunden mit Kaliumpermanganatlösungen behandelt. Das wirkt viel sicherer als die heutigen Gaben von Antibiotika, aber Kaliumpermanganet hat zwei Nachteile: 1. Es ist als Medizin zu billig, so dass die Pharmaindustrie wenig verdienen kann und 2. Die ursprünglich violette Kaliumpermanganatlösung wandelt sich innerhalb von Minuten unter Sauerstoffabgabe in Braunstein um und der macht auf der Haut festhaftende braune Flecken.

Da man mit Hilfe von Kaliumpermanganat auch hochgiftige Gase, unlöschbare Brandmittel und Sprengstoffe herstellen kan, befindet sich diese Chemikalie auf dem Index, d.h. ist in der EU verboten. Kaliumpermanganat darf nur noch in äußerst stark verdünnten Lösungen verkauft werden.

Zur Giftigkeit:

Deine Quelle meint bestimmt folgendes:
https://www.spektrum.de/lexikon/neurowis...vergiftung/7379

Hier drin steht, dass 5 ... 8 g als tödliche Dosis gelten, wenn man es trinkt oder verschluckt. Das klingt sehr wenig, aber in Wirklichkeit ist es bei Spritzlösungen eine gigantische Menge, denn man gibt nur soviel Kaliumpermanganat in Form von winzigen Kristallen dem Wasser zu, dass dieses violett gefärbt wird und dazu braucht man nur Milligramm. Man müsste also viel mehr als den Inhalt einer 5l-Gartenspritze austrinken.

Wie muss man die Giftigkeit beim Spritzen von Reben beurteilen?

Da sich die Kaliumpermanganatlösung innerhalb weniger Minuten in Braunstein umwandelt, ist die Giftwirkung des molekularen Sauerstoffs ebenso schnell wieder dahin. Das hat auch Folgen für die Antipilzspritzung. Die Kaliumpermanganatlösung wirkt kurativ, da schon vorhandene Pilzinfektionen bekämpft werden, aber die Schutzdauer beträgt nur wenige Minuten und bringt der Wind neue Sporen, dann können diese neue Infektionen bringen. Fazit: Kaliumpermanganatlösungen sind nur ein kurzfristiges Notfallmittel. Danach muss mit herkömmlichen Fungiziten gespritzt werden.

Zur Giftigkeit von Mangan:
Wie bei jeder Chemikalie macht die Dosis das Gift. Mangan ist ein überlebenswichtiges Spurenelement für die Reben. Ohne Mangan kommt es zu Fehlentwicklungen.

Zitat aus SACHGERECHTE DÜNGUNG IM WEINBAU:

"Mangan wird als Mn2+-Ion oder als Mn-Chelat aktiv über die Wurzel aufgenommen und ist für die Aktivierung einer Reihe von Enzymen wichtig (Regulation des Wuchsstoffhaushaltes, Wasserspaltung bei der Fotosynthese). Die Mobilität des Mangans in der Pflanze ist mäßig und es besteht eine enge Beziehung zwischen dem Magnesium- und Manganstoffwechsel in der Pflanze (Phytohormone). Außerdem besteht auch eine antagonistische Wechselwirkung zwischen Mangan und Eisen. Manganüberschuss tritt vor allem auf sauren Böden und bei Staunässe also unter anaeroben Bedingungen auf.

Mangel an Mangan
 Blattvergilbungen ähnlich den Magnesiummangelsymptomen, Gelbverfärbung nicht so intensiv
 Blattflächen zwischen den Hauptadern sind von perlschnurartigen (netzartigen) Vergilbungen durchzogen
 bei roten Sorten können zu Sommerbeginn die ersten Veränderungen festgestellt werden; das Blattgewebe zwischen den Adern verblasst zunächst, worauf sich eine Marmorierung, die aus zahlreichen gelb gefärbten Flächen besteht, bildet. Sie füllt die Interkostalfelder, lässt aber einen grünen Saum entlang der Adern übrig; allmählich verfärben sich die Blätter mehr oder weniger rötlich – in der Folge erscheinen Nekrosen an den Rändern ausgewachsener Blätter
 stärkere Ausprägung der Symptome an der Sonnenseite
 Hemmung der Manganaufnahme auf kalkreichen Böden
 Die Symptome können durch jene der Kalkchlorose überdeckt werden.

Überschuss an Mangan
 Symptome ähnlich wie Magnesiummangel
 Induktion von Eisenmangel"

Auch bei Reben ist es immer eine Frage der Dosis. Eine einmalige Spritzung mit einer Kaliumpermanganatlösung ist für Rebe und Mensch ungiftig und wirkt eher wie eine Spurenelementdüngung. Ein mehrmaliger bzw. häufiger Gebrauch innerhalb einer Saison könnte zu viel sein, aber es dürfte ungeheuer schwer sein, die tödliche Dosis durch Trinken oder Verschlucken unabsichtlich zu erreichen.

In Flüssigdüngern mit Spurenelementen ist meist Manganchelat mit enthalten.


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13.05.2019 02:24 (zuletzt bearbeitet: 13.05.2019 02:26)
avatar  Micha74
#34
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Aus dem vinograd Forum

Pflazenschutz nach der Ernte.


http://translate.googleusercontent.com/t...9QMvgMzpYx5Sncg


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24.05.2019 07:59 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2019 08:01)
#35
Oh

Nurelle D, Fungizid, sehr effektiv gegen den Blatwickler. Leider auf polnisch oder zhechisch. Bestellung mit der Vorwahl aus Frankfurt M.
https://www.agrotopvsg.rs/


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24.05.2019 08:35
#36
Oh

Sorry, Insektizide.


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24.05.2019 11:22
avatar  Dietmar
#37
Di

Zitat
Sorry, Insektizide



Wogegen willst Du das Mittel einsetzen?

Ist etwas über Wartezeiten bekannt?


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24.05.2019 13:49 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2019 13:55)
#38
Oh

Darüber kann vielleicht der Silesier mehr sagen. In der Ukraine wird das sehr erfolgreich gegen den Traubenwickler eingesetzt. Wegen den Wartezeiten sollen die Chemie nutzen, sorgen machen. Glyzerine, Bernsteinsäure und Borax ist auch für den Mensch sehr nützlich. Ich will keine Chemie einsetzen. Nur wenn meine Methoden nicht helfen sollen, nur dann kommt die Chemie zum Einsatz.


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24.05.2019 15:29
avatar  Dietmar
#39
Di

Gegen den Traubenwickler hilft auch XenTari, nur ist die Wirkungsdauer max. eine Woche und das wird bei dem Mittel ähnlich sein. Aber XenTari ist Bio und ist für andere Insekten ungiftig. XenTari ist nur für Eulenfalter giftig, z.B. auch den Apfelwickler, den Buchsbaumzünsler und den Maiszünsler. Das bedeutet, man muss den Zeitpunkt der Eiablage des Traubenwicklers genau kennen und der ist jedes Jahr und auch an jedem Ort anders. Ich hatte letztes Jahr getestet, die Organzabeutel schon bei Erbsengröße aufzuziehen. Das hat auch gegen den Traubenwickler geholfen (0 Befall). Nur darf das Aufziehen der Organzabeutel nicht später erfolgen, denn der Traubenwickler legt seine Eier recht zeitig. Trotz des Extremsommers gab es keine Hitzeschäden. Nebeneffekt: auch kein Sonnenbrand.

In manchen Anbaugebieten gibt es einen Warndienst zum Traubenwickler.


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24.05.2019 15:51
avatar  Dietmar
#40
Di

Übrigens wird bezüglich Insektensterben von den Grünen Glyphosat verantwortlich gemacht, aber Glyphosat ist für Insekten ungiftig und der Rest der Begründung steht auch auf wackligen Beinen. Der Hauptgrund des Insektensterbens bezüglich Chemikalieneinsatz sind die Insektizide, denn diese töten die Insekten wahllos, nicht nur die Schadinsekten. Hier spielt die enorme Ausweitung des Maisanbaus eine Rolle (Spritzen gegen den Maiszünslers), der Schutz des Saatgutes mit Insektiziden und die KEF. Ohne Spritzen gegen die KEF gäbe es fast keinen Obst- und Weinbau mehr in Europa und das sind gigantische Flächen. Die KEF geht zwar nicht auf Äpfel, aber die Apfelplantagen werden trotzdem mit Insektiziden gespritzt (Apfelwickler). Sonst wären viele Äpfel madig.
Auch die Wälder werden teilweise mit Insektiziten gespritzt, z.B. gegen den Borkenkäfer, die Miniermotte usw.. In manchen Jahren werden auch die Kartoffeln mit Insektiziden gespritzt (Kartoffelkäfer).
Selbst in Städten werden Insektizide großflächig eingesetzt, vor allem in älteren Häusern mit Holzbauteilen. Sonst würden die Holzteile von allen möglichen Holzschädlingen aufgefressen, z.B. Holzwürmer, alle möglichen Käfer und Termiten. Allein in Hamburg sind zig Tausende Häuser mit Termiten befallen. Da die Häuser beheizt werden, überleben die Termiten den Winter.

Fazit: Der überwiegende Anteil der Landesfläche Deutschlands wird mit Insektiziden gespritzt und dadurch gibt es nur noch wenige geschützte Rückzugsgebiete für Insekten. Insofern sollte man auch als Kleingärtner nach Lösungen ohne Insektiziden suchen. Profiwinzer setzen z.B. zunehmend Pheromondisperser gegen den Traubenwickler ein, aber das funktioniert nur in großen, zusammen hängenden Anbaugebieten und Randgebiete müssen trotzdem gespritzt werden.


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